Erfahrungsaustausch: Wie habt ihr eure Angst überwunden?
Hallo ihr Lieben,Ich bin gerade mal wieder in einer Situation, in der es mir ziemlich schlecht geht, obwohl augenscheinlich nichts passiert ist.
Ich habe Angst vor dem Betrogenwerden. Ich bin seit 7 Jahren in einer turbulenten Beziehung zu meinem Partner. Wir waren auch zwischenzeitlich getrennt. Innerhalb der Beziehung hat mich mein Partner nie betrogen. Wir haben auch bereits über Kinderwunsch und Hochzeit gesprochen.
Ich hatte zuvor zwei lange Beziehungen, in denen ich jeweils betrogen worden bin. Es gab ganz klare Beweise und selbst da wollten mir beide Partner einreden ich sei verrückt.
Ich bin von Anfang an offen mit meiner Angst umgegangen. Zunächst hatte mein Partner auch Verständnis. Dies änderte sich aber schnell, vor allem mit den Streits die wir hatten (die oft nichts mit Eifersucht) zu tun hatten. Es wurde aber immer schwieriger über mein Problem zu sprechen. Mal geht es besser, mal schlechter.
Durch meine Erfahrungen bin ich sehr unsicher geworden, nicht nur was das Betrogenwerden angeht. Ich habe mich auch in psychologische Behandlung begeben, um dem entgegenzuwirken.
Ich habe momentan panische Angst davor, dass mein Partner mich betrügen könnte. Dazu reicht es schon aus, dass er mir erzählt, wie gut er sich mit seiner Kollegin versteht. Diese ist seit Jahren Single und sie unterhalten sich oft darüber und ihren „Notstand“. Als sie sich kennengelernt haben hat sie meinen Partner regelrecht angebettelt (seine Aussage), dass er ihr zu Hause bei etwas hilft. Damals hatte er es abgelehnt.
Nun arbeiten sie direkt miteinander und scheinen sich super zu verstehen.Er war jetzt mit einem Kollegen bei ihr, um ihr handwerklich zu helfen. Sie hatten wohl einen langen lustigen Abend zu dritt. Ich habe es erst hinterher erfahren und er war die ganze Zeit nicht für mich erreichbar. Meist geht er schon deutlich früher ins Bett, wenn er bei mir oder in seiner Unterkunft ist.
Am Wochenende sehen wir uns nicht immer. Er ist aber eigentlich nicht viel unterwegs. Wenn ich ihn dann 1x am Tag anrufe und ihn nicht erreiche, gehen meine Gedanken los. Erst Recht, wenn er erst Stunden später zurückruft.
Unter der Woche schläft er gelegentlich bei mir. Manchmal auch in seinem Montagezimmer. Ist er nicht bei mir und erreiche ich ihn nicht, gehen auch hier die Gedanken wieder los.
Was macht er? Warum erreiche ich ihn nicht? Warum ruft er nicht zurück? Ist jemand bei ihm? Ist er gar nicht in seiner Unterkunft? Usw.
Mein Partner ist leider nicht der sensibelste und hat auch so seine Probleme mit Empathie. Ich verstehe auf der anderen Seite aber auch, dass es für einen Partner anstrengend ist, jemanden mit solchen Ängsten zu haben.
Jetzt meine Frage: Wem erging / ergeht es genau so? Wie seid ihr damit umgegangen, dass diese Angst euch nicht im Griff hat und ihr getrennte Zeit voneinander auch genießen könnt? Ich leide unter dieser Angst und möchte diese Gedanken auch gerne loswerden. Meine Therapeutin kennt die Situation. Hier soll aber der Schwerpunkt nicht auf meiner Beziehung liegen, sondern darauf, dass ich im Alltag und in Situationen mit sozialem Kontext wieder selbstsicherer werde. Erfahrungsberichte von euch würden mich sehr interessieren.
Danke schonmal im Voraus. 😊