Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Offene Beziehung
1288 Mitglieder
zur Gruppe
Highlysensitive /Indigo
175 Mitglieder
zum Thema
Ist vor dem Treffen ein Bild sehen zu wollen oberflächlich?749
Da ich gestern sehr enttäuscht wurde, wollte ich jetzt gerne eure…
zum Thema
Empathie im BDSM - Gibt es sie...braucht es sie?151
Ich lese immer wieder wie wichtig einigen Empathie im BDSM ist.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Das Problem mit der Empathie

******eat
464 Beiträge
Zitat von *******ias:
Zitat von *****FtM:
Und wenn sie wütend ist, ist keine Ablehnung deiner Person, sondern nur ein dich verletzen wollen.

*skeptisch* Moment Mal. Wenn eine Frau einen Mann voller Wut zurückweist, dann will sie schlicht und ergreifend eines: Ihre Freiheit von diesem Kerl.

*skeptisch* Und Wut mit "den anderen verletzten wollen" gleich zu setzen halte ich für sehr gewagt.

Mittels Wut absichtlich zu verletzen ist meines Erachtens die Ausnahme und nicht die Regel.

Wut kann verschiedene Ziele haben. Sie kann sich gegen ein unerwünschtes Ereignis, gegen eigenes Versagen, gegen das störende Verhalten einer anderen Person oder aber auch direkt gegen die Person richten.
In dem Fall, in dem sich die Wut direkt gegen eine Person richtet, kann es auch verletzend werden.
Aber die meisten Menschen richten ihre Wut nicht direkt auf eine Person und selbst wenn, liegt "verletzen wollen" meist auch nicht in deren primären Absicht sondern ist bloß eine sekundäre Absicht. Oder Verletzungen waren überhaupt nicht beabsichtigt sondern nur eine Nebenwirkung.

So oder so: Wut schafft Distanz.

In der Wut spürt man sich selbst besser, ist mehr bei sich und fühlt sich überaus lebendig.
Man merkt, was man nicht will und die beteiligten Personen merken es dann auch.
Wenn es gut läuft, kommt man sogar darauf, was man will.
Und die Wut gibt einem die Kraft, für die Dinge einzutreten, die einem wichtig sind.

Kommt es zum Streit unter Freunden, betrachte ich die Wut als reinigendes Gewitter.
Übrig bleibt nur das, was wirklich Substanz hat.
Alles andere wird im Streit hinweg gefegt. - Auf beiden Seiten.

Richtet sich die Wut eines Freundes auf mein Fehlverhalten (also etwas, was ich selbst auch als Fehlverhalten betrachte), braucht es keinen Streit.
Dann bin ich erleichtert, dass er/ sie wütend ist, sich Luft verschafft, es nicht in sich hinein frisst und lasse die Standpauke quasi als Bestrafung über mich ergehen. Hab ich mir ja verdient. Er/ sie will Distanz zu diesem Fehlverhalten. Das will er/ sie nicht im näheren Umfeld haben. Das sollte ich in Zukunft besser beherzigen. Und das gilt es anzuerkennen. Auf welche Art auch immer. Das ist von Freundschaft zu Freundschaft unterschiedlich.


Hier ging es aber um das Thema "heftige Zurückweisung beim Kennenlernen" und um Wut unter Fremden.

In der Regel braucht es beim Kennenlernen gar keine Zurückweisung. Man merkt einfach, das man keinerlei Interesse beim Gegenüber entfachen kann und lässt es bleiben.

Zur Zurückweisung kommt es nur dann, wenn Eine(r) von beiden diese provoziert. Und wenn man es darauf anlegt, kann man darüber hinaus auch Wut entfachen.

Phase 1: Also wenn mir ein Mensch zu sehr auf die Pelle rückt und ich meinen Freiraum haben will, dann reagiere ich als erstes in der Regel* höflich distanziert abweisend. Viele Menschen kapieren & respektieren das und bleiben auf Abstand.

*(Ausgenommen sind arge Grenzüberschreitungen. Da beginne ich sogleich mit Phase 2 und/ oder breche die Kommunikation direkt ab.)

