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Beziehung ohne Erwartung?

********lack Frau
19.314 Beiträge
@****oLa

Wenn ich von meinem Kind erwarte, dass es in die Oberstufe geht, dann ist es doch etwas anderes als wenn ich mir es wünsche, oder? Wenn ich erwarte, dass es das macht, dann hat es sehr wohl mit Kontrolle zu tun. Eine Folge bei Nichterfüllung steht im Raum.

Die Frage ist doch eher, was das Kind selbst will oder welche Vorgaben da sind.
Wenn das Kind z.B. ein Handwerk erlernen mag, wieso dann Oberstufe.
Also ist da nicht mein Wunsch/Erwartung maßgebend sondern die des Kindes.

Eine Bedingung hingegen ist eine „Spielregel“/ „Bedienungsanleitung“ zu mir. Sicherlich teils der Erwartung sehr ähnlich, jedoch zu mir gehörend.
„Ich brauche für mein Wohlbefinden Aufrichtigkeit“ ist etwas anderes als „ich erwarte, dass du immer aufrichtig zu mir bist“.
Dem stimme ich zu, wenn das dann noch beidseitig ist, hilfreich.

Leider lässt Verliebtheit nicht viel Raum für sinnvolles Handeln, da es in dem Gefühlshigh ja gerade so schön ist.

Im Nachhinein ist dann das Üben von Kommunikation um so angesagter....

Meist ist es aber doch so, das man sich eher viel zu sagen hat. Ob das alles später zu dem führt, was man sich passend und förderlich für eine Beziehung auswirkt, zeigt die Zeit.
Aber wenn es da schon nicht paßt, dann stehen die Chancen schlecht, wenn man sich trotzdem drauf einläßt mit der Erwartung es würde sich schon günstig fügen. Die Zeit verändert sich laufend, der Mensch in seinem Wesen nicht.

Wichtig ist doch eher was habe ich für Erwartung an mich selbst. Wie sind die des Gegenübers und wo treffen sie sich, lassen sich gemeinsam ausweiten und gestalten, wenn beide daran Interesse haben, das sie lange Bestand hat.
WiB
******ron Mann
4.544 Beiträge
Zitat von ****oLa:
Wenn ich von meinem Kind erwarte, dass es in die Oberstufe geht, dann ist es doch etwas anderes als wenn ich mir es wünsche, oder? Wenn ich erwarte, dass es das macht, dann hat es sehr wohl mit Kontrolle zu tun. Eine Folge bei Nichterfüllung steht im Raum.

1. Partnerschaftliche Liebesbeziehungen mit den Beziehungen zu seinen Kindern zu vergleichen ist, wie wenn man Birnen mit Bienen vergleicht.
Hier ist ein eindeutiges Abhängigkeitsverhältnis. Da hat das Kind schon wesentlich mehr Erwartungen an die Eltern, als Umgekehrt, da es selbst viele eigene Grundbedürfnisse nicht selbstständig und unabhängig befriedigenden kann.
Meine Erwartungen, wenn man da überhaupt von Erwartungen reden kann, dass sie ihre Bedürfnisse erkennen und lernen sie zu befriedigenden.

@********lack: Erwartungen sind immer eine Zukunftsvision, (haben wir das nicht schon sehr früh im Verlauf des Thread geklärt?) von denen man ausgeht, dass sie Erfüllt werden, oder bestimmte Ereignisse garantiert nicht passieren.
Vor zwei Jahren hätte niemand erwartet, dass wir dieses Jahr im Lockdown an Ostern festsetzen...

Der Satz beschreibt sehr gut mögliche Beweggründe für eine Erwartungshaltung: der Wunsch nach Kontrolle über die eigene Zukunft und diese so zu gestalten können, dass sie einem am besten gefällt.

Gerade dieses Virus und der Lockdown machen aber deutlich wie wenig Kontrolle wir tatsächlich über unsere Zukunft und die damit verbundene Welt haben.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Erwartung - Enttäuschung

Natürlich können Erwartungen enttäuscht werden, genauso aber können sie erfüllt werden.

