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Beziehung ohne Erwartung?

Beziehung sind mitunter einfach verdammt kompliziert und anstrengend. Deswegen ist für mich auch ein gutes Indiz für eine funktionierende Beziehung wenn eben nicht immerzu Diskussionsbedarf besteht.

Kommunikation ist wichtig, aber wenn ich mit meinem Partner ständig über allen Kram diskutieren muss, dann muss ich mir irgendwann eingestehen dass es nicht passt.
******ron Mann
4.544 Beiträge
Zitat von ********lack:
@*********_Typ

Mal ein Beispiel, was ich noch nie verstanden habe.
Ein Paar, eine Seite ändert offensichtlich das Verhalten. Auf Nachfrage kommt aber "nein, alles ok."
Die andere Seite denkt, alles ok, kein Handlungsbedarf.
Ist es aber nicht...statt zu erklären was denn nun los ist, wird erwartet, das die andere Seite wissen muß, was sich geändert hat und soll selbst drauf kommen.

WiB


Und hier wird aus einer Erwartung eine Bedingung gemacht (die andere Seite muss wissen). Dann auch noch eine unausgesprochene.
Erwartungen sind für mich so: wenn... dann... Geschichten. Sprich: wenn Du mir trefflich sagst ohne Hinweise von mir, warum ich mein Verhalten geändert habe, dann kehre ich zu meinem alten Verhalten zurück.
Bedingungen aber sind: Du musst wissen warum ich mein Verhalten geändert habe und es mir sagen. Erst dann kehre ich zu meinem alten Verhalten zurück.
Aber mit diesem "Müssen" entziehe ich zum einen meinen Partner die Freiheit sich zu entscheiden, ob, wann, wo und wie er mir das sagt und zum anderen, so interpretiere ich das von Dir angesprochene Verhalten als Einforderung einen Vertrauensbeweises. Erst wenn mein Partner mich "lesen" kann, in jeder Situation und mit mir dann auch immer so umgeht wie es mein Bedürfnis ist, kann ich auf die Liebe und den Bestand der Beziehung mich verlassen und vertrauen.

Natürlich gibt es auch Gründe die der andere erst gar nicht erkennen kann.
Wie Du schon geschrieben hast, manche Veränderungen kommen nicht aus der Beziehung oder des Partners heraus. (Sie kommen von außen oder sind den eigenen unabhängigen Entwicklungen geschuldet, ob nun krankheitsbedingt, hormonell, Stress und Ablenkung auf Arbeit oder weil man sich eben auch einfach "weiterentwickeln" will).
Und manchmal hat sich auch der Partner verändert (vielleicht nur für eine bestimmten Zeit).

Da hilft es ungemein, darauf zu vertrauen, dass der andere liebt und die Beziehung mit dem Partner aufrecht erhalten will und das sein Umgang mit der Situation ein wohlwollender, in die Beziehung investierender Umgang ist. Und eben jenen eingeforderten Vertrauensbeweis nicht verlangen.
Wer Gründe zum Vertrauen braucht, sollte danach suchen und nicht stillschweigend einfordern oder "testen".

Schön ist so eine Situation nicht und mit Sicherheit für beide Seiten nicht leicht das auszuhalten, auch dann wenn der eine von dem anderen manchmal denkt, er könne das.

Sollte sich so was immer wieder mal wiederholen, dann steckt doch da aber ein Muster oder eine Absicht dahinter. Da hilft echt nur noch reden, reden, reden... und wer das nicht will oder kann, dann in letzter Konsequenz ein Ende der Partnerschaft.
Mittlerweile denke, die einzige Erwartung, die erfüllbar ist, ist die Erwartung, die ich an mich selbst habe.

Bin ich so wie ich sein möchte. Konnte ich meine Bedürfnisse aussprechen, und sagen was ich brauche um glücklich zu sein.

