„Wie breit ist das Spektrum eures BDSM-Interesses?
Ist Eure BDSM-Neigung breit oder schmal? Will sagen: Ist ein breites Spektrum an BDSM-Praktiken abgedeckt, die Ihr praktiziert, die Euch kicken oder die Ihr Euch zumindest vorstellen könnt, oder habt Ihr ein eher schmales, sehr spezifisches Interesse an etwas ganz Bestimmtem, und anderes kickt Euch nicht oder stösst Euch sogar eher ab?
Mein eigenes Intressenspektrum ist sehr schmal. [...] Ich zögere deswegen immer, mich selbst als BDSMler oder mit irgendeinem ähnlichen Label zu bezeichnen, weil das bei meinem Gegenüber völlig falsche Assoziationen wecken kann.
Wie ist das bei Euch? Breitspektrum-BDSM oder spezifische Nischenvorliebe?
Ich würde mein BDSM-Interesse-Spektrum auch eher als schmal bezeichnen, aber dennoch bezeichne ich mich klar als BDSMer, und denke auch nicht, dass die Breite des Spektrums der Grund dafür ist, sich als BDSMer bezeichnen zu können, was ich wie folgt erklären möchte:
Wir alle mögen nur bestimmte Teile von BDSM, die einen mehr die anderen weniger. Niemand mag alles, auch wenn sich manche mit "tabulos" oder "alles kann ..." beschreiben. Wenn die mal ernsthaft recherchieren würden, was man im Bereich BDSM so alles machen kann, würden die das "tabulos" ganz schnell streichen. Klar, jemand der im Gegenteil dazu gar nichts im Bereich BDSM mag, wird sich sicher nicht als BDSMer bezeichnen, es geht also um die, die Teile davon mögen:
Und da denke ich nicht, dass jemand der auf einer BDSM-Neigungs-Liste viel ankreuzen kann, "mehr BDSMer" ist, als jemand, der da wenig ankreuzt. Ich denke viel mehr, dass diese Selbstbezeichnung "BDSMer sein" damit zusammenhängt, wie wichtig einem diese Neigung ist. Wenn jemand, der da viel ankreuzen würde, einfach nur total experimentierfreudig und offen für alle möglichen Sexualpraktiken ist, auf vieles, auch auf BDSM, aber gut verzichten kann, würde sich diese Person wohl auch nicht als BDSMer bezeichnen, sondern vielleicht als "Experimentalist" oder zu weit aus dem Fenster gelehnt als "tabulos" oder "alles kann ...";)
Wenn jemand, der nur einen kleinen Teil des großen BDSM-Spektrums mag aber für sich klar hat, dass er ohne diesen Teil BDSM keine Beziehung führen kann und möchte, seine Neigung also so weit sein Leben bestimmt, dass er bewusst in der BDSM-Szene ist und dort Partnerinnen sucht, ist es wohl passend, sich als BDSMer zu bezeichnen. (Ich war gerade zu faul zum gendern, meine das aber natürlich auch für Frauen.)