Warum eigentlich darf es im Leben keine Enttäuschungen geben?
Die gehören genau so dazu wie die Highlihgts.
Es ist eher die Frage, wie man damit umgeht.

Bevor ich meine Erwartungen ganz abschreibe, nehme ich lieber eine Enttäuschung in Kauf.
Alles andere wäre für mich Resignation.
******ron Mann
4.544 Beiträge
Zitat von *****_54:
Warum eigentlich darf es im Leben keine Enttäuschungen geben?
Die gehören genau so dazu wie die Highlihgts.
Es ist eher die Frage, wie man damit umgeht.

Damit hast du so Recht.

Die Frage aber ist ob Beziehungen ohne Erwartungen funktionieren können.
Diese Frage schließt nicht aus, das Beziehungen mit Erwartungen funktionieren. Viele davon sind sehr erfolgreich.


Bevor ich meine Erwartungen ganz abschreibe, nehme ich lieber eine Enttäuschung in Kauf.
Alles andere wäre für mich Resignation.Danke

(weitgehendst) Erwartungsfrei in eine Beziehung zu gehen und/oder sie zu führen ist für mich definitiv nicht eine Resignation. Warum sollte ich den die Beziehung aufgeben, wenn ich doch glücklich bin und im bestenfall geliebt werde?
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Zitat von *********hmidt:
"Erwartungen" haben in meinen Augen immer mit Kontrolle zu tun.

Die aber hemmt in meinen Augen jede Art von Freiheitsgefühl.

Dem ersten Teil stimme ich zu - soweit es meine Kontrolle über mein eigenes Leben betrifft.
Ich mag es, wenn bestimmte Eigenschaften und Situationen bei Menschen zusammen treffen, die mein Leben bereichern.
Umgekehrt ebenso, wenn ich die Erwartungen von anderen erfülle, ohne mich verbiegen zu müssen, einfach durch die Art, wie ich bin.

Aber ich fordere das von anderen nicht ein. Ich warte darauf, ob es eintrifft - oder auch nicht.

Genau dieses gegenseitige Erfüllen von Erwartungen bestimmt mein persönliches Maß an Freiheit. Denn nichts zu erwarten, schränkt meine eigene Entwicklungsmöglichkeit enorm ein.

Nichts mehr zu erwarten spare ich mir auf für den Augenblick, wenn ich mich von dieser Welt verabschiede.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Zitat von *********_Typ:
Die Frage aber ist ob Beziehungen ohne Erwartungen funktionieren können.

Ich glaube, dass sie funktionieren können, aber meiner Meinung nach dümpeln sie dann eher vor sich hin, als dass sie sich durch Lebendigkeit auszeichnen und gegenseitig bereichern.

Es kann aber sein, dass wir einen Unterschied machen, was genau wir unter "Erwartung" verstehen.
Warum sollen Beziehungen ohne Erwartungen vor sich hindümpeln und/oder ohne Lebendigkeit sein?
Was hat das miteinander zu tun?
Die Frage des Alters war ja an mich gestellt. Die wenigsten von uns heiraten ihre Sandkastenliebe ... warum? Weil wir uns im Laufe des Lebens weiterentwickeln... zumindest die meisten von uns *zwinker*

Deswegen meinte ich auch, dass ich bestimmte Eigenschaften ab einem gewissen Alter ein Stück weit voraussetze.

Ich finde es interessant wieviele Betrachtungsweisen es hier gibt, aber ehrlich gesagt ist mir manches auch zu verkopft. Vielleicht ist das auch oftmals das Problem ... Zuviele Gedankenspiele und zu wenig Intution.
Naja, das es hier teilweise verkopft zugeht, ist in diesem Thread erlaubt und auch gewünscht.

Zur Klärung des Begriffs Erwartung durchaus sinnvoll. Alleine die vielen Meinungen hier, zeigen doch wie "schwierig" das ist, Erwartungen für sich selbst zu definieren.