In dem Moment, wo ich von anderen etwas erwarte, nehme ich sie mMn in die Pflicht etwas zu tun, was mir gut gefallen würde.
********lack Frau
19.315 Beiträge
@*********iese

Es wird schon schwierig, wenn man die Erwartungen nur an den Partner/in knüpft, dann wird er/sie zum Erfüllungsgehilfen.
Und ich gehe da mit @*********_Typ überein, das es natürlich hilfreich ist, wenn Kommunikation da ist und nicht nur wenn was ist!Aber wenn die aus bleibt, wenn was ist, dann wird es für beide Seiten schwer und dann ist es auch wichtig Vertrauen in die Beziehung zu haben.
Und wieder kommt mir der Spruch in den Kopf
"gib mir das Gefühl Dir alles sagen zu können, aber es nicht zu müssen!" Autor leider unbekannt
WiB
Kommunikation ist der Schlüssel. Sich mitteilen.

Ich merke schnell, ob ich mit jemand kommunizieren oder nur unterhalten kann. Wenn man sich live sieht und die Reaktionen des anderen bewußt wahr nimmt, vielleicht auch die Unterbewußten, ist das noch mal etwas anderes als hier im Joy. Wenn ich jemand gegenüber sitze, ist das für mich Kommunikation in Reinform.

In einem Textforum das auszudrücken, bzw. in Worte zu fassen was man denkt, ist vielleicht auch Übungssache.

Ich denke, am Anfang einer Freundschaft oder Beziehung, wo man denkt, es könnte ernster werden, ist es wichtig, so etwas wie "Erwartungen", Bedürfnisse usw. abzuklären.

Theoretisch hört sich das alles so einfach an. Das aus meiner Sicht problematische ist, die emotionale Beteiligung.
**2 Mann
6.231 Beiträge
Ich gehöre zu denjenigen die sehr wohl Erwartungen an einen Partner stellen - ich nenne sie allerdings lieber Kriterien. Diese stülpe ich allerdings niemanden auf, noch bin ich jemand der still auf einem Ästchen sitzt und schaut ob das geneigte Frauchen diesen entspricht oder, wenn nicht, einfach davonflattert.
Kommunikation?
Aber ja und wie!

Ich lasse niemanden im Unklaren, was und wie ich denke und ich frage mein Gegenüber dann folgerichtig nach seinen Gedanken - Partnerschaft, Gemeinsamkeit und Zusammenleben hat durchaus viel mit Vereinbarungen und Übereinkünften zu tun und dies ist miteinander abzusprechen und abzustimmen, zu justieren, neuzubewerten ... also ein steter und dynamischer Prozess und daher reicht mir der Begriff Er-wart-ung nicht aus, denn allein der Teilbegriff warten ist mir einfach viel zu passiv und erscheint mir somit auch nicht hilfreich.

Ich weiß nicht wer es sagte, sinngemäß ungefähr "Erwartungen sind nur einseitig geschlossene Verträge..."
********lack Frau
19.315 Beiträge
@*********iese

Aber eine emotionale Bindung macht es doch erst zu einer Beziehung.
WiB
Nein, ich möchte die Beziehung weder mit Erwartungen noch mit "über alles reden" überfrachten. Ich bin nicht meine Beziehung, sondern ich bleibe ich und belasse manche bis viele Dinge bei mir und nicht beim Partner. Ich bin ein erklärter Gegner des "gemeinsamen Wir-Erlebens" und lasse die Beziehung gerne so laufen, wie es kommt.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Beziehung ohne Erwartung?
Hallo in die Runde,

mich interessiert, ob es so etwas gibt, ob und wie das funktioniert.

Ich könnte mich das vorstellen mit der kleinen einzigen Erwartung, das meine Partnerin immer offen und ehrlich zu mir ist. Oder ist diese Erwartungshaltung von mir schon zu groß?

Natürlich kann man eine liebevolle Beziehung ohne Erwartungen, Bedingungen oder gar Regeln eingehen und auch führen.. *top*

Man muss zu sich selbst ehrlich sein, sich lieben und auch kennen...einen anderen Menschen in seinem Wesen erkennen und genau so lieben wie er ist..auch diesen Menschen genauso annehmen...nicht verändern wollen keine Erwartungen an ihn richten..