Phase 2: Wenn ein Mensch Phase 1 nicht kapiert und mir immer wieder zu sehr auf die Pelle rückt, dann reagiere ich mit Wut auf dieses Verhalten. Diese Wut nutze ich konstruktiv um meinen Standpunkt deutlich zu machen und/ oder aufzuzeigen, dass man bei mir an der falschen Adresse ist. Im Internet beschränkt es sich auf deutliche Worte. Außerhalb des Internets kann die Wortwahl etwas weicher ausfallen, da dort meine Verärgerung/ Wut unmittelbar im Raum steht. - Die meisten Menschen lassen mir dann auch meine Freiheit.

(Lass es mich so sagen: Verärgerung, Wut, ein "passt nicht" oder eine "Kritik am Verhalten" ist etwas anderes als eine persönliche Verletzung. Dadurch wird schlicht und ergreifend die Distanz aufgezeigt.
Wer mit sich selbst im Reinen ist, dem ist gleichgültig, wer zuerst feststellt, dass die Interessen unterschiedlich gelagert sind und es nicht passt. Oder das schlicht und ergreifend keinerlei Interesse am weiteren Kennenlernen geweckt werden konnte und das Gegenüber nicht noch mehr Zeit damit verbringen mag.
Und wer mit seinem Verhalten im Reinen ist, den kann eine Kritik daran auch nicht verletzen. Die Kritik zeigt nur auf, dass da die Vorlieben in Punkto Verhaltensweisen offensichtlich anders gelagert sind - es also nicht passt. Häuft sich die Kritik am Verhalten, ist man damit am falschen Ort. Dann sollte man sich überlegen, wahlweise den Ort zu wechseln oder seine Verhaltensweise an die aktuelle Umgebung anzupassen.)

Phase 3: Übrig bleiben ein paar wenige Menschen, die respektieren meine Freiheit immernoch nicht. Die rücken mir trotz eindeutiger Zurückweisung abermals auf die Pelle. Das sind Menschen, die nur dann die Grenzen anderer respektieren, wenn ihnen die Grenz-Überschreitung so richtig weh tut. - Wenn ein Mensch den Schmerz braucht, OK, Schmerzen kann er haben:
Dann richte ich meine Wut eben direkt gegen diese Person und mache absichtlich Aua. Aber so richtig. Ja, dann werde ich persönlich und verletze absichtlich das Ego des Anderen. Die Ausnahme von der ich sprach. Aber auch da ist meine primäre Absicht "meine Freiheit vom" und die absichtliche Verletzung des Anderen nur sekundär (das Mittel zum Zweck).


Weitere Möglichkeit, warum es beim Kennenlernen zu einer wütenden Zurückweisung kommen kann:
Man hat sich arg verstellt und das fliegt auf.
Niemand mag es beim Kennenlernen verarscht worden zu sein.
Niemand wünscht sich oder hat das Bedürfnis "verarscht zu werden".
Mit Empathie hat so ein falsches Spiel nichts mehr zu tun. Die Empathiefähigkeit hat dazu allenfalls die Voraussetzung geschaffen. Doch Verarsche gehört nicht zur Empathie.
Das ist repektlos, beraubt das Gegenüber seiner Entscheidungsfreiheit, spielt mit seinen Gefühlen und stiehlt ihm die Zeit.
Ja, wer beim Kennenlernen mit falschen Karten spielt, hat sich eine heftige Abfuhr redlich verdient. *gr2*

Danke für deine ausführliche Antwort. Du hast viel von dem geschrieben, wofür mir die Muße fehlte. Was ich mit meiner Aussage eigentlich sagen wollte, war, dass Wut uns oftmals dazu verleitet Dinge zu sagen, die andere Verletzten, aus deinen oben genannten Gründen. Die können naja total vielseitig sein. *g* Danke da fürs näher drauf eingehen.

Zitat von ******din:
Zitat von *******ias:
Verärgerung, Wut, ein "passt nicht" oder eine "Kritik am Verhalten" ist etwas anderes als eine persönliche Verletzung.

Das ist natürlich richtig und sollte auch jedem klar sei.

Allerdings zeigt die Erfahrung dass Leute sich schon persönlich verletzt fühlen wenn man zB. nur nicht ihrer Meinung ist.

