Unterschied TPE und 24/7?

Ich zitiere dazu aus dem Lied "Eierkopf Rudi" von der EAV:
"Darauf kannst du einen lassen,
Führer werden nicht gebor'n.
Denn ein Führer ohne Massen
ist nur ein brauner A.... mit Ohr'n."

Und ein Dom ohne sub ... kann sich jede/r selber denken. Wie soll man dem seine Dominanz noch messen ...

Er schrieb

Jep... in Hamburg mit dem dichten Öffi-Netz war das nie nötig!
Aber Himmel
Ich hab 15 Jahre gedomst ohne Lappen... ist das strafbar?
Bekomme ich dafür Punkte in Flensburg? Führerscheinsperre?
Entzug der Fahrerlaubnis per Rad?
Geldstrafe? Freiheitsstrafe? Oder ist das verjährt?

Meiner hat auch keinen Führerschein, da (wie bei mir) nie notwendig gewesen. Ich hab mir nie Gedanken darum gemacht, dass das irgendwas mit Dominanz zu tun haben könnte.

Ich glaube, für manche ist Dominanz (oder Devotion) eine Fantasie, die sie auf Menschen projizieren, die keiner Fantasie jemals gerecht werden können - weil es nunmal Menschen sind. Die machen sich mehr Gedanken um ihre Fantasien und leben auch mehr darin, als sie sich mit der Realität auseinandersetzen möchten. Deswegen sind so viele Doms plötzlich "gar nicht richtig dominant", weil sie in irgendeinem Punkt nicht dem Ideal der Fantasie entsprechen.

Meine Fantasie ist schon häufig an der Realität gescheitert, ich musste da durchaus auch das ein oder andere Mal erkennen, dass es mit echten Menschen nunmal echt - und damit mit Makeln - zugeht.

Ich habe sogar 2! Motorrad und Auto!
Jetzt wird mir einiges klar....



Sorry für´s OT

Er schrieb

Wenn ich dominante Fantasien habe in denen ich die Rolle des fahrenden einnehme und das seit 20 Jahren mein Kink ist und dann keinen Führerschein habe dann sorry ist das alles andere als Realitätsnah.

Und nein an der Bushalte stehen oder andere anbetteln ob sie einen mitnehmen ist auch nicht dominant
Mag sein das das vielleicht noch in Berlin Köln oder Hamburg funktioniert aber dann würde sich die dominanz gleich in abhängigkeit von anderen wandeln
Und auf nem Anhänger voll Mist zu seiner Subbi gebraucht werden ist auch ein Fetisch für den man erstmal jemand finden muss.

Also in meinem Stino Bekanntenkreis wäre jemand ohne Lappen schon schräg weil Führerschein einfach bedeutet frei entscheiden zu können wann man wo hinfährt.
mit Bus und Bahn ist man abhängig und wer sich als Dom abhängig von Bus und Bahm macht schränkt sich ein
Privat und bei gegebener Jobsuche auch
Wobei wir beim nächsten Punkt wären.
Natürlich ist ein Job nicht wichtig,um dominant sein zu können nur wenn man noch nichtmal 5 Kröten in der Tasche hat ................... .

@*******teel
Glück gehabt das Er einen hatte.

Wer gänzlich unabhängig sein möchte, wird sich wohl oder übel mit selbstgebastelten Werkzeugen und Waffen in eine nicht-privatisierte Wildnis aufmachen und einen auf Bear Grylls machen müssen. Alles andere bedingt immer dem Interesse anderer Menschen, mit dir handeln zu wollen.

Na dann sind wir ja wieder dabei.... NUR Menschen mit gehobenem Einkommen "mein Haus, mein Auto, mein was auch immer" DÜRFEN überhaupt BDSM'er sein!
Sorry aber ist Dir bewusst, was Du nicht nur unterschwellig sondern höchst deutlich da für eine (Ab)Wertung anderer Menschen schreibst @*****eam

Also ich hätte 1000 mal lieber einen Dom, der keinen Führerschein hat, als einen, der Leute verachtet, weil sie keinen Führerschein haben.

@*******987
scheint so manche Menschen verwechseln Arroganz mit Dominanz...
Aber irren ist ja bekanntlich männl... äh menschlich

So witzig, das mit dem Führerschein. Was Doms selbst so als dominant empfinden ...

Finde das jetzt wirklich interessant.

Was ich gedacht hatte:

Viele gehen davon aus, dass alle BDSM -Menschen immer alle Begriffe gleich nutzen und definieren und man sich nun im Inet drei- bis viermal die passenden Oberbegriffe zuschiebt, sich vielleicht noch attraktiv findet und los geht’s.

Abef es zeigt sich immer wieder, dass sich au contraire genau da die Geister scheiden.

Und wenn es wirklich etwas werden soll, finde ich (!) es wichtiger, sich zu kennen, es in Worte packen zu können (für meine Begriffe eine viel größere Herausforderung) und das auf beiden Seiten.

Und nein, 24/7 TPE Sklavin, das bin ich nicht.

