Erniedrigung und Demütigung

...was ich so nach Worten ringend versucht habe auszudrücken.

Das Wort Demütigung ist negativ besetzt - es ist die Überwindung von Scham und Stolz, wenn ich das tue bzw. über mich ergehen lasse, was mein Partner von mir abfordert. Mir persönlich gefällt der Begriff Demut besser. Und wenn ich ihm Liebe entgegenbringen kann, kann ich es schaffen, mich zu überwinden - zumindest werde ich mich bestmöglich bemühen.

Zur Demütigung wird es, wenn meine Grenzen überschritten werden - kein Konsens mehr besteht. Wohlgemerkt - meine ganz persönlichen Grenzen.

Wo diese Grenzen liegen, ist von vielerlei Aspekten abhängig: von meiner Sozialisierungsgeschichte, von meinen individuellen inneren Normen und Neigungen, von meiner jeweiligen Tagesform, von dem Grad des Lustgewinns. von der Qualität meiner Zuneigung zu meinem Partner und dem Grad des Vertrauens zu ihm, von meiner Entwicklungs- und Lernfähigkeit, von meiner Entwicklungsbereitschaft und Neugier und und und.

Viele Grüße
Angelika

Kann, darf, soll ... ? Ich denke mal, es gehört dazu, doch sollten bestimmte Grenzen abgesprochen sein, ohne den Raum für Phantasien oder Überaschungen zu nehmen.
Der einen Teil sollte wissen, wie weit er gehen kann und der andere part, wie weit seine Devotheit gehen kann. Steigerungen kommen meist von selbst, wie Grenzen sich verschieben können.

LG Erzengel

Für mich ist es eine völlig neue Erfahrung, devot zu sein und mich unterwerfen zu wollen. Habe diese Neigung so richtig erst vor einigen Wochen festgestellt. Mein Partner ist meine große Liebe und zwar seit 2 Jahren. Wir genießen diese neue Art der Sexualität sehr, sind aber manchmal bisschen verunsichert, wie sich das alles auf der Gefühlsebene auswirken wird udn wie wir damit umgehen. Derzeit sehen wir uns sehr selten, führen eine Fernbezihung, freuen uns aber darauf, so bald wir möglich mehr Erfahrungen zu machen...aber es geht ja auch auf die Ferne, gibt ja genügend Möglichkeiten, seine Fantasien inzwischen schon mal etwas auszuleben.....Das Thema Erniedrigung ist eine große Herausforderung für mich und bin mir noch nicht so sicher wie ich das mit meiner an sich starken Persönlichkeit vereinbaren kann...aber es ist so schön....

es wird deine starke Persönlichkeit noch stärker machen... meine hat sie gestärkt und sie wird immer stärker...durch seine Anerkennung, seinen Respekt und seinen Stolz auf und für das, was ich für ihn tue.
Gerade deine starke Persönlichkeit lässt es zu, dass du dich hingibst, dich für ihn erniedrigst, deine Schwäche zeigst, evtl. auch Schmerzen für ihn erduldest. Es ist dein eigener freier Wille, ihm zu zeigen "ich gehöre nur dir, ich bin für dich, tu was immer du mit mir tun willst..." und das macht auch stark.
... freier Wille und Hingabe.... zwei wichtige Dinge in einer Beziehung... unsere Verbindung wird immer stärker, immer hingebungvoller, immer freier.....
Noch viel Spaß beim Ausprobieren...

Immer wieder aufs Neue verblüfft uns die beeindruckende Demut, die viele Frauen hier an den Tag legen.

Was sie für Ihren Herrn tun, macht sie stolz und stark und kraftvoll. Das ist ebenso interessant wie beeindruckend.

Und wir haben immer gelernt (und kennen genügend Frauen, die danach handeln), dass man niemals nur einem Mann zuliebe etwas tun darf ... Und hier werden Frauen durch ihre Demut erst richtig stark.

Wie könnte man das wohl eine gestandenen Feministin erklären?

Sich selbst zu spüren, Selbsterfahrung, ist geil!

Ja, es gibt Frauen, die aus Schwäche handeln. Auf die trifft wohl diese Aussage zu, dass man niemals nur einem Mann zuliebe etwas tun darf. Sie tun es, empfinden aber nicht wirklich Demut aus sich selbst heraus.

