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Wie breit ist das Spektrum eures BDSM-Interesses?

*****urn Mann
25 Beiträge
Themenersteller 
Wie breit ist das Spektrum eures BDSM-Interesses?
Ist Eure BDSM-Neigung breit oder schmal? Will sagen: Ist ein breites Spektrum an BDSM-Praktiken abgedeckt, die Ihr praktiziert, die Euch kicken oder die Ihr Euch zumindest vorstellen könnt, oder habt Ihr ein eher schmales, sehr spezifisches Interesse an etwas ganz Bestimmtem, und anderes kickt Euch nicht oder stösst Euch sogar eher ab?

Manche mögen ja Schläge. Vielleicht mögen sie Schläge an ganz bestimmten Körperstellen und mit ganz bestimmten Schlaginstrumenten. Aber wie ist es da: Sind auch anderen Schläge für Euch lustvoll, einfach nicht ganz so sehr, oder sind andere Schläge für Euch überhaupt nicht lustvoll?

Mein eigenes Intressenspektrum ist sehr schmal. Ich mag zum Beispiel Schläge überhaupt nicht, egal wohin und egal mit welchem Instrument. Dafür liebe ich es, mich in meinem schmalen Spektrum umso intensiver auszutoben (oder meine Partnerin sich austoben zu lassen). Das ist nicht ganz einfach, man kommt damit leicht als Wunschzettel-Sub rüber. Aber was soll ich machen, wenn mich die Hilflosigkeit total kickt, bei einer Tease+Denial-Session gefesselt zu sein, mir andererseits aber ganz vieles von dem, was andere gern mit gefesselten Subs anstellen, überhaupt nicht zusagt?

Ich zögere deswegen immer, mich selbst als BDSMler oder mit irgendeinem ähnlichen Label zu bezeichnen, weil das bei meinem Gegenüber völlig falsche Assoziationen wecken kann.

Wie ist das bei Euch? Breitspektrum-BDSM oder spezifische Nischenvorliebe?
*****uro Mann
380 Beiträge
In der passiven Rolle eher Nische, diese aber im Rahmen meiner Grenzendoch relativ breit. Spanking zB mag ich nicht, dafür aber CBT umso mehr. Und da ist dann Vieles erlaubt und möglich.

In der aktiven Rolle nutze ich die Leinwand zum 'Bemalen', die mir der Rahmen der Partnerin gibt. Welches Bild ich dann male, entscheide ich.
********mise Frau
289 Beiträge
Lieber Spinturn,

wie bei allem ist da jeder ganz individuell aufgestellt was die Vorlieben angeht.

Ich selbst mag zum Beispiel spanking mit verschiedenen schlagwerkzeugen, bondage und D/S. Petplay ist schon Beispiel nicht meines.

Das stört mich nicht und finde es gut, dass BDSM so facettenreich ist und für jeden etwas bietet. Du lebst dein BDSM ganz individuell und wie du es magst. Lass dir von niemandem einreden es ist eine Nische.

Es gibt Personen, die praktizieren nur Bondage. Das ist für mich keine Nische, sondern eine Facette vom BDSM.

Ob die Interessen breit aufgestellt sind oder nicht, das was zählt ist, dass du Spaß und Lust an der Auslebung deines BDSM hast.

BDSM ist individuell wie jeder Mensch. Das sollten andere respektieren und akzeptieren, und nicht abwertend bloß weil sie andere Vorlieben haben.

Alles Gute
**********yes77 Frau
4.349 Beiträge
Ich bezweifle, daß sich diese Frage tatsächlich beantworten lässt aufgrund der Subjektivität.

Was der Eine schon breit gefächert sieht, entlockt dem Nächsten ein gelangweiltes mildes Lächeln.
Die Sparte BDSM ist so unfassbar groß, zu viel Denken, was "richtiges BDSM" ist in Köpfen mancher User, denen die Toleranz fürs BDSM der anderen abgeht.

Ich lese dennoch mal interessiert mit. Selbst zähle ich mich nicht zu den Praktizierern. Bisschen Ausliefern, Verbundene Augen und Festbinden. Ich spare mir das Etikett dafür.
****aSw Frau
2.510 Beiträge
Ich habe ein ziemlich großes Spektrum in BDSM, aber ich mag auch nicht alles und passt.

Ich bin bereit, einige neue Dinge mit dem richtigen Partner auszuprobieren, und mit dem falschen kann sogar das, was ich mag, nicht funktionieren.
Es ist immer der Weg der beiden.