Man kann für sich auch Träume und Wünsche haben...wie man selbst sich eine Beziehung vorstellt...aber genau dazu braucht man den Menschen der ebenso liebt und fühlt und die gleichen Träume für die Zukunft hat..

Man kann aber auch im Laufe der Zeit gemeinsame Wünsche entwickeln, die aus Liebe (der vollständigen Annahme des Anderen) heraus erwachsen und so die gemeinsame Zukunft gestalten und erleben.. *love3*
******ron Mann
4.544 Beiträge
@********s_63
Man muss zu sich selbst ehrlich sein, sich lieben und auch kennen...einen anderen Menschen in seinem Wesen erkennen und genau so lieben wie er ist..auch diesen Menschen genauso annehmen...nicht verändern wollen keine Erwartungen an ihn richten..


Wenn das weder Bedingungen noch Regeln sind, was ist es dann?

Eine Vollständige Annahme des anderen... Klingt in der Theorie super, aber praktisch ist das unmöglich. Da vertraue ich doch lieber darauf, dass ich auch dann geliebt werde, wenn mich meine Partnerin gerade nicht leiden mag. (oder Annehmen kann.)
*******schi Frau
14.591 Beiträge
für mich ist es jedenfalls völlig sinnfrei

mit leuten karten zu spielen

die nicht unter allen umständen gewinnen wollen

so emotionslos und ohne leidenschaft ist das absolut langweilig...
Zitat von *******een:
für mich ist es jedenfalls völlig sinnfrei

mit leuten karten zu spielen

die nicht unter allen umständen gewinnen wollen

so emotionslos und ohne leidenschaft ist das absolut langweilig...

Über Leidenschaft können wir auch diskutieren. Um bei deinem Beispiel mit den Karten zu bleiben, ich kann auch so spielen, ohne gewinnen zu wollen. Einfach so, um des Spielens willen.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Meine Erfahrungen sagen mir, dass Erwartungen den großen Nachteil haben, dass man sich auf deren Erfüllung verlässt und enttäuscht werden kann. Nichts ist sicher. Nicht einmal das, was man sich freimütig zugesteht.

Wünsche, Visionen, Sehnsüchte dagegen halte ich für unverzichtbar, warum sollte man sonst eine Beziehung eingehen. Ich wünsche mir immer eine offene, ehrliche Kommunikation, ich wünsche mir respektvollen Umgang miteinander, letztlich weiß ich aber, dass es in einer Beziehung niemals den vollständigen Einklang der persönlichen Interessen gibt. Allein schon die Wertschätzung für das Gemeinsame wird nie gleich sein.

Meine Erfahrungen, die ich in Beziehungen gemacht habe, lassen Erwartungen an eine Partnerin nicht mehr zu. Ähnlich würden diese Frauen vielleicht auch nach einer Beziehung mit mir resümiert haben. Ich habe mich in den letzten 20 Jahren um Transparenz bemüht, finde ich unheimlich wichtig, ich habe es aber auch nicht immer hingekriegt.

Teilweise habe ich Erwartungen geweckt, durch Worte und Taten, manchmal auch durch die Unterlassung von etwas und enttäuscht. Ich wusste, was ich tue, bin ja schon groß. Das ist meine Verantwortung, aus der ich mich nicht herausreden kann. Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, ist aus meiner Sicht ein Grundbaustein für Beziehung. Kann ich das von anderen erwarten? Nein, auch das kann ich nicht, nur wünschen.
Ich lese ja fleißig mit und bin erstaunt wieviele Meinungen und Ansichten es zu dem Thema gibt. Und das Meiste klingt auch alles sehr vernünftig.

Aber andererseits kommt mir dann wieder der Gedanke (und da nehme ich mich selbst nicht aus): wenn wir doch alle offenbar so gut wissen wie es geht, warum gibt es dann immer mehr Singles und Alleinerziehende?

