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Frag Menschen mit körperlicher Behinderung

*******lut Mann
99 Beiträge
Zitat von ********ix90:
Zitat von *******lut:
Jetzt ist mir gerade noch eine Analogie eingefallen: Zu einem homosexuellen Menschen würde doch hier auch niemand sagen "geh, probiers doch mal mit einem Partner vom anderen Geschlecht, sei nicht so intolerant" oder?

Glaub mir, solche Nachrichten bekommt man hier als lesbische Frau von Männern öfter als einem lieb ist.


Tut mir leid, du hast wohl recht... ich habe gerade die Rechnung ohne die Intoleranz anderer gemacht *snief* traurig eigentlich...

Aber wieder mal ziemlich ot, sorry, meine Schuld! *zumthema*
****an4 Mann
77 Beiträge
Man kann auch völlig ohne Intoleranz und Vorurteile gegenüber Behinderungen aufwachsen.
Ich habe eine ältere Cousine, die nur eine Hand hat. (Contergangeschädigt) Als Kinder kannten wir da Wort “Behinderung“ überhaupt nicht. Sie war nicht anders als wir, niemand hat Rücksicht auf sie genommen oder sie anders behandelt und das war auch nicht nötig. Sie konnte auch fast alles, ausser Stricken. Sie hat sich die Schnürsenkel gebunden, Knöpfe angenäht und gehäkelt. Sie fuhr selbst Auto. Sie fand auch einen Mann mit etwa 30. Er starb sehr früh an Krebs. Sie zog ihren Sohn allein groß und fand wieder einen neuen Mann.
So war für mich Behinderung nie ein Ausschlußkriterium. Ich war 25 Jahre mit einem Mann zusammen, davon 20 verheiratet, der blind war. Natürlich konnte er einiges nicht, dafür konnte er andere Dinge besser als ich. Es kommt immer sehr darauf an, wie ein Mensch mit seiner Behinderung umgeht. Z.B. gibt es Blinde, die reisen allein und ohne Hilfe durch die Welt, erledigen ihren Haushalt und kümmern sich um drei Kinder ohne fremde Hilfe. Andere Blinde sitzen nur zu hause, sind völlig hilflos und gehen keinen Schritt ohne Begleitung. Es ist immer eine Frage der persönlichen Einstellung zur eigenen Behinderung. Ist es eine Behinderung oder eine Chance für etwas neues.
**********nerin Frau
4.862 Beiträge
Zitat von *******lut:
Wo liegt für dich ein Unterschied zwischen einer Eigenschaft, die als Behinderung angesehen wird und einer Eigenschaft, die ich an einem Partner nicht möchte?
Ob ich mich nun entscheide, keinen Partner mit einer bestimmten Behinderung zu wollen oder keinen Partner, der tätowiert ist, ist doch völlig egal: meine Entscheidung, die nichts mit Intoleranz zu tun hat.

Danke! Genau darum ging es mir. Um es noch genauer zu erklären: viele Tattoos entsprechen nicht nur nicht meinem ästhetischen Empfinden. Sie lenken mich schlicht beim Sex so ab, dass es mich massiv stört und mich in meiner Sexualität einschränkt. Daher ist es eine ganz egoistische Entscheidung, mich nicht (mehr) darauf einzulassen.
**********nerin Frau
4.862 Beiträge
Zitat von *****sin:
Mach das mit ihm aus.

Bin nur auf "Intoleranz" eingestiegen. Und hab meine Meinung versucht zu sagen. Mehr nicht.

Stellt euch mal die Frage: "Was wäre, wenn ich mal im Rollstuhl lande" "Was wäre, wenn mein Gehirn beschädigt wäre, dass ich nicht mehr so Kontrolle über mich hätte wie bisher" (Was hoffentlich bei niemandem eintritt)

*wink*

Ach komm! Soll frau jetzt die Wohlfahrt spielen wegen "Es könnte einen auch selber treffen"?