Wunschzettel- Sub -finde ich es toll.
Es ist wie ein Menü, aus dem ein kluger Top das Gericht auswählen kann, das er im Moment möchte. Aber wenn dieses Top gut und klug genug ist, dann kann es in diesem Wunschzettel noch andere Punkte hinzufügen ))
******ere Frau
2.905 Beiträge
@ TE
Das ist eine sehr materialistische Frage. Wenn ich nur jemanden zum Spielen hätte, würde ich auch so herangehen.
Meine Erfahrung ist, dass, sobald eine wirkliche (Liebes-) Beziehung entsteht, automatisch das Spektrum weit und weiter wird. Ich stehe auch nicht auf Schmerz oder wirkliche Schläge. Aber dennoch darf mich mein Mann schlagen.
Sobald man als liebender und reaktionsfetischistischer Partner erlebt, dass der andere darauf steht und es jetzt nicht zu den extremen Dingen gehört, ist das Spektrum sehr flexibel.

Wenn man mir am Anfang erzählt hätte, worauf ich heute stehe, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt *zwinker*
Zitat von **********yes77:
Ich bezweifle, daß sich diese Frage tatsächlich beantworten lässt aufgrund der Subjektivität.

Was der Eine schon breit gefächert sieht, entlockt dem Nächsten ein gelangweiltes mildes Lächeln.

Des stimme ich vorbehalltlos zu.
Wo fängt "breit gefächert" an?
Wann ist es "schmal"?
Woran macht man das fest? Daran, in wievielen Hauptbereichen man sich wohl fühlt? Oder daran, ob man sich nur auf einer oder beiden Seiten wohlfühlt? Wie extrem man es mag?
Oder müssen noch Fetische zu den Hauptbereichen dazukommen, um sagen zu können, man sei breit gefächert?

Ich bin zB devot, masochistisch und mag sehr gern Bondage. Aber nur mit männlichem Dom, da ich hetero bin. Ich mag kein Petplay, keinen Verleih, keine Erniedrigung oder verletzenden Dirty Talk, bin nicht für TPE geeignet, Waterboarding (und noch einige andere Dinge) sind bei mir Tabu... bin ich jetzt breit gefächert... oder nicht?

Im Grunde ist es doch völlig egal. Solange einem auch nur eine BDSM-Praktik gefällt, kann man sich mMn BDSMler nennen. Man muss nicht alles mögen.
*******lla Frau
249 Beiträge
Ich fasse die Frage als subjektiv gestellt auf, und denke, dass der TE auch danach gefragt hat, nämlich wie das bei jedem Einzelnen so ist.

Ich kann Dir sagen, dass für mich ganz viel vorstellbar ist, das aber sehr sehr stark vom Gegenüber bei mir abhängt. Manche Ideen triggern mich, ohne dass ich damit gerechnet hätte, vor allem weil ich es mir mit demjenigen gerade vorstellen kann. Anderes wiederum gibt mir gar nichts, das z.B. erwähnte Petplay ist auch für mich nichts. Auch die Vorstellung 24 / 7 BDSM zu leben, gibt mir nichts, im Gegenteil.

Grundsätzlich sind wir doch individuell, Du so wie jeder andere hier auch. Mit individuellen Vorlieben und Abneigungen bis hin zu Tabus. Ich weigere mich, irgendjemanden als "wahren" BDSMler zu bezeichnen, weil er (sie) es anders lebt als ich. Es gibt auch keinen "wahren" Menschen, der das Nonplusultra für sich gepachtet hätte. Jeder nach seiner Facon (irgendwann finde ich raus, wo sich das c cedille versteckt).
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Ganz am Anfang hat sich das Spektrum auf das beschränkt was ich eben kannte. Internet gab es noch nicht, das Usenet war gerade erst im Entstehen, die Bezeichnung "BDSM" war noch nicht kreiert, und es gab lediglich die so genannte "Fetisch- oder Lederszene" die hauptsächlich mit Homosexuellen besetzt war und den stark pathologisierenden Begriff Sadomasochismus und ansonsten die "freie Liebe" der damaligen alternativen Szene.

Daher konnte sich meine eigene Sexualität völlig frei und im Geheimen zu der Mischung entwickeln die sie heute darstellt, nämlich D/S, teilweise besetzt mit (eher psychischen) sadomasochistischen Elementen.

