„In den beiden Serien wird die Anziehungskraft der beiden zueinander Passenden (in dem Fall Match oder Seelenverwandter genannt) derart überhöht dargestellt, dass die beiden unmittelbar so voneinander fasziniert sind, dass eine Beziehung schicksalshaft und vollkommen unausweichlich erscheint - im Extremfall dann eben auch auf Kosten bestehender Partnerschaften.
Nun tun wir mal so, als handele sich es bei den Serien um Kunst ... und Kunst lebt bekanntlich von der Übertreibung/Überzeichnung. In der Kunst ist das erwünscht, um eine (ggf. sogar kontroverse oder auch distanziert kritische) Auseinandersetzung mit einem Thema oder einer These/Ansicht anzuregen.
Nicht immer ist es dabei die Intention des Künstlers, damit ernstzunehmende Lebensanschauungen oder Lebensmodelle zu propagieren.
Erschwerend hinzu kommt, dass gerade bei der künstlerischen Aufarbeitung von Beziehungsthemen alle Protagonisten dem gleichen Geist entspringen, d.h. gerade z.B. telepathische Verbundenheit ist hier keine Kunst, sondern liegt in der Natur der Sache. Z.B. bei Liebesromanen würde ich es sogar eher als Kunstfehler betrachten, wenn die AutorIn nicht dazu in der Lage ist, zwei jeweils individuelle Personen mit divergentem Geist und Wille zu denken und zu zeichnen. Da sind verschiedene Figuren im Grunde nur die künstlerischen Reinkarnationen der gleichen Seele, insofern ist Sellenverwandtschaft da eher ein Zeichen von Phantasielosigkeit.
Im echten Leben halte ich Seelenverwandtschaft in einer Beziehung nicht einmal wirklich für so erstrebenswert.
Das ggf. auch leicht kontroverse Wechselspiel zwischen zwei verschiedenen Seelen und die dabei entstehende "Reibungswärme" empfinde ich als wesentlich bereichernder.