„Offene Beziehung - ich brauche Rat
Guten Morgen ihr lieben,
das Thema kommt hier sehr häufig und ich habe einige hilfreiche Threads gelesen, würde aber sehr gerne einmal eure Meinungen/Tipps zu meinem konkreten Fall haben.
Ich hatte bisher immer monogame Beziehungen mit eher "ruhigen" Frauen, also keine Mittelpunktsmenschen oder Partymädels.
Seit einigen Wochen date ich eine Frau und bin auch verknallt, ich habe aber Sorge das meine Unsicherheit alles zerstört.
Ich habe sie auf einem Datingportal kennen gelernt, bisher war ich ihr einziges date und sie ist auch nur dort angemeldet.
Wir verbringen eine wunderschöne Zeit miteinander, es läuft auf allen Ebenen alles total toll und ich glaube sie hängt auch schon sehr an mir (spürt man einfach).
Eine Beziehung ist für sie noch kein Thema, sie will erstmal den Moment auskosten, nicht alles zerdenken und ist auch etwas vorgeschädigt (narzistischer Ex).
Knackpunkt mit dem ich hart kämpfe:
Sie hat in ihren vorherigen Beziehungen immer irgendwann Lust auf andere Männer bekommen und ist daher nur für eine offene Beziehung zu haben. Auch schreibt sie auf dem Datingportal mit anderen Männern, die sie "schon vor mir kannte und evtl. auch mal treffen möchte".
Eine offene Beziehung hatte sie noch nie, sie will sich aber einfach die Freiheit lassen und nicht irgendwann Gelüste unterdrücken oder verstecken müssen.
Sie entdeckt auch gerade ihre Weiblichkeit und liest viel darüber, das Thema "Freiheit" ist gerade sehr wichtig für sie.
Bisher klingt das alles irgendwie OK und nachvollziehbar, sie will ihre Freiheit wahren aber hüpft jetzt auch nicht von Bett zu Bett (was natürlich auch ihr Recht wäre).
Bisher sind andere dates also hypothetisch und seit sie mich kennt gab es keins, daher würde ich das Thema soooo gerne nicht permanent servieren und sie damit abschrecken.
Ich denke aber oft daran und es quält mich.
Ich mag sie sehr und war noch nie in einer offenen Beziehung, hatte aber schon mehrere Affairen mit Frauen in offenen Beziehungen.
Dort habe ich gemerkt, dass ich quasi für "das eine" gut war aber keine Konkurrenz für den jeweiligen Partner.
Die Partner habe ich teilweise kennen gelernt und die ware total cool und anscheinend eifersuchtsfrei, was ich sehr beindruckend fand.
Ich persönlich bin nicht eifersuchtsfrei bzw wurmt mich der Gedanke das sie auch etwas mit anderen Männern hat.
Wir haben abgesprochen das sie mir vor einem date Bescheid geben würde, ich würde dann auch gerne Details wissen um meinem fiesen Kopfkino den Gedanken "das sind alles unglaublich geile Supermänner die besser als Du sind" zu nehmen.
Ich kann meine negativen Gefühle nicht wirklich fassen, ein großer Teil meiner Unsicherheit kommt aber aus meinen Komplexpunkten: Ich habe Angst das der andere einfach trainierter, schöner, besser etc ist.
Ich habe Vollbart und mag ihn, sie steht nicht so sehr auf Bart, falls der andere bartlos und dicker wäre würde ich warscheinlich besser damit klar kommen. Konkurrenzdenken?
Ich massiere und streichel sie sehr gerne, sie genießt es unglaublich und ich habe Sorge das der andere es besser macht.
Charakterlich bin ich gefestigt, ich mag meine Hobbies und Interessen und halte mich für einen interessanten Mann, irgendwie bin ich in dem Punkt auch sehr selbstbewusst und habe da keine Baustelle.