Ich mache es mal konkret: wenn ich durch einen Unfall z.B. querschnittsgelähmt wäre, dann könnte ich nicht mehr tanzen, was meine grosse Leidenschaft ist. Soll ich dann anderen ein schlechtes Gewissen machen, weil die mich nicht wie früher antanzen wenn ich im Rolli und ziemlich bewegungsunfähig im Club die Musik geniesse? Nö. So schwer es mir fallen würde, müsste ich mich mit dem arrangieren, was noch geht oder das Thema Tanzen eben quasi für mich begraben wenn ich merke, dass in Clubs abhängen mehr Wehmut ob des Verloren statt Freude verursacht. Ein Leben ohne Tanzen wird auch für mich möglich sein.
*******irst Mann
56 Beiträge
Ich glaube die Frage wie man mit Behinderungen anderer umgehen würde ist so lange eine hypothetische
Frage bis der konkrete Fall eintritt und man sich real positionieren muss. Sei es im normalen gesellschaftlichen Umgang miteinander oder auch im Beziehungsfall.

Wenn es nur die anderen sind die damit umgehen müssen ist immer leicht reden.

Die hier bemühte Toleranz finde ich eher problematisch - so lange behinderte Menschen in der Gesellschaft nicht wirklich Akzeptanz erfahren nützt dies wenig, wer möchte schon gerne geduldet werden.

Das soll natürlich nicht heißen dass man sich auf alle Menschen einlassen muss.
Wenn im Vorfeld klar kommuniziert wir um welche Behinderung es sich handelt habe ich immer die Wahl ob ich mich darauf einlassen möchte.

Das hat nichts generell mit Intoleranz zu tun.
Hier geht es um Beziehung und Sex und nicht den allgemeinen Umgang mit Behinderungen.

Auch habe mit meiner Schwerhörigkeit Ablehung erfahren. Wenn jemand das Telefonat sehr wichtig ist, oder meine anders klingende Stimme unangenehm war.
Da bin ich niemanden böse , sondern kann das das Empfinden des Anderen radikal akzeptieren.

Es gibt Dinge in einer Beziehung die man nicht tolerieren MUSS.
Auch der TE hat ja seine Vorlieben.
Anders sieht es aus wenn es im Laufe der Beziehung zu einer Behinderung kommt. Und sei es nur durch einen Schlaganfall.
***07 Mann
2 Beiträge
Ich bin Tetraplegiker. Ich möchte nicht, dass mich jemand aufgrund der Behinderung anders behandelt als jeden anderen. Mitleid geht gar nicht.
Sicherlich schreckt der Rollstuhl und die Begleitumstände viele Frauen ab, aber das ist eben so. Keine Rücksicht. Ich hätte weder vor noch nach meinem Unfall eine Beziehung mit einer behinderten Frau führen wollen.
Entsteht das Problem, dass man keinen Partner findet, nicht auch oftmals daraus, weil:

a) man sich zu Hause einigelt und so einfach keine Menschen trifft (Corona-Zeiten ausgenommen)
b) sich alles ständig nur um die Behinderung dreht und diese wie ein Schild vor sich hergetragen wird (du musst mir helfen, weil...; du musst Rücksicht nehmen, weil..; du darfst nicht mit mir böse sein, weil...; du darfst mir nicht sagen, mach das selber....; du darfst mir nicht sagen, stell dich nicht so an und komm aus dem Quark....)
c) weil beim Online-Dating, genauso wie beim realen Daten wieder nur die Behinderung diskutiert wird, anstatt diese einfach ins Profil zu schreiben und beim Chatten/Reden mal einfach Zeit und Raum für andere Themen zu lassen. Wer will schon eine Behinderung daten? Also ich möchte einen Menschen daten und von anderen auch als Mensch und nicht als Behinderung wahrgenommen werden.
d) es die irrige Meinung gibt, dass man benachteiligt ist und niemanden findet, weil man behindert ist. Aber ist die Behinderung wirklich der Grund? Weshalb finden dann so viele "normale" auch niemanden?

