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Würdet ihr für euren Partner auf Vorlieben verzichten?

********aten Paar
1.957 Beiträge
Liebe Cara,

kurz vorab: wenn die Temperatur und das Wetter es erlauben, sollten wir mal wieder zusammen Motorrad fahren. Das meint auch das Sybillje. *mrgreen*


Es gibt ein sehr schönes Liebeslied, dass genau die Frage dieses Threads beantwortet. Es heißt Ännchen von Tharau und ist schon 350 Jahre alt. Meine Großmutter heißt Anna, und sie ist in Tharau aufgewachsen (das liegt in Ostpreußen im heutigen Ostpreußen). Ich habe sie dabei vor Augen.

Diese Version von Fritz Wunderlich ist die schönste, die es gibt.
Leider wird das Lied immer nur in vier Strophen gesungen, dabei gibt es sechs. In der letzten Strophe steht die Antwort auf die Frage dieses Threads:


6. Was ich begehre, ist lieb dir und gut;
Ich lass den Rock dir, du lässt mir den Hut!
[...]

Ihr müsst Euch das Lied allein anhören, ich heule am Ende immer Rotz und Wasser!


@********aten (bezüglich des langen Beitrages)


Ich finde die Einstellung ziemlich interessant und teilweise irritierend.

Es gibt doch so viele unterschiedliche Lebens-/Beziehungsformen. Vielleicht interpretiere ich auch zu viel, aber ich lese bei euch stetig Beziehungsunfähigkeit denjenigen gegenüber heraus, die sich nicht auf Dauer an einen Partner binden.

Ich hab in jungen Jahren ähnlich gedacht, es gibt nur die eine andere Person, man steht viel gemeinsam durch uswusf. Das ist alles kein Garant für eine Partnerschaft.

Wir entwickelten uns damals in völlig verschiedene Richtungen, und ich, mit meinen hinterwäldlerischen, prähistorischen - ok, da lief es anders - Vorstellungen, konnte und wollte mir nicht eingestehen, dass es nicht funktioniert. Warum? Weil man sich auseinander lebte, Druck und Zwang statt Harmonie vorhanden war. Dennoch hab ich alles daran gesetzt, die Ehe aufrecht zu erhalten, hab mich selbst für eine Weile in imaginäre Ketten gelegt. Aber er erdrückte mich immer mehr. Nach Jahren konnte ich endlich akzeptieren, dass Beziehungen enden können.

Nie wieder möchte ich mich einem ähnlichen Konstrukt aussetzen. Ich möchte meine Freiheiten leben. Es ist mir wichtig, dass man gewisse Dinge teilt und in gleichem Maße andere Dinge getrennt erlebt.

Durch Einstellungen wie eure, wachsen bei mir Bindungsängste immer mehr. Weil man nie ausschließen kann, wie sich irgendwer entwickelt. Es ist nicht schlimm, sich zu trennen, neues zu entdecken und darauf zu bestehen, eben dieses wahrzunehmen.

Ich habe meine innere Ruhe erst nach den Beziehungen gefunden und festgestellt, wie schön es ist. Klar wünscht man sich Beständigkeit. Doch die ist für mich einerseits Illusion, andererseits nicht erstrebenswert.

Mittlerweile lebe ich den Moment, den Genuss, das Glück, wenn es sich bietet. Wer weiß, vielleicht findet sich ja genauso - entspannt - das passende Gegenüber. ❤️
********aten Paar
1.957 Beiträge
Zitat von *******olf:
Zitat von ********aten:
Menschen, die für einen Partner auf nichts verzichten wollen oder können, werden nie in eine endgültige Partnerschaft kommen.

Das ist Auslegungssache. Warum soll ich auf mir wichtige Dinge verzichten? Damit mein Partner glücklich ist? Nee, als erstes muss ich glücklich sein. Nennt sich Selbstliebe.

Das ist ein wirkliche Hardcore-Single-Einstellung.

Ich schrieb weiter oben, dass wir uns sicher sind, dass der eine den anderen zu Grabe tragen wird und ich hoffe, vor ihr gehen zu dürfen, weil ich nicht ohne sie leben will.

Daraufhin schrieb mich eine Frau mit den Worten (sinngemäß) an, sie will ihren Partner überleben, weil sie ihn nicht allein lassen will. Ich finde das großartig.

