Ich habe nun lange überlegt, ob ich zu diesem Thema etwas verfasse. Aber vielleicht kann ich den ein oder anderen Mann damit vor Folgen bewahren, die so einfach zu verhindern sind oder ab auch zum anderen die Angst nehmen, falls man diesen Schritt getätigt hat und man dann auf einmal da steht und das Leben doch eine Wendung nimmt, die man nicht erwartet hätte.
Fange ich mal mit dem für mich witzigen Teil an.. und der, der zeigt, dass man manchmal doch ein wenig bluna ist. Mein Mann und ich hatten ein Kind, er schon ein weiteres aus erster Ehe und irgendwann haben wir dann beschlossen, dass die Kinderplanung abgeschlossen ist und da ich mit der Spirale nicht klarkam und mir diese ziehen lassen habe, war für uns irgendwie logisch, diesen Schritt dann zu gehen. Zumal bei meinem Mann an der Harnröhre eh eine kleine OP anstand. Also rein.. und alles lief probemlos.. Ihn ein paar Tage betüddelt, die Finger bei sich gelassen und auf seine Kosten Späße gemacht. Irgendwann, ich bin mir nicht sicher, ob die Wundheilung wirklich schon richtig abgeschlossen war, entstand diese Gefühl, dass dieser Eingriff jetzt blöd war und wo wir uns vorher sooo sicher waren, wuchs auf einmal ein Kinderwunsch. Ich war jung, hatte bis dato nur eins und auch für ihn passte dies auf einmal nicht mehr. Lange Rede kurzer Sinn.. er ist ein paar Monate später wieder zum Arzt und hat seinen Wunsch formuliert, dass es doch alles wieder zusammengebaut werden soll. Na ja, was kaputt machen ist bekanntlich einfacher, als wieder zu reparieren. Aber der Arzt meinte, dass es möglich wäre, aber es keine Garantie gibt. Egal, ein Versuch ist es wert. Also er wieder in die Klinik.. und ja, der Eingriff ist dann schon eine andere Hausnummer (habt ihr schon einmal versucht, die dünnsten Nudeln miteinander zu verbinden, wenn ein Stück fehlt und alles so wabbelig ist - also getrunken haben sollte man da vorher wohl nicht). Aber mein Mann nahm es sportlich.. auch die Sprüche der Schwestern, die es sich natürlich nicht nehmen lassen haben, ihn ein wenig zu ärgern.. Tja, wer den Schaden hat. Aber selbst schuld. Warum nicht vorher einmal überlegen. Wobei, ich Nachgang sage ich, dass wir beim ersten Eingriff wirklich ganz fest davon überzeugt waren, dass es so reicht, aber dies war ganz klar eine Kopfentscheidung.. das Herz war da noch nicht so klar. Der Heilungsprozess der zweiten OP dauerte dann auch ein wenig länger.. und na ja, ich bin eine Frau und kann es nur von außen bewerten, aber ich glaube, dass Licht hat er da auch nicht gesehen - die Männergrippe ist wohl schlimmer. Wir haben dann aber keinen Test gemacht, ob alles funktioniert hat. Wir wollten uns nicht unter Druck setzen, sondern einfach die Möglichkeit lassen und das Schicksal entscheiden lassen, ob uns noch ein Kind geschenkt wird. Und so verstrich ein Zyklus nach dem nächsten und nichts geschah.. Für uns dann klar, dass es wohl nicht funktioniert hat. Aber als keiner mehr damit gerechnet hat und auch zum wirklich ungünstigen Zeitpunkt haben wir dann ein Urlaubsmitbringsel im Gepäck gehabt und sind somit nun gemeinsam stolze Eltern von 2 Nervzwergen. Ein paar Jahre danach waren wir uns dann aber wirklich sicher und mein Mann hat alles wieder durchschneiden lassen, mit dem Hinweis an den Arzt, bitte am besten den kompletten Strang zu entfernen.. Wir sind nun zwar nicht mehr zusammen, verstehen uns aber weiterhin richtig gut und ich denke, er ist nach wie vor mit dieser Entscheidung mehr als zufrieden...
