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Zwischen Angst und Erleichterung
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HIV-Test: Wichtig bei neuer Partnerschaft?

HIV-Test: Wichtig bei neuer Partnerschaft?
Hallo ihr Lieben,

würdet ihr in einer neuen Partnerschaft/bei einem neuen festen Sex-Kontakt einen HIV-Test machen (lassen) und ihn auch von eurem Gegenüber wünschen?

Seit 2018 gibt es in Deutschland ja die Möglichkeit, einen HIV-Selbsttest frei zu kaufen und auf eigene Faust durchzuführen. Im JOYclub-Magazin schreibe ich über meine Erfahrung mit dem HIV-Selbsttest: Zwischen Angst und Erleichterung

Ich freue mich auf eure Meinungen,
beste Grüße,

Yvonne
JOYclub-Redaktion
****yn Frau
13.440 Beiträge
Die Frage, ob getestet werden soll, hängt für mich deutlich davon ab, wie "barrierefrei" und exklusiv man die Intimität miteinander ausleben will.

In einer mehr oder weniger festen Sexpartnerschaft sind Tests für mich nicht zwangsläufig wichtig, wenn beim Sex mit Kondomen verhütet wird. Also wenn es eh nicht zu Sex ohne Schutz kommen wird, seh ich auch nicht die Notwendigkeit, unbedingt zu testen, speziell auf HIV.

Ich würde eher regelmäßig auf andere Krankheiten testen, die mehr Infektionswege haben, als nur das typische Penis in Vagina/Po. Da ich einen festen männlichen Sexpartner gerne ohne Kondom blasen würde, wären mir hier regelmäßige Tests auf vielerlei Krankheiten schon wichtig. Wenn Oralsex aber keine Rolle spielt, muss das nicht zwingend sein.

Sex gänzlich ohne Kondom kommt für mich nur in einer Liebesbeziehung infrage und da bestehe ich mittlerweile auf regelmäßige STI-Tests. Also mindestens alle 6 Monate und nicht nur HIV.

Selbst mache ich seit Jahren regelmäßige STI-Tests, als Information für mich selbst. Persönlich möchte ich dabei aktuell noch, dass Proben in einem Labor untersucht werden.
****go Mann
940 Beiträge
Neue Partnerschaft --> Pflicht. Ganz einfach. Es ist zwar schön wie "exklusiv" der eine denkt, den anderen zu haben ABER hier treffen sich 2 Lebenswege und HIV kann über Jahre unentdeckt bleiben, sich da nur auf das hier und jetzt zu konzentrieren ist tödlich...
**57 Mann
7.410 Beiträge
Vor und nach meinen letzten Beziehungen habe ich mich testen lassen, um sicherzugehen, daß ich nichts habe.
Seit dem letzten Test hatte ich keinen Sexualkontakt mehr, aber falls sich mal etwas ergeben sollte, würde ich das vor dem ersten Intimkontakt machen und mir auch von ihr wünschen, um einen frischen Test "schwarz auf weiß" zu haben.
******iyo Frau
700 Beiträge
Also ich lass mich eh (außer zu corona Zeiten) regelmäßig kostenlos beim Gesundheitsamt testen. Meine neuen Lover teste ich nie. Ich vögel eh immer mit Kondom.
Klingt vielleicht naiv, ich habe mir solche Gedanken tatsächlich noch nie gemacht.
Ich war nie promiskuitiv und habe meine Partner immer alle vertraut. Natürlich würde ich testen lassen, sollte einer von mir verlangen, mich würde die Frage trotzdem ein wenig wundern.
**57 Mann
7.410 Beiträge
Den Gedanken "vertrauen" habe ich eigentlich auch, aber was, wenn der neue Partner es einfach nicht weiß und mit bester Absicht sagt, daß alles in Ordnung ist?
Wenn ich mit einer anderen Frau Intim werde dann sowieso nur mit Kondom
aber zur Vorsicht würde ich einen Test machen lassen und auch wenn der negativ ist nur Sex mit kondom.
**57 Mann
7.410 Beiträge
Von meiner Seite biete ich es auf alle Fälle an, egal, ob eine sie es sich wünscht.
Zitat von **57:
Den Gedanken "vertrauen" habe ich eigentlich auch, aber was, wenn der neue Partner es einfach nicht weiß und mit bester Absicht sagt, daß alles in Ordnung ist?