Zwischen dieser Ansicht und Deiner, AskaniWolf, gibt es nicht die geringste Schnittmenge.
Zitat von *******olf:
Zitat von ********aten:
Menschen, die für einen Partner auf nichts verzichten wollen oder können, werden nie in eine endgültige Partnerschaft kommen.



....Eine richtige Partnerschaft beinhaltet für mich keinen Verzicht. Wenn ich verzichten muss, bleib ich lieber Single und werde dann eben nie in den Genuss einer "endgültigen Partnerschaft" kommen. Was anderes ist es, wenn mir Dinge nicht wichtig sind, dann würde ich aber auch nicht von Verzicht sprechen....

....

Die wichtigste Beziehung, die man führen sollte, ist eh die zu sich selbst. Dann ist eine Beziehung zu einem anderen Menschen auch nicht zwingend notwendig und man muss auch keine Kompromisse eingehen oder verzichten.


Das sehe ich auch so. Mit Sicherheit können gewisse Vorlieben auch mit dem entsprechenden Partner in den Hintergrund rücken, weil dafür andere Dinge mit diesem Menschen wichtiger sind. Das ist für mich dann aber kein Verzicht, sondern einfach ein sich Verschieben der Prioritäten. Nicht alles, was mit Mann A sehr wichtig und wunderschön war, muss bei Mann B auch genauso passen... weil da evtl. anderes besser passt.

Das Gesamtkonzept, die Beziehung an sich, das Vertrauen, die innere Verbindung muss passen... alles andere kann sich durchaus verschieben von Beziehung zu Beziehung.

@********aten der nächste Sommer kommt bestimmt! *biker*
*******olf Frau
2.449 Beiträge
@********aten

Du weißt gar nichts über mich. Ich bin kein Hardcore-Single, ich bin es nur leid, ständig verzichten zu sollen. In meiner letzten Beziehung habe ich auf verdammt Vieles verzichtet (weil ich eingetrichtert bekommen habe, Frau hat zugunsten des Mannes, zugunsten der Partnerschaft zu verzichten) und von meinem Partner kam in der Hinsicht gar nichts, im Gegenteil, es war nie genug. Und mittlerweile sehe ich daher im Verzichten von mir wichtigen Dingen keinen Sinn. Jeder potentielle Partner, der von mir Verzicht erwartet, sortiert sich selbst aus, hat auch seine Vorteile ...

Meine Meinung ist nun mal, das Verzicht nicht Sinn einer Beziehung ist. Eine Beziehung ist Bereicherung und keine Kastration eigener Bedürfnisse - egal ob emotional oder sexuell.

Und ob unsere Meinungen Schnittmenge haben, ist mir sowas von wurscht. Ich teile hier nur meine Meinung mit, die ich aktuell habe.
********aten Paar
1.957 Beiträge
@*******olf: Ich habe nicht gesagt, dass Du ein Hardcore-Single bist. Ich weiß - wie Du schon richtig gesagt hast - nichts über Dich. Ich habe gesagt, dass das eine Hardcore-Single-Einstellung sei. Mehr nicht.
****p35 Mann
7.998 Beiträge
@********aten

Hm... auf mich trifft ja schon Deine - wie ich finde - ziemlich abgefahrene Definition von "Single" nicht zu:

Ich (als monoamorer Mensch) bin (gerade) Single, weil ich (gerade eben) nicht in einer Liebespartnerschaft bin, weil ich "zu haben" bin, wie man volksmundartlich auch dazu sagt.
Was die Bezeichnung im Profil des Joyclub angeht: "Single" verstehe ich dort genau SO.
Wenn ich in einer Liebespartnerschaft bin (und sei sie noch so kurz), dann bin ich nicht "zu haben", sondern fest vergeben, dann interessieren mich keine anderen Frauen, seien diese auch noch so liebenswürdig, dann bin ich (zur Zeit) nicht Single.

Kompromisse gehe ich sowohl als Single als auch als Nicht-Single ein, immer und jeden Tag.
Wenn ich mich als Single auf erotische Begegnungen einlasse (etwa "Abenteuer", "ONS"...), dann gehe ich dabei sogar speziell auch auf sexuelle Kompromisse ein (natürlich, geht doch gar nicht anders); dabei bleibe ich jedoch Single, "zu haben".