Ist es dann schon Empathie, wenn ich es verstehe dass sich die angesprochene Dame schon allein dadurch dass sie von mir angesprochen wurde beleidigt fühlt?
Wenn also allein der Versuch einer Kontaktaufnahme zu wütenden Reaktionen führt, sehe ich entweder aus wie Quasimodo, oder habe vergessen zu duschen und stinke steinerweichend.
Oder mein von mir angesprochenes Gegenüber ist einfach charakterlich nicht kompatibel, da sie vielleicht einfach auf einem sehr hohen Ross sitzt.

Kommt drauf an, wie du es vermittelst, dass du nicht der gleichen Meinung bist. Ganz oft wird das mitteilen der eigenen Meinung mit der Abwertung einer anderen Meinung kombiniert und zwingt die Person in eine Verteidigungshaltung innerhalb der Kommunikation. Wer sich verteidigt, kann aber nicht ordentlich argumentieren, sondern sich mitunter nur rechtfertigen. Es staut sich Frustration und Wut an. Man fühlt sich verletzt. Daher ist es wichtig, wie ein Meinungsunterschied kommuniziert wird. *g*

Nein, Empathie ist, wenn dir auffällt, dass jemand wohl genervt ist von deiner Handlung. Das mit der Optik, etc. ist nun deine Fehlinterpretation an dir (Das Ego mischt sich ein) oder einer Fehlinterpretation der Dame gegenüber, dass sie arrogant
ist (Schutz des eigenen Egos durch victimisieren).
Nochmal mehr Empathie wäre hingegen sich in die Person wirklich rein zu fühlen.
Kommt die genervte Reaktion vielleicht daher, dass sie einen schlechten Tag hat, schon echt viele solcher Nachrichten bekommen hat.
Weder ist die Person meistens schlecht, noch ist deine Person schlecht.
Eine Reaktion hat nie nur etwas mit der vorhergegangenen Aktion zu tun. Nicht alles was man im guten Willen sendet, wird als solches auch Empfangen.

Die beste Kommunikation ist die, bei der man aktiv auf seinen Gegenüber eingeht und verbale und non-verbale Grenzen erkennt und diese respektiert. Wenn man dann auch noch im Blick hat, dass man Zeit und Raum mit einem Kommunikationsbereich hier einnimmt und deswegen vorher bereits wissen sollte, ob man überhaupt ins Suchraster passt, dann kann auch Kommunikation hier trotz Ablehnung etc. etwas angenehmes sein. *g*

Achtsamkeit fetzt 👍💪🥰
**********audia
4.914 Beiträge
Hmm, an InkedFtM.
Vergiss bitte nur nicht, das diskriminierende Menschen in Sachen Empathie allerdings keine Zuneigungs-Gefühle, sondern Hass- und Vernichtungs-Gedanken und -gefühle inne haben, und diese auch nach aussen transportieren versuchen. Das ist mal Fakt.
Ansonsten bin ich Deiner Meinung in Sachen Empathie.
******eat
464 Beiträge
Zitat von **********audia:
Das mit der Empathie ist so eine Sache. Wenn man ein sog. "Dickes Fell" hat, wird eine Abfuhr in einer solchen Situation wohl eher zu verdauen sein, als wenn man etwas "dünnhäutiger" ist.

Mitunter kann sich da eine Gedankenmühle in Gang setzen, so frei nach dem Motto: Wieso bei mir, usw.
Solche Gedanken sollten aber nicht die Überhand im allgemeinen täglichen Leben nehmen, weil das dann ein eher negativer Effekt sein kann.
Man sollte versuchen, diese negativen Gedanken abprallen zu lassen, oder sich positiv ablenken können, da das Leben ja immer weiter geht.
Die Ablenkung funktioniert bei mir recht gut.
Auf der anderen Seite kommen aber auch noch Gesinnungs-Gründe mit ins Spiel. Was hält die andere Person denn eigentlich von einem selbst, wie würde sie zu mir stehen usw.? Wie sieht sie einen unabhängig von der Sexualität.?