Ich habe als erste noch nie gefragt.
**57 Mann
7.410 Beiträge
Deswegen biete ich es auch von mir aus an.
Dann steht da keine Hürde im Weg, die überwunden werden muß, und die eventuelle Frage, ob sie mir vertrauen kann, erübrigt sich. Plus: Ich will auch sicher sein, daß sie bei mir sicher sein kann.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von ********murs:
würdet ihr in einer neuen Partnerschaft/bei einem neuen festen Sex-Kontakt einen HIV-Test machen (lassen) und ihn auch von eurem Gegenüber wünschen?

Wenn sie denn darauf besteht - klar. Warum nicht? Kost' ja nichts (naja gut, so ein paar Euro kostet das beim Arzt wohl schon, aber das fällt für mich nicht weiter ins Gewicht), piekst nur kurz und ehrlich gesagt erwarte ich da auch kein positives Ergebnis.

Warum? Naja hier: https://www.aidshilfe.de/hiv-uebertragung lassen sich die möglichen Übertragungswege nachlesen. Die kann ich alle für mich ausschließen. 🤷‍♂️
Ich
*******itch
13.518 Beiträge
Auf jeden Fall steht ein HIV-Test an, bevor man in einer Beziehung die Kondome weglässt.
Allerdings würde ich keinen Schnelltest sondern den richtigen beim Gesundheitsamt machen.
******wen Frau
15.873 Beiträge
Ich habe schon berufswegen meinen TÜV, dass ich clean bin von allem krankmachenden Zeug. Mein Partner hat freiwillig einen Test mitgebracht zum 1. Treffen. Das fand ich sehr schnieke und würde ich für OA auch grundsätzlich verlangen, nicht nur auf HIV, sondern auch alle anderen STD getestet worden zu sein.
****es Mann
95.372 Beiträge
JOY-Team 
Ich würde da auch eher zum Gesundheitsamt gehen. Auch, wenn man da wartet und noch mal anrufen muss.
*******race Frau
462 Beiträge
Ich war nach meiner letzten längeren Beziehung beim Gesundheitsamt und hab mich einmal durch die Bank weg testen lassen weil ich nicht mehr darauf vertrauen konnte dass er treu war und im Fall von Untreue verantwortungsbewußt.

Danach war ich wegen Kondomunfällen noch zwei Mal dort. *roll*

Mit meinem neuen Partner hab ich in der ersten Woche das Gespräch darüber gesucht. Ich war mir sehr sicher nix zu haben weil ich eben relativ engmaschig auf alle möglichen STD getestet war. Aber er mit dem Background serieller Monogamie hat das noch nie machen lassen. Immer ohne Gespräche oder Tests oder Gedanken darüber in neue Beziehungen und ungeschützten Sex gerutscht. Da ist wieder das Thema Vertrauen. Und falsche Sicherheit in der man sich wiegt. Man kann ja viel in sich tragen ohne es zu wissen, zu merken oder zu ahnen.

Mir war es wichtig, sauber in eine neue Beziehung zu starten. Er war überrascht, weil das für ihn nie Thema war. Und auch nie für eine seiner ehemaligen Partnerinnen. Fand die Idee aber super und war sofort dafür. Das Gesundheitsamt war aber wegen Corona nicht willig zu testen. Wie absurd!!! Da haben ne Hand voll Leute im Kreis Corona und deshalb gibt's keine Tests auf STD und womöglich breiten sich deshalb viele andere Krankheiten aus. Die Logik verstehe Jemand...

Von ner Freundin hatte ich schon von SAM gehört. Und das haben wir dann gemacht. Die Durchführung war irgendwie schräg. Aber auch ne schöne, vertrauensbildende, gemeinsame Erfahrung. Wir waren Beide aufgeregt und freuten uns über das Ergebnis und die damit geschenkte Freiheit.

Für mich der absolut richtige Weg. Und ein Mann, der das ablehnen würde, hätte bei mir schlechte Karten und viele Punkte auf der Minusliste. Er hat also (wieder mal) alles richtig gemacht.
********_Val Frau
2 Beiträge
Da ist alles Wichtige gesagt!
*top*
Zitat von ****yn:
Die Frage, ob getestet werden soll, hängt für mich deutlich davon ab, wie "barrierefrei" und exklusiv man die Intimität miteinander ausleben will.

In einer mehr oder weniger festen Sexpartnerschaft sind Tests für mich nicht zwangsläufig wichtig, wenn beim Sex mit Kondomen verhütet wird. Also wenn es eh nicht zu Sex ohne Schutz kommen wird, seh ich auch nicht die Notwendigkeit, unbedingt zu testen, speziell auf HIV.

