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Führt die Angst vor Verletzung zur Monogamie/Monoamorie ?

********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Die Ursache für Eifersucht ist häufig (nicht immer, aber wirklich oft) Verlustangst.
Die ist vollkommen unabhängig von der Beziehungsform. Denn entweder ist Verlustangst schon tief verankert (durch Liebesentzug in der Kindheit etc.) und Teil der Persönlichkeit der ängstlichen Person, oder es gab ein Schlüsselerlebnis aus einer vergangenen Beziehung, das diese erweckt hat.

Letzteres kann in monogamen wie polyamoren Beziehungen passieren. Denn das Problem ist in erster Linie Heimlichkeit, die Ängste schürt. Er erzählt mir irgend etwas nicht, hilfe, er hat eine andere. Oder versteht sich mit anderen Frauen viel besser als mit mir (gilt geschlechtsmäßig freilich auch umgekehrt). Und schon ist die Angst da, nicht mehr geliebt und bald verlassen zu werden.

Poly schützt davor nicht, macht die Dinge aber zumindest insofern einfacher, weil man hier Absprachen machen kann, welche "Fremdkontakte" noch in Ordnung sind. Ganz platt gesagt: Es ist entspannter für beide Seiten, "fremdzuflirten", weil sie beide wissen, dass sie dennoch weiterhin füreinander die Nummer Eins sind und bleiben. Die Angst bezieht sich also "nur" noch darauf, in der Hierarchie gegenüber jemand anderem unterlegen zu sein.

Das funktioniert aber auch in einer monogamen Beziehung gut. Wenn man sich vorher abspricht! Menschen, die gerne mit vielen anderen Menschen flirten, hören nicht zwingend auf, sobald sie in einer Beziehung sind. Müssen sie, finde ich, auch gar nicht. *nein* Denn es kommt auf Verlässlichkeit an. Wenn ich mich auf meine Partnerin verlassen kann, dass sie rechtzeitig eine Grenze setzt, wenn jemand anders mehr von ihr will, dann kann ich ihr auch vertrauen. Und Vertrauen ist Gift für jede Verlustangst.

*g*
****ody Mann
13.225 Beiträge
"Poly schützt davor nicht, macht die Dinge aber zumindest insofern einfacher, weil man hier Absprachen machen kann, welche "Fremdkontakte" noch in Ordnung sind. Ganz platt gesagt: Es ist entspannter für beide Seiten, "fremdzuflirten", weil sie beide wissen, dass sie dennoch weiterhin füreinander die Nummer Eins sind und bleiben. Die Angst bezieht sich also "nur" noch darauf, in der Hierarchie gegenüber jemand anderem unterlegen zu sein"

@********chaf Das bringt es wunderbar auf den Punkt. Jetzt bräuchte man noch Menschen, die gewillt sind, das zu beherzigen und umzusetzen.
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*********oach
106 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********rin87:
Ich kann deine Freundin nicht verstehen, da man Monogamie keinem aufzwingen kann nur weil man selbst gerne monogam lebt.
Mich verletzt es viel mehr wenn man mich belügt und hintergeht.
Dafür schätze ich Ehrlichkeit einfach zu sehr und das Thema Vertrauen sollte auch nicht vergessen werden.
Natürlich ist es irgendwo verständlich, dass man Angst hat seinen Partner zu verlieren, aber die hätte ich eher wenn ich mega eifersüchtig wäre und ihn zb krankhaft misstrauen würde oder ständig ne Szene mache wenn mir was nicht passt.