Das musste ich letztens in einem von mir eröffneten Thread-Thema erleben. Allerdings ging es da nicht um die Situation der Abfuhr bei einer Kennenlernsituation. Ich erwähnte ja schon den Begriff der Gesinnung, welcher hier auch eine sehr grosse, allerdings negative Rolle spielt.
In meinem Thread wurde ich persönlich von einer mir negativ gesinnten Frau angegangen. Angeblich war mein Thema frauenverachtend, was totaler Quatsch ist. Der Thread behandelte das Thema FemDom im BDSM-Sinne, das war alles. ABER, hier habe ich eben ein prägnantes Beispiel von Diskriminierung meiner Person und meiner Art der BDSM-Auslebung erleben dürfen. Das geschah auch nicht zufällig, sondern war, wie ein Anschlag, auf mich geplant. In einer solchen Hinsicht passiert das nie zufällig, sondern hat immer System. Man wollte mir auch das Wort im Munde umdrehen in dem Thread-Thema.

Nun sind wir wieder bei der Empathie. Solche Menschen verfügen über KEINERLEI Empathie, da sie diskriminierend vorgehen, gegen bestimmte Menschen hier, meist gegenüber Menschen, incl. mir selbst, welche einen Minderheitenstatus bekleiden. Ich kann also vor solchen Menschen auch hier im Joy nur eindringlich warnen.

Mir ist in den letzten vier Jahren das schon deutlich in diversen Forenthreads und Themen aufgefallen, das bestimmte Menschen deutlich disrkiminierende Tendenzen in ihrem Verhalten aufweisen und dieses auch hier deutlich zur Schau stellen, in dem sie andere Menschen, natürlich immer unter dem Deckmantel der sog. freien Meinungsäusserung, verbal attackieren und sich selbst unbebührlich gegenüber anderen geben.
OK, ist ein klein bissel Off-Topic, aber echt empathische Menschen verhalten sich per se niemals in einer solch extremen Form, völlig logisch. Daher nur mal so als Information, was sich hier im Moment auch noch so im negativen Sinne ereignet.

Das hat in meinen Augen immer was mit Machtausübung und erlernten Schutzverhalten zu tun, also wie habe ich gelernt zu Streiten und zu Diskutieren. Muss ich Austeilen um das Gefühl zu haben, dass man mich hört. Geht es mir darum, recht zu haben oder darum jemanden zu überzeugen, etc. Streiten ist etwas, was viele Menschen nicht können. Gaslighting, derailing etc. sind Begriffe die erst vor Kurzem angefangen haben in der breiteren Masse zu existieren. Wir lernen auch nicht mehr in der Schule wie man sachlich argumentiert. Rethorik verkümmert. Das führt dann immer häufiger zu unschönen Situationen.

Die Erfahrung musste ich bisher persönlich noch nicht machen, weil ich Kommunikationstechnisch sehr flauschig bin und dadurch selten eine Angriffsposition einnehme oder eine andere Person in eine Verteidigungsrolle dränge.

Aber so OffTopic ist das gar nicht. Denn sowohl das Verhalten in Diskussionen, als auch die Kontaktaufnahme mit anderen Personen erfordert Empathie, Rethorik und ein ignorieren des Egos, dass in Verhalten versucht irgendwas rein zu interpretieren. *g*
******eat
464 Beiträge
Zitat von **********audia:
Hmm, an InkedFtM.
Vergiss bitte nur nicht, das diskriminierende Menschen in Sachen Empathie allerdings keine Zuneigungs-Gefühle, sondern Hass- und Vernichtungs-Gedanken und -gefühle inne haben, und diese auch nach aussen transportieren versuchen. Das ist mal Fakt.
Ansonsten bin ich Deiner Meinung in Sachen Empathie.

Es ist kein Zerstörungsgedanke, eher ein Verletztseinsgedanke. Ein Hund der in der Ecke sitzt und um sich beißt, tut das nicht um dich zu verletzten, sondern um sich zu schützen.
Wenn wir Mensche anbellen, dann meist aus 4 Gründen:

1. Ich bin verletzt, ich will dass du das auch fühlst (Kommunikation)

2. Ich bin verletzt, ich will dich dafür bestrafen, dass du mich verletzt hast (Rache)

3. Bitte hör auf mich zu verletzten/anzugreifen (Schutz)

4. Ich verletze dich um mich besser zu fühlen (Selbstwert)

Es gibt sehr wenig Menschen die einen 5. Grund (Spaß am Leid anderer) haben. Also wirklich wenig Menschen.
**********audia
4.914 Beiträge
Ja, stimmt, diese Einteilung ergibt schon Sinn. Obwohl man den Vernichtungs- oder Nichtakzeptanz-Durchsetzungsgedanken nicht vernachlässigen sollte.