Und um das noch zu sagen: Ich verzichte als Single auf sehr vieles (unter anderem auf LiebesPartnerschaft - ob freiwillig oder unfreiwillig), aber finanziell bin ich in meiner Lebenssituation sogar alleine besser aufgestellt, als wenn ich jetzt in einer wie auch immer eingetragenen Partnerschaft wäre.
*******heCH Mann
2.265 Beiträge
Stellt sich die Frage, auf welche Vorliebe. Grundsätzlich achte ich darauf, dass mein Gegenüber einiges aus meiner eigenen Palette mag und schätzt. Allerdings ist diese sehr breit aufgestellt. Bin nicht auf wenige Punkte fixiert, somit ist eine Anpassung durchaus in Ordnung.

Passt es nicht, so gäbe es schon gar keine Beziehung.
****p35 Mann
7.998 Beiträge
@********aten
Nachtrag: Ich lasse mir auch als Single nicht die eigene Beziehungsfähigkeit absprechen - es gibt sooo viele Gründe, nicht in einer Liebespartnerschaft zu sein. -. "Sicher", dass eine Liebesbeziehung ewig hält, wäre ich mir dabei nie, wünsche Euch aber freilich, dass Ihr Euch nicht enttäuschen müsst.
**********trink Mann
235 Beiträge
Ich habe mir mal weiter Gedanken gemacht ob ich mit einer Frau eine Beziehung haben kann die keine Lust auf sex hat und sehr wahrscheinlich kann ich das, wenn der Rest passt.
In einem anderem Forenbeitrag habe ich geschrieben dass ein Orgasmus durch Selbstbefriedigung bei mir reicht, wenn es nur um sex geht.

Ich habe öfter Lust auf sex wie die meisten Männer aber es gibt dinge die mir wichtiger sind.
Ich würde mich einfach weiter Selbstbefriedigen mit einer Frau die keine Lust auf sex hat.
Sex würde ich dann einfach als ein Hobby ansehen was man nicht teilt.

Wenn ich keine Frau treffe wo ich mir was langfristiges vorstellen kann, bleibe ich sowieso singe und befriedige mich weiter selbst.

Der Wunsch nach intimer Körperliche nähe ist da aber aber wenn es nun mal nicht sein soll dann akzeptiere ich das.

Kurz gesagt auf Geschschlechtsverkehr kann ich notfalls verzichten aber auf Selbstbefriedigung werde ich in dem fall dann nicht verzichten.
Wer verzichten möchte kann ins Kloster gehen, da gibt's bestimmt noch paar Plätze.
Wenn man Devot ist und auf Bestrafung steht, dann kann das durchaus der Richtige Ort sein. *lach*
*******oir Frau
1.039 Beiträge
🤔 Verzicht... Auf was genau?

Ich tanze unwahrscheinlich gerne, es ist eine Vorliebe von mir.
Ich könnte mich damit einschränken, aber niemals verzichten.
Ich höre Heavy Metall, mein Partner ist eher der Techno Fan. Ich verzichte hier nicht auf meine Vibes, es ist Lebenselixier.
Aber, ich Schränke mich in seiner Anwesenheit ein.

Sex... Niemals.. Ich würde mich bei Verzicht verbiegen, nicht mehr die selbige sein und auf Dauer würde es mich unglücklich machen und zu guter letzt, würde es zu Streit und Trennung kommen.
Daher ist ein genereller Verzicht niemals die optimale Entscheidung. 😉
********7977 Paar
122 Beiträge
Hallo,
ich frag mich gerade wie heutzutage gedatet wird... jeder bringt seine Vorlieben Ckeckliste mit ?!...
Es hat gefunkt und dann : Oh sorry, aber deine Checkliste stimmt nicht mit meiner überein, daher wird das nix...!

Das kann ich mir nicht vorstellen 🤔

LG
Sie von WirBeide
*******oir Frau
1.039 Beiträge
@********7977 weshalb gedatet?
Es geht doch darum, ob du für deinen Partner auf etwas gänzlich verzichten würdest.
*******oyou Mann
712 Beiträge
Ich habe früher sehr auf meine Vorlieben verzichtet.

Einfach nur wegen der Angst, abgestoßen zu werden. Viele haben sicherlich mit der Zeit gelernt,
sich selbst zu akzeptieren. Dazu gehören eben auch Vorlieben.

Sollte man Vorlieben überhaupt aufgeben? Das wäre ja so, als wenn mein Lieblingsgericht Pizza wäre und ich sie "nur" wegen meinem Partner nicht mehr esse...(wenn es ein doofes Beispiel war,bitte rügt mich *g*

Wie dem auch sei: Ich kann jeden Menschen nur ermutigen, offen mit solchen Sachen umzugehen.

