Bei uns war es das erste Mal mit einem befreundeten Pärchen, von denen wir wussten, dass sie auch Swinger sind. Wir haben zusammen einen Kurzurlaub gemacht. Wie die anderen eingestellt waren, wussten wir nicht, hatten aber Vermutungen, da der Mann sowohl bei meiner Frau als auch bei mir bei diversen vorigen Treffen mal hier in den Po gekniffen hat, dort kurz massiert hat usw.
Im Urlaub haben wir Wahrheit oder Pflicht gespielt mit ein paar Sonderregeln. So kam die Regel, dass ich alles tun muss, was auch die Frau vom Paar tun muss. Als dann die Aufgabe kam "mach einen Mitspieler vor den Augen der anderen heiß", habe ich ihr dabei geholfen. Ein kurzer Blick hat als Abstimmung gereicht, dass er damit in Ordnung ist. Wir hatten dann ein freudiges MFMF mit allen beteiligten untereinander.
Bis dato war es immer so, dass Küsse und sexuelle Interaktion von Frauen bei unseren Clubbesuchen quasi zum Standard gehören. Bei Männern eher nicht so. Wir haben uns vorher die Anmeldelisten durchgesehen, was die Leute angegeben haben. Frauen 90% bi oder bi-interessiert, Männer so 3-5%.
Ein Beispiel bleibt mir im Kopf, als ich mit einer anderen Frau in Gange war und meine Frau den anderen Mann mit der Hand sehr nah an meinem Kopf bespielt hat, war meine Neugierde und mein Interesse sehr groß, ihn einfach in den Mund zu nehmen. Da die beiden aber bei einem vorangegangen Clubbesuch erwähnt hatten, dass er nicht auf Männer steht, habe ich mich nicht einmal getraut nachzufragen. Ich wollte die Stimmung nicht zerstören.
Es ist vermutlich nur in meinem Kopf, aber ich denke, dass Frauen, wenn eine andere Frau sie anfassen sollte, eher dann freundlich sagen nein, wenn es nichts für sie ist. Bei Männern habe ich die Vorstellung, dass sie sich echauffieren, wenn sie kein Interesse daran haben und einen Eklat daraus gestalten. Das Bild kommt mit Sicherheit aus meiner Jugend, da waren homophobe Sprüche an der Tagesordnung und viele junge Männer in meinem Umfeld haben sich entschieden dagegen abgegrenzt.
Ich würde mir wünschen, dass diese Abwehrhaltung oder die passive Angst vor Interaktionen zwischen Männern abnimmt. Das bi unter Männern hat in vielen Kreisen einen sehr negativen Anstrich und das macht es teils schwer sich so anzunehmen wie man ist und auch dazu zu stehen.
Für uns persönlich wünschen wir weitere Interaktionen mit anderen Bi-Paaren, weil wir ein Kreuz und Quer am Schönsten finden, ohne jetzt penibel darauf achten zu müssen, einer Person nicht zu nahe zu kommen. Ich selbst würde gerne weitere Erfahrungen machen, bis jetzt belief es sich auf Petting und Oralsex. Da ich selbst anal passiv wie aktiv mag, wäre es schön, das mal auszuprobieren. Ich fühle mich bei dem Bi-Sex Thema allerdings wie als ich 15 war und die ersten Erfahrungen mit Frauen gemacht habe. Noch etwas unsicher, unbeholfen und dennoch neugierig.
Le Sybarite