Ja, man kann ein dickes Fell haben, so ist das nicht und man kann durchaus auch auf bestimmte Dinge mal nicht hinhören, aber wenn es definitiv persönlich wird, so wie es bei mir auch war, dann bin ich immer in Verteidigungs-Modus, ist ja auch legitim.
Ich kann dir mal ein paar Informationen über so einige Diskriminierer geben, via CM, auf welche Du auf jeden Falle aufpassen solltest, oder im Notfall sofort den Support einschalten solltest.
Rhetorisch sehe ich mich schon sehr gut in der Lage, mich zur Wehr zu setzen, keine Sorge und ich erkenne das diskriminierende Potenzial dieser Menschen auch sofort. Das ist aber keine Kunst, denn das Verhalten ist, speziell in Online-Diskussionen immer ähnlich strukturiert, von solchen Menschen.
Die Faschos sind auch hier, leider.
******din Mann
1.704 Beiträge
Danke Drum! Ein paar gute Aspekte, aber um die Nachrichtenschreiberei hier bei Joy geht es mir nicht. Mir geht es um persönliche Begegnungen im realen Leben.

Zitat von *****FtM:
Kommt die genervte Reaktion vielleicht daher, dass sie einen schlechten Tag hat, schon echt viele solcher Nachrichten bekommen hat.

Ich weiß nicht von welchen Nachrichten du schreibst, aber ich habe den Eindruck zu interpretierst meinen Post im falschen Kontext.

Ich bezog mich ganz dem Wunsch der Te's entsprechend auf Situationen im Realen Leben, also Auge in Auge.
******eat
464 Beiträge
Zitat von ******din:
Danke Drum! Ein paar gute Aspekte, aber um die Nachrichtenschreiberei hier bei Joy geht es mir nicht. Mir geht es um persönliche Begegnungen im realen Leben.

Zitat von *****FtM:
Kommt die genervte Reaktion vielleicht daher, dass sie einen schlechten Tag hat, schon echt viele solcher Nachrichten bekommen hat.

Ich weiß nicht von welchen Nachrichten du schreibst, aber ich habe den Eindruck zu interpretierst meinen Post im falschen Kontext.

Ich bezog mich ganz dem Wunsch der Te's entsprechend auf Situationen im Realen Leben, also Auge in Auge.

Ah, dann habe ich mich verlesen, bin von Onlinekommunikation hier ausgegangen.
Kannst du mir eine Beispielsituation geben, bei der du das Gefühl hattest Ablehnung auf Grund deiner Person oder des auf einem hohen Ross sitzen deiner Gegenüber gehabt zu haben? Vielleicht kann ich dir die Reaktion erklären.

Zitat von ******din:

Ist es dann schon Empathie, wenn ich es verstehe dass sich die angesprochene Dame schon allein dadurch dass sie von mir angesprochen wurde beleidigt fühlt?
Wenn also allein der Versuch einer Kontaktaufnahme zu wütenden Reaktionen führt, sehe ich entweder aus wie Quasimodo, oder habe vergessen zu duschen und stinke steinerweichend.
Oder mein von mir angesprochenes Gegenüber ist einfach charakterlich nicht kompatibel, da sie vielleicht einfach auf einem sehr hohen Ross sitzt.

Denn eine Kontaktaufnahme im realen Leben gegenüber jemandem, der dies aktiv nicht eröffnet.... ist gerade bei Frauen eher übergriffig und viele Frauen reagieren dann zurecht wütend, je nachdem, wann, wo und wie die Kontaktaufnahme aussah...
*******ias Frau
4.397 Beiträge
Zitat von *******ias:
Verärgerung, Wut, ein "passt nicht" oder eine "Kritik am Verhalten" ist etwas anderes als eine persönliche Verletzung.