Aber leider habe ich noch eine zweite Erfahrung in dem Bereich machen müssen.. Natürlich habe ich nach meinem Mann neue Männer kennengelernt und obwohl ich nur eine Freundschaft+ wollte, habe ich hier jemanden kennen- und lieben gelernt. Er erzählte sehr schnell, dass er eine Vasektomie hatte, was ich persönlich super finde, denn mein Kinderwunsch ist abgeschlossen. Somit haben wir nach ein paar Wochen und als feststand, dass es doch eine Beziehung ist, auf weitere Verhütung verzichtet. Warum auch nicht.. Warum sollte ich zweifeln und warum dies nicht nutzen.. Aber es kam, wie es kommen musste.. Nach fast einem Jahr stellte sich heraus, dass wir doch nicht so kompatibel waren, wie wir es uns gern gewünscht hatten. Wir waren in unseren Mustern gefangen und wenn alles gut lief, war es perfekt.. aber bei Spannungen waren wir beide einfach nur blöd und uneinsichtig. Ich habe dann die Beziehung beendet, weil ich einfach keine Kraft dafür hatte. Ich hatte ein paar Wochen vorher eine OP und mein Zyklus war etwas durcheinander, daher hatte ich nicht eine Sekunde auch nur den Gedanken an eine Schwangerschaft, als die Periode sich nicht einstellte.. zumal er ja auch davon noch mitbekommen hatte und ich noch Späße darüber machte, dass ich alt werde und die Wechseljahre anklopfen... Aber irgendwann sass ich an meinem Schreibtisch und ich hatte das Gefühl, da kam gerade der Hammer.. völlig unmöglich und doch kam die Frage auf, was wäre, wenn ich doch schwanger bin. Also habe ich ihn angeschrieben, ob er jemals diese ganzen Tests danach gemacht hätte (ich traute ihm zu, dass er da etwas nachlässig war - nach dem Motto, was soll schon passieren.. ) und da darauf nichts kam bin ich los, habe mir einen Test gekauft, mich darüber geärgert, dass ich das mache, weil es ja eh nicht sein kann, um dann daheim fassungslos auf diesen mehr als deutlichen Strich zu sehen. In absoluter Verzweiflung habe ich ihm das mitgeteilt, natürlich vielleicht ein wenig zu emotional.. Doch von ihm kam nichts. Er schwieg dazu erst einmal. Ich habe dann irgendwann sehr wohl noch einiges von ihm gehört... von wegen, dass ja 5 Jahre nichts passiert ist und dies aber, wenn er ehrlich ist, sein größter Wunsch wäre, mit mir ein Kind zu bekommen. Er meinte, er steht mir bei, egal wie ich mich entscheide. Aber am Ende hat er nicht einmal die Eier und den Anstand gehabt, mir noch einmal persönlich gegenüberzutreten oder sich an den Kosten des Abbruches zu beteiligen. Ja, also nicht nur wir Frauen können Kinder andrehen.. mit ein wenig Naivität kann es auch andersherum geschehen. Und warum bin ich jetzt so offen und mache mich damit vielleicht auch angreifbar.. Um den lieben Herren noch einmal aufzuzeigen, was passieren kann, wenn man mit Nachlässigkeit Dinge schleifen lässt. Ich habe im Nachgang von einigen gehört, die es mit der Nachkontrolle nicht ganz so genommen haben. Dabei ist das mehr als fahrlässig. Und daher bitte liebe Herren, wenn ihr das gelesen habt und kurz gedacht habt, dass ihr es ja eigentlich auch noch einmal Testen lassen müsst, nehmt jetzt den Hörer, in die Hand, macht einen Termin und dann euren Schwanz und hofft nicht nur darauf, dass die OP erfolgreich war, sondern lasst es testen.