@****oLa
"Wenn ich jemanden als respektlos bezeichne, dann beschuldigte ich ihn der Verletzung von Regeln und hebe mich in eine moralisch erhöhte Position.
-> Sehe ich im Grunde oder teilweise auch so, die Krux liegt aber meines Erachtens nicht an der Kritik selbst, nicht an der Grenzsetzung und dem Hinweis auf Respektlosigkeit oder was auch immer, sondern an dem Wie, an der Formulierung an sich.
Man kann auch sehr respektvoll und auf Augenhöhe kommunizierend Kritik üben.
Klar, wenn die Schuldfrage im Fordergrund steht, winkt die Moralkeule mit, aber de Krux liegt für mich eher in einer anderen Sache: Jemanden "persönlich" als irgendwas zu bezeichnen (im Beispiel "respektlos") ist mehr als eine Verhaltenskritik, ist eine persönliche Kritik oder letzten Endes eine Anfeindung -> Alternative wäre, kund zu tun, dass diese "Worte" oder jenes "Verhalten" respektlos (oder was auch immer) ist oder ich es so empfinde - lässt Raum für selbstverwirklichende Verhaltensänderung, schätzt wert, ist aber ebenso grenzenaufzeigend (sehr wichtig im sozialen Begegnen) und würde ich deshalb als ziemlich konstruktiv einschätzen.
"Eine Eskalationsspirale verhindere ich dann nur, wenn ich der Energie "Aus weiche""
-> Klar, wenn ich jemanden persönlich anfeinde, weiche ich aber halt bereits damit der Gemeinschaft aus (halt nicht regressiv, sondern agressiv), mache vormerkend deutlich, dass ich eigentlich diese Person persönlich meine und nicht mit ihr zusammen sein will; deshalb sage ich ja s. o.