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Gefühle steuern - möglich?

*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von *****mus:
Ich nehme mal ein fiktives Beispiel, da ich es in der Richtung schon erlebt habe.

Das ist ein Widerspruch. Ich nehme also der Einfachheit halber an, dass das Beispiel echt ist. *g*

Zitat von *****mus:
Du kannst es also nicht aus vollem Herzen genießen und bist oft nachdenklich.

Dann wäre ich wirklich schwer verliebt - und in Zweifeln.
Und diese Zweifel würde ich nicht einfach überhören können, weil es eben Unvereinbarkeiten gibt.

Ich kann und darf nicht erwarten, dass mein Gegenüber für mich jetzt plötzlich monogam oder polygam wird, für mich den Kinderwunsch aufgibt oder Kinder will oder für mich umzieht. Eben weil ich unter einer Beziehung eine Vereinbarung zwischen Freien und Gleichen zum Streben auf ein gemeinsames Ziel verstehe. Jede Erwartungshaltung ist an der Stelle fehl am Platze.

Zitat von *****mus:
Mich würde eure Einstellung dazu interessieren, also ob ihr z.B. einfach eine Kalkulation a la "so lange die positiven Gefühlen überwiegen" lebt.

Jein. Ich würde Option 3 entwerfen und eben keine feste, monogame Beziehung anstreben und statt dessen schwer verliebt in eine Freundschaft+ einschwenken - und mich von dem Gedanken anfreunden, dass früher oder später jemand anderes eben viel passenderes, der eben nicht meine Zweifel oder Unvereinbarkeiten mitbringt, der bessere Kandidat für eine feste, monogame Beziehung sein wird.
Entsprechend gilt da der abgedroschene Spruch: Wer liebt, muss loslassen können. *zwinker*
Die Fallbeispiele im EP zeigen doch eindrucksvoll, wie Gefühle von äußerlich gesetzten Faktoren bestimmt und sogar hervorgerufen werden. Das sind Regeln, innerhalb derer jemand funktioniert und je nach dem, wie er innerhalb dieses Regelwerks agiert, werden innere Gefühlentsprechungen hervorgerufen.
Regeln, die - sorry - stumpfsinnig in der Vereinfachung sind. Entweder - oder. Das eine oder das andere. Bitte nicht falsch verstehen: Ich unterstelle dem TE keinen Stumpfsinn, es sind die äußeren Regeln, die als Wahlmöglichkeiten (scheinbar) nur das eine oder andere zulassen. Man kann dies Dichotomie, Dualität, Yin und Yan oder sonstwie benamsen. Ändert aber nichts am Stumpfsinn. Innerhalb dieser Grenzen gibt es als Gefühlsentsprechung dann auch nur - im Endeffekt - gut oder böse, wohl oder schlecht.

Die Welt ist aber mehr als Gegensatzpole. Leider hinken angemessene Gefühle hinter einer neuen Realität (bzw. einer anderen, weiter gefassten Schau und tieferem Verständnis der Welt als in Entweder-Oder-Grenzen) buchtäblich erbärmlich hinterher und sind deshalb anarchisch.
Wenn schon neue Gefühle oder ein Lenken von Gefühlen, dann nicht in Entscheidungen von dies oder das aus dem Gestern, sondern umfassender als Sowohl-Als-auch für die Zukunft. Zum Beispiel Poly oder Öffnung einer Beziehung ohne (Gefühl der) Eifersucht; wir gehören zusammen und teilen aber ohne (das Gefühl des) Besitzanspruch(s) usw. - das allein wäre, vielmehr ist für mich die angesagte Option.
*******olf Frau
2.449 Beiträge
Nun, nicht jeder will oder kann poly fühlen/leben oder eine offene Beziehung führen. Und das sind keine Regeln, sondern individuelle Gefühlswelten. Da gibt es dann eben nur entweder oder ... maximal noch der Mittelweg Freundschaft ohne wasweißich ...
********ries Frau
154 Beiträge
Wirklich steuern kann ich meine Gefühle auch nicht. Ich kann mur keine herbeiholen, wo keine sind. Und ich kann keine abschalten, die da sind.