Wir handeln ja - ganz ehrlich! - nicht so ganz uneigennützig. Denn wie schon wiredbrain gerade meinte: Selbsterfahrung ist geil! Und sich selbst zu spüren macht geil

Dem kann ich im Moment eigentlich nichts weiter hinzufügen, es spricht für sich.

blättert ein paar Seiten zurück in diesem Thread, da habt Ihr in etwa diese Frage schon mal gestellt und auch schon Antworten bekommen.

Auf das Bewusstsein kommt es an, aus dem heraus frau handelt.

Und dem kann auch ich nichts weiter hinzufügen, die Antwort bleibt 42, egal wie oft die Frage gestellt wird.
Alre

Für mich alles eine Frage des Vertrauens. Wenn ich den freien Fall wage, weiss aber ganz genau, dass ich aufgefangen werde. Dass ich niemals stürzen und hart aufklatschen kann und so viel Vertrauen und Innigkeit spüre, dann bin ich zu Dingen bereit, in denen ich mich früher niemals wieder gefunden hätte.

Die Ansichten, Grenzen und Gefühle können sich sowas von verschieben. Wenn ich früher etwas gelesen / gesehen habe, wo ich auch dachte "uffz... das ist aber erniedrigend und demütigend (ohne über genaue Definitionen dieser Begriffe nachzudenken), never, nicht meins" fühle ich heute ein aufregend positives Kribbeln beim Gedanken daran.

Um zu Ausgangsfrage zurückzukehren, ob es soll / muss / kann oder darf oder am besten alles *gg.....
Beim herausfinden dieser Grenzen kann aus einem kann oder darf schnell ein unverzichtbares soll oder muss werden, deren Grenzen immer wieder neu gesteckt werden.

Das wichtigste Respekt und Achtung, Ehrlichkeit und echtes Empfinden verschwinden nicht, ganz im Gegenteil sie wachsen. Und das ist die enorme Bereicherung.

Sorry, haben uns wohl ungeschickt ausgedrückt.

Diesmal war es eigentlich mehr eine Art von vorsichtiger Bewunderung für alle diese Frauen. Es ist wirklich verblüffend, und wir beginnen so langsam zu verstehen (wenn auch noch ziemlich holprig). Doch eins ist klar - Demut ist eine gute Sache. Es sei denn, hinter dieser Demut steckt wieder Egoismus, doch dann ist es ja wieder keine Demut, sondern dann ist es nur gespeilte Demut. Ach Mann, äh Frau - ist das kompliziert ...

Nur die Frage, was dazu wohl gestandene Feministinnen sagen, die war ernst gemeint. Gibt es denn dazu Infos? Hat sich hier im BDSM-Bereich oder sonstwo schon mal eine dazu geäußert?

Übrigens eine sehr egoistische Sichtweise.

Lies mal Alice Schwarzer dazu, wie ich schon auf Seite 3 schrieb hat die eine sehr konkrete Meinung zu weiblichem Masochismus und Unterwerfung.
Dann gibt es auch noch diesen Slogan:
"female Masochism is collaboration" aus dem feministinnen Szene.
Alre

Hier im JC äußern sich einige Frauen, die vergewaltigt wurden.

Viele sind traumatisiert und beschreiben das auch. Andere verarbeiten die Erfahrung via BDSM.

Was von beidem ist feministisch und politisch korrekter?

Und - kommt es auif Politik an, in solch' einer Phase?

Antaghar sammelt Materialien für sein neues Buch.
Wär' absolut ok, wenn wir einen Teil der Tantiemen abbekämen.

Aber das ist natürlich nur meine Meinung, höchst subjektiv, nein, eigentlich gar nicht so richtig mal meine Meinung, also nicht mal meine 2 Cent, höchstens 1,5, also eher völlig o.T. eine infame Unterstellung meinerseits, für die ich mich sofort entschuldige.

Ich bewundere den Naturforscher, der mit Vergrösserungsglas vor der Margerite sitzt und ein Blütenblatt nach dem anderen abzupft und sie zählt und danach die Zahl in sein Notizbuch (heute:PDA) einträgt, und sich wundert, warum er dem Geheimnis des Blühens nicht endlich auf die Spur kommt. Ich bewundere, genau genommen, die Naivetät dieses seriösen Wissenschaftlers.

