@*********enzo
Ist es moralisch korrekt sich einfach finden lassen und dann auszusuchen?
Diese "Masche" hat den Vorteil, dass man seine Suche nicht einschenken muss. Ich kann also um es mal weiblich auszudrücken, mich nach einer Hose umschauen und eine Handtasche kaufen.
Ist es vielleicht ökonomischer, sich finden zu lassen? Eine (Single-) Börse ist ein Markt. Typischerweise mit einem männlichen Überangebot. Das heißt, die Mädels können sich per Default-Konfiguration finden lassen und müssen nur suchen, wenn sie Angst haben, ein Schnäppchen zu verpassen. Damit verhalten sie sich als rationale Marktteilnehmer. Und wenn Hosen wie Handtaschen gleichermaßen die Zielvorgabe erfüllen, dann ist Sichfindenlassen auch aus diesem Grund rational.
Und kann man auf einem Markt erwarten, dass sich die Teilnehmer moralisch verhalten? Per definitionem sollte es doch genügen, wenn sie sich rational verhalten.
Was ist andererseits für Männer (die im Überangebot befindliche Ware) rational? Sie können versuchen, Billigformate zu spammen, um die Transaktionskosten zu reduzieren, bis sie merken (oder auch nicht merken), dass reduzierte Kosten nichts einsparen, wenn der erwirtschaftete Gewinn gleich null ist. Oder sie können versuchen, eine künstliche Verknappung herbeizuführen, indem sie das Suchen einstellen und sich selbst finden lassen. Das legt nahe, dass sie enttäuschungsfest genug sein sollten, wenn sie am Ende von niemand gefunden werden (erwirtschafteter Gewinn ebenfalls gleich null).
Also müssten wir eigentlich eine deflationäre Entwicklung beobachten: ein Austrocknen der Suchinvestitionen. Andererseits stirbt, wie es so schön heißt, die Hoffnung zuletzt. Das heißt, diese Börse wird vor allem deswegen nicht "trockengelegt", weil sich die Teilnehmer am Ende doch nicht vollständig marktrational verhalten. Deshalb werben andere Börsen (ich nenne keinen Namen) auch systematisch mit ihren Erfolgsstories, die es zweifellos gibt.
Aber in welchem Umfang es sie gibt - diese Information dürfte, sofern überhaupt belastbare Erfolgsstatistiken geführt werden, ohne Zweifel im Panzerschrank des Singlebörsen-CEO liegen ...