Verstehe ich dich richtig, das es ein Geschenk ist, wenn ich meinem Partner meine Exklusivität schenke aber im Gegenzug nicht seine Exklusivität einfordern darf/kann?
*********rin87 Frau
933 Beiträge
Nein, definitiv nicht 😂😂
#Zitat
Bis heute verstehe ich nicht, wie sich Menschen zu Monoamor oder Polyamor zuordnen können, denn Liebe ist ein Ereignis, das man nicht herbeiführen kann. Sollte ich einmal zwei Menschen gleichzeitig lieben, bin ich zeitweise polyamor. Ob das danach jemals wieder geschieht, kann ich nicht wissen.
#Zitat Ende

Liebe passiert.
Es kann sofort sein oder mit der Zeit sich entwickeln.
Ohne diese möchte ich keine Beziehung führen. Aber ich kann nicht 2 Männer gleichzeitig lieben.
Da hätte einer als Grundpfeiler immer das Mehr an Gefühlen.
Das wäre mir zu kompliziert und anstrengend auf Dauer .
Beziehung zu erhalten ist Arbeit. Dann lieber eine richtig als 2 nur halb.
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*********oach
106 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********rin87:
Nein, definitiv nicht 😂😂

wie meinst du denn dann diesen Satz
Ich kann deine Freundin nicht verstehen, da man Monogamie keinem aufzwingen kann nur weil man selbst gerne monogam lebt.

Sie zwingt doch niemandem etwas auf *gruebel*
*********rin87 Frau
933 Beiträge
Vielleicht ist aufzwingen in dem Fall das falsche Wort.
Ich finde man kann es aber nicht erwarten nur weil man das selbst bevorzugt oder es gerne so hätte.
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*********oach
106 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********rin87:
Vielleicht ist aufzwingen in dem Fall das falsche Wort.
Ich finde man kann es aber nicht erwarten nur weil man das selbst bevorzugt oder es gerne so hätte.

na ja meine Freundin klärt natürlich solch eine wichtige Lebenseinstellung im ersten Kennenlerngespräch ab
und fragt den Mann, ob er grundsätzlich monoamor leben und lieben will und auch in der Vergangenheit so gelebt und geliebt hat.
Finde die Frage schon spannend, vielleicht gibt es da bei dir nur Grundsätzlich ein allgemeines Problem mit deiner Partnerin? Wenn deine Freundin lieber Monogam leben möchte und sich nur auf dich fixieren will und du das nicht möchtest...
Naja sei es mal dahin gestellt.
Was erwartest du eigentlich auf so einer Plattform für Antworten? Klar wird hier der Großteil sagen "ich will frei sein"...
Jetzt zur Realität zurück... es gibt Menschen, also normale Menschen die so leben möchten wie vor 100 Jahren, ein Partner, erst in der Ehe Sex und sowas eben. Muss man sich eben eingestehen das bei knapp 8mrd Menschen es eine breite Masse gibt, die als Norm gilt und wenn man nun mit dem Teleskop auf eine kleine Gruppe blickt die einem dann total groß vorkommt.

Mein Standpunkt lautet dazu: Lieber Monogam glücklich sein als mit 100.000 unglücklich sein.
Profilbild
*********oach
106 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********ferd:
Mein Standpunkt lautet dazu: Lieber Monogam glücklich sein als mit 100.000 unglücklich sein.

Ok, das lässt sich wohl auch nicht umsetzen mit 100 000 Frauen *lol*
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Zitat von *********uest:
Falls es keine echte Liebe ist, sondern vielleicht einfach nur ein "Mögen" oder starke Sympathie (was ja für eine Partnerschaft auch okay sein kann und sicher oft der Fall ist), kann ich Deine Einstellung verstehen.

Mal abgesehen davon, dass ich mit dem Begriff "echte Liebe" eigentlich nichts anfangen kann ... empfinde ich es genau umgekehrt - auch und nicht zuletzt seit 16 Jahren in einer polyamoren Partnerschaft. Unsere Verbindung ist von einer Art, die durch Banalitäten wie ich sie hier lese (verzeiht, aber für mich ist Sex eine Banalität ... und der eigene Mangel im Selbstwert, den man dann dem Gegenüber umhängt einfach ... naja) nicht einmal berührt werden kann.
**2 Mann
6.233 Beiträge
Und was ist mit Menschen die sich auch beim Sex nicht wie eine Banalität vorkommen möchten?
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Ich schrieb, dass Sex für mich eine Banalität ist. Nicht Menschen, mit denen ich ihn habe.