Wichtig ist allerdings auch, dass man es akzeptiert, wenn der Partner die Vorliebe nicht teilt. Achtung: Hier bietet sich ein Mittelweg an. Kompromisse sind manchmal sehr schwer. Das kennen viele von uns aus eigener Erfahrung sicherlich.

Habt den Mut zu Selbstbewusstsein. Zu wissen, was man fühlt, was man möchte, ist goldwert. Gerade in dieser schweren Zeit.

Bleibt gesund und liebe Grüße,
Dennis
****p35 Mann
7.998 Beiträge
AUF SEX VERZICHTEN?

Bei dieser Frage geht es für mich nicht mehr primär um Verzicht.
Sexlose Begegnungen, Kontakte, Beziehungen habe ich gar viele (ich nenne das "Freundschaften"), aber in der erotischen Liebe oder Partnerschaft wäre mir persönlich (und ich betone, hier nur für mich sprechen zu wollen) die gewisse Intimität, emotionale Nähe und Verbundenheit, welche sich eben durch die gemeinsame Sexualität entwickelt, nicht nur wichtig, sondern schlicht essentiell.
Anmerkung dazu: Sex besteht hierbei für mich nicht nur aus GV - wenn etwa Körperlichkeit nicht mehr in der Weise möglich wäre (vlt wegen physischer Behinderung), könnte ich vermutlich ebenfalls auf andere Aspekte (bis hin zum ausschließlichen gemeinsamen Kopfkino) ausweichen, aber gänzlich ohne Erotik wäre es für mich zu sehr "rein freundschaftlich", um mein Leben mit der Frau zu teilen.
Zitat von ******l79:
Wenn man Devot ist und auf Bestrafung steht, dann kann das durchaus der Richtige Ort sein. *lach*

Die Peitsche gibt's all inclusive *peitsche*

Dann verzichtet mal....
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Zitat von *********aten:
Genau! Es sind ja auch die Beziehungslosen, die schreiben, sie würden für einen Partner nicht auf sexuelle Vorlieben verzichten....

Woher weißt du das? Gibt es dafür eine seriöse Quelle oder ist das deine gefühlte Vermutung?
Ich finde, das Thema ist viel zu komplex, um es in diesem einen kategorischen Satz zusammen zusammen zu fassen.

Es gibt verschiedene Gründe, warum hier jemand als Single angemeldet ist. Hast du dir darüber mal ein paar Gedanken gemacht?

Außerdem: Ein Paar, das glücklich zusammen alle seine sexuellen Bedürfnisse erfüllt, ohne das Gefühl, groß verzichten zu müssen, wird vermutlich eher nicht im Joyclub angemeldet sein.
Wozu auch?
*******ngS Mann
20 Beiträge
Eine sehr offene Fragestellung und gleichzeitig ein Thema, das in fast jeder Partnerschaft ein Thema mal wird

Versuche es mal in 3 Themen zu unterteilen:

Wichtige / Unwichtige V
Es gibt schöne Dinge, die ich lieben gelernt habe, zB etwas wilder, härterer Sex, aber auch Kuschelsex oder inniger Analsex- sollte das fehlen oder die Partnerin würde das nur mir zuliebe machen und keine Lust dabei haben, dann macht es langfristig keinen Sinn. Dann gibt es für mich Randbereiche wie BDSM, Deepthroat oder Natursekt. Das kann aber muss nicht sein. Da kann ich locker damit alt werden ohne das dauernd oder jeweils wieder zu tun. Kommt bei manchen Dingen auch auf die Häufigkeit und Situation an, ich mag eh kein Schwarz/Weiß denken

Entwicklung
Vor allem in jüngeren Jahren - dann aber auch später noch immer wieder passieren und freue mich drüber ☺️- entwickeln wir uns weiter. Das war auch ein Mitgrund warum ich wieder Single bin. Wenn sich nur ein Partner entwickelt und der andere stehen bleibt dann wird es für beide schwierig- der zweite würde gerne neue (vielleicht noch theoretische) Vorlieben in die Tat umsetzen und der erste will aber am Liebsten alles so lassen wie es ist.
Das kann auf Dauer sehr belastend für beide sein.