Ich habe gelernt, mit meinen Gefühlen zu leben. Zwei Menschen gibt es aus meiner Vergangenheit, die ich zwar von ganzem Herzen liebe, mit denen ich aber niemals (mehr) ein Paar sein könnte und wollte. Selbst dann, wenn die räumliche Distanz nicht wäre. Es würde nicht klappen. Ich will mit beiden nicht leben. Trotzdem haben unsere Gefühle füreinander Jahrzehnte überdauert. Sie sind immer noch da, und anstatt mich deswegen schuldig zu fühlen, sind sie ein Teil von mir geworden.
Es ist eine Art süße Qual, sich zu lieben aber das nicht auszuleben. Zeitweise sehr intensiv.
**du Mann
1.099 Beiträge
Im im EP genannten fiktiven Beispiel würde ich mich für Option 1 entscheiden, da ich den "Kontakt" nicht recht geniessen kann, unter der Situation leide. Das dürfte auch die "Partnerin" mitkriegen; vielleicht ergeht es ihr ebenso wie mir. Offen ist, ob sie von der "Unvereinbarkeit" weiss. Wenn nicht, sollte ich sie so frühzeitig als möglich mit einer Begründung informieren. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass der oder die "Stolpersteine" wirkl. nachhaltig existieren.

Vorstellbar ist für mich, dass die Situation eben für mich doch stimmt. Und wenn sie auch für die Partnerin passt, spricht nichts gegen eine Weiterführung des Kontakts. Es ist ja möglich, dass keine "klassische" Beziehung angestrebt wird oder im Raum steht. Das Beispiel ist aber erst mal nicht so abgefasst, so wie ich es verstehe.

Lg allseits Pidu
****72 Frau
657 Beiträge
Mit meiner Vergangenheit habe ich gelebt, dass ich meine Gefühle nicht bewusst beeinflussen kann.

Mehrfach versucht ohne den anderen zu sein und immer kläglich gescheitert. Die Sehnsucht war einfach zu groß. Auch wenn es keine Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft gibt. Mittlerweile kann ich damit sehr gut leben und habe damit auch meinen inneren Frieden gefunden. Ich genieße die gemeinsame Zeit und gut ist.

Bei Option 2 müsste ich den Kontakt komplett abbrechen und ihn überall blockieren, aber der Schmerz wäre mir zu groß.
*******corn Frau
108 Beiträge
Ich war auch in der Situation. Habe lange versucht, mit Option 2 zu leben. Das ging irgendwann nicht mehr, also musste ich zu Option 1 wechseln. Das war sehr schwer und schmerzhaft, musste aber sein. An meinen Gefühlen hat es nichts geändert, bis heute nicht. Nur der Schmerz war irgendwann erträglich und ist heute (fast) ganz weg...
Ich habe im Laufe der letzten Jahre erlebt, dass die Aufmerksamkeit den Fokus lenkt.
Das heißt, was will ich & was romantisiere ich?
Wo will ich hin & kann ich das mit meinem Gegenüber?

Ich finde Liebe elementar, aber nicht um jeden Preis mit jemanden, der meine Bedürfnisse über lange Sicht nicht erfüllen kann, bzw von Anfang nicht.
Da muss jeder für sich selbst abwägen.

Und ich finde zu bleiben, ist okay, wenn man damit auch glücklich ist. Sich vorzumachen „es schlecht zu reden“, um gehen zu können, auch legitim.

Es ist die schlussendliche Frage: wie sehr kannst Du Dich selbst noch im Spiegel anschauen & wie viel bist Du in der Konstellation noch Du selbst?