Zitat von ******din:
Das ist natürlich richtig und sollte auch jedem klar sei.

Allerdings zeigt die Erfahrung dass Leute sich schon persönlich verletzt fühlen wenn man zB. nur nicht ihrer Meinung ist.

Das kann vorkommen.
Dann verfügt man als empathischer Mensch in dem Moment über zwei widersprüchliche Wahrnehmungen der Situation. Die Erkenntnis: Die Kommunikation ist fehlgeschlagen. Ein Missverständnis steht im Raum.
Ich hatte Freude am Meinungsaustausch. Mein Gegenüber empfand dies als persönliche Verletzung.

So. Und in dem Moment endet die Empathie und der Kopf schaltet sich ein.

Ob man dieses Missverständnis nun einfach so stehen lässt, es mit oder ohne das Gegenüber aufklären will, ist eine Entscheidung. Dumm nur, wenn man aufklären will, dies aber gar nicht möglich ist.


Bei Fremden, denen ich höchst wahrscheinlich nicht wieder begegnen werde, ist mein Interesse an der Aufklärung von Missverständnissen am geringsten ausgeprägt.

Viel entscheidender ist da für mich die Häufigkeit:
Fühlt sich der Mensch durch andere Meinungen immer, gehäuft oder nur gelegentlich bei wunden Punkten verletzt?
immer = Nein danke, kein Interesse
gehäuft = anstrengend, könnte aber trotzdem ein interessanter Kontakt sein
wunder Punkt = will ich bei frischen Kontakten noch nicht thematisieren.

Was da der Fall ist, finde ich nicht heraus, indem ich das erste Missverständniss bis ins kleinste Detail durch analysiere. Oder indem ich meinem Gegenüber eine Diskussion aufzwinge, um eine Einigung zu erzielen. Die saloppe Mitteilung, dass da wohl ein Missverständnis vorlag, reicht mir völlig. Geht die Kommunikation weiter, werde ich weiterhin Stellung beziehung und auch abweichende Meinungen vertreten. Anhand der Reaktionen darauf, offenbart sich mit der Zeit woran ich beim anderen bin (immer - gehäuft - wunder Punkt).

Kommen die Gespräche vorher zum Erliegen, passt es eben nicht. Wie genau der Andere tickt - ob er sich immer, gehäuft oder gelegentlich bei abweichenden Meinungen verletzt fühlt -, bleibt dann eben ungeklärt. Ich weiß es nicht und werde es nie in Erfahrung bringen. *nixweiss* Ja und?

Warum nach Erklärungen und Verständnis für Menschen suchen, die a) offensichtlich nicht passen und zu denen du b) im Gegensatz zu formalen Kontakten (Arbeit, Behörden, etc.pp.) keinen weiteren Kontakt hast?

Diese Suche nach Erklärungen und Verständnis für Andere hat doch nichts mehr mit Empathie zu tun!

Ich bin da ganz bei @*****eam
Zitat von *****eam:
Empathie ist ja nichts anderes als die Gefühle des anderen mit zu erleben

Und der situative Kontext spielt in der Kommunikation - also auch bei der Empathie - eine wichtige Rolle.

Die Möglichkeit zur Empathie ist bei Schreibkontakten via Internet nicht gegeben.

Von Angesicht zu Angesicht kann ich - je nach Typus - miterleben, dass mein Gegenüber sich verletzt fühlt. Kinder sind da noch sehr offen. Bei Erwachsenen kommt es darauf an. Viele Erwachsene haben so ihre Gefühlsregungen, bei denen sie mehr oder weniger mauern. Das setzt meiner Empathie Grenzen. Doch zur selben Zeit am selben Ort ist Empathie möglich.

Bei Fremden, mit denen ich schriftlich via Internet kommuniziere, ist "der Andere fühlt sich verletzt" nur eine Vermutung. Bei denselben Worten wären auch andere Gemütszustände des Autors denkbar.
Selbst wenn jemand explizit schreiben würde "Deine Aussage XY verletzt mich.", erlebe ich es nicht mit. Dann hätte ich es ausschließlich mit einer Selbstauskunft zu tun. Noch dazu mit einer zeitversetzten Selbstauskunft.