Der Vorteil hier im Thread ist, das ich nicht emotional mit einem Gesprächspartner verbunden bin, also mit niemand hier eine Beziehung habe, und, das ich jederzeit rausgehen kann, wenns mir zu blöd wird.

Weiter oben kam ja die Frage nach Erkenntnis und Umsetzung, warum das so oft in Beziehungen nicht klappt. Wenn ich in einer Beziehung das Thema anfange, dann kann ich nicht einfach rausgehen und den anderen stehen lassen. Dann muss ich mich dem stellen, eventuell gebe ich spontane Antworten (ganz sicher sogar) und habe nicht die Zeit wie hier, in Ruhe meine Antwort zu formulieren und nieder zu schreiben.
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Ich denke das hat alles etwas mit der Art der Liebe zu tun.
Die Liebe zu Kindern ist eine andere, wie die zu einem Partner.
Da haben sich schon viele kluge Köpfe Gedanken zu gemacht. Ich persönlich mag das Buch " Was man Liebe nennt" von Lewis sehr.
Er ist selbst bekennender Christ und hat deshalb den Aspekt der göttlichen Liebe auch beschrieben.
Das, was wir üblicherweise als Liebe zwischen Mann und Frau bezeichnen, beschreibt er als Eros.
Eros in Reinform ist fordernd und aufopfernd. Für diese Liebe sind Menschen bereit zu töten und zu sterben, alles andere hinter sich zu lassen. Eros kennt da keine Hemmungen und keine Moral. Und Eros fordert das auch vom Objekt der Liebe. Eros ist bedürftig, er braucht das Objekt der Liebe um leben zu können. Er verlangt genauso zurück geliebt zuwerden. Eros ist Romeo und Julia, Aida und La Traviata.

Daneben gibt es natürlich andere Arten der Liebe.

Fast als Gegenpol stellt er die göttliche Liebe dar, die schenkende Liebe. Wer so liebt ist selbst ohne Bedürfnisse, erwartet nichts von geliebten Wesen. Diese Liebe ist verzeihend und das eigene Glück entsteht aus dem Glück des geliebten Wesens.

Er beschreibt die schenkende Liebe als modernes Ideal der Liebe. Diese Liebe heißt aber nicht umsonst göttliche Liebe. Sie ist für uns Menschen als per Definition bedürftiges Wesen nicht vollends lebbar.

Diese Modelle sind natürlich nur Modelle und jede Liebe hat verschiedene Anteile (die freundschaftliche Liebe ist bestimmt auch in jeder dauerhaften Partnerschaft dabei).
Den Eros in Reinform hält ja auch niemand lange durch.
Aber auch das reine Schenkende ist zwar ein schönes Ideal, aber wenn man ehrlich zu sich selbst ist, auch nicht immer durchzuhalten.

Also ich sehe es wie Lewis....
Keine Erwartungen zu haben ist ein schönes Ideal, aber keine realistische Option auf Dauer.
Zitat von ********rauh:


Also ich sehe es wie Lewis....
Keine Erwartungen zu haben ist ein schönes Ideal, aber keine realistische Option auf Dauer.

Das sehe ich auch so. Was ist z.B. mit dem Punkt „Treue“? Bei einigen Vlt. nicht unbedingt auf rein physischer Seite, aber emotional erwarte ich das schon (bin nicht polyamor veranlagt).

Ich zumindest bis jetzt in dem Thread noch keinen Beitrag gelesen der mir erklärt, warum Erwartungen so vermeintlich negativ behaftet sind. Geht es darum dass man ohne dann einfach nicht enttäuscht wird? Das halte ich zum einen für naiv und letztlich auch für unvermeidlich.
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von *******erry:
Zitat von ********rauh:


Also ich sehe es wie Lewis....
Keine Erwartungen zu haben ist ein schönes Ideal, aber keine realistische Option auf Dauer.