Auch ist das Thema Selbstliebe und Selbstfürsorge bei mir hoch aufgehangen und bis auf die wenigen Komplexe und meine Eifersucht/Verlustangst bin ich mit mir im reinen.
Ihr Wunsch eine offene Beziehung zu führen hat auch sicher etwas mit Aufmerksamkeit, dem Gefühl begehrt zu sein etc zu tun, jedenfalls formuliert sie es so.
Kann ich verstehen, kennt ihr das auch so?
Ich beschäftige mich gerade sehr sehr intensiv mit dem Thema "offene Beziehung", reflektiere mich sehr und bin nochmal zusammengefasst insgesamt bis auf wenige körperliche Komplexe und die sind ehrlich gesagt Luxusprobleme (an denen ich hart arbeite und gute Fortschritte mache) zufrieden mit mir.
Die Luxusprobleme sind evtl. auch eine tiefergehende Störung, da ich mich z.B. auch nicht ohne weiteres irgendwo oben ohne zeige und das Thema schon immer habe.
Die Vorstellung ihr nicht zu reichen ist sehr hart, obwohl ich eigentlich auch weiß das es einfach nicht an mir liegt.
Und ich finde auch andere Frauen attraktiv und hatte schöne dates die ich evtl. gerne wiederholen würde, daher ist eine offene Beziehung langfristig vielleicht auch für mich von Vorteil.
Trotzdem habe ich große Angst vor dem Satz "ich habe ein date" und denke da sehr sehr viel dran, es beschäftigt mich und die Gefühle sind negativ.
Mein Verstand und meine Gefühle kommen nicht auf einen gemeinsamen Nenner, ich will es aber ihr gegenüber auch nicht permanent ansprechen um sie nicht zu verlieren.
Wie erwähnt bin ich anscheinend emotional schon viel weiter involviert als sie und will es nicht kaputt machen.
Sie ist eine sehr aktive Frau, dank Corona (yaaay..) gibt es aktuell ja keine Parties, Festivals , Reisen etc.
Wie es wäre wenn sie Abends feiern wäre kann mich mir gerade noch nicht vorstellen, warscheinlich finde ich keine Ruhe.
Habt ihr irgendwelche Tipps oder Denkansätze für mich?
Ich würde so gerne meine Unsicherheit überwinden, ihr die Freiheiten geben und nicht darunter leiden.
Ich verstehe auch meine Unsicherheiten einfach nicht, ich hatte nie Probleme Frauen kennen zu lernen, hatte mehrere sehr schöne Beziehungen und wurde (soweit ich weiß) nie betrogen oder für einen anderen verlassen.
Irgendwo tief in mir muss da noch irgendwas liegen..
Wie reagiert ihr in offenen Beziehungen, wenn die andere Person eurer Meinung nach attraktiver ist?
Könnt ihr es dem Partner gönnen und fühlt euch hinterher trotzdem noch sexy genug?
Setzt es euch unter Druck irgendwie "besser zu werden" und seht ihr die anderen als Konkurrenz oder Bereicherung?
Glaubt ihr jeder ist für offene Beziehungen zu haben?
Unabhängig von ihr möchte ich meine Unsicherheit gerne überwinden, da es langfristig einfach ein supernerviges Thema ist, daher will ich die Herausforderung auch annehmen.
Selbst wenn es nicht mit ihr klappt und ich lerne eine irgendwann eine monogame Frau kennen, ich will auch einfach nicht mehr bei Parties, Reisen etc blöde Gedanken haben.
Ich danke euch :).
Leider liest es sich, als wäre das ein Brocken zu viel für den TE, den er nicht rationalisieren und einordnen kann.
Denn selbst falls man das nicht mag und voll mitmachen möchte, sollte das schon sein.
Rationalisierung.
Einordnung.
Sonst dreht sich alles ständig hin und her, das bringt auch zwei Menschen selbst nichts und führt nur zu Problemen.
Oder Unterordnung - aber dafür muss er dann wenigstens leidensfähig sein.