Ich glaube Menschen möchten, ob glücklich oder unglücklich verliebt, in dem Zustand nichts von Hormonen wissen - das sind sozusagen "Junkies" und wenn ich unglücklich verliebt bin, heul ich auch in dem Wissen, dass es "Hormone" sind meine Kissen voll. Maximal baut mich die Idee auf, mit den Tränen die Hormone ausschwämmen zu können. Und wenn ich glücklich verliebt bin, dann denk ich auch nicht sofort daran, dass es bzw. keine Zukunft geben wird... aber hey, wann können wir sonst so herrlich "auf Droge" sein, wie wenn wir verliebt sind? Das ist doch ein unbeschreiblich schönes Gefühl... betäubt im Sinne von "verschont" von dem Alltagsmist der uns sonst so quält, losgelöst und voller Zuversicht (und bis auf ein paar Ausnahmen, ich werde da z.B. mega tollpatschig und hab mich schon mal fast selbst entflammt) bei absolutem Bewusstsein?
So, entweder treffe ich mich dann nur mit Männern, die den Rahmen hergeben, dass es "Zukunft" geben kann... was ja ein persönlicher Rahmen ist...
oder wenn ich da wo rein geschlittert bin (bzw. früher war ich ein Kandidat für Liebe auf den ersten Blick, was meiner Erfahrung nach aber wirklich mehr mit Anziehungskraft und "nacktem Verlangen" zu tun hat und eher selten, aber dann sehr schön, mit Liebe...), muss ich halt schauen wie ich die "Karre aus dem Dreck" bekomme.
Übrigens gibt es schon den psychologischen Ansatz, dass Liebe zwar kein zu kontrollierende Gefühl, aber sehr wohl ein Entschluss ist (z.B. Stichwort Beuteschema) - das hat was mit persönlicher Prioritätensetzung zu tun, die sich auch im Laufe der zwischenmenschlichen Beziehung ändern kann und auch "darf" und meiner Erfahrung nach gehören zum "sich verlieben" eigentlich 2 - sprich, Gefühle entwickeln sich oft nur stabil in einem geschützten Rahmen. Signalisiert mir mein Gegenüber also keinen Spielraum für "sich verlieben" und bleibt genauso wie ich klar bei sich, tu ich mich auch viel leichter bei mir zu bleiben, erspare mir ein "gegen ankämpfen auf diversen Ebenen" und keiner wird "schwammig" oder es kommt zu einseitigen Gefühlen. Deswegen rät man ja auch bei Affären, Freundschaft + oder Spielbeziehungen zu einem klaren Regelwerk OHNE großes Rumkuscheln (wegen dem Bindungshormon) oder "Beziehungsaktivitäten" miteinander zu machen.
Das Leben ist aber nicht in Stein gemeißelt: So, nun sitzt der TE aber in der vermeintlichen Patsche. Umgang damit finden oder gehen?
Und das ist meines Erachtens nicht nur von Mensch zu Mensch verschieden, sondern auch von dem Geflecht - auch ein Mensch der sonst sehr gut abgrenzen kann, kann in die Situation kommen, dass ihm das nicht mehr gelingen will und er dann leidet.
(Anmerkung: Übrigens müssen Menschen die eher "kopflastig" an Situationen ran gehen oder sich einfach gut abgrenzen können bei weitem nicht "emotional gestört oder eingeschränkt sein". Ganz im Gegenteil - die Fähigkeit der Abgrenzung kann sehr wohl das Ergebnis von vielen Lernerfahrungen und dem sogenannten "Einklang von Kopf und Herz" sein.)
... weiter: Dann wird meiner Meinung nach bei den meisten Menschen die Phase des "sich entlieben" einsetzen, außer man hat erotomanische Züge, aber da fühlt man sich ja im "unerreichbaren bleiben" sehr wohl.
Meiner Meinung nach regelt das also "das Leben", wenn man es lässt - eben wie sich Beziehungen, Bedürfnisse oder Dynamiken ändern und ob bzw. wie wir das zulassen können.
Also ein wenig "ausprobieren" und einen Weg für sich suchen, Erfahrungen machen ist doch ok, sollte man vielleicht sogar. Wenn mich "bleiben" aber nur noch traurig macht, es zunehmend schwerer wird, Abwärtsspirale, es mich auffrisst... dann habe ich die Pflicht mir selbst gegenüber zu gehen. Meine Meinung... egal was ich meine "beherrschen" zu können (mich, meine Gefühle, meinen Kopf) oder ob ich "nur" einen biochemischen Hormoncocktail im Kopf habe - raus aus der Situation wie beim Selbsterhaltungstrieb, weil dann ist da schon mehr im Busch.
Ich muss im Leben weder sehenden Auges mit wehenden Fahnen in mein "Verderben" purzeln, noch zu allem "nein" sagen - der Mittelweg ist das Leben... ich habe so viel in meinem Leben "geplant" und mein Leben lacht immer noch drüber, denn es passiert... und im besten Fall mit mir als Hauptperson
und ab und an ein biochemischer körpereigener Cocktail macht das Leben doch viel schöner, nur darf man sich davon halt nicht "beherrschen" lassen... aber das gilt wohl für alle "Suchtmittel"
In diesem Sinn "ein hoch auf die Chemie"
und euch allen Gesundheit!