Natürlich wird das Leben zunehmend komplexer und die ganzen „Parameter“ die passen sollten werden immer mehr.

Aber mich beschleicht auch der Eindruck dass zunehmend mehr Menschen auch gar nicht mehr wirklich bereit sind auf jemanden so richtig einzulassen. Einerseits wünscht man sich Liebe, Zweisamkeit und Harmonie, aber andererseits will sich auch keiner mehr „verbiegen“ lassen, viele betonen wie wichtig ihnen ihre Unabhängigkeit und ihr Freiraum ist und dass man(n)/Frau genau weiß was man will bzw. nicht mehr will usw. ...

Das verstehe ich auch alles und sicherlich hat jeder von uns seine Ansprüche/Vorstellungen und nogos.

Aber mitunter kommt es mir so vor dass nicht wenige ihre Anspruchsliste zu exakt abarbeiten.

Zuviel Kopf und Theorie und zu wenig Herz und Bauchgefühl. Eine Partnerschaft bedeutet ja immer auch Veränderungen und Kompromisse und ich glaube dass dazu immer weniger Leute wirklich bereit sind.

Ich selbst habe mich z.B. früher nie mit dem Gedanken anfreunden können Kinder zu haben. Vermutlich hatte ich Zuviel Angst vor der Verantwortung. Durch meine letzte Beziehung habe ich erleben dürfen wie wunderbar es ist, Kinder um sich zu haben (natürlich auch anstrengend und oft nervig, aber unterm Strich war es für mich eine Bereicherung). Und heute vermisse ich die beiden Kids fürchterlich.

Ich bin jetzt Vlt etwas zu weit vom Thema abgedriftet, aber das Thema „Erwartungen“ spielt dabei ja auch eine zentrale Rolle.
Die Diskrepanz zwischen Theorie und Umsetzung.

Mögliche Gründe wären aus meiner Sicht:

1. Zuerst einmal beschäftigt sich ja jeder für sich mit dem Thema, also ist alleine beim Lesen dieses Threads, Paare mal ausgenommen. Und nicht jeder im Joy interessiert sich dafür, sonst würde der Thread schon platzen.

2. Das Auseinandersetzen mit den eigenen Erwartungen bedeutet auch, Arbeit an sich selbst, überhaupt alles mal in Worte zu fassen, bereits das Schreiben hier kann das schon auslösen.

3. Viele Beziehungen laufen einfach so, Geld, Liebe, Sex, alles da. Und vielleicht kommt so nach dem Einsetzen der Routine irgendwann der Punkt, hm, irgend etwas läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe oder so ähnlich.

4. Es ist was neues, eine andere Art der Kommunikation in der Beziehung. Mal ehrlich, wer setzt sich schon vor einer Beziehung hin und sagt, welche Wünsche und Bedürfnisse er hat. Vielleicht weil man die Erwartung hat, das es schon irgendwie geht. Und hier beißt sich der Fisch in den Schwanz. Die Erwartung, was ist das?

Das sind nur 4 Gründe, die mir spontan einfallen. Die Liste ließe sich bestimmt verlängern.
Ach ja, die Kommunikation.

Der Augenblick muss für beide passen, entspannte Situation, genügend Zeit und die Bereitschaft, so etwas überhaupt mal anzusprechen. Die Körpersprache gehört für mich auch zur Kommunikation.

Die Scheibchen-Methode, also das stückweise Mitteilen von den eigenen Wünschen ist auch ok. Also nicht immer alles auf einmal besprechen, sondern vielleicht erstmal dem anderen Raum und Zeit geben, darüber nachzudenken. Und nicht immer gleich auf eine Antwort warten (da ist sie wieder, die Erwartungshaltung, ohh) Und auch nicht auf eine Erfüllung der Wünsche warten, quasi bedingungslos einfach äußern.

Ich möchte auch nichts gewinnen, ich möchte Gemeinsamkeit herstellen.