Alternativen
Besonders für zweiten Punkt wird oft vorgeschlagen, dass sich dann „wo anders zu holen“. Darüber gibts schon viele eigene Threads und hab das für mich noch nicht abschließend beurteilt und will es auch nicht. Ich kenne Paare die scheinen das zu schaffen- was mich sehr beeindruckt und freut und gibt es welche da leidet dann einer darunter oder es erodiert die Beziehung dadurch mit der Zeit. Sehe das durchaus für eine Möglichkeit, die aber sehr genau angeschaut werden muss und immer wieder offen besprochen werden sollte.
********ilda Paar
191 Beiträge
Neue Liebe und (gemeinsame) Entwicklung auch über 45
(Er schreibt)

Hmm, sag(t) mal @********aten ,

war das als provokativer Post gedacht?

Zitat von ********aten:
Zitat von *******na19:

Es ist in der Tat leichter einen Menschen zu finden mit dem das zwischenmenschliche stimmt, wo man miteinander über alles reden kann und sehr viel zusammen meistern kann. Wobei man ähnlich tickt, ähnliche Charaktere hat, Hobbys und Weltanschauungen. Aber sexuell triggert man sich gegenseitig nicht.

Das ist eine interessante These, über die ich lange nachgedacht habe. Ich sehe das nichts so, was aber an meinem (leider *snief2*) höheren Lebensalter liegen kann.
Ab 45 werden die meisten Menschen doch ziemlich - sagen wir mal - schrullig. Seltsam, spleenig, kauzig, komisch, alles in allem: schwer vermittelbar. Wer bis 45 Single ist, bleibt es auch meistens.

Ich war nach Scheidungen und Trennungen von knapp über 40 bis knapp unter 50 bewusst Single und habe generell auf Sex mit Frauen verzichtet. Dann hatte ich ein paar Monate eine Freundin. Ich war inzwischen etwas vereinsamt und hatte das Bedürfnis nach Haut und kuscheln und sie lief mir quasi in die Arme.
Und dann, gerade wieder Single, kam ich in einer sehr sehr romantischen Geschichte mit Mathilda zusammen und habe endlich meinen Match getroffen ... da hatte sie die Mitte 40 überschritten und ich war schon 50.

Gerade ab Mitte 40 bzw. über 45 erlebe ich auch im Umfeld immer wieder, dass sich nochmal Paare finden und dass die oft ganz anders an die Partnersuche oder an das Finden heran gehen als in jüngeren Jahren.

Es ist eine Einstellungssache und ich finde es hilfreich, wenn man nach früheren Enttäuschungen, die oft mehr an der eigenen Selbstreflexion liegen, eine Zeit bewusst alleine bleibt und sich darüber klar wird was einem an einem Partner wirklich wichtig ist und nicht, dass man einen Partner hat.

Also Veto von meiner Seite: Nein, wenn man mit 45 Single ist, dann bedeutet das keineswegs, dass man Single bleibt, sofern die Einstellung und die persönliche Reife und der Wunsch entsprechend ausgebildet ist.

Deshalb ist es mMn sehr viel schwieriger, einen Menschen zu finden, mit dem es zwischenmenschlich passt. Klar, sexuell muss es deshalb noch lange nicht klappen. Aber wenn es zwischenmenschlich richtlig stimmt, dann wird der Partner dem anderen vermutlich alle Möglichkeiten einräumen, damit der oder die andere glücklich ist.

Auch hier:

Ich denke in der zweiten Lebenshälfte besteht durchaus die Chance, dass Beides zusammenkommt.
Die Zwischenmenschliche Komponente lässt sich aufgrund der Lebenserfahrung gegebenenfalls leichter und besser wertschätzen und gleichzeitig kann die pure Erkenntnis und die Unterstützung des/der potentiellen Partners/in dazu führen, dass selbst schambehafteten Menschen es möglich wird über ihre Bedürfnisse, ihre Neugier, ihre Phantasien und generell über Sex überhaupt zu reden, Schamgrenzen zu überwinden.

Man kann sich sowohl als Mann wie auch als Frau gerade jenseits der 45 noch beträchtlich weiter entwickeln und richtiggehende Neuanfänge starten und durchziehen. Wenn dies gemeinsam mit einem gleichsam liebenden und geliebten Partner(in) geschieht, dann ist das ganz großes Kino und im Übrigen auch gar nicht so selten.