Ich würde eher regelmäßig auf andere Krankheiten testen, die mehr Infektionswege haben, als nur das typische Penis in Vagina/Po. Da ich einen festen männlichen Sexpartner gerne ohne Kondom blasen würde, wären mir hier regelmäßige Tests auf vielerlei Krankheiten schon wichtig. Wenn Oralsex aber keine Rolle spielt, muss das nicht zwingend sein.

Sex gänzlich ohne Kondom kommt für mich nur in einer Liebesbeziehung infrage und da bestehe ich mittlerweile auf regelmäßige STI-Tests. Also mindestens alle 6 Monate und nicht nur HIV.

Selbst mache ich seit Jahren regelmäßige STI-Tests, als Information für mich selbst. Persönlich möchte ich dabei aktuell noch, dass Proben in einem Labor untersucht werden.

Ich bin gewissermaßen automatisch getestet, weil ich Blut spende.
Wäre ich das nicht, würde ich nur auf ausdrückliche Bitte (und mit Erklärung) einen machen, und das hat rein statistische Gründe:
(alle Zahlen/Schätzungen u.a. auf Basis der deutschen Aidshilfe und des regelmäßgen epidemologischen Bulletins des RKI)

Inklusive (natürlich geschätzter) Dunkelziffer beträgt die Quote der HIV-Infizierten in Deutschland etwa 0,001. (Also: ein Promille.)
Davon sind mehr als zwei drittel Männer, die Sex mit Männern haben. Ich bin ein Mann, habe aber keinen Sex mit Männern. Aus dieser Richtung kann ich mich also nicht infizieren.
Von den infizierten Frauen sind wiederum die Mehrheit Sexarbeiterinnen oder (Zwangs)Prosituierte (was nicht am Beruf liegt, sondern daran, daß viele aus Regionen mit hoher Infektionsrate kommen). In meinem Fall fällt auch dieses Risiko weg. Von den verbleibenden infizierten Frauen hat sich ein großer Teil durch die unsachgemäße Verwendung oder Teilung von Spritzen bei Substanznutzung infiziert. Ich bin bisher sexuell noch keiner Frau begegnet, die das aktiv tut. (Aktiv ist wichtig, gleich mehr dazu.)
Risikoquote für mich daher bis jetzt: Ca. 0,0001.

Die ganz große Mehrheit der infizierten Menschen in "bürgerlichen" Umständen, also mit geregelter Wohnsituation, nicht aktiver Nutzung von Substanzen etc., ist sich ihrer Infektion bewußt und in der Folge in Behandlung. Eine moderne antiretrovirale Behandlung ist ausreichend unkompliziert geworden, um zuverlässig zu funktionieren, und drückt die Viruslast unter die Nachweisgrenze (das sind ca. 3-5 Kopien pro ml, wenn ich das richtig weiß. Das ist WIRKLICH wenig). Mit dieser Viruslast ist man nicht infektiös. Risikoquote: ca. 0,000005.

Unter normalen Umständen sind lediglich Blut und Sperma infektionsübertragend; Speichel ist es nicht, Scheidensekret selten. Das HI-Virus ist außerdem sehr einschränkt, was mögliche Einfallstore angeht. Entsprechende Rezeptorstellen finden sich in recht hoher Dichte im Anus, praktisch keine im Mund, wenig vaginal. Für heterosexuellen Sex bedeutet dies: Wenn man Blut (arteriell oder venös; Periodenblut ist nur nachrangig riskant, und Rasurschnitte etc. sind nicht infektiös) aus dem Spiel läßt, also nicht gerade Hardcore-SM betreibt, liegt das Infektionsrisiko von Frau auf Mann pro Durchgang bei unter (!) einem Prozent (!!).

Solange wir also über heterosexuelle Begegnungen unter den genannten Bedingungen (Mitteleuropa, nicht aktiv spritzend, nicht frisch infiziert, kein Gemetzel) reden, infiziere ich mich beim Sex mit einer wildfremden Frau ohne Kondom mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 0,0000005, wenn ich das jetzt richtig gerechnet habe. Oder anders: ich brauche etwa 2.000 wirklich schmutzige Parkplatztreffs, um mit einem Prozent Wahrscheinlichkeit infiziert zu werden.

Dazu kommt, daß HIV auch später nach Infektion gut in den Griff zu kriegen ist. Nicht heilbar und sicher unerfreulich, aber von Dauermedikation nach derzeitigem Wissen ohne schwere Nebenwirkungen zu regulieren. Will man nicht haben, ruiniert aber auch nicht mehr das Leben. Für HEP-C, Syphilis und Konsorten gilt das in der Form nicht. Clamydien sind weniger tragsich, aber im Wortsinn millionenfach verbreiteter. Danach wurde ich aber noch nie gefragt ...