Es ist durchaus richtig, es gibt durchaus so ein paar "Rahmenpunkte", wenn diese nicht erfüllt sind tue ich mir immer etwas schwer, einen anderen Mann als "dominanten Mann" wahrzunehmen. Führerschein kam mir dabei noch nicht in den Sinn, für mich sind das eher so Dinge wie Orthographie und Stilsicherheit im Auftreten. Das ist aber auch wirklich nur meine ganz persönliche Empfindung.

Auch hier bleibt es ja jedem und jeder selbst überlassen, auf welche Eckpfeiler der Persönlichkeit oder des Besitzes er oder sie Wert legt.

Wobei ich mich jetzt ehrlich gesagt frage, ob ein DOM einen Führerschein braucht, oder ob er nur ein DOM ist, wenn er sich von seiner Sklavin oder einem seiner Sklaven fahren lässt...

Ich hab 6 (Klassen) ... und werde trotzdem von meiner Umwelt nicht als dominant wahrgenommen ...
Bis eben auf genau die eine, auf die es ankommt. Das reicht.

Wartet mal - sind wir hier noch im richtigen Fred?
Schaut eher aus nach Wie werden BDSM-Beziehungen von der Umwelt akzeptiert?

Er schrieb

Zurück zum Thema und zum Begriff 24/7:

Ich möchte gerne nochmal auf die Interpretation der "Rufbereitschaft" zurück kommen. Es kommt wohl drauf an, in welchem Kreis und welchem Kontext man das so sehen will oder versteht. Ganz besonders auch dann, wenn man es mit dem Begriff "Machtgefälle" verbindet.
Für sehr sehr sehr sehr sehr viele findet BDSM als eine Art von Sex im Bett statt. Und ebenso sehr viele möchten dann im Bett dominant sein oder sich dominieren lassen. Hart ficken, Klapse auf den Po usw. Vorzugsweise am WE, da hat man Zeit und kann sich auch entspannen. Da kann man dann das Machtgefälle so richtig schön genießen und natürlich ruft man diese Vorliebe dann nur zu gerne und bereitwillig ab. Sex ist doch was schönes und soll Spaß machen! Der Herr und seine Sex-Sklavin lassen es dann wieder so richtig krachen! Sogar mit DT. Also Dirty Talk, nicht Deep Throat.
So was wird gesucht, das steht richtig hoch im Kurs. Unter 24/7 wird dann verstanden, dass man das dann auch mal Mittwochs machen kann, weil am WE schon was anderes (MMF) vor. Kann man ja ständig abrufen wie gewünscht, 24/7 eben. Das ist sehr praktisch. Rufbereitschaft ist Dienstleistung, einmal hin, alles drin. Man kann also seine sex. Vorlieben teilen, wann immer wann will. Oder so ähnlich. Klasse.

Genau so wird das zu ~90% verstanden! Wenn ich dann aber sage, dass mir das keine Vorliebe sondern eben meine Neigung ist, erscheinen schon die ersten Fragezeichen. Du bist immer dominant? Kommandierst also den ganzen Tag andere Leute rum? Du bist immer sadistisch? Psychopath also? Wie kann man denn immer(!) so sein??? Ständiges Machtgefälle? Jeden Tag? Die ganze Woche? Rund um die Uhr? Das ist doch krank, Alter! Pfui! BDSM ist ein Rollenspiel das Spaß machen soll, das kann man doch nicht unentwegt spielen!? Spielen...

Ich bin so, das ist meine Neigung, dafür kann ich nichts. Aber ich werde deswegen ganz sicher keine Rufbereitschaft einführen und auch keine abrufen wollen. Ich würde nichts dergleichen verhandeln oder "vertraglich" fixieren. Neigung ist Neigung, die hat man oder eben nicht. Eine Neigung ist nicht verhandelbar, nicht abrufbar und die steht auch in keinem Vertrag. Wer sagt er sei devot/maso. dem will ich das glauben und erwarte das dann auch. Und nicht erst per Machtgefälle an der Rufbereitschaft.

Und weil ich oben beschriebenes seit über zwanzig Jahren nicht anders erfahren habe, ist für mich der Begriff 24/7 fest an die Neigung gekoppelt, die ich immer habe- ohne wenn und aber!

Um es noch mal ganz klar zu verdeutlichen:
Auch wenn ich gerade eigene Sorgen und Nöte habe oder krank im Bett liege, ändert das rein gar nichts an meiner Neigung und daran was ich fühle! Sollte ich dann etwa sagen- jetzt lass mal dein ge-little sein, ich hab grad anderes im Kopp als dein Dad zu sein? Mich nicht kümmern, weils mir grad unpassend ist? Es gibt kein unpassend, man ist wie man ist, ganz egal WAS gerade ist! 24/7. Von mir aus auch authentisch.


Kommt man also mit einer komplementär geneigten zusammen, befindet man sich damit auch schon automatisch in einer Form von D/s und gleich schon hier wirds facettenreich. Und erst an dieser Stelle kann man dann auch verschiedene Beziehungsmodelle beschreiben, wie Domestic-Disciplin, DDlg, FLR usw. Erst dann wird es paar-spezifisch, also individuell. Und das ist auch die Stelle, wo jeder macht wie er lustig ist, wär ja noch schöner.