Das sehe ich auch so. Was ist z.B. mit dem Punkt „Treue“? Bei einigen Vlt. nicht unbedingt auf rein physischer Seite, aber emotional erwarte ich das schon (bin nicht polyamor veranlagt).

Ich zumindest bis jetzt in dem Thread noch keinen Beitrag gelesen der mir erklärt, warum Erwartungen so vermeintlich negativ behaftet sind. Geht es darum dass man ohne dann einfach nicht enttäuscht wird? Das halte ich zum einen für naiv und letztlich auch für unvermeidlich.
Ich denke Erwartungen in diesem speziellen Kontext sind so negativ behaftet, weil sie auch offenbaren wir bedürftig wir sind.
Es ist sicher viel "reifer" und "reflektierter" zu sagen, das man ja keine Erwartungen hat, weil man ja so sehr in sich ruht und den anderen ja nur um seiner Selbst willen liebt und sich natürlich anderen nichts aufdrängen möchte und jeder doch glücklich werden sollte, wie er das möchte und und und und...
FUCK OFF
Ich will was von meinem Partner und der soll auch was von mit wollen, sonst können wir das auch gleich sein lassen.
Und natürlich gibt es Verletzungen und Enttäuschung und das wahrscheinlich solange wir leben.
Deshalb werfe ich aber nicht meine Flinte ins Korn. Ich finde zur Liebe gehört auch eine Gewisse Leidensfähigkeit. Für mich gehört das dazu.
Zitat von ********rauh:
Zitat von *******erry:
Zitat von ********rauh:


Also ich sehe es wie Lewis....
Keine Erwartungen zu haben ist ein schönes Ideal, aber keine realistische Option auf Dauer.

Das sehe ich auch so. Was ist z.B. mit dem Punkt „Treue“? Bei einigen Vlt. nicht unbedingt auf rein physischer Seite, aber emotional erwarte ich das schon (bin nicht polyamor veranlagt).

Ich zumindest bis jetzt in dem Thread noch keinen Beitrag gelesen der mir erklärt, warum Erwartungen so vermeintlich negativ behaftet sind. Geht es darum dass man ohne dann einfach nicht enttäuscht wird? Das halte ich zum einen für naiv und letztlich auch für unvermeidlich.
Ich denke Erwartungen in diesem speziellen Kontext sind so negativ behaftet, weil sie auch offenbaren wir bedürftig wir sind.
Es ist sicher viel "reifer" und "reflektierter" zu sagen, das man ja keine Erwartungen hat, weil man ja so sehr in sich ruht und den anderen ja nur um seiner Selbst willen liebt und sich natürlich anderen nichts aufdrängen möchte und jeder doch glücklich werden sollte, wie er das möchte und und und und...
FUCK OFF
Ich will was von meinem Partner und der soll auch was von mit wollen, sonst können wir das auch gleich sein lassen.
Und natürlich gibt es Verletzungen und Enttäuschung und das wahrscheinlich solange wir leben.
Deshalb werfe ich aber nicht meine Flinte ins Korn. Ich finde zur Liebe gehört auch eine Gewisse Leidensfähigkeit. Für mich gehört das dazu.

Wow!!! Danke für Deinen ehrlichen Beitrag. Ich dachte schon ich bin der einzige egoistische naive Trottel unter der Sonne *zwinker*

Das ist wirklich Balsam für meine Seele was Du da geschrieben hast, Daumen hoch!
****ody Mann
13.088 Beiträge
@*******erry Warum Erwartungen negativ behaftet sein könnten, mag aus meiner Sicht daran liegen, dass Beziehungen (mittlerweile) über Sex und Liebe hinaus funktionalisiert werden. An die schönste Sache und auch die schönste Nebensache der Welt werden vermehrt noch andere Erwartungen geknüpft. Entwicklung, Selbstfindung, Selbstoptimierung usw. Davon sind die Foren voll. Sexy definiert sich heute anders.
Zitat von *******erry:

Wow!!! Danke für Deinen ehrlichen Beitrag. Ich dachte schon ich bin der einzige egoistische naive Trottel unter der Sonne *zwinker*

Das ist wirklich Balsam für meine Seele was Du da geschrieben hast, Daumen hoch!

