Ja, leider entwickelt sich unser Denken im allgemeinen bzw. statistisch gesehen in dieser Hinsicht nur sehr langsam. Es ist halt eine Sache, ob Frauen im Job gleiche Chancen haben oder es rechtlich ein drittes Geschlecht gibt, etc., das starre, konservative, vorurteilsbeladene Denken und Fühlen aus den Köpfen herauszubekommen ist eine ganz andere Nummer. Das sieht man daran, dass wir uns noch so bemühen mit der Emanzipation, aber so ein Denken, wie
@******a_H erwähnt gibt es auch in der aktuellen jungen Generation immer noch zu Hauf.
Natürlich nicht bei jedem, und so ist es jetzt gut möglich, in einer emanzipierten und sexpositiven "Bubble" zu leben. Mir geht es im Freundeskreis so: Viele sind auch in der Fetisch- oder BDSM-Szene, viele Feminist*innen, und selbst die, die da nicht aktiv sind, sympathisieren damit. Aber schon, wenn man eine "soziale Schale" weiter schaut, z.B. unter Kolleg*innen in einem sozialen Beruf, wo man ja auch denken könnte, dass die alle total locker sind, merkt man, dass dem nicht so ist: Die mögen oft "guten Willen" haben, aber die schiere Unkenntnis führt zu Vorurteilen:
Klar, Homosexuelle kennt mitlerweile jeder halbwegs offene Erwachsene, aber BDSMer? Fetischisten? Polyamoure? Joyclubber? Da gibts selbst unter ansonsten emanzipiert/liberal/sozial/offen/modern denkenden Menschen ganz schön krasse Vorurteile, also dass wir Machos, Schlampen, psychisch Kranke, usw. sind. Da ist viel Aufklärungs-Arbeit nötig, die aber längst nicht so stattfindet, wie das bei Homosexualität seit den 70ern der Fall war. Weil es ja im Grunde privat bleiben kann - kann ich ja auch verstehen. Nur so entwickelt sich die Gesellschaft eben noch langsamer.