Mit der Zeit kam dann das Spektrum und es wurde immer breiter und vielfältiger. Meine Neigungen bekamen Namen und Bezeichnungen und ich konnte mich mit anderen, gleichdenkenden austauschen.
Ich hab mir dieses Spektrum im Laufe der Jahre sehr gründlich angeschaut, habe immer wieder neues entdeckt und habe immer wieder festgestellt, dass ich doch immer noch weitgehend beschränkt bin auf das was sich da in der Anfangszeit entwickelt hat.

Wenn man das Spektrum mit dem Universum vergleicht, so bin ich wohl immer noch auf der Erde zu Hause.


LG BoP (m)
**********ht_hh Mann
768 Beiträge
Mein Fetisch ist die Reaktion...also hat jede bz eine eigene Dynamik....sehr breit gefächert also
*********mone Frau
353 Beiträge
Nach etwas mehr als zwei Jahrzehnten in der vielschichten Welt des BDSM, würde ich mal behaupten, mein Spektrum ist relativ breit. Da ich Reaktionsfetischistin bin, habe ich oft auch Spaß an Praktiken, die mir für sich stehend nix geben. Die Freude, Erregung, der Spaß meines "Opfers" macht sie dann aber auch für mich reizvoll. Es ist halt immer sehr abhängig davon, wie man mit dem Gegenüber so "vibed".

Es ist einfacher für mich zu sagen, was ich nicht mag und was mich nicht interessiert. Das sind nur eine Handvoll Praktiken/Tools. Ich habe zum Beispiel absolut null Interesse an Seil und setze es auch dann nicht ein, wenn mein Gegenüber voll darauf steht. Dann muss er sich jemand anderen für suchen. Nada. Langweilt mich zu Tode. Folienbondage, Stahlfesseln, Leder, Bodybags etc finde ich wiederum extrem spannend und nutze ich häufig. Ich kann grundsätzlich mit Diaper Play und/oder Age Play nichts anfangen, mit Petplay nur begrenzt. Ansonsten bin ich da recht offen. Natürlich gibt es ganz besondere Vorlieben. Ich bin Sadistin, mag das Spiel mit Nadeln und Messern und finde Rough Body Play, ausgesprochen reizvoll.
Da ich auch beruflich in dem Bereich arbeite, muss ich auch ein gewisses Repertoire "am Start" haben *zwinker*

Grundsätzlich ist die Frage aber eher schwierig zu beantworten. Was für die einen Menschen ein großes Spektrum ist, mag für den anderen nur ein Bruchteil dessen sein, was er/sie so auslebt und mag.
Zitat von *****urn:
Wie ist das bei Euch? Breitspektrum-BDSM oder spezifische Nischenvorliebe?

Bei mir ist es eine spezifische Vorliebe: die für das Geschlagen werden, gern in fixiertem Zustand, also SM, gern in Kombination mit B (Bondage).
https://www.joyclub.de/profile/homepage/5096359-288657.mein_bdsm.html

Innerhalb dieser stark ausgeprägten Nischenvorliebe ist das Spektrum dafür wieder breit, was die Vielfalt verschiedener Schlagspielzeuge angeht, die alle eine andere Schmerzart erzeugen:
https://www.joyclub.de/profile/fotoalbum/5096359-1485941.gertenschlank78.html
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Als ich damit angefangen habe, meine Sexualität und damit Bdsm auszuleben, war mein Spektrum sehr klein. Kein GV, kein küssen, bisschen Bondage, ein bisschen mehr DS, viel Passivität, das Gefühl von benutzt werden, keine Schmerzen oder zumindest keine unangenehmen. Erst im Laufe der Zeit und durch verschiedene Lehrmeister konnte ich diese Palette nach und nach erweitern.
Jetzt mag ich zu dem, was ich vorher schon mochte auch Schmerzen verschiedener Art, vor allem Schläge, GV, Erniedrigung, "alltags" Ds im Unterschied zu "bei der Erotik mit sich machen lassen, was der andere will und zum Beispiel blasen wenn er das will", was für mich auch DS ist, aber eben nicht alltagsbezogen., Dinge tun müssen, die ich nicht so gerne mag, wie zum Beispiel küssen, Spiele mit Angst, hilflos ausgeliefert sein, und so weiter.
Hat sich mein Spektrum erweitert im Laufe der Zeit? Definitiv. Habe ich viele verschiedene Dinge ausprobiert (zum Beispiel Ageplay, NS, Nadeln)? Ja. Habe ich ein "breites Spektrum"? Tja, im Gegensatz zu mir vor 10 Jahren auf jeden Fall. Aber so insgesamt, im Vergleich zu Menschen, die schon mehr ausprobiert haben oder, denen von Grund auf mehr gefallen hat? Eher nicht so. Aber solange mein Dom zufrieden mit mir ist und solange ich versuche, alles, was er will, in mein Spektrum aufzunehmen (und es muss mir nicht gefallen, aber ich finde, versuchen muss ich es wenigstens einmal), ist mein Spektrum völlig ausreichend.