Danke für dieses so passende Beispiel. Den Titel "Trottel" gibst du dir ja selbst. Ich sehe das so, du möchtest verstanden werden über das was du schriebst. Jetzt kann du es "erwarten", das es eintritt oder du formulierst deine Aussagen so um, das das Ergebnis für dich passt.

Was ich damit sagen will, man muss selber etwas tun zur eigenen Zielvorstellung und nicht vom anderen erwarten, das sich der Zustand einstellt.

Eine beginnende Beziehung kann ich mir durchaus wie eine Pflanze vorstellen. Erst klein und empfindlich, erstmal drinnen mit Wärme und geschützt. Wenn die Pflanze größer wird, dann raus damit nach draußen. Dort gibt es Regen, Wind und Sturm. Selbst wenn mal ein Zweig abbricht, wird die Pflanze es überleben, weil ich für ein gutes Wurzelwerk gesorgt habe.

Mal ein Beispiel, so als Bild, was man sich vorstellen kann.

Ich pflanze einen Apfelkern mit dem Gedanken, das sich daraus ein gesunder kräftiger Baum entwickelt, der mich irgendwann mit Früchten belohnt. Jetzt kann ich mich hinstellen und den Baum anbrüllen, ich erwarte das du wächst und gedeihst. Wird nicht klappen, der Baum versteht mich nicht. Wenn mir etwas am Baum liegt, dann musst ich ihn pflegen, umtopfen, düngen, beschneiden etc.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Zitat von ********rauh:
Ich will was von meinem Partner und der soll auch was von mit wollen, sonst können wir das auch gleich sein lassen.
Und natürlich gibt es Verletzungen und Enttäuschung und das wahrscheinlich solange wir leben.
Deshalb werfe ich aber nicht meine Flinte ins Korn. Ich finde zur Liebe gehört auch eine Gewisse Leidensfähigkeit. Für mich gehört das dazu.

Ja, das deckt sich mit dem, was ich weiter oben beschrieben habe.

Wobei ich "Leidensfähigkeit" noch etwas anders umschreiben würde: Für mich ist das einfach ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz, die aus einer reflektierten Haltung entsteht.

Wenn nicht das eintritt, was ich erwartet habe, geht die Welt auch nicht unter.
*g*
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Zitat von *******one:
Warum sollen Beziehungen ohne Erwartungen vor sich hindümpeln und/oder ohne Lebendigkeit sein?
Was hat das miteinander zu tun?

Sorry, das ist bloß meine subjektive Erfahrung, sollte keine Abwertung sein.
Warum sind Erwartungen negativ besetzt?

Meiner Meinung nach werden sie dann negativ, wenn ich meine Erwartung (die ich nur selbst erfüllen kann, das wird mir jetzt immer klarer in diesem Thread) auf andere projiziere. Weiter, wenn mir das klar wird, das die Projektion viel über mich aussagt, kann ich an mir arbeiten.
Zitat von ****ody:
@*******erry Warum Erwartungen negativ behaftet sein könnten, mag aus meiner Sicht daran liegen, dass Beziehungen (mittlerweile) über Sex und Liebe hinaus funktionalisiert werden. An die schönste Sache und auch die schönste Nebensache der Welt werden vermehrt noch andere Erwartungen geknüpft. Entwicklung, Selbstfindung, Selbstoptimierung usw. Davon sind die Foren voll. Sexy definiert sich heute anders.

So nach dem Motto „intellektuell ist das neue sexy“.

Manchmal habe ich das Gefühl wir machen es uns selbst alle auch ein bisschen zu schwer weil wir ja in allen Bereichen gut sein wollen. Gut im Bett und in Beziehung, politisch korrekt, umweltbewusst usw.

