Erstens sollte kein Zeitmangel herrschen nach dem Spiel für einen Moment der Nähe wie bereits
@*******dor schrieb.
Vor allem als Neuling erlebt man viele Eindrücke, Empfindungen und Emotionen in den Sessions. Daher halte ich es durchaus sehr wichtig, dass am Ende noch Zeit bleibt, um über das Erlebte zu sprechen oder auch einfach nur sich der Nähe hinzugeben. Manchmal ist es nicht gleich möglich zu sprechen, dann sollte die Möglichkeit gegeben sein, dass man sich zu einem späteren Zeitpunkt austauscht.
Gleichwohl sehe ich es wie
@*******d133, dass ich für mich selbst verantwortlich bin und nicht meinen Spielpartner dafür verantwortlich machen kann, dass es mir danach gut geht. Ich selbst sollte mir klar sein, was ich vielleicht brauche und dieses auch kommunizieren.
Meine Erfahrung aus dem letzten großen Absturz aus einer Session war, dass ich erst mal für mich selbst sortieren musste, was gerade passiert ist bevor es mir möglich war, mit meinem Partner darüber zu sprechen und ihm sagen konnte, warum ich so abgeschmiert war. Wir haben dann miteinander geredet und es klären können. Ich selbst habe sehr viel für mich aus diesem vermeintlich furchtbaren Absturz gelernt. Bis heute mache ich ihm keine Vorwürfe, dass das passiert ist. Letztlich war es unter anderem dem geschuldet, dass ich selbst ihm gegenüber vor der Session meine Erwartung (Nicht aufregen
, denn ich dachte, dass wir einen Fesselsession haben werden, keine Bondage, SM gemischt mit DS Session) kommuniziert hatte, aber auch wie tief meine Seilaffinität geht und was das insgesamt für mich bedeutet. Auch wenn es im ersten Moment schockierend war (ja, ich war tatsächlich in einer Art Schockzustand), so habe ich für mich und über mich sehr viel gelernt. Meine BDSM Facetten haben sich etwas mehr geklärt. Ich kann für mich heute sagen, dass es eine sehr strikte Trennung für mich geben muss zwischen Shibari und SM/DS.
Aufgrund meiner Seilaffinität habe ich vor kurzem mit einem Buch angefangen (Semantics for rope bottoms von Natasha NawaTaNeko), worin unter anderem genau diese Forderung nach Aftercare kritish betrachtet wurde. Und ich gehe da überein, dass ich in erster Linie für mich selbst und meine Gefühle verantwortlich bin. Letztlich kann mein Partner nicht wissen, was ich alles schon mal erlebt habe und möglicherweise durch die Session ausgelöst werden kann.
Zusammenfassend ist es durchaus sinnvoll und gut, nach einer Session für beide Seiten sich einen Moment der Nähe zu gönnen, um das gemeinsame Erlebte abklingen, nachklingen zu lassen. Aber alles was dann an negativen Begleiterscheinungen kommen mag, ist erst mal in der Verantwortung des Empfindenden (ich rede bewusst nicht von Dom oder Sub, da beide durchaus Abstürze, Krisen haben können) sich damit auseinander zu setzen und zu ergründen, was los ist. Sollte man selbst nicht zurecht kommen, besteht immer der Weg der Kommunikation, sei es mit dem Partner oder einem anderen Insider (Mentor, Freundin, Forum etc.).
Vermeiden lassen sich solche Abstürze nicht, aber oftmals zeigen sie auch, dass im Vorfeld vielleicht nicht genug darüber geredet wurde, was geht oder nicht, dass die Vorstellungen beider Seiten doch auseinander gehen.