Das Gute ist, ich bin von Natur aus eher neugierig. Das hilft.
*****ter Frau
3.579 Beiträge
Zitat von *****urn:
Ich zögere deswegen immer, mich selbst als BDSMler oder mit irgendeinem ähnlichen Label zu bezeichnen, weil das bei meinem Gegenüber völlig falsche Assoziationen wecken kann.

Oh wie bekannt mir das vorkommt.
Auch ich habe zwar diverse Praktiken gern, die dem BDSM zugeschrieben werden, bezeichne mich aber schon lang nicht mehr als BDSMler.

Auch bin ich zwar devot, aber ich würde mich nie als Sub bezeichnen,

Ich bin ich, eine moggelische, sture, liebenswerte, empathievolle Levi *knicks*
*****urn Mann
25 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Ihr Lieben, hier ist nochmals der TE. Wunderbar, was Ihr schreibt. Ja, es geht mir darum, individuelle und durchaus subjektive Erfahrungen, Eindrücke etc. zu hören.

Vielleicht als Anschlussfrage: Wie kommuniziert Ihr Eure Vorlieben? Wenn man sich selbst allgemeine Label wie Dom, Sub, devot, dominant, sadistisch, masochistisch, Fetischist o. ä. gibt, ist immer das Problem, dass das Gegenüber irgendwelche Dinge hineinassoziiert, die in 50 Shades of Grey stehen, einem selbst aber überhaupt nicht zusagen. Im Sinne von "du bist devot, also findest du es geil, wenn jemand mit dir [gängiges Klischee einsetzen] macht."

Andererseits ist es auch nicht ganz unproblematisch, die eigenen Kinks ungefragt und mit viel Liebe zum Detail ausführlich auzubreiten. *zwinker* Wenigstens nicht am Anfang.
Zitat von *****urn:
Vielleicht als Anschlussfrage: Wie kommuniziert Ihr Eure Vorlieben?

Soviel wie möglich, so kurz wie möglich und so eingekreist wie möglich im Profil angeben. Und lieber positiv formulieren (also angeben, was man besonders mag) als eine große Liste anfertigen, was man alles nicht mag. Details muss man eh dann im persönlichen Gespräch angeben.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Das mag ja alles stimmen liebe TE. Ich sehe aber authentische und offene Kommunikation von Anfang an als einziges probates Mittel an um den Richtigen oder die Richtige zu finden.

Alles andere führt doch über kurz opder lang zu Enttäuschungen oder zu offenen, nicht wirklich befriedigten Bedürfnissen.
Ist es wirklich so schwer, mit dem Menschen mit dem man seine intimste Sexualität teilen will auch offen zu kommunizieren?

Ich weiß spätestens nach einer halben Stunde authentischem Austausch zumindest, ob es sich lohnt, das weiter zu vertiefen. Dieses Wissen habe ich bei oberflächlichem Geplänkel und Klischeeaustausch selbst nach Wochen noch nicht.
Vielleicht liegt das aber eben auch an meiner Art, die sich auch beruflich im "Troubleshooting" niederschlägt. Ich "übernehme" die Kommunikation in der Regel relativ schnell und erfrage das was ich wissen will und muss, ohne dabei wirklich darauf einzugehen was das Gegenüber eigentlich bereit ist und geplant hat preiszugeben.