Ich wünsche Dir viel Glück 🍀
*********ul52 Mann
748 Beiträge
Das Thema hatten wir schon in verschiedenen Variationen ( was ist - wahre - Liebe etc. ).
Und ich kann FÜR MICH nur immer wieder dasselbe schreiben : ich bin ein Kopfmensch und hatte immer die Illusion, dass ich alles mit meinem Verstand steuern könnte.
Kann ich nicht.
Ich habe mich in eine junge Frau schockverliebt. Ohne jede Aussicht oder Chance auf Gegenliebe - sie ist weniger als halb so alt wie ich.
Aber ich konnte mich nicht dagegen wehren und hatte auch keine Optionen - in welcher Form auch immer.
Daher MEINE Erfahrung : wenn es tiefe, wahre, wirkliche Liebe ist, kann ICH sie nicht steuern oder unterdrücken. So weh es auch tut.
*********Noob Mann
1.736 Beiträge
Gefühle sind wie ein Kompas oder Radar. Sowas steuerst du mit deiner Umgebung. Fühlen heist das dir deine Umwelt was erzählt. Wenn dir nicht passt was du zu höhren bekommst dann wechsle den Erzähler/Umgebung.
Schwieriges Thema. Für mich käme nur Option 2 in Frage. Da ich ein viel zu gefühlvoller Mensch bin und viel zu sehr leiden würde. Verliebt zu sein ist wunderschön und natürlich erhofft man sich dann auch mehr bzw. eine Weiterentwicklung in der Liebe.
Wenn es keine Zukunftsperspektive dahingehend gibt, entscheidet der Kopf.
ABER Gefühle bleiben bei mir auch sehr lange Zeit nach Beendigung der „Beziehung“. Damit zu leben ist auch nicht einfach weil man im Endeffekt den Menschen als Ganzes verliert.
Dennoch investiere ich keine Liebe, Kraft und Zeit in etwas, was im Vorfeld zum scheitern verurteilt ist
Zitat von *****mus:

... Ich persönlich denke viel über die Nachteile oder negative/unpassende Eigenschaften der Person nach, d.h. ich entromantisiere alles ein wenig und verherrliche die Person nicht mehr so extrem.
"Schlecht reden" klingt hart, aber irgendwie trifft es das ehrlich gesagt...

Ist diese aus dem EP zitierte Passage nicht das Eingeständnis, dass es sehr wohl möglich ist, seine Gefühle zu lenken? Dass es von der Interpretation der Realität abhängt, wie man die Welt sieht, in der man lebt; wie man fühlt, je nach Deutung der Lage, der Personen usw.?

Wenn die Steuerung des Erlebens vom "Schlecht reden" genauso wie vom "Sich schön reden" abhängt, warum dann nicht viel öfter die Welt schön reden - bis sich positive Gefühle einstellen?
Entfernung? - Wie gut, hocken wir nicht die ganze Zeit beieinander und freuen uns um so mehr jedesmal, wenn wir uns sehen und haben uns wirklich etwas zu sagen.
Poly? - Macht doch nichts, Hauptsache sie ist bei mir, wenn ich sie brauche, was sie sonst macht, macht mich nicht heiß.
Haus bauen? - Wenn ich das alleine nicht schaffe, dann schaffe ich es auch nicht mit jemand anderem (außer der Bank oder dem Erbe).
Heiraten? - Hey, wir leben 2021; solche unzeitgemäßen Dinge waren schon zu Zeiten meiner Eltern antiquiert! Oder muss ich mir gar gestehen, unter die Spießer gegangen zu sein oder dass mein Verliebtsein derart mein Bewusstsein trübt!?
So weit, so gut, nur ein paar Vorschläge, die Wirklichkeit anders zu interpretieren, damit unter diesen gedanklichen Umständen andere Gefühle nachziehen.
****87 Frau
4.684 Beiträge
Nein Option 2 "sich die Person schlechtreden" funktioniert nicht. Das wäre doch Selbstbetrug und insgeheim weiß man das auch. Das ist es, was ein schlechtes Bauchgefühl hinterlässt und warum du die schönen Momente dann nicht genießen kannst.

