Hände
Ich liege nackt auf dir. Mein Rücken auf deiner Brust, mein Hintern auf deinem Bauch, meine Arme auf den deinen und mein Kopf liegt ein wenig abgewinkelt auf dem Kissen neben deinem Kopf. Meine Füße streicheln leicht die deinen.Ich höre dich atmen. Passe meinen Atem deinem an. Lasse mich in diese Intimität fallen.
Ich fließe in dich ein. Du fühlst dich gut an. Warm. Weich. Echt.
Nach einer Weile nehme ich deine linke Hand, hebe sie ein wenig hoch und sage leise: „Halten.“ Es wird das einzige Wort sein, das wir lange Zeit sprechen.
Sie schwebt vor mir, diese Hand und ich lege meine Handfläche exakt auf deinen Handrücken. Das ist nicht ganz leicht, deine Hand ist größer. Mit der anderen Hand zupfe ich eines der Gummiringe zurecht, die ich auf meinen Bauch gelegt habe. Ich umwickele deinen Zeigefinger mit meinem, schiebe das Gummiband ganz weit runter, bis zur Fingerwurzel. Das wiederhole ich mit all unseren Fingern. Jetzt sind wir verbunden.
Die rechte Hand ist schwieriger zu verknüpfen. Aber du hast nun verstanden, worum es geht und hilfst mir dabei. Super, alles hat geklappt, kein Gummi ist gerissen und immer noch ist alles ganz leise und ruhig.
Erstmal lege ich meine Hände, deine Hände auf meinen Bauch. Lasse sie dort ruhen. Schließe die Augen. Atme. Streiche mit meiner großen Zehe an deinem Fußrücken entlang. Du bist ganz ruhig, bewegst dich nicht. Gut so.
Ich hebe die linke Hand, ganz wenig nur und übe mit meinem Zeigefinger ganz leicht Druck auf den deinen. Du gibst dem Druck nach. Sehr gut. Ich öffne die Augen und halte mir beide Hände vors Gesicht. Ich schaue sie an.
Langsam spiele ich mit meinen neuen Händen. Krümme meine Finger, strecke sie wieder und schaue, wie du reagierst. Du reagierst sehr gut. Du bist konzentriert. Ich fühle mich ein wenig wie in einem Science-Fiction-Film, ich bin die Hauptdarstellerin mit einem neuen biomechanischem Ersatzteil, die sich erst mal an die Funktionen gewöhnen muss.
Ich lege mir die Hände auf das Gesicht und atme deinen Geruch ein. Genieße deine Wärme. Ich fahre über meine Wangen an meinem Hals entlang und halte genau an meinem Busen inne. Dort teilt sich das Fleisch, fällt links und rechts auf meine Rippenbögen. Ich korrigiere deine Handhaltung, so, dass die Fingerspitzen nun Richtung Schoß zeigen und wandere zu meinem weichen Bauch. Wir erklimmen gemeinsam die Rundung, schubsen ein übrig gebliebenes Gummi herunter und verharren am höchsten Punkt. Das Gewicht unserer Hände lässt mich meine Atmung deutlicher spüren. Ich bilde mit beiden Daumen - nein mit vier Daumen - und Zeigefingern ein Dreieck und lege es so, dass der Nabel genau über dem Punkt liegt, wo die Daumen sich treffen. Die restlichen Finger zeigen weiterhin zum Schoß. Weißt du, dass genau in diesem offenen Dreieck meine Gebärmutter liegt? Ich versuche, sie zu erspüren, aber ich fühle zu viel, um mich darauf konzentrieren zu können.
Eine Hand lege ich sacht auf meinen Nabel, die andere lasse ich meinen Körper erkunden. Das schabende Geräusch klingt laut in meinen Ohren. Ich komme nur bis zur Hälfte meiner Oberschenkel, mehr lässt unsere Lage nicht zu. Aber da ist ja auch die Taille. Mein Oberbauch. Mein leichter Flaum auf dem Venushügel. All’ das lasse ich dich wissen, lasse es dich spüren. Spüre es selbst.
Dein Schwanz schlängelt sich an mir hoch, pocht sachte gegen meine Scham. So ein frecher Hund! Ich wechsele die Hand, reibe damit über meine Haut, trinke deine Wärme.
Ganz langsam, wir haben ja Zeit, streichele ich die zarte Haut an meiner Körperseite, bis wir gestoppt werden. Meine Brüste liegen schwer auf dem Weg zu meinen Achselhöhlen und wir können sie nicht einfach übergehen. Nur die Fingerspitzen erlaube ich dir und streiche sacht darüber und lege deine, meine Hände dann auf den Ansatz meiner Brüste. Dort kannst du das heftige Schlagen meines Herzens spüren, nicht wahr? Diesmal möchte ich deine ganze Hand spüren und umrunde mit dir die Völle, das weiche, zarte Fleisch. In konzentrischen Kreisen, in unendlich langsamen Bewegungen, nähern wir uns meinen kleinen Brustwarzen. Die richten sich vorsichtig auf, begierig, berührt zu werden. Will ich das schon?
Ich hebe deine Hände an und lege sie sachte auf meine Brust, meine Brustwarzen liegen genau in der Mitte deines Handtellers. Gerade so, dass nicht das ganze Gewicht auf ihnen ruht, so, dass noch ein winziger Spalt Luft zwischen unserer Haut ist. Und so halte ich dich.