Wenn ich als so mit Leuten rede, höre ich alle möglichen Meinungen und gut gemeinte Ratschläge zu allen möglichen Themen. Aber obwohl wir scheinbar in allen Bereichen uns so gut auskennen und so aufgeklärt sind nehmen die Probleme dieser Welt nicht ab sondern immer mehr zu.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Warum sind Erwartungen negativ besetzt?

Warum sind Erwartungen nicht positiv besetzt?

Da liegt unter Umständen schon mal ein Unterschied in der Wahrnehmung vor.
Mein erster Gedanke bei "Erwartungen" ist nicht unbedingt negativ, eher positiv.

Ich fand es schon als Kind gut, wenn man bestimmte Dinge, die ich erreichen wollte, auch von mir erwartet hat. Das hat mich sehr angespornt und eigentlich auch glücklich gemacht.

Ganz sicher gibt es eine freundliche, empathische Erwartungshaltung und eine kritisch-abwertende, Erwartungshaltung.
Erstere ist die, die große eigene Kräfte entwickeln lässt, die hatte ich bei meinen Postings offenbar im Hinterkopf.
****Wo Paar
2.784 Beiträge
@*****_54

Hat man von dir erwartet, dass du etwas schaffst und wäre enttäuscht gewesen wenn du es nicht geschafft hättest oder hat man daran geglaubt?
.Mit Dingen zu rechnen wird auch als Erwartung bezeichnet hat aber nichts mit der Erwartung in Form von in Zukunft gerichtete Bedingung zu tun.
Ich halte das für einen wichtigen Unterschied...
Ich finde mit Erwartungen legt man sich und den/die Partner auf Dinge fest.

Und kreist entsprechend drum herum, insbesondere, wenn ihnen nicht entsprochen wird.

Ich bin lieber offen für Dinge, die da kommen können oder eben auch nicht kommen. Dann schaue ich mich mal einfach um, was die Welt mir noch zu bieten hat.
Zitat von ******one:


Ich bin lieber offen für Dinge, die da kommen können oder eben auch nicht kommen. Dann schaue ich mich mal einfach um, was die Welt mir noch zu bieten hat.

Das scheint mir genau das Dilemma zu sein. Einerseits sehen sich alle nach was Echtem, Ehrlichkeit und Loyalität, aber wirklich dran arbeiten ist auch nix, dann lieber weiterblättern was es sonst noch im Angebot gibt.
Was meinst Du mit „weiterblättern“?
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Zitat von *******one:
Ich bin lieber offen für Dinge, die da kommen können oder eben auch nicht kommen. Dann schaue ich mich mal einfach um, was die Welt mir noch zu bieten hat.

Ja, das sehe ich eigentlich ähnlich. Das wäre nicht unbedingt ein Widerspruch zu meinem Geschriebenen, auch wenn es auf dem ersten Blick so aussieht. Es wäre für mich eher ein zusätzliches Paar Schuhe. Auf manche Dinge kann ich auch verzichten. Bloß nicht auf die, die sehr wichtig sind für mich.

Zitat von *****oLa:
Hat man von dir erwartet, dass du etwas schaffst und wäre enttäuscht gewesen wenn du es nicht geschafft hättest oder hat man daran geglaubt?

Wohl Letzteres. Aber es konnte durchaus passieren, dass ich selbst enttäuscht war von Misserfolgen und das hat mich animiert, es noch und noch einmal zu versuchen.

Ich habe z.B. stark gelispelt, bevor ich in die Schule kam. Ich erinnere mich noch, dass ich den ganzen Sommer vor Schulbeginn jeden Tag geübt habe, um zumindest das Wort "Schule" nicht als "Sule" auszusprechen. Ich dachte erst, das schaffe ich nie. Mein Vater meinte aber, ich schaffe das und das erwarte er auch von einem so "klugen" Mädchen. Als der Sommer vorbei war, konnte ich total stolz allen erzählen, dass ich jetzt in die SCHule komme. *g*
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