Entweder also Option 1 "Die Sache aus Selbstschutz beenden" oder du schaffst es, etwas an deiner eigenen Anspruchshaltung zu ändern. Dann kannst du die schöne Zeit genießen, auch wenn es nicht exklusiv und relativ unverbindlich ist.

Und ja, ein verändertes Denken (was man ja zu einem guten Teil bewusst steuern kann) wirkt sich auch auf deine Gefühle aus. Und somit kann man auch seine Gefühle ein Stück weit bewusst steuern.
Dadurch dass du deine Gedanken, deine Einstellungen, deine Sehnsüchte, Wünsche, Glaubenssätze die dir vielleicht noch gar nicht so bewusst sind, deine Ängste etc. reflektierst und ggf. änderst, dann wirkt sich das auch auf die Gefühlsebene und dein Erleben der Realität aus.
So funktioniert Verhaltenstherapie. Ist allerdings ein langer Prozess.
Ob das jetzt so kurzfristig möglich ist...es wird auf jeden Fall viel Arbeit erfordern.
Manchmal ist es aber auch einfach besser sich gar nicht erst auf Dinge einzulassen, wenn man weiß, dass sie einem nicht gut tun, oder man im Laufe der Zeit merkt, dass man dadurch eher Negatives als Positives bezieht. Das ist Selbstfürsorge, einfach Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Auch wenn der Verlust kurzfristig vielleicht schmerzt.
*******r37 Frau
620 Beiträge
Ich verliebe mich nicht, weil es für mich eine Illusion und Idealisierung einer Person wäre, die ich noch nicht kenne.
Ich achte auf mich und das Verhalten des anderen. Ich lasse es langsam angehen und lebe das, was möglich ist.
*****ite Frau
9.564 Beiträge
Zitat von *******r37:
Ich verliebe mich nicht, weil es für mich eine Illusion und Idealisierung einer Person wäre, die ich noch nicht kenne.

Und ich verliebe mich recht schnell. Und Idealisierung find ich nicht schlecht. Wenn ich an das Gute und Tolle in einem Menschen glauubbe versuchen derjenige meistens auch, gut und toll zu sein. *g*
Treue im Herzen wird mit Treue vergolten. *ja*
Ich glaube, dein Beitrag ist nicht wirklich über Gefühle. Und mein Antwrot kurz: nein, Gefühle kann man nicht steuern, aber man muss nicht immer handeln. Zum Beispiel, wenn du jemanden nicht magst, kann du diesen Gefühl auch nicht ändern, aber du wirdst ihn nicht schlagen oder toten.

Mir schein (wenn ich auch deine andere Beiträge lese), dass deine Frage ist mehr, was ist eigentlig Beziehung und was darf man als Beziehung annehmen und ob man allgemein alles als Beziehung sehen muss. Kann es auch sehr toll und sinnlich sein, ohne eine Beziehung zu sein?

Aber wenn deine Ziel eine "klassische" Beziehung ist, dann wird es nicht einfacher oder leichter, irgendwann Schmerz und Leid werde zu groß. Besser früher beenden.
*********ancer Frau
1.745 Beiträge
Mal angenommen Du verliebst dich heftig in eine Person, ihr habt eine wunderschöne Zeit und alles läuft prima (Gespräche, Sex, gemeinsame Interessen, Nähe).
Beide Seiten mögen sich wirklich sehr, eine Beziehung ist aber nicht möglich.
Gründe könnten verschiedene Zukunftsvisionen (Kinder, Haus bauen) sein, Entfernung, unterschiedliche Lebensmodelle (eine Person monogam, eine poly) etc.
Du bist also verliebt und fühlst dich auf allen Ebenen zu dieser Person hingezogen, leidest aber auch unter der Perspektivlosigkeit bzw wirft sie immer einen Schatten.
Du kannst es also nicht aus vollem Herzen genießen und bist oft nachdenklich.

