Nun
...aber gesellschaftlich betrachtet ist es ein nogo!........
warum ist das ein nogo?
Wir müssen doch nicht alles tun, was eine Gesellschaft von uns erwartet. Wir sind doch freie Menschen mit eigenen Werten, eigenen Vorstellungen und individuellen Neigungen und Wünschen.
Also zeigen wir der Gesellschaft auch mal gern eine
Zur Historie
Wir haben vor 29 Jahren geheiratet. Wir sind über 30 Jahre ein Paar. Die ersten fünf Jahre ganz brav und völlig monogam.
Doch dann kamen tieferliegende Neigungen, oder wie es so schön heißt, Veranlagungen. Der Anfang war der männliche Wunsch, Neigungen im Bereich BDSM kennen lernen, erleben und ausleben zu dürfen.
Und bitte schön, mit wem kann ich darüber reden, wenn nicht mit dem eigenem Partner.
Also haben wir offen über Neigungen gesprochen und haben uns gemeinsam auf eine lange erotische Reise gemacht.
Wir haben viele Menschen kennen gelernt. Wir haben gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Die schlechten nur am Anfang, man lernt ja. Wir haben Clubs besucht. Wir haben Events besucht. BDSM - Events. Öffentliche und Private. In Hamburg, in Frankfurt, in Köln, in Holland, in Frankreich und in der Schweiz.
Wir haben Menschen kennen und schätzen gelernt. Wir haben Gleichgesinnte gefunden, die uns geholfen haben. Die uns gezeigt haben, ihr seid nicht allein mit euren Neigungen, es gibt viele. Nein, ihr seid nicht krank, wir tun das auch, viele tun das. Wir durften Erfahrungen machen, neues erleben, ausprobieren. Was uns gefallen hat, was uns gut getan hat, haben wir beibehalten, was uns nicht gefallen hat oder nicht so gut getan hat, haben wir gelassen.
Gefunden haben wir nicht nur Lust und Sex. Wir haben Menschen gefunden, wunderbare Menschen, klug, verantwortungsbewusst, mit Herz und Verstand. Menschen, von "nebenan", mit einer guten Ehe, Kindern, Haus und Garten. Mit Berufen und Hobbys, aber eben auch mit ganz geziehlten Neigungen und Veranlagungen, die nicht unterdrückt, sondern offen ausgelebt wurden.
Wir haben eine unglaubliche sexuelle Vielfalt kennen gelernt, unglaublich liebe Menschen, wir haben Freunde gefunden.
Ich denke, wir haben gelebt, wir haben teilgehabt an Dingen, die wir wollten. Hätten wir darauf verzichten müssen, weil die Gesellschaft es als nogo beurteilt oder verurteilt?
Wir sagen nein! Wir haben so viele Menschen kennen lernen dürfen, die alle ein Teil dieser Gesellschaft sind.
Wie soll ein Mensch eine Bi-Neigung ausleben, wenn er der Gesellschaft folgend momogam bleibt. Wie eine devote oder dominante Veranlagung ausleben, wenn einer der Parner nicht das passende Gegenstück bilden kann?
Wie soll der, der gerne zusieht zusehen können, der, der sich gerne zeigt, gerne zusehen lässt, zusehen lassen? Wie seine Wünsche erfüllen, wenn er monogam bleibt?
Wer neugierig ist, kann es nicht. Wer die Freiheit liebt, muss Mut haben, muss auch bereit sein, ein Risiko einzugehen. Erfahrungen machen kann ich nur, wenn ich versuche, probiere und erst dann sage, war gut oder schlecht.
Wer monagam bleibt kann dies nicht. Er braucht es auch nicht. Warum auch, wenn er sein Glück und seine Erfüllung in einer monagamen Beziehung und Partnerschaft findet.
Aber wenn nicht, wenn er Wünsche, Neigungen und Veranlagungen ausleben möchte, dann muss er entweder einen universellen Partner finden oder sich ins sexuelle "Abenteuer" stürzen.
Wir sind nun älter geworden, ruhiger, nicht mehr so verrückt, nicht mehr so oft und viel unterwegs. In Clubs gehen wir nicht mehr. Geblieben sind gute Freunde, gute Kontakte, mit zwei Paaren noch aktiv.
Wir hatten und haben immer auch sexuelle Erfüllung als Paar allein gehabt. Aber auch das wird ruhiger, nicht mehr so oft, aber immer noch gut und schön.
Eins können wir sagen. Durch unsere lange Reise in über 25 Jahren durch die vielfältige Welt der Sexualität haben wir uns viele Wünsche erfüllt, viele Neigungen und Veranlagungen offen ausleben dürfen. Wir haben nichts nachzuholen, nichts zu bereuen und empfinden eine tiefe Verbundenheit zwischen uns als Partner. Wir haben geteilt, Wir haben vieles geteilt und es war gut. Zumindest für uns.
lg Angelika und Ralf