@**a
Meine Ansicht zur Erstfrage ist, dass jüngere Frauen, die nicht diese streitbaren Wege von Alice Schwarzer miterlebten (von Schwangerschaftsabbruch, laufender Erhöhung des Kindergeldes, Erziehungsgeld, Gleichstellungsbeauftragten, gleiche Gehälter, Scheidung ohne Schuldspruch usw.), ihr Leben sehr souverän und als selbstverständlich ansehen.
Da bin ich nicht unbedingt deiner Meinung. Gegenbeispiele gibt es (gerade auch hier im JC) genug..
Du brauchst dich hier nur mal umzuschauen… da wird Müttern mal kurz das Recht zu arbeiten abgesprochen, junge Männer erstarren zur Salzsäule, wenn sie von einer Frau angesprochen werden, Frauen erwarten wie selbstverständlich, von Männern eingeladen zu werden usw. usw. Auch die im Eingangsbeitrag angesprochenen Vorurteile „Schlampe“ usw. finden sich noch oft genug...
Ich will hier ja nicht missionieren. Ich hatte mich am Anfang nur hier eingebracht, weil es mich echt gestört hat, Alice Schwarzer auf einer Stufe mit Hera Lind oder gar Eva Hermann gestellt zu sehen.
Mir persönlich fällt auf, dass Emanzipation gerne mit Negativwörtern belegt wird.
Ja, leider auch oft von Frauen. Und mir fällt, auf, dass gerade auch jüngere Frauen ihr Leben eben nicht souverän und „selbstverständlich emanzipiert“ ansehen, sondern Emanzipation abwerten. Und Klischees wieder aus der Schublade rausnehmen…
Das mit der politischen Dimension ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Gerade in Zeiten, in denen Arbeitsplätze Mangelware sind, wird der holde Glanz des „Mutter- und Hausfrauendaseins“ ja gerne mal wieder aufpoliert…
Tja, wie kommt es dann, dass zu dem Thema, wieviel Modediktat mache ich als Frau wirklich mit, nicht so richtig geschrieben wird?
Unterschwellig ist frau dem ja immer ausgesetzt, es ist schon schwer, dagegen anzugehen, da nehme ich mich gar nicht aus… also z.B. mal ein kritischer Blick im Schrank: diese Hose ist jetzt 3 Jahre alt, du passt zwar noch rein, aber irgendwie ist sie nicht mehr so wirklich modisch…
Andererseits gibt es auch Threads, wie neulich dieser unsägliche „warum kleiden sich deutsche Frauen unsexy“, da rollen sich mir die Zehennägel hoch
. Da haben auch User, die hier sonst immer aus meiner Sicht gute Beiträge schreiben, Sichtweisen von sich gegeben… naja. Ich brezel mich jedenfalls auch nicht auf, wenn ich mal den Müll rausbringe oder zum Bäcker gehe… nur damit IRGENDWER sich nicht über meinen Anblick aufregen muss.. Damit ist jetzt keine Ungepflegtheit oder „Gehenlassen“ gemeint, und es hat nichts mit einer generellen Ablehnung zu tun… ich brezel mich schon gerne auf, wenn ich mal sexy ausgehe… Alles zu seiner Zeit halt. Ich habe eine Freundin, die braucht morgens eine Stunde im Bad und würde NIE ungeschminkt vor die Tür gehen. Das finde ich „voll dem Modediktat“ unterworfen. Allerdings glaube ich, dass der Mensch einen „natürlichen“ Hang zur Schönheit hat, daher finde ich es durchaus wünschenswert, wenn auch Männer auf Mode, Figur, Körperpflege achten…
Das jungen Mädchen klar zu machen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, sich von nichts abhängig machen - ihre innere Freiheit zu fördern, evtl. auch ihre Streitbereitschaft zu fördern, bei Ungerechtigkeiten ruhig aufzubegehren, sollte immer wieder gefördert werden.
Grundsätzlich ja… das mit dem „von nichts abhängig“ machen ist eher eine Illusion, da die Meinung der peergroup in dem Alter schon eine Rolle spielt, die man nicht so leicht aushebelt…
Und das gilt genauso auch für meinen Sohn...