Meine Meinung: Mal weniger jammern und das Leben meistern und genießen, trotz aller Andersartigkeit, dann stellt sich das Glück von alleine ein. Vielleicht nicht exakt so, wie man sich das so krampfhaft ausgemalt und erhofft hat. Aber das Leben hat eben viele Facetten und ist kein Wunschkonzert.

Aber es ist ein Konzert und Konzerte können wunderschön sein, wenn man ihnen nur die Chance dazu gibt.

PS: Dieser provokative Beitrag sollte bitte keinen Shitstorm hervorrufen, sondern zum nachdenken anregen. Es mag nicht alles richtig sein, aber sicher auch nicht alles falsch.
**********nerin Frau
4.862 Beiträge
Guter Beitrag *guterbeitrag*
*******ove Paar
1.308 Beiträge
Ich muss @****ri gewisser Weise recht geben. Jeder Mensch geht nun einmal unterschiedlich mit der Beeinträchtigung seines Körpers um.

Ich habe da die ganze Bandbreite im therapeutischen Bereich erlebt. Kommt natürlich auch noch mal speziell darauf an, was für eine Beeinträchtigung es ist und welche Prognose es gibt. All das wirkt zusammen mit der Einstellung der Person, der Persönlichkeit und der Psyche.

Ich kann mich gut an einen jungen Motorradfahrer erinnern, der nach Unfall mit einem Querschnitt leben musste.
Wir haben im Wasser therapiert und ich war immer mit drin. Er hatte eine Sicht auf die Dinge, die ich nicht vergessen kann... er war einfach annehmend...

Wir haben ganz normal über alles gequatscht... er hat erzählt, wie sehr es ihn ankotzt, wenn er sich mit Handschuhen immer seinen Darminhalt selber rausholen muss (der Toilettengang sozusagen) und ich hab ihm den Kopf gewaschen, wenn ich gemerkt hab, dass er zu faul war, seine Übungen zu machen zu Hause. *g* oder er erzählte seine Abenteuer aus der Reha, wo er öfter mal betrunken die Gänge entlangrollte beim battle mit einem 'Kollegen'
Im Wasser haben wir auch rumgeflachst und trotzdem die Therapie gemacht.

Es gab keine Tabus sozusagen und nicht beeinträchtigte Menschen scheuen sich oft aus Unwissenheit, wie sie mit jemandem reden, geschweige denn sexuell agieren sollen, der eine Behinderung hat. Ist leider so.
Und die Personen selber, die es betrifft, brauchen immer eine gute Begleitung (psychologisch), dass sich der Fokus nicht allzusehr nur auf die Beeinträchtigung einengt.

Sie
******e_V Frau
11 Beiträge
ich wollte nur anmerken, dass es in Holland z.B. schon vor Jahren so war, dass auf großen Fetishparties immer auch teilweise Schwerstbehinderte waren (eine war z.B. in einem Bett mit Spiegel drüber, weil sie sich nicht bewegen konnte - zuerst dachte ich, das wär ein Fetish-Game.., oder einer, der sich nur mittels eines Sticks verständigen konnte) aber die war immer mitten auf der Tanzfläche - entweder sind es die Drogen dort, oder die Leute dort sind von Natur aus aufgeschlossener...
Zitat von ******e_V:
ich wollte nur anmerken, dass es in Holland z.B. schon vor Jahren so war, dass auf großen Fetishparties immer auch teilweise Schwerstbehinderte waren (eine war z.B. in einem Bett mit Spiegel drüber, weil sie sich nicht bewegen konnte - zuerst dachte ich, das wär ein Fetish-Game.., oder einer, der sich nur mittels eines Sticks verständigen konnte) aber die war immer mitten auf der Tanzfläche - entweder sind es die Drogen dort, oder die Leute dort sind von Natur aus aufgeschlossener...