Es gibt sehr wenig, dass mich so erfühlt, wie dieses Gefühl. Die Wärme, die deiner Haut entströmt, fließt über die Brustwarzen direkt zwischen meine Beine. Meine Brustwarzen recken sich dir begehrlich entgegen und stupsen zart an deine Hand. Ich stöhne leise auf und drücke meinen Hintern etwas fester an deinen Unterbauch.
Langsam hebe ich die Hand wieder hoch, noch langsamer, und spüre, wie dieser merkwürdige Faden an Energie noch zwischen uns klebt. Ich lasse einen Zeigefinger auf meiner Brustwarze wandern, hauchzart. Ich spüre Feuchtigkeit zwischen meinen Schamlippen perlen, das Anschwellen meiner Vulva und dein Schwanz kommt mir noch ein wenig näher. Aber ich lasse mir Zeit, spiele zärtlich mit meiner Lust und gleite in diesen wunderbaren, zähen Moment hinüber, wo mein ganzer Körper geflutet ist von süßem, klebrigen Honig.
Dann stelle ich meine Beine auf, ich brauche Halt. Ich nutze deine Oberschenkel, um meine kalten Füße abzustellen und reibe sie ein wenig auf und ab, um mich zu wärmen. Deine Haare kitzeln meine Sohlen.
Ich schiebe eine deiner Hände langsam Richtung Körpermitte, die andere darf sich auf meiner Brust ausruhen. Ich lege deine Finger auf meine Vulva. Lasse sie da liegen und spüre den angenehmen Druck unserer beider Hände. Dein Mittelfinger gleitet zwischen meine Schamlippen, obwohl du ihn nicht bewegt hast. Dann soll das wohl so sein. Aber ich halte still, du hältst still. Ich will dich einfach nur spüren. Die anderen Finger dürfen vorsichtig mein Schamhaar ertasten, ich tippe sacht auf deine Finger, um sie zu lenken. Sanft ziehe ich deine Hand zurück, während sie auf meinem Schoß liegt und dein Finger fällt in einen nassen, weichen Graben, als sich meine Schamlippen teilen. Das entlockt dir ein erregtes Schnaufen und ich schnalze leicht mit meiner Zunge. Du bist ein Roboter, da schnauft man nicht.
Aber wo der Finger schon mal da ist, wo er ist, kann er ja auch die Gegend erkunden. Ich zeige ihm die Berge und Täler, die Furchen und Hügel. Den Aussichtspunkt lassen wir noch aus, das Beste kommt immer zum Schluß. Es fühlt sich unglaublich gut an, sich selbst so zu berühren, wie man es möchte und gleichzeitig die Haut eines anderen zu spüren. Ich entdecke mich mit deinen Fingern neu, ertaste meine Vagina Millimeter für Millimeter, spüre im selben Moment dich und mich. Dein Schwanz klopft nun energischer an, aber er ist heute nicht im Spiel. Ich zeige dir, wo die geheimen Punkte meiner Lust zu finden sind, gebe das Tempo vor, die Intensität und als ich mir sicher bin, dass du verstanden hast, lasse ich dich eine Weile gewähren. So schön. Du fühlst dich gut an in mir. Ich reibe meinen Kopf an deiner Wange, knurre und stöhne dabei und mein Hintern presst sich fest in deinen Bauch. Ich lasse dich meine verwaiste Brust streicheln und zart an den Brustwarzen zupfen und merke, wie sich ein Orgasmus aufbaut. Noch nicht, warte. Da ist noch mehr.
Und ich ebne dir den Weg zurück zu diesem wunderbaren, kleinen Knöpfchen, das wir vorhin ausgelassen haben. Wir umkreisen es langsam, spüren, wie es immer größer wird, anschwillt, sich aus seinem Häubchen schälen will. Ich lege Zeigefinger und Mittelfinger so, dass es in der Mitte liegt und so schieben wir es langsam vor und zurück. Nein, das kann man jetzt noch nicht anfassen, das explodiert sonst.
Ich ruckele mich ein wenig auf dir zurecht, denn ich will beide Hände an und in mir spüren. Deine Hand folgt meiner, angedockt wie ein versorgendes Tankflugzeug und ich steuere langsam diese wunderbar warme und saftige Höhle an, in der sich so viel Lust verbirgt. Es ist erst ein wenig ungelenk, das Ganze, aber wir finden unseren Rhythmus. Meinen Rhythmus. Ja, genau da. Und dort, ja, so ist es gut. Du reagierst wie die Tasten eines Klaviers und wir spielen eine verdammt gute Musik zusammen.
…
Wir sind immer noch verknotet. Es gefällt mir so. Ich drücke meinen Hintern noch ein wenig fester in die Mulde, die deine angewinkelten Beine und dein Bauch ergeben. Löffelchen. Wer hat sich das denn ausgedacht? Warum nicht Gäbelchen? Meine Haare stehen mindestens so steil ab, wie die Zinken einer Gabel. Unsere Finger trocknen langsam, während die Feuchtigkeit, in der wir liegen, langsam kalt und unangenehm wird. Wir werden das Bett frisch beziehen müssen. Ich ziehe deine Arme noch etwas fester um mich, wie eine gemütliche Jacke.
Können wir das bitte so lassen?
Ich mag es, dich an mich gekettet zu wissen.