Eine schwierige Frage - schon weil es schwer ist Liebe zu definieren.
Für mich hat Liebe nichts mit verliebt sein zu tun. Letzteres ist rein biologisch und verläuft zyklisch, nimmt also ganz natürlich auch zwischenzeitlich ab, allein schon weil dieser Zustand für den Körper auch anstengend ist und er sich eine Pause gönnt.
Meine schönste Definition von Liebe habe ich (u.a.) bei Robert Betz gefunden - zu lieben bedeutet jemanden so anzunehmen wie er ist - ohne ihn ändern zu wollen oder Änderungen zu verlangen.
(Hier das ganze Zitat:
Bild "Robert Betz - Wahre Liebe lässt frei" von Tanzkater)
Dieser Zustand ist eine innere Einstellung, kein vergängliches Gefühl. Ist diese Verbindung bei mir einmal aufgebaut, so ist sie dauerhaft und so blieb auch immer eine Liebe für Expartner - selbst wenn die Basis für eine Partnerschaft verloren gegangen ist.
Ich weiß nicht mehr welcher Film es war, aber ich erinnere mich an das Zitat: "wenn er noch so tut als liebt er dich, dann tut er es auch noch".
Tatsächlich bin ich aber der Ansicht, dass es sehr viele lieblose Beziehungen gibt, die Betz als "Verbrauchergemeinschaften" bezeichnet. Das Bedürfnis nach Liebe wird auf einen Partner abgewälzt und von diesem gefordert, anstatt dieses Bedürfnis durch Selbstliebe zu stillen. Die Forderungen wiederum lassen den Partner nicht SEIN, sondern fordern Veränderung und schaffen so einen Teufelskreis.
Eine liebende Beziehung ist eigentlich nur zwischen Menschen in Selbstliebe möglich - ist diese vorhanden, erfreut sich die Liebe am Geben und gleichzeitig werden durch diese Selbtliebe die eigenen Bedürfnisse gestillt. Dies schafft eine Win-Win-Situation und somit einen Liebesüberschuss, der sich in der Beziehung austauschen lässt - ohne das etwas gefordert werden muss.