Mal ehrlich, Sex ist doch gar nicht so kompliziert. Im wesentlichen gibt es nur zwei Lager. Hart oder sanft, devot oder dominant; viel mehr doch nicht. Aber zwischenmenschlich ist der Code eines Menschen sooooo komplex, dass es nur ganz wenig andere Menschen gibt, deren Code dazu passt.

Auch das sehe ich völlig anders. Alleine zwischen hart und sanft, dominant und devot gibt es so viele Nuancen, sowie Menschen die nur die eine oder nur die andere Seite für sich entdeckt haben oder auch beide Seiten. Und jenseits dieser Begriffe (die ja sowieso Schall und Rauch sind), gibt es noch so viele andere Aspekte.

Für mich ist das viel zu vereinfacht. Ich würde sogar sagen maximal simplifiziert.
Die Welt, die sich einem gerade auch nach einem halben Leben neu öffnen kann ist riesig und voller Facetten!

Für Sex für ich nie einen Menschen opfern, der einen versteht. Zu keinem Zeitpunkt des Lebens.
Aber vielleicht siehst Du das anders. *knuddel2*

In diesem Punkt bin ich deutlich einverstanden!

Meine Frau ist für mich ein Gesamtpaket aus ganz vielen Elementen, die mir und für mich sehr sehr wichtig sind.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das alles was sie für mich bedeutet für irgendwelche Vorlieben aufgeben oder auch nur verletzen würde und dazu entdecke ich immer neue tolle Seiten an ihr.

Gleichzeitig bin ich allerdings auch dadurch beschenkt, dass meine Vorlieben ihr in etwa so wichtig sind wie mir ihre Vorlieben wichtig sind, auch eingeschlossen, diejenigen die wir noch nicht voneinander kennen.

Ein paar Aspekte sind mir in der Diskussion besonders wichtig: (ff: Partner = Partnerin)

  • Wie wichtig ist es mir meine Vorlieben mit meinem Partner auszuleben?
  • Ist es mir überhaupt wichtig die Vorlieben auszuleben, wenn mein Partner sie nicht teilt, beziehungsweise sind mir die Vorlieben so wichtig, dass ich meinem Partner die Akzeptanz zumute, dass ich auch mit Anderen Sex habe?
  • Wäre ich gar bereit es heimlich auszuleben und massivste Enttäuschung und Verletzung zu riskieren, wenn der Partner es heraus findet?
  • Gibt es gegebenenfalls Absprachen im Hinblick auf irgendwelche Lösungen, die Personen ausserhalb der Beziehung einbeziehen?
  • Wie wichtig ist mir die Beziehung mit dem aktuellen Partner und wie wichtig sind mir die anderen sexuellen und nicht sexuellen Elemente, die mit meinem Partner harmonieren? Wäre ich bereit auf dieses "Paket", beziehungsweise auf meinen Partner zu verzichten, wenn ich mich dafür entscheide auf die in Frage stehenden Vorlieben nicht zu verziechten?
  • Wie angemessen ist für mich der eventuelle Wunsch oder die eventuelle Forderung Verzicht zu üben? Ist meine Vorliebe Masturbation und verlangt mein Partner, dass ich zukünftig nicht mehr masturbiere, oder ist meine Vorliebe aktiver Analverkehr und mein Partner möchte Analverkehr nicht passiv empfangen ... das sind zwei unterschiedliche Ebenen und aus meiner persönlichen Sicht unterschiedlich zu bewerten, gleichwohl Beides zunächst legitime Vorlieben sind.
  • ... usw. ...


Insoweit ist es beim Wunsch der Umsetzung und der Bewertung von Vorlieben und immer auch eine Sache der Fragestellung, ob wir polyamor oder monogam sind (oder was dazwischen) und auch eine Abwägung wie schwerwiegend der individuelle Verzicht ist wenn ich ihn mit dem Vergleiche, was die Beziehung mir bedeutet und was mein Partner für mich in die Beziehung einbringt (nicht nur, aber auch sexuell).

Ich finde die Fragestellung des TE gerade in seiner Offenheit sehr interessant.
Und es ist meiner Meinung nach ein komplexes Thema über das Einige von uns sicher jeweils ein kleines Büchlein schreiben könnten.
Das sehe ich ja schon alleine anhand der Vielfalt der Meinungen und auch daran, dass relativ viele Leute, die zunächst mit einem klaren "nein" antworten, nach einer gewissen zeit sich nochmal zu Wort melden und ihre Aussage doch mal mehr mal weniger relativieren.

