Gedanken zur Erzählung
Hin und wieder erwähnte ich es schon: Ich bin nicht so versessen auf Fortsetzungsgeschichten. Das mag meinen persönlichen Vorlieben und meiner Art des Lesens geschuldet sein. Wenn ich einen faszinierenden Stoff gefunden habe, brauche ich Raum, Zeit und Gelegenheit, mich darin zu versenken.So kam ich schon nach den ersten Kapiteln der spannenden Geschichte auf die Idee, mir damit einen schönen Leseabend zu machen. Mit dem freundlichen Einverständnis der Autorin durfte ich mir die einzelnen Teile zusammenkopieren. Ich formatierte sie Tablet-gerecht, packte sie in ein hübsches PDF, freute mich an rund fünfundneunzig Seiten erstklassigen Lesestoffs und wartete auf die passende Gelegenheit.
Die ergab sich bald. Am Montagabend, nach einem schwülheißen Sommertag standen drohende, bleigraue Gewitterwolken am Horizont. Blitze und fernes Wetterleuchten, dumpfes Grollen und zunehmende Abkühlung schienen mir die passende Umgebung für einen Leseabend auf dem Balkon.
Die Vorbereitungen waren schnell getroffen. Eine Flasche Schöfferhofer-Grapefruit, ein bequemer Sessel und mein Tablet mit Keas Erzählung genügten.
Sehr schnell fing das fantasiereiche Treiben Lilys mich ein und ich geriet in ihren Sog, der die Umwelt zur Staffage verkommen ließ. Ich liebe diesen Zustand, von einem guten Text dem Alltag entzogen und in neue, fremde Welten entführt zu werden. Ich gerate so in eine Art Trance, die mich oft nötigt, über den Punkt der Müdigkeit hinaus mit meinem Buch sitzen zu bleiben und den Abenteuern zu folgen. Ein Zustand, der nicht oft eintritt, den ich aber trotz aller damit verbundenen Unbill noch nie bereuen musste.
Genauso erging es mir an diesem Abend und ich verbrachte eine gute Stunde mit Keas Werk. Für mich sicher eine der besten Geschichten, die mir auf dieser Plattform bislang begegnet sind. Getragen von einem sicheren Schreibstil, souveränem Umgang mit der gesamten Bandbreite unserer schönen Sprache und einer wunderbar ausufernden Fantasie, hat sie mich sehr beeindruckt. Die liebevoll bearbeiteten Bilder taten ein Übriges.
Wieder einmal ist es Dir, verehrte Kea gelungen, mich mit Deiner Schreibkunst zu verzaubern.
Es gäbe Anmerkungen zu der Erzählung, sachliche, persönliche und sehr persönliche, doch die gehören nicht hierher und darum habe ich sie der Autorin bereits in einer Mail mitgeteilt.
Fazit: Für mich bleibt ein Abendvergnügen auf sehr, sehr hohem Niveau, das weit über das hinausging, was man an Inhalten auf einem sexpositiven Forum, in einer von entsprechender Erwartungshaltung eines wesentlichen Teils des Publikums geprägten Umgebung erwarten darf. Ich bin sicher, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
In diesem Sinne wünsche ich mir weitere spannende Lesestunden und der Autorin eine glückliche Hand bei ihren zukünftigen Werken.
Der Patrizier