LG BoP (m)
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von *****urn:
Wie kommuniziert Ihr Eure Vorlieben?

tja, wenn das alles schon VOR dem persönlichen kennenlernen
kommuniziert werden MUSS

worüber unterhaltet Ihr Euch dann noch beim kaffee-trinken?

dass Du gerne wehrlos bist
dass Du gerne das gefühl von ausgeliefert sein hast
kann doch ganz neutral im profil stehen...
Zitat von *****urn:
Wie kommuniziert Ihr Eure Vorlieben? Wenn man sich selbst allgemeine Label wie Dom, Sub, devot, dominant, sadistisch, masochistisch, Fetischist o. ä. gibt, ist immer das Problem, dass das Gegenüber irgendwelche Dinge hineinassoziiert, die in 50 Shades of Grey stehen, einem selbst aber überhaupt nicht zusagen. Im Sinne von "du bist devot, also findest du es geil, wenn jemand mit dir [gängiges Klischee einsetzen] macht."

Im Alltag kommuniziere ich meine Vorlieben nicht von mir aus.
Viele Menschen würden automatisch assoziieren: 'Der lässt sich gerne schlagen. Also ist er devot, lässt sich gerne was vorschreiben und ordnet sich anderen gerne unter.'

Selbst in der BDSM-Szene gibt es genug Menschen, die nicht wahrhaben wollen, dass (wie in meinem Fall) Sadomasochismus auch ohne Dominanz und Unterwerfung (im engeren Sinne) "geht" - genauso auch umgekehrt.

Außerdem bedeutet Devotion im BDSM-Kontext nicht automatisch devotes Auftreten im Alltag. Viele devote BDSMler sind "alltagsdominant".

Zitat von *****urn:
Andererseits ist es auch nicht ganz unproblematisch, die eigenen Kinks ungefragt und mit viel Liebe zum Detail ausführlich auzubreiten. *zwinker* Wenigstens nicht am Anfang.

In dem Moment, wenn ich versuche, einen Kontakt zu einem potenziell passenden weiblichen Gegenüber aufzubauen, dann ist es mir wichtig, von Anfang an ehrlich und auch ausführlich darzustellen, was mir gefällt, was mich reizt, was mir im SM-Kontext wichtig ist und was gar nicht geht. Denn nur so können beide Seiten feststellen, ob die "Schnittmenge" hinreichend groß ist bzw. ob sich die Vorlieben wirklich ergänzen.
Ich definiere mein "Spektrum" als sehr breit, da ich kein "Wunschzettel" habe, sondern lediglich eine recht überschaubare Ausschlussliste für bestimmte Praktiken.
ich schließ selbst Kot und Blut aus.. was "geht" ist auch Tagesform ...und den Menschen an meiner
Seite versuchen zu begeistern von dem was er gerade erfährt...den abzuholen und den mitnehmen zu können..und da beginnt dad Spektrum sich zu verengen oder zu erweitern...

Versuch macht kluch
*********bell Mann
850 Beiträge
Für mich ist BDSM ein Raum, bestehend aus Länge, Breite und Tiefe.

Länge und Breite werden definiert (begrenzt) durch physische und psychische Möglichkeiten, und auch Tabus legen die Fläche fest in dem sich mein BDSM bewegt.
Die Fläche, aber nicht die Tiefe.
Mein Spektrum ist das ausloten dieser Tiefe, es ist ein ALLES WOLLEN ebenso wie ein ALLES GEBEN und ein ALLES ANNEHMEN, im vorgegebenen Rahmen des Möglichen.
********ca_D Frau
903 Beiträge
Zitat von ******ere:
Meine Erfahrung ist, dass, sobald eine wirkliche (Liebes-) Beziehung entsteht, automatisch das Spektrum weit und weiter wird. Ich stehe auch nicht auf Schmerz oder wirkliche Schläge. Aber dennoch darf mich mein Mann schlagen.
Sobald man als liebender und reaktionsfetischistischer Partner erlebt, dass der andere darauf steht und es jetzt nicht zu den extremen Dingen gehört, ist das Spektrum sehr flexibel.

Das finde ich für meinen Mann und mich sehr passend. Er z.b ist devot. Und es gibt einfach Sachen, die ihn erstmal nicht kicken (Nadeln zB). Aber wenn er mitbekommt, wie sehr ich es genieße, die Nadeln in ihn reinzustechen hält er es gerne für mich aus und genießt, dass ich es geil finde.

Und andersrum kann ich durchaus auch Sachen genießen, auf die vordringlich er abfährt. Ich weiß, was das ihn ihm auslöst, damit kann ich spielen. Ich habe ja dennoch das Heft in der Hand und kann ihm das verwehren oder gewähren, ganz nach meinem Gusto (wir führen eine 24/7Beziehung, daher obliegt die Entscheidung bei mir).