Ich denke, das es bei solchen Gesprächen auch zu Mißverständnissen kommen kann, nach dem Motto, was will der Partner plötzlich von mir wenn er so ein Thema anfängt, und das sich dann Emotionen aufgrund der Mißverständnisse einstellen können, einer heult, ist beleidigt (leidet siehe Leidenschaft) oder so ähnlich.
Zitat von *********iese:


3. Viele Beziehungen laufen einfach so, Geld, Liebe, Sex, alles da. Und vielleicht kommt so nach dem Einsetzen der Routine irgendwann der Punkt, hm, irgend etwas läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe oder so ähnlich.

ALLE Beziehungen laufen irgendwann so. Es kommt so gut wie immer irgendwann eine Situation oder ein größeres Problem wo sich die Partner mit auseinander setzen müssen. Und spätestens dann trennt sich eben die Spreu vom Weizen. Ist die Liebe so groß dass man einen gemeinsamen Weg findet, oder eben nicht.

Ich denke so simpel ist es im Grunde.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Zitat von *******erry:
Und spätestens dann trennt sich eben die Spreu vom Weizen. Ist die Liebe so groß dass man einen gemeinsamen Weg findet, oder eben nicht.

Ich würde das Finden eines gemeinsamen Weges nicht nur an der Größe der Liebe festmachen, sondern auch an der persönlichen Reife und einem gesunden Maß an Realismus und Bodenständigkeit.
@*****_54,

ich habe keine Likes zur Verfügung, deshalb so *top*
Profilbild
*********hmidt
1.663 Beiträge
EIne kleine Unterscheidung, die potenziell hilfreich sein könnte:

"Erwartungen" haben in meinen Augen immer mit Kontrolle zu tun.

Die aber hemmt in meinen Augen jede Art von Freiheitsgefühl.

Etwas vollkommen anderes sind "Wünsche".

Sie haben potenziell denselben Inhalt,
dahinter steht aber eine ganz andere Haltung.

Meiner Ansicht nach ist es übrigens ebenso unmöglich,
eine Beziehung ohne Erwartungen aneinander zu führen
wie eine Beziehung ohne Wünsche.

Die Frage ist also nicht, ob Erwartungen oder Wünsche okay sind
(Wie gesagt: In meinen Augen sind sie unumgänglich!), sondern
wie wir gemeinsam mit dem immer wieder auftretendem Vorhandensein
widersprüchlicher Erwartungen oder Wünsche umgehen.

Paare, die in dieser Frage Bewusstheit und Klarheit haben,
haben übrigens auch in vielen anderen Bereichen des Lebens
ein deutlich leichteres Spiel als manche Anderen...

*zwinker*

Davon ab gibt es natürlich auch "Bedingungen". Die gelten
allerdings ausschließlich für diejenige Person, die sie aufstellt.

Eine meiner Bedingungen lautet beispielsweise: "100% aufrichtig".
Diese Bedingung hat ausnahmslos Auswirkung auf mein Verhalten.

Unter anderem darauf, was ich tue, wenn eine Liebes- oder
Sexualpartnerin das für sich lieber anders halten möchte...

Was ja meiner Kenntnis nach bis heute die allermeisten "Paare"
niemals je getan haben, ist miteinander offen über das "Wie"
der gemeinsamen Partnerschaft zu verhandeln.

Und zwar so lange, bis es beiden mit dem Ergebnis gut tut.
Zitat von *****_54:
Zitat von *******erry:
Und spätestens dann trennt sich eben die Spreu vom Weizen. Ist die Liebe so groß dass man einen gemeinsamen Weg findet, oder eben nicht.

Ich würde das Finden eines gemeinsamen Weges nicht nur an der Größe der Liebe festmachen, sondern auch an der persönlichen Reife und einem gesunden Maß an Realismus und Bodenständigkeit.

Diese beiden Eigenschaften setze ich persönlich ab einem gewissen Alter voraus.
****Wo Paar
2.784 Beiträge
Zitat von *********hmidt:
EIne kleine Unterscheidung, die potenziell hilfreich sein könnte:

"Erwartungen" haben in meinen Augen immer mit Kontrolle zu tun.