Bei Freunden sind die schriftlichen Kontakte schon etwas anderes. Da erkennt mein Unterbewusstsein die Sprachmuster, die sie gebrauchen, wenn sie sich verletzt fühlen. Ich fühle das Verletzt-Sein also, obwohl mein Gegenüber es nicht explizit geschrieben hat. Doch auch da würde ich eher von Intuition und der Übertragung von Erfahrungswerten, denn von Empathie sprechen. Diese intuitiven Eindrücke sind nie so zuverlässig wie die Empathie - das Miterleben seiner/ ihrer Gefühle zur selben Zeit am selben Ort.


Also worum geht es in diesem Thread?
Geht es hier wirklich um Empathie?
Oder um die Übertragung von Erfahrungswerten?
Darum, sich die Welt zu erklären? Der Kampf gegen die Ungewissheit? Das Bedürfnis, nach positiver Bestätigung? Das Bedürfnis nach Einigkeit & Harmonie? Oder das Bedürfnis nach Verständnis & Mitgefühl?
******din Mann
1.704 Beiträge
Zitat von *******ias:
Also worum geht es in diesem Thread?
Geht es hier wirklich um Empathie?
Oder um die Übertragung von Erfahrungswerten?
Darum, sich die Welt zu erklären? Der Kampf gegen die Ungewissheit? Das Bedürfnis, nach positiver Bestätigung? Das Bedürfnis nach Einigkeit & Harmonie? Oder das Bedürfnis nach Verständnis & Mitgefühl?

Wenn ich den EP lese und nicht nur die Überschrift, und um der Möglichkeit eines vielleicht entstehen Missverständnisses gleich vorzubeugen *zwinker* ich meine natürlich nicht du hättest nur die Überschrift gelesen, geschätzte @*******ias, dann möchte ich fast meinen es geht im Kern um verletzte Ego's und Strategien solche Verletzungen zu vermeiden.
Eine Möglichkeit ist's das eigene Ego mal genauer unter die Lupe zu nehmen, und sollte man dabei zufällig auf eigene Abgründe stoßen, dann fühlt man sich auch nicht mehr so leicht auf den Schlips getreten.
Aber das ist natürlich nur eine Möglichkeit von ganz vielen.
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********Seil:

Hinzu kommt: Empathie kann man nur mit Menschen haben, die im Kopf ungefähr so ticken wie man selbst (oder wie man es sich selbst vorstellen kann).

Möglicherweise liegt hier des Pudels Kern. Vielleicht habe ich mir oft einfach zu wenig Zeit gelassen zu beobachten. Immerhin passiert es mir heute auch eher selten.

Zitat von *********Seil:

Nächster Einwand:
Das Problem, dass du dich von einer Abfuhr getroffen fühlst, zeugt eigentlich nur von einem hohen Maß an Empfindlichkeit und wenig Empathie. Wenn du Empathie hättest, dann würdest du verstehen, dass z.B. für eine überdurchschnittlich attraktive Frau "ein" Annäherungsversuch nicht so das ist, was du dir darunter vorstellst, weil sie das ständig erlebt, auch dann wenn es total unpassend ist.

Das mag ein Aspekt sein, wobei ich glaube, dass es nicht so sehr viel mit Attraktivität zu tun hat, aber durchaus mit den Vorerfahrungen.
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******din:

..., dann möchte ich fast meinen es geht im Kern um verletzte Ego's und Strategien solche Verletzungen zu vermeiden.
Eine Möglichkeit ist's das eigene Ego mal genauer unter die Lupe zu nehmen, und sollte man dabei zufällig auf eigene Abgründe stoßen, dann fühlt man sich auch nicht mehr so leicht auf den Schlips getreten.
Aber das ist natürlich nur eine Möglichkeit von ganz vielen.