Aber Jacke wie Hose: Monogamie ist ja eine Option. Müssten sich halt nur 2 finden, die das beide so sehen. Ach ja ... sehen würden das "offiziell" ja ganz viele so. Dann müsste man noch die abziehen, die die Monogamie einseitig, unabgesprochen und völlig unehrlich aufheben.
Wenn es so banal ist kann man es auch bleiben lassen .
Sex wird wohl überwertet und auf reine Bedürfnis Befriedigung reduziert.

Dazu braucht es weder poly noch mono.

*ironie*
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Ich darf Sex emotional unbedeutend finden und ihn trotzdem aus anderen Blickwinkeln als ewige Liebe und Treue genießen. Auch wenn sich das hier nicht alle vorstellen können. Macht ja nix.
**2 Mann
6.233 Beiträge
Zitat von *****ven:
Ich schrieb, dass Sex für mich eine Banalität ist. Nicht Menschen, mit denen ich ihn habe.

Nein, Du sprichst von Mangel an Selbstwert und dem Umhängen an den Gegenüber bei Menschen die im Unterschied zu dir Sex nicht als Banalität ansehen - auch wenn Du dir das nicht vorstellen kannst - das ist wertend, sorry...
****ody Mann
13.225 Beiträge
Um möglichst viel mitzunehmen, brauche ich ein Konzept, damit ich dabei moralisch unanfechtbar bleibe. Absolut legitim.

Manche machen aber gleich noch ein Mantra daraus und tun letztlich nichts anderes als der in meinem ersten Absatz.
*******nic Mann
387 Beiträge
Moin.
Zitat von ********chaf:

Poly schützt davor nicht, macht die Dinge aber zumindest insofern einfacher, weil man hier Absprachen machen kann, welche "Fremdkontakte" noch in Ordnung sind. Ganz platt gesagt: Es ist entspannter für beide Seiten, "fremdzuflirten", weil sie beide wissen, dass sie dennoch weiterhin füreinander die Nummer Eins sind und bleiben. Die Angst bezieht sich also "nur" noch darauf, in der Hierarchie gegenüber jemand anderem unterlegen zu sein.
(Hervorhebung durch mich)
In jedem Poly... steckt doch immer ein kleiner Mono..., der auf seine Exklusivitäten besteht *zwinker*
Solange man - auch als Poly.... - Exklusivitäten welcher Art auch immer von seinem Partner wünscht, sollte man im Gegenzug auch dessen (ggf. sexuelle) Exklusivitätswünsche nicht verteufeln.

Die Sicherheit, daß da jemand bei einem bleibt, sollte da ein anderer Dritter auftauchen, scheint mir in keinem Fall gegeben. Diese Sicherheit bekommt man m.E. nur im bilateralen Miteinander ("Beziehungsarbeit").

Thomas
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****ody:

Bis heute verstehe ich nicht, wie sich Menschen zu Monoamor oder Polyamor zuordnen können, denn Liebe ist ein Ereignis, das man nicht herbeiführen kann. Sollte ich einmal zwei Menschen gleichzeitig lieben, bin ich zeitweise polyamor. Ob das danach jemals wieder geschieht, kann ich nicht wissen.

