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Sexualität & Demenz

*****ter Frau
3.595 Beiträge
Zitat von **********hilda:
Zitat von *******an78:
Entschuldigt, aber wenn ihr so eine negative Meinung zum Joy oder ähnlichen Portalen habt, warum seid ihr dann hier ?

Diese Frage hat einen speziellen Charme, insbesondere, wenn man Dein Profil gelesen hat.

Das steht, warum Du hier bist: "Weil ich es kann."

Das trifft auch für uns zu.

Im Übrigen ist es immer empfehlenswert, auch negativ Empfundenes nicht auszublenden, sondern sich damit auseinanderzusetzen. Das führt zu Selbsterkenntnis und innerem Wachstum.

Nun im Gegensatz zu euch seh ich im Joy aber nichts negatives, Von daher ist da schon ein Unterschied. Aber gut, jeder wie er mag.
Ich bin hier raus
Zitat von **********hilda:
An obsession_2016:

Es ist erstaunlich, wie intensiv das Bild Dich - wenn auch eher negativ - berührt.

Das Bild zeigt eine zusammengekauerte Frau reiferen Alters, die daran leidet, dem Spannungsfeld zwischen künstlicher Mainstream-Erotik und geistig-seelisch-körperlichen Beschwerden im natürlichen Alterungsprozess gerecht zu werden. Das erotisch aufreizende, offen sichtbare Bild versteckt die dahinter liegenden, unsichtbaren seelischen Schmerzen. Es ist Ausdruck der verlogenen virtuellen Welt, welche übrigens auch durch dieses Portal überwiegend kräftig bedient wird. ... Genügt Dir das als Impuls zur Diskussion des Bildes?

Guter Impuls *danke*

Meine Mutter ist gerade nach 9 Jahren Pflegeheimaufenthalt wegen fortschreitender Demenz verstorben. Da dies durchaus in den Genen liegen kann, überlegt man sich schon, was da auf einen selbst zukommen kann.

Das Foto....für mich zeigt es halt "nur" die mainstream-Erotik, aber dein Kommentar erklärt gut das Problem. Dem "gerecht zu werden" wird zunehmend unmöglich, irgendwann will man so auch nicht mehr.

Gibt es "natürliche" Formen der Sexualität und funktionieren die noch im Alter?

Aus dem Familienkreis weiß ich, das es bei langjährigen harmonischen Paaren durchaus geht, wenn auch selten drüber gesprochen wurde.
**********hilda Paar
233 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********_2016:
[
Guter Impuls *danke*

Meine Mutter ist gerade nach 9 Jahren Pflegeheimaufenthalt wegen fortschreitender Demenz verstorben. Da dies durchaus in den Genen liegen kann, überlegt man sich schon, was da auf einen selbst zukommen kann.

Das Foto....für mich zeigt es halt "nur" die mainstream-Erotik, aber dein Kommentar erklärt gut das Problem. Dem "gerecht zu werden" wird zunehmend unmöglich, irgendwann will man so auch nicht mehr.

Gibt es "natürliche" Formen der Sexualität und funktionieren die noch im Alter?

Aus dem Familienkreis weiß ich, das es bei langjährigen harmonischen Paaren durchaus geht, wenn auch selten drüber gesprochen wurde.

Dein Kommentar trifft aus meiner Sicht den Nagel auf den Kopf! Du schreibst mir aus dem Herzen. Danke! Das freut mich sehr. 🌹
*********woman Frau
12.225 Beiträge
Danke für die themenbezogenen Beiträge bis hier und die Einsicht in eure Gefühle zur Aufbereitung *blume*

Als Moderatorin konstatiere ich:

  • die Aufbereitung des Themas ist nicht jedermanns/jederfraus Sache.

  • Gleichzeitig schätzen wir, dass sich durch den Themenaufschlag eine kleine Plattform für dieses sensible Thema im JOYclub ergeben hat.


Lasst uns daher noch einmal inhaltlich schauen, ob wir weiteren Mehrwert für uns erreichen können.

Zitat von *********_2016:
Gibt es "natürliche" Formen der Sexualität und funktionieren die noch im Alter?

Liebe Grüße,
thegentlewoman
JOY-Team
*****r58 Paar
256 Beiträge
Zu dem Thema sind Erfahrungen von Paaren, die durch diese Erkrankung des Partners direkt betroffen sind, unglaublich wichtig. Gibt es dazu Quellen?

Ich habe meine demente Omma jahrelang und bis zum Ende betreut. Vielleicht lag es daran, das mein Oppa nur fünf Jahre lang an Parkinson und Demenz gelitten hat und Omma die Demenz-Seuche erst ein paar Jahre nach Oppas Tod bekommen hat.
Für sie war Sex NIE ein Thema, die Sorge über ihre Ausscheidungen und wie sie zum richtigen Ort kommt, umsomehr.
BTW: Frau und ich sind seit fast 30 Jahren Krankenpfleger in Krankenhäusern. Innere, Neurologie und Kardiologie sind/waren unsere Arbeitsbereiche. Wir haben NIEMALS eine sexuelle Aktivität eines dementen Menschen erlebt.

