Ich mag das Thema und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Punkte kommen zusammen.
In meinem ganzen Leben habe ich nur Männer angezogen, die "nicht erreichbar" waren für eine Beziehung. Das kann sein, dass sie verheiratet oder vergeben waren und bei anderen waren Bindungsängste, die sie unerreichbar machten oder sehr oft auch der Typ Mensch, der seine letzten Beziehungen noch nicht verarbeitet hat.
Eine Affäre definiere ich als eine Beziehung, die für einen längeren Zeitraum angestrebt ist und Sex als zentralen Aufhänger hat. Man dringt gegenseitig nicht in den Lebensraum des anderen ein. Damit meine ich, dass man nicht die Freunde, Familie, Kollegen des anderen kennen lernt.
Ich hatte / habe 3 längere (mehrere Jahre) Affären und alle 3 Männer waren Single und ich war Single. Deswegen ist es mir unverständlich, wenn jemand meint, dass eine Affäre Betrug wäre.
Mit Mann A entwickelte sich eine Basis in der wir uns alle 2 Wochen das ganze Wochenende über trafen (meistens bei mir). Dann waren wir nur im Bett und am Herd und haben uns etwas vorgelesen und diskutiert. Es war ein Auftanken, wenn wir zusammen waren für die folgenden 10 Tage und war toll. Keiner hat sich verliebt. Es gab viel Nähe. Zwischen den Treffen gab es keinen Kontakt (gab noch keine Handys
) Nach 3 Jahren haben wir es gemeinsam beendet, da die Distanz sich von 150km auf über 500km vergrößerte und irgendwie wollten wir es da nicht mehr aufrecht erhalten. Jeder durfte auch mit anderen Sex haben. Er hatte keine weitere Sexualpartnerin und ich 2 Mal einen ONS.
Mit Mann B gab es anfänglich viel Sex, der mit der Zeit immer weniger wurde. So stelle ich mir immer Ehen vor und bin frustriert. Noch mehr frustriert mich die Nicht-Kommunikation darüber. Die Frage, ob es Probleme gibt oder wie ich helfen kann wurden immer mit einem "Alles ist gut" abgetan. Zwischen den Treffen auch keine Kommunikation, weil er beruflich so eingespannt war. Er hatte noch verschiedene Affären über die Jahre, ich eher wenige ONS. Ging auseinander, weil mich die Seltenheit des Sex nervte (keine große Distanz der Wohnorte) und über die Jahre auch die zunehmende Sprachlosigkeit seinerseits.
Mit Mann C bin ich aktuell im 8 Jahr
Wir waren beide Singles und haben uns für Sex getroffen bei mir und bei ihm. Ich habe mich nach 5 Minuten in ihn verliebt und nein, ich kann das nicht steuern, ob ich mich verliebe oder nicht. Zudem mag ich das Gefühl und finde daran nichts schlimm. Er konnte damit umgehen und so ging es weiter. Er hat irgendwann geheiratet. Es gab auch eine Pause in der Affäre und dann meldete er sich wieder. Meine Verliebtheit war weg, aber viel Zuneigung da für den Mann und sein Leben. Seine Ehe finde ich wunderbar und unterstütze ihn gerne bei Problemen. Ich bin für ihn die Auszeit und ich fühle mich zu jedem Zeitpunkt gewertschätzt. Aber auch hier fast keine Kommunikation zwischen den nur seltenen Treffen.
Ich fühle mich gut in diesem Modell, auch wenn ich weiß, dass ich es nur mache um damit eine "richtige" Beziehung zu vermeiden vor der ich Angst habe.
Wichtig ist doch, dass ich für mich ein work around habe und es für mich und meine Partner funktioniert.