Die Antialkohol-Fraktion möge bitte bedenken: In praktisch allen zuckerhaltigen, feuchten Lebensmitteln ist Alkohol enthalten. Speziell nicht industriell hergestellte Säfte reissen dabei gerne auch einmal die gesetzlich vorgeschriebene Höchstgrenze von 0,5 Volumenprozent bis zu der Getränke als "alkoholfrei" dekleariert werden dürfen, industriell "getötete" liegen oft nur knapp darunter. Reifes Obst enthält z.B. auch praktisch immer Alkohol.
Was will ich damit sagen:
1. Tatsächlich "alkoholfrei" dürfte daher also niemand von uns leben.
2. "Die Dosis macht das Gift": In allen "blauen Zonen" der Erde, also dort wo Menschen besonder lange und gesund leben, gehört Alkohol (i.d.R. Wein, aber auch Sake ...)prinzipiell zur Ernährung, meist sogar täglich, ABER: in geringen Dosen und überwiegend ausschließlich zur Begleitung eines Essens.
Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob jemand in meiner Gesellschaft nur alkoholfreie Getränke konsumiert oder ein, zwei Glas Wein trinkt, denn diese sind weder gesundheitlich schädlich, noch führen sie (von Extremfällen abgesehen) auch nur zum Anflug einer Trunkenheit, Enthemmung oder gar einem apostrophierten "Kontrollverlust".
Ich respektiere auch vollkommen jeden, der aus Geschmack, Gesundheit, Autofahren, Medikamenten Religion ..... selbst keinen Alkohol konsumiert und diskutiere auch nicht darüber, abgesehen vielleicht von der Frage aus Interesse nach dem Grund und um mir ggf. bei einem dauerhaften Grund zu merken, nichts Alkoholisches mehr anzubieten.
Aber ich würde mir auch weder vorschreiben lassen wollen, was ich in Gegenwart zu trinken hätte, noch mir Predigten gegen Alkohol anhören. Alkohol betrifft ja, anders als Rauchen, nur den der ihn konsumiert und beeinträchtigt nicht die Umgebung.
Was ich dagegen vollkommen ablehne, ist ein Alkoholkonsum, der zu Verhaltensänderungen führt. Angeschickert kann mal passieren, wenn es wirklich seltene Ausnahmen sind, aber das ist dann auch die allerletzte Grenze, alles was darüber hinaus geht oder wenn es öfter auftritt törnt ab!
Und bei allem Oralen kommt es m.E. nicht auf Alkohol oder nicht an, sondern auf Geschmack und "Gasproduktion": Alkoholfreies Rotkäppchen oder Weissbier ist da ebenso rülpsend schlecht wie beides "mit" und der vorherige Genuss von Kaffee, Spargel geschmacklich ebenso problematisch, wie der von Kräuterlikör oder einem Kümmel.
Wer dann aber Wodka nur deshalb trinkt, weil der Alkohol damit geruchlos zugeführt werden kann, hat tatsächlich ganz andere Probleme!