Deswegen lebt man nicht gleich schon im TPE. Letztendlich bedeutet es doch nichts anderes, als neigungsgemäß angekommen zu sein. Das kann man forcieren, denn das kann durchaus sexy sein oder man lässt diesen Prozess einfach laufen, der Weg ist das Ziel. Man kann auch feststellen, beide 24/7 zu sein aber, warum auch immer, nicht bis zur letzten Konsequenz. Was auch immer man darunter versteht. Für den einen ist das die Kontovollmacht, für den anderen die Hörigkeit.

Aus dem Grund betrachte ich TPE als vollendete Symbiose, wo der eine den anderen bedingt, es eine Wir-Autonomie gibt. Vanillas nennen das eine "perfekte" Beziehung. Aber man ist nicht BDSMer, wenn man nicht versuchen wollte, da noch einen drauf zusetzen. Es muss irgendwas geben, was das ganze in Stein meißelt und unumkehrbar macht. Das nennt man dann CIS.

Wahrscheinlich kann jetzt auch nur ein Aussenstehender (die TE?) beschreiben, ob und wie sie diese meine Ausführungen verstehen. Ich versuche es ja auch entsprechend zu beleuchten und Überspitzungen dienen der besseren Verständlichkeit. Und ich wollte es nicht so erklären, dass ich halt jemand mit sex. Vorlieben im BDSM-Bereich bin, der Rufbereitschaft und immer ne Handvoll Machtgefälle im Koffer dabei hat. Das nimmt mir doch niemand ab?

Das mit der Neigung und der Realität, das sind zwei Dinge, die nicht immer so nahtlos zusammen passen, wie man es gerne hätte.

Wenn ich könnte, wie ich wollte, dann würde ich einmal schnipsen und ich wäre in einer Beziehung mit einem für mich dominanten Mann mit dem ich zusammen leben würde und mit dem ich dann gemeinsam herausfinden würde, was für uns die optimale Balance an Macht wäre., wobei ich mich so einschätze, dass es irgendeine Art von 24/7 wäre. Mein Freund wäre gleichzeitig glücklich in einer Beziehung zu einer Frau, deren Vorlieben genau zu seinen passen.

Ich kann aber nicht zaubern oder von jetzt auf gleich die Realität so verändern. Also lebe ich mein Bdsm mit einem tollen Dom so oft, wie dieser Zeit und Lust dazu hat, was von seiner Seite sehr, sehr weit von 24/7 ist. Aber sobald er etwas von mir möchte, tu ich es. In sofern ist es zumindest von meiner Seite aus so, dass er jederzeit etwas von mir verlangen könnte. Er nutzt es nur nicht. Ist es dann 24/7, wenn es von meiner Seite aus so ist, aber er es von seiner Seite aus nicht nutzt?
Man kann seinen Fernseher auch jederzeit benutzen, aber man tut es meist nicht. Man hat ihn nicht 24/7 in Betrieb, aber er ist 24/7 verfügbar.

@********ious
Du hast völlig recht, du beschreibst wunderbar, was wir von Drachenliebe auch machen - und genau deswegen würde ich es nie nie niemals als 24/7 bezeichnen, und als TPE auch nicht!

Er schrieb

@********ious

Sehr schöner Beitrag.


Eine solche Neigung ist Teil des Wesens und wird so lange keine Ruhe geben, bis sie endlich in angemessenem Umfang ausgelebt wird. Egal, ob man das dann 24/7 TPE oder einfach "normale Beziehung" nennt. Das ist meine Prophezeiung.

Für mich heißt TPE das ich die Komplette Verfügungsgewalt
über meine Sub habe.

24/7 ist lediglich eine Zeitangabe.
So Kann zum Beispiel auch eine Tankstelle
rund um die Uhr, jeden Tag offen haben.

Richtig, sie umschreibt jedoch zwei Zustände, den Dauerbetrieb und eine ständige Bereitschaft. Eine Maschine kann 24/7 im Dauerbetrieb sein oder eben wie z.B. ein Notstromaggregat 24/7 in Bereitschaft.

Im D/s wird 24/7 auch dementsprechend differenziert benutzt. Ich kann durchaus eine Alltagsbeziehung ohne Machtgefälle leben. Diese 24/7 nennen, wenn ich als Top das Machtgefälle jederzeit Abrufen könnte.

Beim EPE 24/7 wird das am deutlichsten. Ich bestimme als Top jederzeit alleine über die gemeinsame Sexualität und rufe diese bei Lust und Bedarf ab. 24/7 bedeutet hier nicht das ich ständig rund um die Uhr am Vögeln bin.

Das wäre Hochleistungssport vom Feinsten

So ist es! Denn du bist weder eine Sexpuppe noch eine Tankstelle, die einfach nur bereit ist, weil sie da ist. Das ist eine Frage der Wahrnehmung, Anerkennung und Respekts! Und deswegen ist deine Stimme, Stimmen wie die deine, hier so überaus wichtig! Danke dafür!

Jetzt aber husch zurück zum Thema. Bewertungen waren gar nicht gefragt.