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Gentleman und Ritterlichkeit

*******iron Mann
9.095 Beiträge
JOY-Angels 
Wird der Gentleman und der Ritter heute noch gesucht?
Ich glaub schon das Männer und Frauen mit positiven
Charakterstärken und einem guten Benehmen gefragt sind.
Egal ob das ritterlich oder gentlemanlike ist.
Zu mindestens von einigen.


Warum nur von denen?

Ich glaub da waren einige am Anfang sehr ritterlich und gentlemanlike.
Dann hat sich raus gestellt das sie eben auch nur Menschen sind.
Die eben auch Arschlöcher sein können.
Enttäuschung machen argwöhnisch.
Ich glaube; das erst der Argwohn überwunden werden muss,
um sich wieder auf jemanden einlassen zu Können.
Die Etikette ist am Hof Ludwigs des 14 entstanden. Die Übersetzung lautet Zettel. Um nichts falsch zu machen hatte jeder Höfling einen Zettel bei sich, mit einer Übersicht seiner Verhaltensregeln. Verstöße wurden streng geandet.

Die Aristokratie grenzte sich durch das Pflegen bestimmter Sitten von den einfacheren Schichten ab.

In der Gründerzeit stellten die aufgestiegenen Bürger fest, dass Geld alleine nicht automatisch eine Eintrittskarte in die feine Gesellschaft bedeutete. Zu dieser Zeit wurden Benimm-Bücher und Benimm-Kurse sehr populär.

Kinderstube ist auch heute wieder populär. Mir fällt es unangenehm auf, wenn eine solche fehlt. Dies beobachte ich leider oft auch bei Frauen...
Wenn man den Thread verfolgt, lässt sich kaum leugnen, dass "Gentleman und Ritterlichkeit"
heute noch gesucht werden - was immer man auch Unterschiedliches darunter subsummiert und definieren mag.
Aber wenn sich alles ändert, von Ideen bis zu Technologien, ändert sich dann nicht auch der menschliche Gefühlshaushalt und unter "Gentleman und Ritterlichkeit" wird heutzutage etwas ganz anderes verstanden als noch gestern und erst recht vorgestern?
Und sind "Gentleman und Ritterlichkeit" quasi etwas wie eine letzte Bürgschaft oder Bastion stellvertretend dafür, dass die moderne Menschheit doch noch für ein Minimum an Höflichkeit, Haltung, Stil, an einem zugewandten Miteinander interessiert ist? Wie zum Trotz gegen die Maschinenwelt, wo Weiblein und Männlein gleichberechtigt nicht mehr sind als austauschbare Zahnrädchen zur Produktion oder Computerskalven zur Verwaltung derselben ...
"Gentleman und Ritterlichkeit" ein Aufschrei gegen Gleichmacherei und einen Zwang zur Auslöschung von Privatem (denn das, was wir herstellen, konsumieren wir, wenn wir es nicht herstellen, weil uns glauben gemacht wird, wir brauchten es ...)?

Falls dem so sein sollte, gibt es doch einen wesentlichen Unterschied zu früher: Damals war Ritterlichkeit und Höflichkeit noch etwas Weltliches, oder in der Welt draußen Stattfindendes, heute hingegen ist es etwas auf das Private reduzierte (nur noch gegenüber der Einen, der Angebeteten, der Exklusiven usw.).
Und darum noch eine letzte Frage: Wie kann eine Arbeitsmonade Ritter oder Gentleman oder Chevalier sein, abgestumpft, betäubt, befreit von der Subtilität und der Empfindsamkeit einer Seele, ohne dass er nur noch abgetakelte, schlecht geschauspielerte, aufgesetzte Plattitüde vorführt!?

In diesem Sinn: Küss' die Hand, gnä' Frau!
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Zitat von ****lle:
Falls dem so sein sollte, gibt es doch einen wesentlichen Unterschied zu früher: Damals war Ritterlichkeit und Höflichkeit noch etwas Weltliches, oder in der Welt draußen Stattfindendes, heute hingegen ist es etwas auf das Private reduzierte (nur noch gegenüber der Einen, der Angebeteten, der Exklusiven usw.).