Die aber hemmt in meinen Augen jede Art von Freiheitsgefühl.

Etwas vollkommen anderes sind "Wünsche".

Sie haben potenziell denselben Inhalt,
dahinter steht aber eine ganz andere Haltung.

Meiner Ansicht nach ist es übrigens ebenso unmöglich,
eine Beziehung ohne Erwartungen aneinander zu führen
wie eine Beziehung ohne Wünsche.

Die Frage ist also nicht, ob Erwartungen oder Wünsche okay sind
(Wie gesagt: In meinen Augen sind sie unumgänglich!), sondern
wie wir gemeinsam mit dem immer wieder auftretendem Vorhandensein
widersprüchlicher Erwartungen oder Wünsche umgehen.

Paare, die in dieser Frage Bewusstheit und Klarheit haben,
haben übrigens auch in vielen anderen Bereichen des Lebens
ein deutlich leichteres Spiel als manche Anderen...

*zwinker*

Davon ab gibt es natürlich auch "Bedingungen". Die gelten
allerdings ausschließlich für diejenige Person, die sie aufstellt.

Eine meiner Bedingungen lautet beispielsweise: "100% aufrichtig".
Diese Bedingung hat ausnahmslos Auswirkung auf mein Verhalten.

Unter anderem darauf, was ich tue, wenn eine Liebes- oder
Sexualpartnerin das für sich lieber anders halten möchte...

Was ja meiner Kenntnis nach bis heute die allermeisten "Paare"
niemals je getan haben, ist miteinander offen über das "Wie"
der gemeinsamen Partnerschaft zu verhandeln.

Und zwar so lange, bis es beiden mit dem Ergebnis gut tut.

Mir ist nicht verständlich, warum eine Beziehung nicht ohne Erwartungen geführt werden könnte.
Nach meinem Verständnis sind Bedingungen und Erwartungen sehr nahe beieinander. Bedingungen sind "Vertragsgegenstand", Erwartungen sind unterschwellige "Vertragsanpassungen", die einseitig geschlossen worden sind und häufig die Kommunikation darüber missen lassen. Folge sind Enttäuschungen.
Schuld, Scham und Hirarchiesierung.
Sicherlich keine Grundlage einer nährenden Liebesbeziehung oder auch anderen Beziehungsform.....
Wünsche zu haben ist hingegen in Verbindung mit Kommunikation ein Quell von Wachstum...
Somit allen ein fröhliches Gießen... *zwinker*
******ron Mann
4.544 Beiträge
Zitat von *******erry:
Zitat von *****_54:
Zitat von *******erry:
Und spätestens dann trennt sich eben die Spreu vom Weizen. Ist die Liebe so groß dass man einen gemeinsamen Weg findet, oder eben nicht.

Ich würde das Finden eines gemeinsamen Weges nicht nur an der Größe der Liebe festmachen, sondern auch an der persönlichen Reife und einem gesunden Maß an Realismus und Bodenständigkeit.

Diese beiden Eigenschaften setze ich persönlich ab einem gewissen Alter voraus.

Kannst du aber nicht. Im. Besten Fällen kannst du das erwarten.

Und mal ne ganz andere Frage' Was hat das mit dem Alter zu tun?
********lack Frau
19.315 Beiträge
@*********hmidt

"Erwartungen" haben in meinen Augen immer mit Kontrolle zu tun.

Dem kann ich gar nicht zustimmen, denn da der Ausgang einer Erwartung immer ungewiß ist, kontrolliert man damit nichts.
Besonders, wenn die Erwartungen an eine bestimmte Person gekoppelt ist.
Und - wie bereits mehrfach erwähnt - wenn diese Erwartungen noch unausgesprochen sind, dann erst Recht nicht.
Selbst wenn man Vorgaben/Basisschwerpunkte für eine Beziehungsform vor gibt weil man darüber gesprochen hat und Übereinstimmungen vorhanden sind, kann man nur hoffen, das beide in dem Punkt schon ehrlich sind.
Ob man nun Erwartung oder Wunsch sagt, unterscheiden sich nicht im Ausgang. Wunsch klingt nur "besser".

