Ich verstehe diese Diskussion hier nicht wirklich. Vielleicht liegt es dran, dass hier der Begriff des Gentleman eher umgangssprachlich gebraucht wird. Er steht umgangssprachlich für gute Manieren, ethische Haltung, Zuvorkommenheit u.v.a.m.
Das ist schwierig, denn der Begriiff ist historisch anders gewachsen: "Der Begriff Gentleman bezeichnet einen aufgrund seiner Geburt, seines Charakters, seiner Bildung und seines Anstands sozial herausgehobenen Mann. Der Ausdruck wurde in England geprägt und galt stets bei höheren Kreisen als besonderer Ausdruck britischen Nationalcharakters."
Bernhard Roetzel (Der Gentleman: Das Standardwerk der klassischen Herrenmode) beschreibt es so: "Über Geschmack lässt sich streiten – über wahren Stil nicht. Einen Gentleman erkennt man sofort an seinem souveränen Auftreten, seinem Charme und seiner sorgfältig gewählten Garderobe. "
Gentleman zu sein ist eben nicht nur eine Frage der inneren Haltung, sondern daraus eine bewusste Abgrenzung und Exposition seiner selbst. Das dazu gute Manieren gehören ist eine begleitende Selbstverständlichkeit.
Nun mag man daherkommen und sagen, ich definiere das aber anders, das geht, ist aber ein wenig wie ein selbstausgedachtes Telefonbuch. Es ist da, definiert, nur anrufen geht nicht.
Zur Ritterlichkeit, dies ist eine Sammlung von Tugenden, ein sich über die Jahrhunderte stets verändernder Ethos. Das könnt ihr selbst nachschlagen, gibts tonnenweise Literatur. Das was heute gelegentlich als Ritterlichkeit bezeichnet wird, sind Fragmente und aus diesem Ethos oder pers. Zuschreibungen.
Warum schreibe ich das, wir verwenden Begriffe, die eigentlich definierte sind und legen sie aber je nach eigenem Gusto irgendwie aus. Das zumindest mir keinen Spaß, wenn wir uns nicht verständigen, worüber wir eigentlich reden.