Ich stelle auch fest, dass meine Liste der "Mag-ich-Dinge" sich sehr erweitert hat. Was ich vor ein paar Jahren noch unter "Och nöö, gibt mir so gar nichts" abgespeichert hatte kam irgendwann als Wunsch es auszuprobieren doch an die Oberfläche. Mittlerweile traue ich mich schon gar nicht mehr, etwas als "geht gar nicht" zu deklarieren, weil ich mir denke: wann klopft das wohl an meine Tür und begehrt Einlass *happy* ? So ging es mir auch mit dem Petplay. Da dachte ich auch sehr lange: Och nööö, ist so gar nicht meins. Und dann sah ich auf der BoFeWo so ein niedliches Hündchen, ich durfte es streicheln und hinter den Ohren kraulen, es arbeitete eine Zeitlang in mir und dann irgendwann war ich "Hundebesitzerin". Es ist jetzt nicht meine Favoriten-Spielart, aber nach wie vor etwas, was ich ab und an echt genieße. (Einer bekannten Femdom ging übrigens es mit dem Hündchen auf der BoFeWo genauso, sie ist auch seitdem auf den Geschmack gekommen).
****i2
11.692 Beiträge
JOY-Team 
Im Grunde ist die Frage für mich falsch herum gestellt. Denn im Grunde geht es doch viel mehr darum, ob mein breites Interessenspektrum viele Berührungspunkte mit BDSM hat. Und das kann ich klar bejahen.

Konkret ist es mir eigentlich vollkommen egal, ob das, was ich mag, als BDSM klassifiziert wird oder nicht. Es hat sich aber herausgestellt, dass dem faktisch so ist.

Zitat von *****urn:
Manche mögen ja Schläge. Vielleicht mögen sie Schläge an ganz bestimmten Körperstellen und mit ganz bestimmten Schlaginstrumenten. Aber wie ist es da: Sind auch anderen Schläge für Euch lustvoll, einfach nicht ganz so sehr, oder sind andere Schläge für Euch überhaupt nicht lustvoll?

Ja, ich mag es an bestimmten Stellen mehr, als an anderen. Genau so wie ich an manchen Stellen besonders gerne gekrault werde. Natürlich gibt es auch gewisse Stellen, die gar nicht gehen - Peitsche im Gesicht beispielsweise ist nun mal unbestritten eher ungünstig.

Abgesehen von den offensichtlich schlechten Ideen kommt es im Grunde mehr auf das Schlaginstrument als auf die Stelle an sich an. Und dann hängt es noch von der Tagesform und vom Hormonspiegel ab, welche Bearbeitung zu welchen Reaktionen führt. Im Grunde kann man nur ausprobieren und gucken, was passiert. Manchmal stecke ich halt auch ein, einfach nur weil ich Top gerne geniessen lasse.

Zitat von *****urn:
Dafür liebe ich es, mich in meinem schmalen Spektrum umso intensiver auszutoben (oder meine Partnerin sich austoben zu lassen). Das ist nicht ganz einfach, man kommt damit leicht als Wunschzettel-Sub rüber.

Bei mir gibts auch Dinge, die ich besonders mag und es gibt sogar was, das einfach nicht fehlen darf. Meiner Erfahrung nach kommts da eher auf die Kommunikation an sich an, als auf den Fakt, dass man bestimmte Dinge einfach braucht. Letztendlich ist die Klassifizierung als Wunschzettelsub ja nichts weiter als die Feststellung, dass sich Tops Spektrum an Vorlieben nicht ausreichend mit Bottoms Spektrum deckt. Es ist eine eher unschöne Art, das auszudrücken, aber faktisch passt man dann einfach nicht zusammen.

Zitat von *****urn:
Ich zögere deswegen immer, mich selbst als BDSMler oder mit irgendeinem ähnlichen Label zu bezeichnen, weil das bei meinem Gegenüber völlig falsche Assoziationen wecken kann.

Da sind wir wieder beim Aufzäumproblem angelangt. Mag man denn bestimmte Dinge, weil sie das BDSM-Label tragen oder gehören die persönlichen Vorlieben in einen Bereich, der als BDSM bezeichnet wird?

Oder anders gefragt: Mag man Dinge, um als BDSMler zu gelten oder gilt man als BDSMler, weil man Dinge mag, die diesem Bereich zugeordnet werden?