...sondern
wie wir gemeinsam mit dem immer wieder auftretendem Vorhandensein
widersprüchlicher Erwartungen oder Wünsche umgehen.

Also widersprüchlich ist m.E. nicht der richtige Ausdruck, eher nicht (mehr)übereinstimmend.
Und wenn sich dann ein Wunsch nicht erfüllt, ist die Enttäuschung genauso da.

Im Grunde genommen sind Erwartungen die Vorstellungen wie etwas sein soll, damit man sich gut fühlt. Außer Acht gelassen wird dabei meist die Vorgabe, das es sich bei Beziehungen an das Verhalten des Partners/in knüpft.
Du schreibst :"Eine meiner Bedingungen lautet beispielsweise: "100% aufrichtig".
Diese Bedingung hat ausnahmslos Auswirkung auf mein Verhalten."
Selbst eine aufrichtig mitgeteilte Änderung, bleibt eine Änderung, die erwartet oder gewünscht ist.
Das besagt aber nichts in Bezug auf den Ausgang der Situation.
Und zwar so lange, bis es beiden mit dem Ergebnis gut tut.
Das kann auch eine Trennung sein, wenn man fest stellt, das es keinen lebbaren Kompromis gibt.
Manchmal erkennt man das allerdings erst, nach der Trennung.

Die Frage von @*********_Typ bezüglich des Alters ist interessant, denn m.E. bringen eher die gemachten Erfahrungen mit sich, das viele sich eben nicht erfüllen.
Und da ist der Beitrag von @*****_54 eher relevant, denn Reife ist keine Frage des Alters, sondern der gemachten Erfahrungen. Und einem gesunden Maß an Realismus und Bodenständigkeit ist hilfreich dabei wie man letztendlich damit umgeht.
WiB

Nachtrag
Erinnert mich an einen Witz..
"Ein Mensch betet jeden Abend laut zu Gott die Worte " ich wünsche mir einen Hauptgewinn beim Lotto."
Nach Monaten erklingt eine Stimme
"gibt mir eine Chance, kauf dir ein Los!"
****Wo Paar
2.784 Beiträge
Wenn ich von meinem Kind erwarte, dass es in die Oberstufe geht, dann ist es doch etwas anderes als wenn ich mir es wünsche, oder? Wenn ich erwarte, dass es das macht, dann hat es sehr wohl mit Kontrolle zu tun. Eine Folge bei Nichterfüllung steht im Raum.
Wenn ich es mir wünsche, dann empfinde ich das bei Nichteintreten zwar als schade, bleibe aber bei mir.
Die Erwartung hängt meines Erachtens immer mit einem Plan, wie ich es haben will zusammen. „Erwartungshaltung“
Folge sind Enttäuschung mit Projektion von Schuld.

Eine Bedingung hingegen ist eine „Spielregel“/ „Bedienungsanleitung“ zu mir. Sicherlich teils der Erwartung sehr ähnlich, jedoch zu mir gehörend.
„Ich brauche für mein Wohlbefinden Aufrichtigkeit“ ist etwas anderes als „ich erwarte, dass du immer aufrichtig zu mir bist“.

In meinen Augen ein wichtiger Unterschied, da im zweiten Fall ein bestimmtes Verhalten impliziert wird und die Androhung von Folgen aufgrund einer Schuldzuweisung in der Luft liegt.

In meinen Augen ist das Eingehen einer Beziehung mit vielen Erwartungen gespickt, die das Unterfangen im Vorfeld schon kompliziert macht.

Eine vorhergehende Auseinandersetzung mit den Bedingungen /„Betriebsanleitungen“
wäre sicherlich zuträglich.

Leider lässt Verliebtheit nicht viel Raum für sinnvolles Handeln, da es in dem Gefühlshigh ja gerade so schön ist.

Im Nachhinein ist dann das Üben von Kommunikation um so angesagter.... *zwinker*
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