Ich habe es genauso erlebt.

Ich würde Option 3 entwerfen und eben keine feste, monogame Beziehung anstreben und statt dessen schwer verliebt in eine Freundschaft+ einschwenken - und mich von dem Gedanken anfreunden, dass früher oder später jemand anderes eben viel passenderes, der eben nicht meine Zweifel oder Unvereinbarkeiten mitbringt, der bessere Kandidat für eine feste, monogame Beziehung sein wird.
Entsprechend gilt da der abgedroschene Spruch: Wer liebt, muss loslassen können. *zwinker*

So haben wir es versucht - aber der "bessere" Kandidat kam nahezu sofort.
Und wenn beide Menschen so gar nicht der Typ für die Rolle der zweiten Geige sind (einer zwar polygam, aber keiner polyamor), dann kann es nicht gut gehen.

Die Gefühle lassen sich nicht steuern. Kein bisschen. Ich hatte das Gefühl zu zerbrechen. Er hat mich gehen lassen, ich habe losgelassen. Wir haben festgestellt, dass wir so verschieden sind, dass eine Beziehung auf Dauer auch jenseits des Kinderwunsches vielleicht gar nicht gut geklappt hätte. Das reden wir uns heute noch ein.
Und trotzdem können wir 6 Jahre später nicht behaupten, dass das intern so richtig gut geklappt hat. Ich bin glücklich, mein Kinderwunsch hat sich auf's Wunderbarste erfüllt. Ich liebe meinen Mann sehr.
Aber IHN liebe ich eben auch.
Und nach diesen 6 Jahren, teils ohne Kontakt, teils in beiderseits gekränktem Streit, nach dem temporären Gefühl, die Liebe wäre vielleicht etwas verblasst, weiß ich: Ich werde Ihn weiterhin lieben.
Ich muss da nichts steuern, nichts (mehr) beschönigen, manchmal tut es immer noch verdammt weh, so gut wie immer vermisse ich Ihn sehr, ich denke viel an Ihn, aber ich will nicht zurück.
Es ist wie es ist, ich liebe zwei Männer.
Und ich fühle mich gesegnet, zu wissen, dass diese beiden Männer mich auch lieben.


"Nicht jede große Liebe braucht auch ein Happy-End." (R.Mey)
*****ite Frau
9.564 Beiträge
Zitat von *******2_0:
Nicht jede große Liebe braucht auch ein Happy-End.
*ja*
*******r37 Frau
620 Beiträge
Wenn es wirklich Liebe ist, hört sie nach der Trennung nicht auf.
Wenn ich höre, dass durch das Verhalten des scheinbar geliebten Partners die Liebe plötzlich ausgeknipst ist, oder eine Tür zugegangen ist, weiß ich, dass es keine Liebe war.
*******r37 Frau
620 Beiträge
Ich kann mich aus Vernunftgründen trennen oder weil aus der Verliebtheit keine Liebe entstanden ist, aber Liebe ist für mich bedingungslos, die zu Eltern, Kindern, Partnern, Freunden etc.
Ich kann entscheiden, wie ich diese Liebe leben will, aber wenn es keine Nähe gibt, leide ich darunter.
*********ancer Frau
1.745 Beiträge
@*******r37
Das sehe ich völlig anders. Ich habe meinen ersten Mann auch geliebt. Die Verliebtheit hat sich sogar ganz ähnlich angefühlt wie die, die ich mit den beiden Männern erleben durfte, die ich heute als meine große Liebe bezeichne. Wir haben uns in 8 Jahren (Anfang der Beziehung: Ich 17, er 20) einfach in andere Richtungen entwickelt und irgendwann war die Liebe halt futsch.
Es gibt ja Gründe, warum mensch sich entliebt. Es werden Bedürfnisse nicht erfüllt, Versuche ignoriert, die Kommunikation wird eingestellt usw. Wie soll man einen Menschen denn gesund weiterlieben, der große Teile der Persönlichkeit des Partners so nicht haben will?
Auf ihre Art war diese Liebe auch "groß", obwohl ich ihn trotz erster und längster Beziehung nicht als (m)eine erste große Liebe bezeichnen würde... Er hat mir gezeigt, was ich nicht will. Und was ich bereit bin für meinen Partner zu tun. Welchen Stellenwert ich selbst und meine Sexualität haben müssen, was ich brauche. Dass ich treu und sehr beständig bin über lange Zeiträume hinweg. Aber auch, dass ich irgendwann gehen kann, soll, muss.
Doch, ich habe ihn schon geliebt. Und tue es so überhaupt nicht mehr.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Also meine persönliche Erfahrung ist, dass man Gefühle rationalisieren kann. Man muss sich dazu auch bewusst machen was Gefühle überhaupt sind und woher sie kommen.

