Gentleman und Ritterlichkeit

Aber genau den Vorwurf den du mir jetzt machst, trifft doch das Selbstverständnis der Gentleman. Einer sozial herausgehoben Schicht angehörend und mit einer höheren Bildung ausgestattet zu sein.

Nein, ich zähle mich selbst nicht dazu.

Seit ca. 1930 scheint im deutschen Sprachgebrauch, Gentleman gleichbedeutend für Weltmann oder Kavalier benutzt zu werden.

Anscheinend werden oft Fremdwörter benützt, weil man damit besser verschleiern kann, dass man auch die Bedeutung der entsprechenden deutschen Worte nicht kennt.

Auch 'Gentleman’s Agreement' könnte beim Versuch der Deutung von Gentleman helfen...dass man zu seinen gegebenen Worten steht...

@**********lence
62% aus der Stichprobe der befragten Paare hatten 2017 einen gleich hohen Bildungsabschluss.

Und bezüglich geschlechterunterschieden in den Bildungsabschlüssen in der jüngeren Altersklasse, hatten im Jahr 2016 in Bayern nach Angaben des Landesamtes für Statistik 42 Prozent der jungen Frauen zwischen 18 und 24 Abitur oder Fachhochschulreife, aber nur 35 Prozent der Männer. Sieht in anderen Bundesländern aber ähnlich aus. Hab nur grade keine Statistik dazu gefunden

So steht es im Duden, da steht aber auch noch mehr, z.B. die Herkunft des Begriffs. Egal, ich will mich nicht versteigen. Anbei ein etwas aktuellerer Literaturhinweis: https://www.amazon.de/Gentle … t-Unterhaltung/dp/3423206497

Definier doch mal deine Frage, was genau meinst du mit „Gentleman“ ?

@****87

Soll uns das sagen, dass Männer mit Abitur seltener eine Partnerschaft eingehen, als Frauen mit Abitur?

Für mich kann ein Gentleman einen höheren Bildungsabschluss haben und aus der oberen Schicht kommen, muss es aber nicht.

Für mich kann ein Gentleman auch aus der Unterschicht kommen, Hauptsache er hat Manieren und behandelt alle Menschen gleich höflich.

Ist das deine Schlussfolgerung daraus? Warum sollte das so sein?

@****87
Das sagen Deine Zahlen.

Solche Manieren wird einem von Kindheit an, im Normalfall vermittelt.
Der Rest liegt am Mann selbst.

Bei den Begriff "Gentleman" hab ich auch das Bild von einem im Kopf,
der Member im Herrenclub ist, in dem keine Frauen zugelassen sind.
Der sein Geld nicht durch Arbeit verdient, sondern durch Investment zB. East Indian Company, Frauen der Gesellschaft als Schutzbefohlene betrachtet und einem Kuli einen Arschtritt verpassen kann wenn der nicht spurt.
Und natürlich bei allem was er unternimmt außerordentlich standesbewusst ist.
Das Wort Gleichberechtigung findet sich nicht in seinem Vokabular.

Aber vielleicht ist das auch nur ein Narrativ, und ich hab als Kind zu oft "In 80 Tagen um die Welt" gesehen.

Nein, die Zahlen sagen nur dass die "Ressource gebildeter Mann" immer knapper wird. Dafür nimmt der Anteil hoch gebildeter Frauen immer mehr zu.
Gleichzeitig gleichen sich die Kriterien der Geschlechter welche für die Partnerwahl ausschlaggebend sind immer mehr an. Frauen ist zwar tendenziell immer noch Status wichtiger als Männern und Männern ist das Aussehen tendenziell noch wichtiger als Frauen. Die Unterschiede nehmen aber mit steigender Tendenz ab.

Und was haben die Zahlen nun mit Gentleman zu tun?

Gibt es dann nur noch Ritter Rost?

Also laut der Gentleman Definition so wie ich sie hier im Thread verstanden habe muss ein Gentleman sehr gebildet und kultiviert sein und einen besonders hohen sozialen Status haben. ....glaub ich.

Damit krieg ich dann die Kurve zu den Zahlen

Ach so Gentleman sein ist von Bildungsstatus und wohl auch vom Bankkonto abhängig.
Mal wieder was dazu gelernt.
Armes

@****87
Nö, die Kurve bekommst Du nicht, weil "Gentalman" nichts mit Schulabschluss zutun hat.
In der Oberstufe lernen Männer nicht, dass man einer Dame die Tür aufhält, ihr aus oder in den Mantel hilft, sich erhebt wenn sie den Raum betritt etc. pp

@**********lence Da verstehst du mich aber völlig falsch. Dies ist nicht mein persönliches Verständnis eines Gentleman, sondern diese Merkmale wurden hier von diversen Mitgliedern als Charakteristika genannt.
So wie die Aussage "Hypogamie ist Fakt", auf Grund derer ich überhaupt erst die geschlechtsspezifischen Differenzen in den Bildungsabschlüssen angesprochen habe um dies zu widerlegen

Im ursprünglichen Verständnis schon, ja.

Ich stelle jetzt mal eine Hypothese auf:
Kann es sein dass das Modell "Gentleman" nicht mehr so gefragt ist, weil Männer und Frauen sich in Bildung und sozialem Status angeglichen haben und Frauen daher einfach höhere Ansprüche entwickelt haben?
Ich glaube das spielt eine große Rolle

Das ist ebenfalls meine Einschätzung. Es gibt zudem genügend Männer wie z.B. auch ich, welche an der Ernährer- und Beschützerroller überhaupt nichts abgewinnen können. Daher ist der Anspruch an Frauen was Bildung und Erwerb betrifft ebenfalls gestiegen, was aus meiner Sicht beiden Seiten nützt.

Ich kann mir zum Beispiel am Gendern nichts abgewinnen und bin lieber weiter Gentleman ...

@*****ron Ja, das sehe ich auch so.
Allerdings könnte das (also die Orientierung an ähnlichem), zusammen mit dem Umstand dass sich das Geschlechterverhältnis bezüglich des Bildungsniveaus gerade wandelt, zukünftig zu einem Dilemma führen.
Dann haben es die hochgebildeten Frauen und die niedriggebildeten Männer nämlich zunehmend schwerer einen Partner zu finden.

Ich hab dazu mal ne interessante Studie gelesen die ich leider nicht mehr finde.
Demnach konnten weniger attraktive Männer, bei Frauen mittels Status (also Bildung /beruflicher Erfolg) noch ein paar Pluspunkte sammeln. Umgekehrt galt das aber nicht, also weniger attraktive Frauen werden für Männer nicht anziehender, durch eine hohe Bildung oder berufliche Stellung.

Für mich gilt das zum Glück nicht, ich bin sapiosexuell.