Ich kann zwar nicht ganz nachfühlen, wieso hessische und bayerische Omas und Opas nicht erwähnt werden dürfen, und wem gegenüber das respektlos ist... aber ihr wisst das sicher besser als ich.
Also so wie ich es verstanden habe, geht es bestimmten Personen in diesem Thread nicht um "irgendwelche" unterschiedliche "Kulturen", sondern explizit und ausschließlich um unterschiedliche Länderzugehörigkeiten, und nur wenn die kulturellen Unterschiede stereotypisch verschiedenen Nationalitäten zuzuordnen sind. Nur dann ist es nicht themenfremd und nicht respektlos irgendjemandem, besonders dem TE gegenüber, ist das so richtig? Ich versuche es mal...
Eine Anekdote, zu einem chinesischen Stereotyp, um des Friedens Willen?
Wenn man als deutsches Paar nach Hongkong auswandert und eine Tochter mit langen, blonden Haaren in den chinesischen Kindergarten schickt, dann muss man evtl. extra Zeit für den Weg hin und zurück einplanen. Weil die Chinesen sie tatsächlich öfter aufhalten, weil sie mit der blonden Cousine Fotos machen wollen. Passt das zum Thema, eurer Meinung nach? Denn das ist ja wirklich typisch chinesisch stereotypisch, das mit dem Fotografieren. Und das ist denen wirklich regelmäßig passiert, ich fands witzig als sie mir das erzählt haben
Meine Cousine fands jetzt nicht so toll, die war ja da noch sehr jung und fand die Aufmerksamkeit wegen ihrer Haarfarbe irgendwie befremdlich, sie war eher schüchtern. Aber die Chinesen waren recht höflich, also haben sie es mitgemacht und meiner Cousine erklärt, dass das am kulturellen Unterschied liegt, dass sie einfach anders aussieht als die Chinesen und die das deshalb spannend finden.
Es war für meinen Onkel glaub ich auch eine interessante Erfahrung, dass er mit meiner kleinen Cousine chinesische Schriftzeichen für den Kindergarten üben musste, obwohl er ja selbst kein Chinesisch konnte (und auch seine Frau nicht). Ich weiß nicht ob das "typisch chinesisch" ist, dass die schon im Kindergarten mit Schriftzeichen anfangen, ich glaube schon? In China ist Schule ja ein eher ernstes Thema im Vergleich zu Deutschland. Oder ist das jetzt ein Vorurteil das jemandes Gefühle verletzt? Mein Onkel hats gelassen genommen, ich glaube er hat tatsächlich mal einen Chinesisch Kurs speziell für Europäer entwickelt, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daraus geworden ist.
Übrigens kenn ich mich geschichtlich nicht so gut aus mit China und Hongkong, man möge mir verzeihen dass ich die ganze Zeit von China in Bezug auf Hongkong rede. Ich war damals noch klein und hab ehrlich gesagt nur am Rande mitbekommen, wie das mit der Wiedereingliederung von Hongkong war, ich kann nur von meiner Familie sprechen. Ich glaube es war jedenfalls noch davor. Ich weiß nicht wie man politisch korrekt über dieses Thema redet, offensichtlich bin ich ja nicht so gut im nicht-provozieren.
Für meine Tante war es jedenfalls eine Herausforderung mit ihrem Mann für seinen Job nach Hongkong zu ziehen, weil sie glaub ich nicht ganz so gut Englisch konnte wie er. Sie hat dann den Haushalt geschmissen und sich um die Kinder gekümmert, und das war schwierig wegen der Sprachbarriere in einem fremden Land. Allein schon einkaufen, mit den ganzen Schriftzeichen - mach das erstmal... Und sie war halt auch einfach recht allein - zumindest am Anfang. Und dann sind sie alle 3 Jahre umgezogen, wegen dem Job. Sie hat ihre Familie und Freunde sehr vermisst, weil die ja in Deutschland geblieben sind. Und besonders schwierig war es damals, weil telefonieren ins Ausland da noch ganz schön teuer war. Wir haben uns einmal die Woche für ein Telefonat verabredet, das ging immer nur so 10-15 Minuten, und die ganze Familie saß um den Telefonlautsprecher versammelt. Übrigens besonders schwierig für einen Menschen, wenn er in so einer Situation schlecht hört und die Person am anderen Ende, die er ziemlich vermisst, besonders schlecht versteht. Das waren immer ziemlich emotionale Momente für meine ganze Familie.
Heute ist das zwar anders mit dem Internet, sowohl in Hongkong als auch bei uns, aber es ist trotzdem schwierig den Kontakt zu halten über die Distanz. Man muss einfach dran bleiben. Ich hoffe wir sehen uns nach der Pandemie mal wieder alle persönlich.
Die jeweiligen Beziehungen hat der Umzug in ein andres Land vlt stärker/intensiver gemacht, weil sie gelernt haben zusammenzuhalten in einer für sie seltsamen neuen Welt und ohne engen Kontakt zu "den alten" Freunden und der Familie. Sie waren halt auf sich gestellt und mussten sich auf einander verlassen, weil sie sonst erstmal niemanden kannten. Aber das ist jetzt reine Spekulation. Zumindest sind sie immer noch verheiratet und kommen mir sehr glücklich vor, sowohl Onkel und Tante als auch die multinationalen Cousin-Pärchen
Mein Onkel hat auch noch ein paar chinesische Stereotype erzählt, die hatten jetzt aber nix direkt mit seiner Beziehung zu tun. Aber ja, er ist mit seinen Geschäftspartnern dort drüben zum Karaoke gegangen und er hat "seltsame Dinge" bei Geschäftsessen gegessen, um nicht unhöflich zu sein und niemanden vor den Kopf zu stoßen. Er hat gesagt er hat irgendwann aufgehört zu fragen was er da genau vorgesetzt bekommt, weil er es lieber nicht so genau wissen wollte