Kurzum: Nix gegen Aufmerksamkeit. Aber für heterosexuelle, "bürgerliche" und auch nur ansatzweise nicht-extrem vögelnde Menschen in dieser privilegierten Region ist das Risiko, sagen wir: überschaubar. Und der Artikel zu Selbsttests reflektiet, ebenso vorsichtig gesagt, nicht die statistische Realität.

W.
**57 Mann
7.410 Beiträge
Ich möchte trotz Überschaubarkeit nicht die 1 in der hintersten Nachkommastelle sein.

Statistisch ist es eine kleine Zahl, aber für den Betroffenen ist es 100%.

Und da ich in einer Beziehung Sex ohne Kondom haben möchte, will ich diese zu 100% sauber beginnen, nicht zu 99,99x%.
Andersherum gerechnet: Wie viele neue Beziehungen werden pro Jahr in Deutschland eingegangen? Die multipliziert mit dem 0,00x-Prozentsatz gibt nämlich eine Zahl größer 1.
**57 Mann
7.410 Beiträge
Ergänzung:
Wenn ich eine Beziehung anfange, dann spielt da irgendwie meine Wertschätzung für den neuen Partner mit rein, wenn nicht sogar Liebe. *zwinker*
Will ich diesem Menschen, der für mich ein ganz besonderer Mensch ist (sonst würde ich ja keine Beziehung eingehen wollen), nicht das beste und sicherste bieten? Noch dazu bei dem überschaubaren Aufwand an Zeit und Kosten für den Test?
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Wie neu oder alt eine Partnerschaft ist, ist für mich völlig unerheblich, solange Sex mit Kondom stattfindet, was mein Standard ist.

Der Punkt, an dem man mit mir über Test sprechen müsste wäre der, wenn man sich auf das Weglassen des Kondoms verständigen wollte. Aber da wäre da ja dann auch noch das Thema Schwangerschaftsverhütung zu besprechen.

Und die Frage, wie viel Vertrauen ich hätte, dass jemand bei Sex mit anderen wirklich, wirklich, wirklich immer Kondome verwendet.
Einen Voll Check pro Jahr lasse ich immer machen, auch wenn ich keinen GV ohne Kondome habe. Bei einer neuen Partnerschaft würde ich definitiv mit meinem Partner ein Termin im WIR Zentrum machen. Wer da meint mit mir diskutieren zu müssen, kann sofort wieder gehen.
*******asa Paar
5.437 Beiträge
Ich mach regelmässig den SAM Heimtest...
Ich fühle mich da schon sicher. Mir ist nur wichtig, dass es ins Labor geht und das ist ja da gegeben...
Eine reiner Heimtest zum selber ablesen käme für mich nicht in Frage. Wäre mir zu unsicher.
Schade, dass er jetzt um einiges teurer geworden is... Aber trotzdem noch im Rahmen...

Ich hab mich auch sehr geärgert, dass unser Gesundheitsamt derzeit gar nicht auf HIV testet...
Und auf andere STD's sowieso nur nach "betteln"... Find ich unmöglich ...

Auch beim Frauenarzt ähnelt es immer einer "Bettlerei" ...
Die Erklärungen nerven mich.

Da wundert mich nicht, dass viele Hemmungen haben, da hinzugehen.

Die Checkpoints sind auch super ... sind günstig und stellen nicht so viele Fragen...
Es soll doch sehr gern jede*r machen, was sie*er gut findet.
Mir geht es nicht darum, jemanden zu bevormunden. Es geht mir um Verhältnismäßigkeit. Wenn Du einen Test machen oder haben willst, ist das (natürlich) Deine Entscheidung.
Sich unter den genannten Bedingungen aber Sorgen über HIV zu machen, gleichzeitig aber (zum Beispiel) zu rauchen, Auto zu fahren, Schweinefleisch zu essen, mehr als ein Glas Wein pro Woche zu trinken, praktisch jeden Sport zu treiben (außer spazieren zu gehen), keinen Sport zu treiben, ... ist einfach nicht logisch. All das ist nämlich riskanter als die Gefahr einer HIV-Infektion.

Oder anders: ich plädiere einfach für entspanntere Lust und weniger Angst. Denn für letztere gibt es (in diesem Punkt) keinen Grund.
*******asa Paar
5.437 Beiträge
Und bei neuer Partnerschaft finde ich es ein Muss für beide !
Ich würde da auch "sauber" starten wollen.
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