Das ist ein sehr interessantes Thema, dass nur von Paaren, die durch diese Erkrankung des Partners direkt betroffen sind, führen sollten.
Wir können doch unmöglich in die Köppe unserer Eltern, geschweige denn unserer Grosseltern schauen. Nur ein bisken in den Kopp des Menschen, neben dem wir jahrelang einschlafen.
**********hilda Paar
233 Beiträge
Themenersteller 
Es zeigt sich, wenig überraschend, dass das Thema sehr sensibel ist und individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Daher ist es problematisch, dem Gesprächsbedarf angemessen Ausdruck zu verleihen. Wir wollten es dennoch versuchen und wiir danken Euch bis hierher für Eure Beiträge und würden uns auch über weitere freuen, wenn Ihr Euch dazu motiviert fühlt. Wir wollen hier aber auf keinen Fall jemandem zu nahe treten und möchten daher im Weiteren keine irgendwie gearteten Antworten zu Euren Beiträgen abgeben, da diese womöglich nicht sensibel genug formuliert sein könnten, wenn wir eine abweichende Auffassung haben. Wir bitten dafür um Euer Verständnis und wünschen Euch ein schönes Wochenende. 🌹
Es ist sicherlich ein Unterschied, wie alt ich selbst bin und ob ich mit dementen Menschen aus der Opa-Genereration oder aus der Eltern-Generation konfrontiert bin.
Je weiter der zeitliche Abstand, desto weniger ist Sex ein sagbares Thema, schon aufgrund der früher üblichen Verschwiegenheit und aufgrund der natürlichen Distanz.

Wer selber pflegen muss, wird aufgrund der hohen Belastung wohl kaum den Kopf frei haben, hier ein Profil zu unterhalten und uns dann noch seine Erfahrungen in angenehmer Form mitzuteilen.
*hutab* wem das gelingt.

Unter der Prämisse, das sich demente ( auch ältere) Menschen geistig mehr in der Vergangenheit aufhalten (die Gegenwart tritt zurück), kann ich versuchen, mir mehr meine eigene sexuelle Entwicklung aus den Jugendzeiten anzuschauen.

Die damaligen Voraussetzungen für mein eigenes sexuelles Leben war die geistige Loslösung aus dem Elternhaus und die räumliche Distanz, die eigene Wohnung, störungsfrei.

Zuviel räumliche/persönliche Enge unterbindet bei mir sexuelle Gefühle.

Für mich selbst ziehe ich daraus den Schluß, das für mich ein befriedigendes Ausleben von Sexualität (und sei es "nur" Selbstbefriedigung mangels Partner) nur möglich sein wird, wenn ich mir genug räumlichen /persönlichen Freiraum bewahren kann.
*****r58 Paar
256 Beiträge
Zitat von **********hilda:
"Manche Menschen mit Demenz äußern ihre sexuellen Wünsche sehr direkt, auch gegenüber Personen, die nicht Partnerin oder Partner sind."
Um nochmal auf OP einzugehen: Das steht immer noch genauso in vielen Lehrbüchern zur Kranken- und Altenpflege.
Aus eigener Erfahrung und vielen Gesprächen mit pflegenden Menschen kann ich das einfach nicht bestätigen. Auch in Foren/Diskussionsgruppen zum Thema Demenz ist das selten ein Thema.
Natürlich KANN es passieren, das ein dementer Mensch eine Pflegekraft für den Menschen hält, mit dem er Bett, Leben & Liebe geteilt hat. Aber das ist die Ausnahme und viel verstörender sind ohnehin die "normalen" Wesens-Veränderungen.
Eine eindeutige sexuelle Anspielung eines dementen Menschen sorgt eher für einen befreienden Lacher und man hat ihn doch dann umso mehr Lieb, wenn er/sie sich an DIE gute Zeit erinnert *zwinker* .
*****r58 Paar
256 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Wer selber pflegen muss, wird aufgrund der hohen Belastung wohl kaum den Kopf frei haben, hier ein Profil zu unterhalten und uns dann noch seine Erfahrungen in angenehmer Form mitzuteilen.
Interessant. In unserer "Pflegezeit" eines Familienmitglieds hat sich unser Online-Verhalten tatsächlich in Richtung Demenz-Foren/Diskussionsgruppen verändert, aber ein Reinschauen in Sex-Communities wie den joyclub war auch ein Zuckerguss auf den Scheissehaufen, den wir lebten.
Unser tatsächliches Sexleben hat sich auch damals geändert. Wir hatten weniger Sex, weniger SM-Spielereien. Seitdem wertschätzen wir umso mehr das einfache, gemeinsame Einschlafen.

Das Pflegen eines Familienmitglieds ist brutal. Nach Feierabend ziehen wir uns das Leiden der Anderen aus. Und es hat uns hart und "unvorbereitet" getroffen, als es "um die eigenen Leute" ging.
*********Cat75 Frau
864 Beiträge
Es gibt ja viele verschiedene Formen von Demenz.
Bei älteren Menschen oft vom Typ Alzheimer Demenz, diese aber werden kaum sexuell anzüglich sondern verlieren eher das natürliche Schamgefühl oder vergessen die Unterwäsche anzuziehen oder ähnliches.
Demenz bei Alkohol Krankheit oder auf Grund einer Schädigung des Hirns (hier besonders im Frontallappen), unabhängig ob Blutung, Tumor oder Schlaganfall, löst eher so ein Verhalten aus. Diesen Menschen fehlt die Impulskontrolle und sie bringen Gefühle ungefiltert da.

Hier ist klare Abgrenzung zum Verhalten erforderlich, dass aber trotzdem in einer emphatisch und wertschätzender Form zum Ausdruck gebracht werden sollte.
Betroffene Angehörige sollten unbedingt das Gespräch mit dem behandelnden Neurologen suchen und mit Besuchern und Nachbarn offen darüber sprechen. Niemand sollte sich für eine Krankheit schämen und es kann jeden betreffen.

Und Hilfe holen, sei es die Hauskrankenpflege oder Selbsthilfegruppen.
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