„Liebe ist die Antipode zur Angst. Wenn wir verliebt in eine Beziehung zu einem anderen Menschen aufbrechen und die Verliebtheit irgendwann dem Gefühl weicht, was wir gemeinhin als Liebe bezeichnen, dann beginnt für viele Menschen die Angst. Die Angst, den anderen zu verlieren, die Angst betrogen zu werden, die Angst vor der Enttäuschung schlechthin. Viele benötigen den Partner zur Selbstbestätigung. Für ihr Selbstwertgefühl. Sie machen sich also abhängig von dem Partner. Spätestens ab hier kann man nicht mehr von Liebe sprechen, sondern nur noch von Angst.
Und wer in der Angst ist, handelt nicht mehr aus Liebe. Hier beginnt dann in der Regel die Ent-Täuschung (Man wacht aus der eigenen Täuschung auf) und die Erkenntnis, dass es gar keine Liebe geben kann, weil man doch wieder scheitert, bzw. gescheitert ist, obwohl doch zu Beginn alles so schön war.
Also wenn aus Liebe Angst entsteht, dann habe ich wohl mein Leben lang etwas falsch gemacht
. In allererster Linie kommt bei mir da erstmal Vertrauen und nicht Angst.
Liebe ist vor allem aber die Liebe zu sich selbst. Wenn ich also mit mir nicht im Reinen bin und mich nicht liebe, werde ich immer den anderen brauchen, um mich bestätigt zu wissen. Der Partner ist also Objekt.
Wer in der Liebe ist, der nimmt und akzeptiert den Partner, wie er ist. Als Mensch, als Subjekt, mit all seinen guten und schlechten Seiten.
In der Liebe gebe ich lieber als ich nehme. Und für die einen ist halt die Treue, die Monogamie der höchste Ausdruck der Hingabe und der Liebe, für andere wiederum ist es die Fähigkeit, dem Partner die sexuelle Freiheit zu schenken, die er sich wünscht.
Welcher der Königsweg ist, vermag ich nicht zu sagen, jedenfalls ist das kategorische Bestehen auf sexueller Treue des Partners für mich ein klarer Ausdruck der Angst und früher oder später das Ende der Beziehung.
Ich brauche nicht darauf bestehen, wenn ich einfach darauf vertraue, dass der andere sich an gemachte Vereinbarungen hält.
Die meisten Beziehung scheitern aber MMn nicht an Angst sondern an der heutzutage wohl üblichen Konfliktunfähigkeit.