Antaghar, inwieweit die Frage der Demütigung ("Ach, wie schön!") überhaupt etwas mit dem Siebten Schritt und den Hopi-Prophezeiungen zu tun hat, mag ich nicht beurteilen, obwohl mich die Zusammenhänge von Religion und BDSM schon lange beschäftigen. Auch gegen nette Zaungäste hat hier sicher niemand was einzuwenden. Aber wenn diese uns ständig auffordern, nett in ihre Kamera zu lächeln, oder jeden zweiten Satz mit "Ach, ist ja interessant!", und jeden anderen zweiten Satz mit "Entschuldigt bitte, wir sind ja fremd hier!" beginnen, dann wird's ein wenig penetrant.

Grüsse aus der Nachbarschaft!

stephensson
art_of_pain

Vielen Dank für Deine liebe Message...tut gut und ermutigt positive Statements und Erfahrungen zu hören. Habe mich erst gestern hier angemeldet da ich den Eindruck hatte dass sich sie diese Seite stilvoll und geschmackvoll mit dem Thema beschäftigt und die Leute zum Großteil auch ehrlich sind. Zum Thema Erniedrigung usw. Am Anfang ist es ja für beide Teile schwer die Grenzen auszuloten. Mein Partner hat auf dem Gebiet Dominanz auch recht wenig Erfahrung und will vorsichtig sein. Ich denke unsere starke emotionale Bindung wird uns dies erleichtern. Hat jemand da ähnliche Erfahrungen? Wie gesagt ich bin jemand der D/S Erfahrungen niemals mit jemand anderem als meinem Freund machen möchte. Findet ihr das konservativ oder denken mehrere von euch so?

LG Elissa

ich schreibe hier mal nur für mich (musiden):

Im (ver-) urteilen sind wir Menschen schnell....
Mir geht gerade durch den Kopf: Wir, die wir uns mit dem Thema an uns selbst beschäftigen, haben uns dem Thema "Erniedrigung/ Demütigung" auf eine bestimmte Weise genähert... Sehnsucht, Ausprobieren, Geniessen (sicher nicht allgemein gültig, aber ich glaube, für einige war es so).
Wenn sich nun jemand auf andere (theoretische?) Weise dem Thema nähert, wird diese(r) nicht unbedingt zu "gleichen Ergebnissen" kommen oder "unsere" Ergebnisse/ Erlebnisse "einfach so" akzeptieren können.

BB, musiden (die hofft, ihre Gedanken einigermassen und trotz der ganzen Gänsefüsschen verständlich gemacht haben zu können)

Guten Abend Elissa,

ich finde das gar nicht konservativ (ich würde konservativ gern durch negativ ersetzen), ich empfinde das als sehr intensive Liebeserklärung an Deinen Freund .

BB, musiden

PS: Entschuldigt den Doppelpost, aber das hatte sich überschnitten

<Zitat Alre>

Für mich kann ich Euch zustimmen, bei uns trifft es sicher auch eher zu, dass der Begrifft demütigen unpassend ist, Euer Vorschlag "Scham überwinden" trifft es besser.

Aber es gibt doch auch Subs, die schreiben, dass sie gerne gedemütigt werden, dass sie erniedrigt werden wollen und dass sie es lieben, in Situationen gebracht zu werden, die ihnen höchst peinlich sind.
Ich weiß nicht, ob diese Neubenennung auf alle zutrifft. Aber schon auf Seite eins dieses Threads schreibt Schlagfertig:
Zitat:
aus dem einfachen grund, dass sachen in einer dom/dev beziehung nicht mer als soooo erniedrigend angesehen werden wie in beziehungen ohne machtgefälle.
ich bemühe hier mal die vielzitierte gesichtsbesamung oder das dirigieren mit der hand in den haaren bei'm blasen.
was ich damit aufzeigen will:
es ist eine ansichtssache was man unter >Erniedrigung und Demütigung< versteht. ich glaube nicht, dass mein nachbar da die gleiche meinung wie ich vertritt [b]schmunzelt[/b]


Sind es wieder mal nur die Worte, mit denen wir ringen, und die nicht zulassen, dass wir uns deckungsgleich einig werden?