Erliegst du da nicht gerade selbst einer nostalgisch-verklärenden Vergangenheitssicht? Der Ritter war ja ursprünglich auch nicht der freie, unabhängige Bonvivant - es war der Kriegsmann (oder profaner auch einfach Berufssoldat) eines Fürsten, der seine Privilegien durch Lehnstreue und Dienstbarkeit unter Beweis zu stellen hatte. Sonst konnten ihm diese Privilegien durchaus auch wieder aberkannt werden.
Warum glaubst du wohl, habe ich von Ritterlichkeit und Höflichkeit geschrieben und nicht von Ritter?
Es geht um das Verhalten einer Person, nicht um die Person.
So z. B. kann ich sehr wohl höflich sein, ohne als Gentleman durchzugehen ... weil ich es eben nur noch privat zu der einen bin.
**n7 Mann
625 Beiträge
Na es gibt schon nen Unterschied zwischen gentleman-like und gentleman. Der eine ist authentisch, der andere nicht, spielt nur ne Rolle.
*****ara Frau
7.714 Beiträge
Interessanter Aspekt. Ich würde sagen, Höflichkeit sollte zum Grundverhalten gehören ("behandle andere mit dem Respekt, mit dem du behandelt werden willst" ). Gentlemanlike ist ein wenig mehr, da nehme ich Achtsamkeit dazu, also das echte und ungeheuchelte Interesse an meinem unmittelbaren Gegenüber (ladylike als Gegenstück: Kleidung macht weder einen Gentleman noch eine Lady): aktives Zuhören, Ehrlichkeit, offene Kommunikation, Neugier, Respekt, an die Umgebung angepasstes Benehmen und Verhalten.
Männer mit einer solchen Einstellung schätze ich sehr.

Ritrerlichkeit meines Gegenübers würde mich zu einem schwachen und beschützenswerten Wesen degradieren - der Typ Frau bin ich nicht.

Wer weder das eine noch das andere ist, interessiert mich nicht. Daher: Gentlemanlike nach meiner Definition - unbedingt. Ritterlich - nein. Alles andere - geht überhaupt nicht.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Das mit den Rittern war noch ein wenig anders, aber das ist nicht Sinn dieses threads.

Wohl nicht nur ich habe den Eindruck, dass im Internet alle guten Manieren seltener werden und dafür öfter die Sau rausgelassen wird und sich zeigt, welch Geistes Kind jemand wirklich ist. Im realen Umgang miteinander habe ich nicht den Eindruck, dass viele die Traute haben, ihr wahres Gesicht zu zeigen.
Höflichkeit
Was ist Höflichkeit? Was sind Nettigkeiten?

Böll hatte m. E. schon recht, als er schrieb, "Die Höflichkeit ist doch die sicherste Form der Verachtung."
Wie sonst kann ich auf perfekte Weise einen Abstand zu einem anderen aufbauen und ausdrücken, als durch aufgesetzte, platte Artigkeit aus dem Repertoir doofer Hollywoodschinken oder überkommener gespielter Etiketten!?
Was sonst tarnt hervorragend meine Überheblichkeit gegenüber einer "Dame", wenn nicht mein schnulzenhaftes Operettengehabe und ich damit auch noch Erfolg habe und dies wiederum meine Verachtung bestätigt!?

Was schließen wir aus diesem unverschämten Einwurf? - Richtig. Der moderne Gentleman hat es faustdick hinter den Ohren oder um mit Max und theodor zu sprechen: So'ne Werte sind verkommen, bevor sie überhaupt gelebt wurden, bzw. si iwil is olweis änd evriwär, um eine "Dame" flachzulegen.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Zitat von ****lle:
Was schließen wir aus diesem unverschämten Einwurf? - Richtig. Der moderne Gentleman hat es faustdick hinter den Ohren oder um mit Max und theodor zu sprechen: So'ne Werte sind verkommen, bevor sie überhaupt gelebt wurden, bzw. si iwil is olweis änd evriwär, um eine "Dame" flachzulegen.

Da sind wir ja im Grunde gar nicht weit auseinander - wobei ich eben dieses nicht als 'Gentleman' bezeichnen würde. Aber da tun sich die Geschlechter gegenseitig eh nix. Aus Männerköpfen geht die Vorstellung ja auch nicht raus dass die Damen dann besonders sexfreudig wären wenn sie besonders auffällig mit dem Schlüpper winken ... *lol*

Aber so findet sich halt was zueinander passt - und sei es auch nur im Teilen der gegenseitigen Ernüchterung betrogener Betrüger. *g*
Solange der Schlüpper kein Liebestöter ist *lol*
*******iron Mann
9.095 Beiträge
JOY-Angels 
Wird der Gentleman und Ritter heute noch gesucht?
Wenn ich die Äußerungen der Damen, über die hier gesuchten Männer so Revue passieren lasse; dann komme ich zu dem Schluss das die meisten Männer freundlich und hilfsbereit, ehrlich, nicht knauserig, oder exzessiv verschwenderisch sein sollen.
Empathie gepaart mit Intelligenz wäre auch nicht schlecht.
Und wenn er ein paar Heldentaten des Alltags voll bringt,
wie die Spinne aus dem Bad entfernen,
oder mit dem Kind unter das Bett kriecht um die bösen zu verscheuchen, damit es besser schläft,
Dann brauch ER nur noch gepflegt, edelmütig und treu sein.
und mit Messer und Gabel umgehen können.
All das kann aber auch eine Superheldin vollbringen.

Wenn sie ihn adelt und nicht tadelt,
dann schlägt sie ihn zum Ritter.
Oder behauptet das er ein echter Gentleman ist.
Wenn ein Mann das im Vorfelde verspricht,
dann stinkt das sehr nach eigen Lob.
Titel werden Vergeben und können nicht
in Anspruch genommen werden.
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