Eine interessante Frage auf einer Online-Dating(?)-Plattform wie Joyclub... denn Erstkontakt per Anschreiben, gefolgt von einem Videochat bricht ja schon das Eis.
Ich selbst gehöre zur introvertierten Hälfte der Menschheit (was nicht mit Schüchternheit zu verwechseln ist).
Vortrag auf einer Theaterbühne vor 800 Leuten halten oder TV Interviews geben? - Kein Problem!
Eine Frau auf einer Party oder einem Café ansprechen? - Oha! Sperrig, bemüht wirkend... ewiger Anfänger!
Kommt schon vor, dass man Kärtchen mit Telefonnummern bekommt, wenn man eine Weile Augenkontakt hatte (diesen ganz besonderen... tiefen... meine ich). Kommunikation, wie sie nur in der realen Welt möglich ist. Ohne Pixel.
Ich selbst würde den Telefonnummern-Stunt Frauen gegenüber nicht zumuten - fühlt sich für mich übergriffig an.
In den letzten Monaten haben Frauen mich hier angeschrieben, zum Teil ohne Ansatzpunkte in sehr kurzen Profiltexten, und wir haben trotzdem ein paar schöne Video-Calls gehabt, vor dem Lockdown auch ein schönes Date. Mehr ist aktuell und voraussichtlich bis Oktober 2021 eh sinnlos (bei mir verkrüppelt gerade alles Emotionale; ich ersaufe das in Arbeit).
Wie auch immer: Worüber redet man da?
Nehmen wir uns ein Beispiel an Comedians: Die quatschen zum Teil davon, was sie gerade in der Fernsehwerbung gesehen oder auf dem Bahnsteig erlebt haben und unterhalten damit ein Millionenpublikum.
Heißt übersetzt: "What's on my mind right now?" - Einfach drauflosreden (so wie ich hier einfach sinnfrei und sinnlos drauflosschreibe, weil ich grad zu faul zum Programmieren war).
Ich hab mal in Manila eine Woche lang mit CEOs von Konzernen über eine Investition gequatscht. Keiner hat's wirklich kapiert.
Dann, abends in einer kubanischen Bar mit milder Zigarre im Mund sah ich diese schöne Frau... die verstand den Kram auf Anhieb!! Nach zwei Stunden Gespräch über Realzinssätze erwähnte ich kurz ihre schöne Nackenlinie, und wir gingen im Morgengrauen in mein Hotel und hatten heftigen Sex (und seit damals, seit 20 Jahren, eine Freundschaft mit gelegentlichen gegenseitigen Besuchen).
(Tipp am Rande: Wichtig ist, dass du das "Don't disturb"-Schild nicht verkehrt herum mit der "Please make up my room"-Seite vor die Tür hängst vor lauter ...ich hab da schlechte Erfahrungen!)
Solche anekdotische Evidenz hilft bei der Frage, worüber man beim Erstkontakt am besten reden sollte, wohl nicht viel weiter... nicht wahr?
Das hat System: Denn die Welt ist bunt, und dein Gegenüber könnte alle potenziellen Interessen derselben haben, was schlimmstenfals nur zwischen den Zeilen herausschimmert. Ohne jeden Bezug zu gerade Erlebtem oder bekannten Interessen bliebe noch: "Wie heißt du? Willst du Kinder? Kaffee mit Mich UND Zucker?"
Zum Thema Erstkontakt gibt es übrigens einen schönen Versuch eines männlichen Fotomodells und Bloggers auf Tinder, der sogar mit sexistischen und erniedrigend-beleidigenden Sprüchen erfolgreich Kontakte (auch auf Anhieb sexuelle) geknüpft und das Ganze anonymisiert veröffentlich hat ...der Erfolg war wohl eher seiner Desoxyribonukleinsäure geschuldet, wie er selbst mutmaßte. Ich hoffe, sein Frauenbild hat nicht gelitten (er war noch jung).
Als @****210 profitierst Du von ebendiesem Vorteil (womit ich nicht dazu einladen möchte, den o.g. Versuch zu wiederholen)
Ach, ja... ein weites Feld.
...und dann gibt es da diese Leute, bei denen die Sonne aufgeht, wenn sie auf eine Party kommen!
Die stelle ich dann als Vertriebler oder Geschäftsführer ein (und hab meine Ruhe und bestenfalls gute Umsätze dazu).
Dann sind sie beschäftigt und schnappen mir keine Frau auf der Weihnachtsfeier weg!