Wenn der Frauenarzt keine organische Störung finden kann, kann man sich mit der Psyche beschäftigen.
Unter der Annahme das wir Menschen unsere Entscheidungen über das Gefühl bzw. Unterbewußtsein fällen, ich glaube es sind um die 80% aller Entscheidungen, also ein relativ hoher Anteil, lohnt sich eine Betrachtung der Psyche sehr wohl.
Ich habe mit meiner ersten Freundin vor 42 Jahren ähnliche Erfahrungen gesammelt. Damals war ich zu jung um damit umzugehen. Es hat mich geprägt und die Grundlage für meine Einstellung gelegt.
Kurze Geschichte, wir waren 2,5 Jahre zusammen und haben insgesamt 5 mal miteinander geschlafen, also Schwanz in Muschi (Penetration). Ging irgendwie nicht, sie war zu eng und hatte nur Schmerzen, an Orgasmus bei ihr war gar nicht zu denken. Komischerweise konnte ich sie mit meinen Fingern erregen. Sie wurde ganz normal feucht und war normal geöffnet. Aber in dem Moment, wo der Schwanz ins Spiel kam, war es, als würde ein Schalter umgelegt. Aus.
Später hat sich rausgestellt, das sie mit etwa 10 Jahren von ihrem Schwager missbraucht worden ist. Sie hatte das verdrängt und nie mit mir darüber gesprochen. Aber beim Sex (Penetration) kam das wieder zum Vorschein.
Das ist sicher ein krasses Beispiel und muss natürlich im vorliegender Fall überhaupt nicht zutreffen. Es geht mir darum zu zeigen, was durch die Psyche möglich ist oder eben auch nicht.
Außerdem leidet die betroffende Frau darunter. Das Selbstwertgefühl kann darunter leiden, dann tauchen vielleicht auch so Fragen auf wie bin ich normal oder habe ich eine Macke, bin ich krank und muss vielleicht zum Psychologen.
Zuerst mein Rat, Ruhig bleiben, keine Panik. Es ist keine Krankheit, es handelt sich um eine Störung des inneren Zustands, des inneren Gleichgewichts. Und die Chancen das man es in den Griff kriegt stehen gut.
Dazu braucht es in erster Linie den eigenen Willen das zu ändern und vor allem, vielleicht das wichtigste, einen verständnisvollen Partner, der auch bereit ist, eventuelle eine Sexfreie Zeit gemeinsam durchzustehen.
Ich würde jetzt auf jede Art der Penetration verzichten und zwar schon im Ansatz. Auch nicht das sie es ihm zu gefallen macht. Damit nimmt man den Druck raus. Ist sicher nicht einfach, aber machbar.
Streicheln, Küssen und Fingern (in Maßen) ist erlaubt. Oder vielleicht auch mal 3 Monate ohne Fingern.
Man kann natürlich Gleitcreme o.ä. verwenden und das Symptom austricksen. Quasi so ein bißchen verdrängen. Das blöde ist nur, das Unterbewußtsein vergisst nie, niemals.
Je eher man daran arbeitet umso größer sind die Chancen, danach ein entspanntes Verhältnis zur Sexualität zu bekommen, die dann auch bis ins hohe Alter bestehen bleibt.
Dann lernt das Unterbewußtsein etwas dazu und relativiert das vorher geschehene.
Sorry für den vielen Text, es ist halt ein sehr komplexes Thema. Ich hoffe, das ich es einigermaßen erklärt habe und vielleicht einen Denkanstoß geben konnte.
LG