Alre

<Zitat Ende>


Auch hier noch meine Meinung dazu: Gesichtsbesamung fällt für mich (!) unter meine Tabus, das Dirigieren per Griff in die Haare löst bei mir kein Hochgefühl aus, aber es löst in mir das Gefühl der Demut/ Hingabe aus (soweit ich kann).

Ja, es scheint wohl wirklich an den Begrifflichkeiten zu haken

BB, musiden

Danke,
es lang mir irgendwie hinten auf der Zungenwurzel und ich konnte es nicht in gefällige Worte kleiden.
Darf ich Auszüge Deines Beitrages verwenden, um meine Vanillaland/ BdsmLand Geschichte weiter zu spinnen? Die ist ja auch mal durch eine Bemerkung von Dir entstanden.
Alre

Also, da will jemand in diesem speziellen Fall ganz gewisss nicht für ein Buch recherchieren (das findet hier u. a. woanders statt), sondern etwas lernen und begreifen.

Das ist kein Grund, sich über andere zwischen den Zeilen lustig zu machen, wir tun das hier auch nicht! Schade ...

Dazu gehören nun mal dumme Fragen (das ist wie bei Kindern, die lernen wollen, warum Mama und Papa Sex und haben und warum sie dies oder das tun.

Wären wir voll in der BDSM-Szene integriert und würden das begeistert leben, wären wir glücklich über Menschen, die darüber nicht lachen oder das pervers finden oder gar total oberflächlich in den Bereich des psychiatrisch Behandlungsbedürftigen stecken und wieder zur Tagesordnung übergehen - sondern die ohne Berührungsängste sich dem positiv, wenn auch mit manchmal blöden und begrenzten Fragen nähern wollen (aus welchen Gründen auch immer).

Wenn man hier in diesem Bereich allerdings empfindlicher und päpstlicher als der Papst ist, lassen wir das eben. Wir ziehen uns zurück und danken allen sehr herzlich, die sich ernsthaft bemüht haben.

Habt viel Freude mit Eurer Art des Lebens und Liebens! Und nehmt uns bitte unsere Neugierde und unser Bestreben, zu lernen und zu verstehen, nicht übel.

Tschüss!

Jedem das seine, wenn beide damit einverstanden sind warum nicht;).
Ich ( W ) finde das manchmal ziemlich geil gedemütigt zu werden, das heist es muss ein bestimmter grad von Geilheit mitspielen ohne den geht sowieso in der richtung nichts.
Und es ist ein Spiel, nicht mein Leben

Grüße SwitcherPaarNRW

immer mit den nötigen Respekt gegenüber der anderen Person. Dann steht eigentlich nichts dieser Sache im Wege

Züchtigung...Erniedrigung...Demütigung...
gehört sicher dazu...

Für mich gilt aber...Einhaltung der Würde...

Wie oft kann man im Chat oder im Forum lesen, dass eine „drei-Loch-Stute“, eine „billige F...sklavin“, ein „Nichts“, o.ä. gesucht wird... da...hörts bei mir auf...

In meinen Augen hat Dominanz nichts mit Verletzung der Würde oder einer körperlichen Verletzung zu tun...

Dominanz kann sanft sein....seeeehr sanft...
damit...schreibt er seine Weisungen direkt in mein Herz...

und ich tue freiwillig, was er von mir verlangt, auch wenns für mich Überwindung braucht...
dann...lege ich meine Demut...meinen gesenkten Blick in seine Hände...


Liena

Das einzige Wort, welches ich bei der Frage, ob Erniedrigung/Demütigung zu einer D/s-Beziehung dazugehören kann, muss, darf ist definitiv muss..

Es schreibt doch niemand vor, wie eine solche Beziehung zu verlaufen hat. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und Maßnahmen.

Ich persönlich mag es sehr gerne von meinem Herrn gedemütigt/erniedrigt zu werden. Das geschieht auf unterschiedlichster Weise und je nach Stimmung von ihm. Das Spiel mit der Psyche ist bei uns großer Bestandteil innerhalb einer Session.

Nicht immer wirkt es tatsächlich so negativ, wie es den Anschein hat. Manchmal heizt es mich einfach nur extrem ein und ich werde wilder und wilder.

LG
deva