„Zur Diskriminierung:
Ich weine auch jedesmal, wenn ich Gruppennamen wie „Skinny“ oder „Kleine Titten“ lese.
Mir ist schon klar, dass das herbe ist, so kompromisslos einen Gruppennamen zu formulieren. Allerdings bin ich es als Frau einfach gewohnt, permanent über Äußerlichkeiten definiert, angenommen und abgelehnt zu werden. Die Messskalen, mit denen weibliche Körper bewertet werden, sind in ihrer Konsequenz viel unerbittlicher als eine Gruppe, die schlicht genau das macht und das auch noch klar ausspricht: ein äußerliches Merkmal zum bestimmenden Kriterium zu machen.
Inklusion ist ein wichtiges Thema, aber bei der Beschäftigung mit sexuellen Vorlieben darauf zu bestehen (und zwar nur weil es ja um Männer geht), halte ich für unangebracht. Wer kleine Schwänze doof findet, kann natürlich auch eine scheinbar positive Formulierung wie „Big Dicks Only“ wählen, sagt aber exakt dasselbe: keine kleinen Schwänze. So wie „Skinny Girlz“ halt eher nix für Wuchtbrummen sein dürfte.
Kann man sich natürlich drüber beschweren, muss man aber nicht.
Ich seh da einen erheblichen Unterschied.
Von Vorlieben-Gruppen, auch optisch, fühle ich mich als Frau überhaupt nicht diskriminert auch wenn ich in die jeweilige Gruppe nicht reinpasse.
Außerdem sagt eine Vorliebe ja noch nichts darüber aus, ob man Menschen, die über dieses Attribut nicht verfügen (große Brüste, kleine Brüste, dick, dünn, klein, groß usw.) ablehnen würde.
Der Gruppenname "kleiner Penis nein danke" ist aber eindeutig abwertend.
Und da ist es mir auch egal, dass Frauen ja auch Jahrhunderte damit leben mussten, dass sie aufgrund körperlicher Merkmale abgewertet wurden.
Ich finde es einfach generell komplett daneben, wenn jemand aufgrund seiner körperlichen Gegebenheiten abgewertet wird.
Und ich würde mich deshalb auch niemals mit jemandem treffen, der Mitglied in der Gruppe ist; übrigens auch nicht mit jemanden, der Mitglied in der Gruppe "Only Attractives" ist - die Gruppe finde ich zudem außerdem peinlich.
Zur Eingangsfrage:
jemanden zu beleidigen aufgrund seiner Körpermerkmale ist meiner Ansicht nach nie in Ordnung, auch nicht im BDSM-Spiel. Jemanden wirklich zu beleidigen ist nämlich kein Spiel.
Und auch wenn derjenige vielleicht sagt, dass er es okay fände, weiß man nicht, wie solche Beleidigungen psychisch nachwirken und ob derjenige das nicht viellecht auch nur deshalb "okay" findet, weil er schon so oft deswegen beleidigt wurde udn sich eigentlich tatsächlich schlecht fühlt.
Traumatisierungen sollte man nicht wiederholen.
Und da sehe ich die Doms durchaus in der Verantwortung.