Und was heißt eigentlich Verzicht?
Muss ich nicht gegebenenfalls zwischen zwei und mehreren Verzichten auswählen und dementsprechend abwägen?

Wenn ich auf eine Vorliebe, die für meinen Partner ein No-Go ist, nicht verzichte, also zum Beispiel mich mit anderen Menschen (nicht heimlich) treffe um Analverkehr zu praktizieren (siehe oben) oder mich deshalb trenne, dann muss ich zwar nicht auf Analverkehr verzichten, jedoch muss ich dann auf meinen Partner verzichten oder ich muss darauf verzichten meinen Partner nicht unglücklich zu machen.

Eventuell muss ich weil mein Partner dann unglücklich ist (wenn nicht gleich getrennt) und deshalb weniger ausgeglichen ist, auf andere mir liebgewonnene Praktiken verzichten oder mich damit abfinden, dass mein Partner weniger Lust hat und so weiter.

Und jetzt wieder der Bezug auf mich / uns

Also würde ich (Leon) zum Beispiel in diesem hypothetischen Fall lieber auf den Analsex verzichten als auf die Beziehung mit oder das Glück von meiner Partnerin (Mathilda), da unsere Beziehung wirklich phänomenal ist ... ohne anal und mit anal auch.

Viele Kommentare haben allerdings auch sehr klar differenziert, dass es individuell sehr wichtige Aspekte gibt, bzw. Vorlieben, auf die man nicht zu verzichten bereit ist. So halte ich es nicht für angemessen, dass ein Partner dem anderen Masturbation untersagen möchte. Und genau wie Viele, vorallem der Vorredneriinnen, schon schrieben: eine Beziehung ohne Küssen geht auf Dauer gar nicht.

Wenn ich mich beispielsweise entscheiden müsste zwischen Fesseln und Kuscheln, dann möchte ich auf Kuscheln nicht verzichten, auf Fesseln zumindest weitgehend entsprechend dann schon. Allerdings würde ich in dem Fall schon versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden, bestimmte Bondage-Erfahrungen einmal oder mehrmals machen zu können, immer mit der Option, dass mein Partner dabei sein kann/soll/darf. Nur (hypothetisch betrachtet) wegen Fesseln diese Beziehung auch nur in Gefahr zu bringen wäre es mir wegen der tausend anderen tollen Aspekte schlicht nicht wert.

Zum Glück gibt es in der Beziehung von Mathilda und mir aktuell keine Vorlieben, die für den Einen No-Go und gleichzeitig für den Anderen Must-Have sind. Es gibt eine gewisse Grauzone, in denen wir nicht oder noch nicht übereinstimmen, doch können wir gut darüber reden und es ist durchaus offen, ob wir diese Elemente irgendwann mal gemeinsam ausprobieren, ob derjenige der das Bedürfnis hat verzichtet, oder ob wir Lösungen finden, wie zum Beispiel Club oder sonstige Konstellationen mit anderen Menschen.

Und schon wieder: Ich verzichte ... nämlich auf die schnelle und sichere Umsetzung, bekomme jedoch gleichzeitig viel mehr zurück: gemeinsamer Weg, gemeinsame Neugier, viel Zärtlichkeit, gemeinsame Gespräche, gegenseitige Achtsamkeit der Person und den Bedürfnissen der Person gegenüber und so weiter.

Ein Spruch zum Schlus:

"Manchmal muss man loslassen um zu bekommen."
********aten Paar
1.957 Beiträge
OMG, tldr 😳
********ilda Paar
191 Beiträge
Zitat von ********aten:
OMG, tldr 😳

Wichtige Mitteilung: zu langer Beitrag - nicht gelesen. *sarkasmus*
Glücklicherweise bezog sich nicht der ganze Artikel auf Euren Beitrag, sondern diente nur als Aufhänger, weil der Gesamt-Thread schon so lang geworden ist. *taetschel*

Sollte ich mal einen Beitrag von Euch nicht lesen, werde ich es Euch höchstwahrscheinlich nicht extra durch einen eigenen Forenpost mitteilen, oder sollte ich das als Aufforderung verstehen kürzere Beiträge zu verfassen, damit Ihr sie lesen könnt?
Trotzdem danke für die Information. *top*
Leon
*****_67 Frau
4.509 Beiträge
Was bedeutet tldr?
**********allum Mann
252 Beiträge
Tldr ist die Abkürzung für too Long, didnt read, also war mir zu lang zum lesen
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