Wir sind jetzt zwar schon ein paar Jahre dabei, aber doch eher selten, sodass ich uns keineswegs als erfahrene Swinger bezeichnen würde.
Vor unserem ersten Besuch in einem Club hatten wir noch nicht wirklich Gedanken daran, wie wir das finden würden, den Partner beim Sex mit jemand anderem zu sehen, weil wir es ausgeschlossen hatten. Wir haben uns wie
@*********zburg Regeln gesetzt. Ein Safeword, keine Interaktion ohne vorige Absprache, aber kein GV mit anderen etc.
Wir waren gut ausgelastet mit dem Aufsaugen aller Eindrücke, sich im erotischen Outfit zu bewegen und mit ebenso leicht bekleideten Menschen zu unterhalten. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch unseren Erfahrungsbericht hier durchlesen:
Homepage "Unser erster Swingerclub Besuch" von Sybarites
Für uns war der Clubbesuch zum Anfang genau das Richtige. Weil wir keinen Erwartungsdruck verspürten, den wir allerdings etwas empfinden, wenn man zu viert mit einem anderen Paar privat zusammensitzt. Unsere erster intensiver Moment, wie ist es wenn mein Partner Sex mit einer dritten Person hat, hatten wir während unserer Fernbeziehung. Das heißt, ich war gar nicht live dabei, als es passierte. Sie hat mich vorher angerufen und gefragt, ob es wirklich in Ordnung ist.
Meine Gefühlswelt war von aufgeregt, erotisch bis panische Angst ein wahnsinniger Cocktail.
Die ersten Male zusammen waren deutlich leichter, weil man es live sieht und die Verlustangst nicht so auftritt. Wir finden es beide unglaublich erotisch und reizend den anderen aus einer anderen perspektive in Aktion zu sehen. Was mir persönlich wichtig ist, dass der andere Mann mit meiner Frau nicht Dinge macht, die ich weiß, sie nicht mag. Eigentlich ist sie da gut genug drinnen, denjenigen das auch wissen zu lassen, wenn ihr was nicht passt, aber ich kann nicht behaupten, dass ich nicht ein kleines Restbedenken habe, dass es passieren könnte. So standen wir z.B. einmal mit anderen Leuten in einer Gruppe und viele haben sich ziemlich gleichzeitig angefangen zu küssen. Und der Mann neben meiner Frau hat, und ich mag es gar nicht anders nennen, meiner Frau einfach die Zunge in den Hals gesteckt. Und ich war mir in dem Moment ziemlich sicher, dass ihr das nicht gefällt, so überfallen zu werden. Das hat sie später in unserem Nachgespräch auch bestätigt. Es ist in dem Moment nicht so einfach zu sagen, man schreitet ein als liebender und sorgevoller Partner oder man lässt seinen Partner seine eigenen Erfahrungen machen. Bei harten Grenzüberschreitungen (Kondom weg lassen z.B.) ist das natürlich keine Frage.
Wichtig ist uns immer, dass wir uns beide klar darüber sind, was geht und was nicht geht und dass wir uns während eines Spiels mit anderen nicht aus den Augen verlieren. Das ist nicht so einfach, weil ich mich z.B. auch voll auf die andere Frau einlassen will und dabei gleichzeitig darauf zu achten, was meine Frau so treibt und ob sie meine Nähe sucht und braucht, ist nicht so einfach.
Weiter ist uns ein Nachgespräch wichtig, wo wir den Abend Revue passieren lassen, was war gut was war nicht so gut.
Im Kopf suchen wir eigentlich eher nach Paaren, die ungefähr unser Erfahrungslevel haben, weil wir glauben, dass wir dann eher auf einer Wellenlänge sind und auch Unsicherheiten ähnlich akzeptiert werden. Das ist in meinen Augen aber ein falsches Bild gegenüber erfahreneren Swingern, was sich manchmal dadurch prägt, dass man auch hier im Forum Dinge liest wie "für die, die noch wissen, was richtiges Swingen bedeutet". Dadurch habe ich im Kopf, dass erfahrenere Swinger eher die Erwartung an PT haben. Und das stimmt mit Sicherheit für einen Großteil so nicht. Es ist aber nicht so einfach dieses Bild auszublenden.