Das Beispiel was du nennst mit dem Verliebtsein: das Verliebtsein ist eine biochemische Reaktion in deinem Gehirn aufgrund neuer Reize und sexueller Anziehung. Verliebtsein ist auch oft ein träumerisches Idealisieren. Da du aber schon Gründe nennst, die gegen eine tiefere Bindung bei euch sprechen, wird es bei dir eher eine körperliche und pheromongesteuerte Anziehung sein.

Natürlich kannst du das genießen und für dich nutzen, so lange es schön ist.

Die Frage ist, ob du da wieder rauskommst, wenn es nicht mehr so schön ist oder kompliziert wird. Aus Achtung vor der Partnerin und wenn sie Gefühle für dich hegt, könnte es dir schwerfallen, sie einfach stehen zu lassen. Es könnte sein, dass der Preis für den Genuss am Anfang dann eine schmerzvolle Trennung am Ende bedeutet.

Aber wer weiß das schon.
Wenn du das möchtest, ist es auch okay im Moment zu leben und nur den Moment zu bewerten.

Das Konzept Selbstliebe ist mir in der Literatur nur bedingt zugänglich. Es klingt ja immer so, als sollte man immer überlegen, was für einen selbst das Beste ist und immer den besten Weg für sich wählen. Mir ist das zu egozentrisch. Andere Menschen und deren Gefühle sind mir auch wichtig.
*********ul52 Mann
748 Beiträge
Zitat von ********n_84:


das Verliebtsein ist eine biochemische Reaktion in deinem Gehirn aufgrund neuer Reize und sexueller Anziehung

Was für ein pseudo-wissenschaftlicher Bullshit.
Wie kann man so etwas Schönes wie die Liebe zu einem anderen Menschen auf so eine profane und billige Phrase reduzieren ????????
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Ich sagte Verliebtsein und nicht Liebe.

Und du brauchst hier auf einen sachlichen Beitrag nicht mit herablassenden Worten wie “Bullshit” kontern.
Ich weiß genauso, dass Verliebtsein schön ist. Es kann für manche Menschen aber auch ein Problem sein und es wurde danach gefragt, ob man Gefühle kontrollieren kann.
*********ul52 Mann
748 Beiträge
Zitat von ********n_84:
Ich sagte Verliebtsein und nicht Liebe.

Und du brauchst hier auf einen sachlichen Beitrag nicht mit herablassenden Worten wie “Bullshit” kontern.
Ich weiß genauso, dass Verliebtsein schön ist. Es kann für manche Menschen aber auch ein Problem sein und es wurde danach gefragt, ob man Gefühle kontrollieren kann.

Verliebtsein oder Liebe hat mit Sachlichkeit nichts zu tun. Traurig genug, dass man das herausstellen muss.
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