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Hallo C_tesse_,

schade das Nederland soweit von mir entfernt ist, mir im Süden ist aufgefallen das die nicht
nur im Obst, Gemüse, Tulpen, Drogen und zuletzt auch eine kräftige Internet Sex Industrie haben.

Es wundert mich auch nicht mehr, das man die bei mir im Süden sogar im September sieht,
mir kommt es vor das die nicht arbeiten müssen, sind immer Unterwegs irgendwie
beneidenswerte Zugvögel.
Die Zugvögel haben auch Urlaub und Ferien 😊
Zitat von *******rau:
Die Zugvögel haben auch Urlaub und Ferien 😊

DANKE echt lieb von Dir
******e_V Frau
11 Beiträge
Hallo C_tesse_,

schade das Nederland soweit von mir entfernt ist, mir im Süden ist aufgefallen das die nicht
nur im Obst, Gemüse, Tulpen, Drogen und zuletzt auch eine kräftige Internet Sex Industrie haben.

Es wundert mich auch nicht mehr, das man die bei mir im Süden sogar im September sieht,
mir kommt es vor das die nicht arbeiten müssen, sind immer Unterwegs irgendwie
beneidenswerte Zugvögel.

oft ist es eben leider so, dass man sich seine Umgebung suchen muss - und auch nicht alle Holländerr sind kinky..
*****sin Mann
8.853 Beiträge
Ich sehs so: seit ich weiß, was mit mir los ist, geh ich offen mit um und genieß mein Leben mehr als vorher, weil ich so besser auf mich achten kann als früher.
****can Mann
134 Beiträge
Ich finde diesen Beitrag sehr interessant, obwohl ich in vielen Punkten ganz anderer Meinung bin.
Es liegt meiner Meinung nach weder an Intolleranz, noch an persönlichen ethischen Vorstellungen von Schönheit, oder Ansehnlichkeit. Sondern viel mehr, an eigener Unsicherheit, Oberflächlichkeit (Prioritätensetzung), Faulheit und letztlich einer egonzentrischen Wertsetzung der Gesellschaft.

Dazu erstmal einen kurzen Einblick in meine "Behinderung" denn im Grunde ist es keine.
Zum einen bin ich von Geburt an eingeschränkt durch Fehlbidungen im Rücken, die meine Kindheit stark beeinträchtigten, dann als ausgeheilt galten, weshalb ich mit meinem Bedürfnis wie andere zu sein den Rücken unwissentlich endgültig geschädigt, kaputt gearbeitet habe. Die psychische Entwicklung war durch dieses Handycap unter einem total übersteigertem Leistungsdruck meiner Eltern alles andere als gesund. Meine geistige Andersartigkeit wurde immer nur mit Spot und Druck beantwortet, niemand hat jemals hinterfragt, warum ich scheinbar von einem anderen Planeten komme, aber vorgeworfen hat man es mir immer. (Sei doch einfach mal wie jeder andere auch...)
Gewollt habe ich es 50 verschi.... Jahre meines Lebens nichts anderes, aber ich bins nun mal nicht.
Erst heute weiss ich, dass ein Asperger ganz andere Bedingungen gebraucht hätte, um trotz dessen einen ordentlichen Start ins Leben haben zu können. Denn dies ist die andere Andersartigkeit in meinem Leben.