Wir hatten viel Glück mit einem Paar, als wir zu sechst auf einem Zimmer gelandet sind. Die beiden haben Stop gesagt, als es anfing heißer zu werden und haben gefragt, wer wie weit bereit ist zu gehen. Es war zwar irgendwie komisch so direkt darauf angesprochen zu werden, aber es hat uns unglaublich geholfen, da wir in dem Moment sagen konnten, wir wollen noch keinen GV und das wurde dann einfach akzeptiert und wir hatten dennoch alle eine tolle Nacht. Ich denke unerfahrenen Paaren fehlt eher dieser Mut so etwas anzusprechen, um die Fronten zu klären. Uns fehlt der teilweise heute noch, weil wir uns lieber treiben lassen, was manchmal zu Irritationen führen kann.
Wir haben uns mit einem Paar, das wir zuvor in einem Club kennen gelernt haben, zu unserem ersten privaten Treffen eingelassen. Es war etwas steif von allen Seiten, weil wir uns alle unsicher waren, wie wir das Eis brechen wollen. Wir haben ein Kartenspiel mit selbst erstellten Aufgaben gespielt. Leider war das ganze Setting vom Raum und der Sitzposition an einem zu großen runden Tisch nicht so erotisch, um auf Tuchfühlung zu gehen. Wir landeten zwar dennoch im Bett, aber wenn wir vor diesem ersten privaten Abend nicht schon ein paar Clubbesuche gehabt hätten, wäre das noch prägender in Erinnerung geblieben. Uns hilft es sehr, wenn es einen Antreiber gibt, der die bestehenden Grenzen einreißt und jeden aus seiner Defensive rausbringt. Ansonsten geniert sich jeder, ob man das jetzt wirklich verlangen kann. Und wir beide sind selbst noch nicht so die Antreiber. Da hilft ein erfahrenes Swingerpärchen sehr.
Richtig schöne private Momente hatten wir mit einem Paar, das wir schon vorher kannten und wir beide durch Zufall erfahren haben, dass beide Swinger sind. Da war das Vertrauensverhältnis ein ganz anderes, was uns sehr gefällt. Man hat alle möglichen Themen, über die man sich eh schon unterhält und es ist nicht so ein abchecken, wer bist du eigentlich und was haben wir heute Abend vor? Auch mit den beiden haben wir Flaschendrehen gespielt, aber aus der Vorerfahrung haben wir eine deutlich schönere Atmosphäre gesucht: zusammen sitzend auf einem Sofa. Da ist Körperkontakt viel einfacher möglich
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Wir konnten uns lange private Treffen nicht so richtig vorstellen, wurden aber vor allem durch unser befreundetes Paar eines besseren belehrt. Mit einem völlig fremden Paar stellen wir es uns dennoch schwierig vor. Da muss schon viel zusammen passen, dass sich alle vier auf anhieb so verstehen, dass es ein entspannter Abend wird. Denn man ist ja direkt voneinander abhängig, ob etwas an einem Abend läuft oder nicht. Deshalb ziehen wir den Clubbesuch einem privaten Treffen vor. Da kann ja das Paar gerne mitkommen und wenn es nicht passt, hat jeder noch die Möglichkeit anderweitig fündig zu werden.
Auf jeden Fall finden wir, dass die Swinger, die wir treffen durften, unglaublich aufgeschlossen sind. Es dauert nicht lange, bis man Gesprächspartner findet oder gefunden wird. Das hilft ein Gefühl des Ankommens zu erzeugen und sich wohl zu fühlen, selbst wenn dann nichts läuft. Es ist schon eine kleine verrückte Welt, die wir nicht mehr missen möchten.
Am Ende ist es, denke ich, wichtig, sich über seine Grenzen und Erwartungen klar zu werden. Die Erwartungen sollten so klein wie möglich gehalten werden, sonst kann man schnell enttäuscht werden. Die Grenzen müssen klar kommuniziert werden und man muss lernen, dass man jederzeit ohne schlechtes Gewissen "Nein" sagen kann, egal in welcher Situation.
Le Sybarite