Ein Versuch, meine vielfältigen Gedanken als stille Mitleserin und Interessierte zu diesem Thema mit in den Topf der Diskussion zu werfen:
Corallex, dein Prinz und Prinzessin-Beispiel ist sehr schön. Ich mag Metaphern, die mir so Manches besser erklären, was sonst nicht greifbar wäre.
Doch das Beispiel ist zu einfach, denn bei deinem Bild geht es um unterschiedliche Neigungen. Diese kenne ich auch, dabei ist mir der aufgezeigte Weg völlig eingängig! Doch wie ist es, wenn es
keine unterschiedlichen Neigungen gibt? Wenn der Prinz dennoch auf das Zimmermädchen steht? Wie sieht es mit den Gedanken dazu für die Prinzessin aus? Und ebenso umgekehrt: Die Prinzessin findet den Gärtner lecker... wie bitteschön erklären sie einander diese Gelüste?
Leider, leider fiel deine wirklich gut geschriebene Erklärung -für mich- in dem Moment zusammen, als du schriebst, das du es weder sehen willst, noch Details hören... mich lässt dies erahnen, das du keineswegs "fertig" mit dem Thema bist.
Vielleicht nur ein weiterer Punkt des von dir beschriebenen Verhaltensmusters, gerne verdrängt zu haben?
Keine Ironie, kein Sarkasmus, schlicht mein interessiertes Nachfragen.
*******************************************************
Sina´s Beiträge sind ebenfalls sehr lesenswert, und erklären mir viele offene Fragen (von denen ich bis dahin noch gar nichts wusste) - sie zeigen mir auch, das ich wohl noch einige Schritte vom aus-Liebe-teilen entfernt bin. Meiner Erfahrung nach, teilt man so verdammt ungern, wenn die Liebe ihre Hände im Spiel hat.
Und da sind wir bei einer Frage, die ich mir stelle:
Wie kann man eine von Herzen geliebte Person freigeben können?
Wie kann man dabei zuschauen, ohne das es wenigstens stichelt, wenn eine andere Person, nicht man selbst für das Wohlbefinden der geliebten Person verantwortlich ist? Um nicht zu sagen: gewünscht ist?
Ich kann teilen... doch um Längen besser, wenn ich eben nicht liebe... ein Punkt, der mir hier in dem Faden bisher fehlte.
Oder eben, wenn mir plakativ klar ist, das Neigungen zu unterschiedlich sind (Beispiel von Corallex).
Ich bin mir sicher, das ich das Sticheln unterdrücken könnte UND das ich gerne dabei sein würde, wenn mein Partner sich ein Wohlgefühl woanders holt - doch einen Lustgewinn kann ich nicht sehen (den es ja auch oft zu geben scheint).
Um bei den "Bildern" zu bleiben: Auch wenn es noch so sehr in meinem Portemanaie schmerzt, so kann ich dennoch spenden, weil ich die Wichtigkeit gerade in dem Moment sehe. Darum fühle ich mich jedoch nicht besser, und es wird mir auf jeden Fall später etwas fehlen.
Mir fehlt u.A. die Eingängigkeit für die romantisch umwobenen Beschreibungen... ich kann sachlich daran gehen: mir ist klar, das Menschen(ich nehme davon niemanden aus) nicht lebenslang monogam sind. Somit kann ich damit umgehen. Umgehen ist jedoch etwas ganz Anderes, als es "aus Liebe gönnen".
********************************************************
Und weil dieser Thread schon viele Tiefen von Erziehungsgerüsten, anerzogenen Moralvorstellungen, Ängsten gestreift hat,
werfe ich (m)eine Weitere ins Geschehen:
was ist mit "schmutzig"?
Hört sich erstmal dumm an, ich weiß... ich versuche gerade Monate von Gedanken zu diesem Thema zusammen zu fassen, man mag mir das bitte verzeihen.
Ich weiß um- und kenne - das liebevolle Miteinander, die Nähe, die Geborgenheit zwischen Partnern, auch wenn eine/r von Beiden gerade sich woanders beschäftigt hatte...
doch ich selbst habe - nur in Gedanken, im Bauch - es gibt keine konkrete Situation dazu...
ein Gefühl des Schmutzes, der auf mich übergeht...
Zur Verdeutlichung: Ich bin auf diesem Portal wohl eine der wenigen Frauen, die sich nicht als BI einstufen. Ich kann im Grunde mit Frauen gar nichts anfangen. (weiß jedoch um die Wirkung fürs Auge bei Zuschauern). Nur ganz wenige Frauen bekommen von mir das Prädikat "attraktiv"... Mit diesen Frauen könnte ich meinen Partner teilen.(pro aktiv: ICH teile, stelle quasi zur Verfügung) Alles, was ausserhalb dieser Parameter liegt (und mein Partner ist da ästhetisch viel toleranter als ich), verursacht mir einen Knubbel im Bauch. Einen Knubbel des Ekels vor Körperflüssigkeiten einer anderen Frau, die alleine schon beim Küssen meines Partners auf mich übergehen. Regelrechte Abscheu, wenn ich nur daran denke, das Oralverkehr vorkam... und nun ich dran sein könnte. Ein Bild zum Abwenden, wenn - wie gesagt, wir haben andere Schönheitsbilder im Kopf - er sich in eine Hand mehr Oberschenkelmasse vergreift, als mein Kopf mir als Ideal vorgibt.
Orgien sind tolle Kopfkinos, die beschriebenen Gefühle der Haptik... klingt super gut, und als Phantasie sicher anregend - doch real... habe ich dabei ein sehr, sehr übles Gefühl - das rein vom gefühlten Knubbel im Übergeben enden könnte.
Klingt paradox?
Ich weiß!
Zumal all das - kein Problem wäre (es ist nur ein Denkproblem auf meinem persönlichen Weg) - würde ich das Alles mit einem Menschen machen, der mir nichts bedeutet.
Ein neuer bzw. weiterer Denkansatz für diese Diskussion...?
Denn auch das sind im Bauch manifestierte Ängste... das ist mir klar.
*nachdenkliche 2 cent"