Um Strategien der Vermeidung geht es vielleicht. Um mein verletztes Ego geht es nicht. Ich fühle mich durch eine Absage nicht herabgesetzt. Es gilt ja der Grundsatz: Wer f*en will muss freundlich sein. Ich frage mich nur, muss man das umkehren und deshalb gleich unfreundlich sein, wenn man das nicht will. Dabei fall ich für gewöhnlich eh nie mit der Tür ins Haus.
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****FtM:

Nein, Empathie ist, wenn dir auffällt, dass jemand wohl genervt ist von deiner Handlung. Das mit der Optik, etc. ist nun deine Fehlinterpretation an dir (Das Ego mischt sich ein) oder einer Fehlinterpretation der Dame gegenüber, dass sie arrogant
ist (Schutz des eigenen Egos durch victimisieren).
Nochmal mehr Empathie wäre hingegen sich in die Person wirklich rein zu fühlen.
Kommt die genervte Reaktion vielleicht daher, dass sie einen schlechten Tag hat, schon echt viele solcher Nachrichten bekommen hat.
Weder ist die Person meistens schlecht, noch ist deine Person schlecht.
Eine Reaktion hat nie nur etwas mit der vorhergegangenen Aktion zu tun. Nicht alles was man im guten Willen sendet, wird als solches auch Empfangen.

Danke! Das ist mal eine gute Beschreibung und trifft das Thema.
******din Mann
1.704 Beiträge
@*******nd29
Im EP schreibst du dass dich eine Abfuhr bis ins Mark treffen kann, und wenn dieses Mark nicht das Ego ist, was ist es dann?
Allerdings ist das auch nur meine Interpretation von meinem "Mark" und muß ja auf dich so nicht zutreffen.
*******ias Frau
4.397 Beiträge
Zitat von ******din:
@*******nd29
Im EP schreibst du dass dich eine Abfuhr bis ins Mark treffen kann, und wenn dieses Mark nicht das Ego ist, was ist es dann?

*top* Geht mir genauso.
Was meinst Du @*******nd29 mit "bis ins Mark treffen"?


Zitat von *******nd29:
Es gilt ja der Grundsatz: Wer f*en will muss freundlich sein. Ich frage mich nur, muss man das umkehren und deshalb gleich unfreundlich sein, wenn man das nicht will. Dabei fall ich für gewöhnlich eh nie mit der Tür ins Haus.

Das kommt auf den situativen Kontext an.

Wo hast Du die Damen denn angesprochen bzw. Wann?

Corona spielt da durchaus mit hinein.
Viele der Frauen, die es früher vielleicht noch amüsiert hätte, wenn im Laufe eines Smalltalks ein Sexangebot gekommen wäre, reagieren jetzt wütend.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von *******nd29:
Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

Ziemlich einfach: Ich spreche keine Frauen mit romantischen/erotischen Hintergedanken an.

Wenn ich das nicht mache, gehe ich ihnen nicht auf die Nerven und bekomme auch keine beleidigende Abfuhr.

Ich bin da also ausschließlich reaktiv. Wenn Frauen nicht von sich aus auf die Idee kommen, einen romantisch/erotischen Kontext anzusprechen, passiert das auch nicht und alles bleibt völlig sachlich und neutral.

Ist eine ziemlich entspannte Sache. Niemand ist genervt und ich werde nicht angepöbelt. *g*
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. Ein damit korrespondierender allgemeinsprachlicher Begriff ist Mitgefühl.

am empathischsten kann ich sein
wenn ich gleiche oder ähnliche erlebnisse hatte wie mein gegenüber
da kann ich dann wirklich mit-fühlen
und weiss so ziemlich genau, wovon dieser mensch spricht

alles andere darüber hinaus finde ich schwierig...
allerdings kann ich dann wenigstens noch so empathisch sein
um verbal nicht mit einer keule alles niederzuwalzen...
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Zitat von *******nd29:
Es gilt ja der Grundsatz: Wer f*en will muss freundlich sein. Ich frage mich nur, muss man das umkehren und deshalb gleich unfreundlich sein, wenn man das nicht will. Dabei fall ich für gewöhnlich eh nie mit der Tür ins Haus.

Also, wer mich ansprechen würde, um einen Fick bei mir zu landen, auch wenn er nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt und das erst etwas später durchscheinen lässt, der würde von mir auch eine heftige Abfuhr erhalten. Da bleibe ich mit Sicherheit nicht freundlich.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.