So bin ich als Kind oft in einer Klinik für Orthopädie gewesen, in der durch die angeschlossene Psychiatrie auch viele Patianten waren, mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Da Kinder wesentlich offener für andere sind als Erwachsene, wurde mir schnell klar, dass jeder Mensch seine Talente und gute Eigenschaften hat, auch in der selben Menge, nur eben anders verteilt.
Es fällt mir der Umgang mit "Anderen" Menschen sehr leicht, dennoch, ist es natürlich immer erstmal ein Eisbrechen. Denn die individuellen Einschränkungen, werden ja nur zum Teil sichtbar, wie man damit umgehen kann und muss, braucht einfach ein Verständnis der Erkrankung welches einer wie auch immer abgewickelte Kommunikation vorraussetzt.
Die Hemmschwelle ist also oft, diese anfänglichen Fragen, würdevoll und wertneutral zu klären.
Bereits dabei scheitern die meisten Menschen hoffnungslos. Die eigene Unsicherheit bringt die Menschen dazu, sich lieber garnicht erst damit auseinandersetzen zu wollen. Dann lieber oberflächlich bleiben, sich Denkvorgänge ersparen und in seiner heilen Welt bleiben.

Das wurde mir durch den Umstand klar, dass ich selbst garnicht als behindert oder eingeschränkt wahrgenommen werde. Vielmehr, wirft man mir soziale Anpassungsstörungen und oder Faulheit vor.
Resultierend aus der Tatsache, dass ich als Authist ein Fachgebiet habe, was aber anatomisch weit abseits meiner körperlichen Fähigkeiten liegt.
Ich bin Mechanik-Nerd durch und durch, schraube alles was geht mit Vorliebe antike Fahrzeuge. Eben leider nicht alles, mein Rücken lässt mich nicht alles machen, aber mit Hilfmitteln und Denken, kann man mehr machen als man sich vorstellen kann. Und ganz wesentlich, für 3 Stunden effektive Leistung, verbringe ich mit vielen Pausen 8 Stunden in der Werkstatt, was natürlich keiner sieht. Offensichtlich bin ich ja den ganzen Tag in meiner Hobbywerkstatt arbeiten...
Das Bild nach aussen ist also nicht dem eines Behinderten gleich zu setzen, zudem ich auch noch Motorrad fahre und zwar ne heisse Kiste.

So kann ich quasi, weil man es mitr auf den ersten Blick wirklich nicht ansieht, differenzieren, wie die Menschen mich aufnehmen und reflektieren, da ich selbst letztlich bestimme, als "Normaler" Mensch, oder als beeinträchtigter Mensch zu erscheinen, zumindest in den oberflächlichen Alltagssituationen des Lebens.
Nach meiner Erfahrung, hat sich die Tolleranz und Akzeptanz einerseits erheblich gebessert, jedoch auch die Denklust und Empathie deutlich verschlechtert.
Wenn also eine Thematisierung stattfindet, zeigen sich Menschen erheblich offener und tolleranter wie früher, wo man jegliche Behinderung ja schon wie hochansteckend gemieden hat. Jedoch haben die Menschen immer weniger Lust über solche Dinge nach zu denken. Sich damit zu befassen.
Vermutlich ist ein Teil des Problems, dass die Menschen auch so schon den Kopf voll haben, sei es durch Reizüberflutung, oder den eigenen Willen in der höher-schneller-weiter-Gesellschaft mit zu schwimmen, womit sich viele selber Stressen und unter Druck setzen.

Die Meschlichkeit selbst ist quasi unter die Zahnräder der modernen Gesellschaft gekommen.
Von daher bitte ich zu entschuldigen, wenn ich an der Stelle negativ wirke, ich sehe es aber als einfach Realistisch an, dass jegliche Anstrengung in Akzeptanz oder Tolleranz in dieser Gesellschaft scheitern wird.