Dabei hast du doch selbst die passende Definition dafür gegeben, wann man sich wie bezeichnen kann.
Wenn du Zeit deines Lebens nur einen Menschen gleichzeitig geliebt hast, dann bist du monoamor.
Wenn du dich in eine zweite verliebt hast, bist du ab dann polyamor. Weil du weißt: Du bist dazu grundsätzlich fähig, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben.
Ob du es dann später auch tun wirst, ist da irrelevant. Vielleicht tust du es nie wieder danach, aber es ist dennoch klar, dass du dazu grundsätzlich fähig bist.
Das ist wie bei Menschen, die bi sind und dennoch glücklich monogam verheiratet: Grundsätzlich können sie auch das andere Geschlecht lieben. Solange aber niemand um die Ecke kommt, der diese Liebe entfacht, ist es weiterhin, durchaus bis zum Ende seines Lebens, möglich, glücklich ohne zu leben.

Zitat von ****ody:

Die Angst vor Verletzungen kann zum Bekenntnis für Monogamie führen, so wie die Angst vor Enge und Bindung zu Polygamie führen kann. Mit Hilfe sehr erwachsener Kommunikation und gegenseitiger Wertschätzung kann man aus meiner Sicht fast jede Beziehungsform lust- und liebevoll leben.

Das sehe ich absolut genauso *top*
Der Schlüssel ist Kommunikation. Und Wertschätzung.
Bleibt dies gegeben, die gegenseitige Achtung vor den Gefühlen und Bedürfnissen seines/ihres Partners, dann lässt sich (fast) jede Krise meistern. Gemeinsam.
*g*
Wie lange halten solche Konstrukte ? 2 Menschen gleichzeitig zu lieben ?
Alltag und Erfahrung sehen ja oft anders aus.

Es interessiert mich wirklich ob es da Polyamore gibt die das über viele Jahre so praktizieren.
****ody Mann
13.225 Beiträge
Wie lange das hält, ist von der Kunst der zentralen Person abhängig, solch eine Sache am Laufen zu halten oder von der Leidensfähigkeit (Beispiel Brecht-Weigel) einer der Beteiligten.
Das war jetzt nicht die Frage. Wie lange schafft man diese Kunst? Viele Schreiben Sie leben polyamor.
Aber wie lange?
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von *******rau:
Das war jetzt nicht die Frage. Wie lange schafft man diese Kunst? Viele Schreiben Sie leben polyamor.
Aber wie lange?
Auch nicht länger oder kürzer als monogame Beziehungen auch würde ich sagen...

Meine Affäre ist nach meiner Ehe die längste Beziehung, die ich in meinem Leben habe.
Läuft seit fast 4 Jahren parallel.
Profilbild
*********oach
106 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********uest:
Die Einstellung Deiner Freundin ist für mich absolut nachvollziehbar, was Eifersucht und Verlustangst angeht. Denn beides sind Gefühle, die sicherlich in der großen Mehrheit der Menschen angelegt sind - vorausgesetzt, sie empfindet echte Liebe für ihren Partner.

Falls es keine echte Liebe ist, sondern vielleicht einfach nur ein "Mögen" oder starke Sympathie (was ja für eine Partnerschaft auch okay sein kann und sicher oft der Fall ist), kann ich Deine Einstellung verstehen.

Meinst du damit, das du aus Selbstschutz vor Verletzungen nur dann eine Frau lieben würdest, wenn es für dich eine Ausschliesslichkeit gäbe ? Und im Gegenzug du nicht lieben würdest, wenn es diese Ausschliesslichkeit nicht gäbe ?

Und was würdest du empfinden, wenn wie in meinem Falle, "echte Liebe" im Spiel ist ? *gruebel*
******din Mann
1.704 Beiträge
Ich für meinen Teil verstehe die Logik dahinter eh nicht, wie käme ich dazu zu glauben dass mich Monogamie vor Verletzung schützten könnte. *nachdenk*

Vielleicht in einer Idealwelt, mit Idealmenschen. *blumenwiese*

Um Monogam leben zu wollen gibt es wohl viele Gründe, und jedem sei es überlassen welches Beziehungsmodell gelebt zu werden gewollt ist.

Aber aus Angst vor Verletzung ... in wieviel Watte möchte ich mich in meinem Leben packen um das eine oder andere Aua zu vermeiden?
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