Ich denke, man sollte sich darüber nicht so stark den Kopf zerbrechen; zumal es das Akronym BDSM auch erst seit ein paar Jahrzehnten gibt, wobei die Dinge, die man damit bezeichnet, bestimmt schon seit Jahrtausenden auf die eine oder andere Weise praktiziert werden.
******arp Mann
3.252 Beiträge
Die Bandbreite des Spektrums ist vielmehr auch eine Frage, was denn (zeitgenössisch!) alles darunter fällt?

B wie Bondage:
Da bin ich schon mal raus, mit Seilen hab ich's nicht. Sind damit aber alle anderen Arten von Fesseln gemeint, bin ich wieder voll drin. Entfernt würde ich sogar noch alle Arten von Deprivation dahin verorten.

DS wie Dominance & Diszipline
Mit oder ohne Vorlage? Nach welchem Modell? DDlg? 24/7 oder alá Session? Vlt. auch EPE/TPE?
Je nachdem wie man das auslegt hab ich damit nichts gemein oder mache es mir gar zu eigen.

SM wie Sadomaso
Ist die Peitsche ein Muss, bin ich schon wieder raus. Spanking ist auch nicht meins. Schmerzen zufügen- gleich welcher Art? Aber ja, da bin ich voll und ganz im Thema!

Neigung oder Vorliebe?
Mit einer Vorliebe kann ich es mir ja aussuchen was mir gefällt oder nicht. Bei einer Neigung nicht. Die hab ich nun mal, ob's mir gefällt oder nicht. Dann bin ich wie ich bin und kann auch nicht aus meiner Haut. Will ich auch gar nicht. Das hat Konsequenzen für den Konsens. Als geneigter brauche ich gar keinen, aber wenn, dann nennt man ihn Metakonsens oder engl. CNC. Vorlieben-orientierte finden im SSC das geeignete Mittel. In dieser Ecke des Spektrums bin ich also nicht zu Hause. Aber es beides gehört zum BDSM.

Je nach Auslage und Gewichtung bin ich also kaum bis gar kein BDSMer oder auch bis zu 100%. Hmm...

LLL war nie ein Thema für mich und für alles was pervers ist, brauch ich keinen Fetisch. Fällt das jetzt raus oder doch wieder mit rein? Vlt 50/50?
Vielleicht spielt ja auch die erstrebte Beziehungsform eine Rolle? F+, Spielbeziehungen, offene Bez., Poly* usw. ist kaum was für mich. Monogamie ist nicht mehr angesagt. Also bin ich da auch raus. Oder 30/70 mit goodwill. Je nachdem... Demzufolge scheidet auch Swinger & Co für mich aus. Ich weiß auch nicht, was das mit BDSM zu tun hat...

Ein Spinnendiagramm wäre hier sehr hilfreich. Einfach die Sterntaler übereinander halten und die Deckungsgleichheit ablesen. Gibts hier da noch keinen Algo für? Es würde so vieles einfacher machen...
Überhaupt könnte man man die Fragestellung so eindrucksvoller visualisieren. *zwinker*

Wie auch immer, denke ich, doch ziemlich breit aufgestellt zu sein, obwohl ich mir manchmal wie ein Alien vorkomme. Das Grundrauschen des Mainstreams überlagert halt viele Nuancen und klingt mir wie ein Tinnitus. Hier und heute braucht braucht man halt feinere Antennen, dann bleibt auch was hängen.

Zitat von *****urn:

Wie ist das bei Euch? Breitspektrum-BDSM oder spezifische Nischenvorliebe?

Breitband klingt mir hier aber zu beliebig, ebenso wie das Schmalband zu hochauflösend. Das eine ist für Tendenzen, das andere für Nuancen geeignet. Es gibt immer beides, die resultierende Wertung entscheidet über die Gewichtung. Und das ist wieder eine Toleranzfrage.

Zitat von *****urn:
Ich zögere deswegen immer, mich selbst als BDSMler oder mit irgendeinem ähnlichen Label zu bezeichnen, weil das bei meinem Gegenüber völlig falsche Assoziationen wecken kann.

Ich äussere das immer so möglich wie nötig oder auch so eindeutig, damit es auch keine Mißverständnisse gibt. Ich bin immer für eine klare und deutliche Positionierung und Haltung- unabhängig davon, wo andere stehen. Aber ich verstehe hier deinen Konflikt. Leider macht es die heutige Zeit für niemanden einfacher. Verrückt...
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