Und nun am Ende nochmal meine persönlichen Erfahrungen aus dem Bereich Beziehung.
Ja ich habe ein ästethisches Idealbild, feste Vorstellungen wie mein optimaler Sexualpartner aussehen sollte.
Da es mir als Asperger jedoch ohnehin unmöglich ist einen Kontakt, ob nun ONS oder Beziehung zu knüpfen habe ich mich finden lassen. Hat sogar 3 mal geklappt, im Gegenteil scheine ich Glück zu haben, denn der Vorsatz Single zu bleiben, hat nie länger als ein halbes Jahr überlebt. Wenn man vom ersten Sexualkontakt mit immerhin 20 Jahren mal absieht.
Ob ich mich letztlich für einen Menschen entscheide, oder mich dem entziehe, mache ich garnicht an der sexuellen Anziehungskraft fest. Letztlich ist doch die Frage, verstehen sich 2 Menschen, ergänzen sie sich?
Viele mögen jetzt sagen, es sei abwertend und man würde einen Partner als Kompromiss sehen. Seid beruhigt dem ist nicht so. Die Prioritäten sind nur anders, es ist für mich viel wichtiger, dass man sich gegenseitig spürt, begreift was der andere braucht, als dass der andere irgendwelchen imaginären Idealvorstellungen entspricht. Der Mensch ist mir einfach wichtiger als eine Schönheitsideal.

Und letztlich, ist auch eine sichtbare Behinderung, eine körperliche Andersartigkeit nichts anderes. Es ist etwas, dass man bei der ersten Begegnung zwar sieht, aber es ist marginal, es ist oberflächlich. Die Anziehung zweier Individuen ist doch erst durch das Beschäftigen mit dem anderen festzustellen oder eben zu verneinen!
Dies bedingt des hineindenken in den anderen, die Abstimmung von eigenen Prioritäten, haben wir gemeinsam Vorstellungen oder Ideale etc PP.
Ja es bedarf einer Menge an Empathie und da kann ich nun in eigener Sache mal etwas grade rücken. Nicht jedem Authisten bzw. Asperger fehlt diese. Ich und sicherlich auch jede Menge anderer Aspies haben die in hohem Maße. Nur eben, dass man mir eine Situation erst klarmachen muss. Ich sehe es eben selbst nicht, wenn es nur durch Mimik und Gestik gezeigt wird. Nicht mit dem Zaunpfahl winken, sondern zuschlagen...
Ich lese hier nun schon von Anfang an mit. Zum Einen werden, da bin ich sicher, unterschiedliche „Behinderungen“ eben auch ganz unterschiedlich betrachtet. Zum Anderen sind Menschen ja sehr verschieden, in ihren Wünschen und Vorstellungen.

Ich kann viele Bedenken gut nachvollziehen. Ich war Jahrelang mit einem körperlich eingeschränkten Mann verheiratet. Nicht seine „Behinderung“ war es, die uns auseinander brachte, sondern seine Eifersucht auf scheinbar gesunde Menschen und sein Verharren in (s)einer Opferrolle.
*****sin Mann
8.853 Beiträge
Zitat von **********wings:
Ich lese hier nun schon von Anfang an mit. Zum Einen werden, da bin ich sicher, unterschiedliche „Behinderungen“ eben auch ganz unterschiedlich betrachtet. Zum Anderen sind Menschen ja sehr verschieden, in ihren Wünschen und Vorstellungen.

Ich kann viele Bedenken gut nachvollziehen. Ich war Jahrelang mit einem körperlich eingeschränkten Mann verheiratet. Nicht seine „Behinderung“ war es, die uns auseinander brachte, sondern seine Eifersucht auf scheinbar gesunde Menschen und sein Verharren in (s)einer Opferrolle.

Danke, wunderbar beschrieben!

Auch wenn ich die Definition von "Opferrolle" nicht verstehe. Was bedeutet das? (Wenn bitte privat oder anderes Thema, denn meine Frage passt nicht ins Thema)
Die Frage passt schon hier hin. Da es das Dating Verhalten ja auch beeinflusst.

Ich bin nun schon 25 Jahre ehrenamtlich aktiv im Deutschen Schwerhörigen Bund. Und biete auch Einzelberatung zu allen Lebensbereichen wo die Hörschädigung eingreift an.

Es gibt immer Betroffene welche nicht aktiv an ihren Einschränkungen arbeiten und Hilfsangebote umsetzen wollen oder können. Alles was im Leben schief läuft wird auf die Behinderung geschoben.
So nach dem Motto keiner nimmt Rücksicht auf mich. Grob vereinfacht verharren sie in in ihrer Opferrolle.
*****sin Mann
8.853 Beiträge
Ok danke.

Du weißt selber, dass man manches an der Einschränkung nicht ändern kann. Oder manches nur kompensieren kann.

Und das da eben das ne Sache von beiden Seiten ist. Im Umgang miteinander. Ich seh manchmal gute Ansätze und manchmal seh ich Leute, die gute Anstätze anderer komplett verhackstücken. Hier im Forum aber auch draußen.

Je weniger jemand sich ausgeschlossen fühlen muss umso weniger "Opferrollen" gibt es.

P.S.: ich mag das Wort persönlich gar nicht. Die wenigsten sind "Opfer" die meisten sind "Überlebende". *zwinker*
Ja, Opferrolle. So etwas habe ich auch schon kennengelernt und zwar, als ich als Sporttrainerin im Kinderbereich tätig war. Da wurde mir das erst so richtig bewußt, wie verkorkst manche Leute (hier wohl die Eltern) sind. Da war ein Kind, das hatte ein Glasauge. Und egal, was ich wollte (stell dich bitte mit den anderen zum Weitsprung an, leg dich bitte nicht auf den Boden sondern stelle dich zu den anderen Mädchen, etc.), wurde immer mit einer Ausrede kommentiert und zwar "mein Äuglein tut mir weh". Als ich das nicht als Ausrede akzeptiert habe, sondern gesagt habe "wenn das zu sehr weh tut, dann setzt dich an den Rand und schaue zu, ansonsten mach mit den anderen mit, aber hier im Weg kannst du nicht bleiben", bekam ich einen Beschwerdebrief der Klassenkameraden des Kindes, weil ich so intolerant bin und keine Rücksicht nehme. Ja, das Mädchen hat schon früh gelernt ihre Behinderung für ihren Vorteil auszunutzen.

Opferrolle - viel geübt und auf dem Rücken anderer ausgetragen. Behinderung als Mittel im Mittelpunkt zu stehen, alle Aufmerksamkeit zu erhaschen und selbst sich nicht integrieren oder zurücknehmen zu müssen. Von selbst mal Leitung oder Engagement einzubringen, ganz zu schweigen. Irgendwie schade. Glücklicherweise gibt es auch andere Beispiele.

Ich möchte keinen Partner, der mich auf meine Einschränkungen reduziert oder darauf mehr als unbedingt notwendig Rücksicht nimmt, noch werde ich das bei einen anderen Menschen machen. Dazu bin ich zu offen und ehrlich.
Opferrolle steht hier in Anführungszeichen .
Damit ist man nicht Opfer sondern sieht sich als Opfer.
Ein großer Unterschied!
Trotz Einschränkung kann man sein Leben aktiv gestalten, mit Einschränkung.
Ich kann mich aber auch einigeln und sagen. Ich kann eh nichts tun.

Je offener ich selbst damit umgehe umso leichter fällt es den Mitmenschen mich so zu akzeptieren und anzunehmen.
Ich nehme den Menschen die Unsicherheit wenn ich sage was ich brauche um eine gute Kommunikation zu gewährleisten.
*****sin Mann
8.853 Beiträge
Ja verstehe was du meinst.

Lässt sich das auf Menschen mit Autismus übertragen?

Wie vereinbarst du ein anderes "Betriebssystem" mit der Integration?

Und nein, ich möchte auch nicht nur als "Autist" mit den typischen Stigmata gesehen werden, aber mich möchte, dass man sich wenigstens Mühe gibt, mir mit der Kommunikation mit mir, entgegenzukommen, und zwar in den Punkten, die ich einfach nicht bewältigen kann.

Sprich: klare Aussagen, keine Mehrdeutigkeiten. Und nachfragen, bzw. Rückfragen beantworten.
*****sin Mann
8.853 Beiträge
Danke an @****ri und @*******rau
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