Konsens beim 1. Sex - wie eigene Grenzen deutlich machen?

Grundsätzlich ist es immer gut, vorher zu kommunizieren, was man mag und was überhaupt nicht geht.

In dem von Dir geschilderten Fall hat er vermutlich gemerkt, dass die Analmassage Dich zusätzlich erregt, und er ging deshalb mit dem Finger einen Schritt weiter.

Wenn dann das Signal kam, dass Du das nicht möchtest, hätte meiner Meinung nach die Stimmung nicht leiden müssen. Aber jeder fasst so etwas anders auf.

Schwierige Frage:

Wenn er da spezielle Vorlieben in der Richtung hat, hätte er es vorher ansprechen müssen, und von dir eine ehrliche Antwort bekommen.

Wenn es nicht direkt darauf angelegt war, und er kann es auch sein, dass er sich in der Doggy-Position dazu hat hinreißen lassen. Klar, gerade wenn es spontan und ohne Absprache ist, geht man da - falls überhaupt - eher vorsichtig ran, aber man weiß weder wie erfahren er wirklich ist, noch welche Erfahrungen er bisher gemacht hat. Deshalb fällt da - ohne seine Seite zu kennen - eine pauschale Beurteilung schwer.

Gerade in dem Bereich hört man öfter Gerüchte im Sinne von: "Menschen, die das nicht kennen, stehen dem oft übertrieben kritisch gegenüber sind bei Nachfrage eher ablehnend, aber wenn man es einaml gemacht hat, und sie merken, dass es gar nicht so schlimm war, finden sie es eigentlich ganz gut."
Möglicherweise hat er ja daran geglaubt, oder sogar schon solche Erfahrungen gemacht ... Über seinen Hintergrund weiß man nichts, und ich gehe erstmal - im Zweifel für den Angeklagten - nicht davon aus, dass er (bei eigentlich guter Stimmung) bewusst und mit voller Absicht eine deiner Grenzen überschritten hat.

Für mich hört sich das wie eine missverstandene Situation an.
Er hat sicherlich geglaubt, das ein Einführen des Fingers in Ordnung ist, da die Anusmassage in Ordnung war und offentsichtlich auch gefallen hat.
Und er hat sich dann mit einem Finger herangetastet, vorsichtig (hoffe ich).
Dann kam es zum erschrecken und die Stimmung kühlte ab.

Ich glaube, in so einer Situation ist es schwer, da die Grenze zu erkennen, außer ihr habt das vorher besprochen gehabt, keine anale Penetration.
Wußte er das, das du dich dann erst vorbereiten willst?

Für mich ist Sex, gerade beim ersten Mal, auch immer ein ausprobieren: Was gefällt mir mit dieser Person? Was gefällt ihm mit mir? Ein Kennenlernen beider Seiten.

Falls mit etwas nicht gefällt oder ich z.B. genug von einer Berührung habe,
verschiebe ich seine Hand an einen anderen Körperbereich.
Bisher hat das noch jeder verstanden, so das ich dies als Thema gar nicht aufgreifen mußte.

Reden während dem Sex, zerstört definitiv meine Stimmung!

Das bedeutet, das ich vorher abstecke, wo meine Tabus sind.
Bisher hat sich noch jeder dran gehalten.

Prinzipiell gebe ich euch recht, die Massage empfand ich als sehr anregend und hab daher auch mein Po schön dagegengedtückt und gestöhnt allerdings war das eindringen dann doch recht schnell und heftig und daher meiner Meinung etwas unverschämt. Wenn er ihn mir langsam eingeführt hätte wäre ich vielleicht mitgegangen.

Dann war es wohl wirklich einfach missverständlich. Also: Am besten vorher klar sagen, wo die Grenze ist.

Vorher alles bereden?

Ich weiß ja nicht ob alle so viel Zeit hätten. Ich bin ganz spontan wahnsinnig kreativ und habe nie einen Plan was ich wollen werde.

Was jedoch hilft ist aufmerksam beobachten und auf Reaktionen achten.

Bei Abarbeitung einer Checkliste vorweg, ist bei mir vorweg auch die Lust so was von weg.

wenn mann/frau sich noch so gut wie gar nicht kennt

einfach die positionen meiden

in der frau ziemlich wehrlos ist

da gehört doggy nunmal dazu...

Ich würde eher dran arbeiten, mir durch mein "Nein-Sagen-Müssen" nicht die Stimmung zu verderben.

Das kann immer mal passieren, das jemand etwas macht, was mir nicht so gefällt oder umgekehrt. Und nicht immer lässt sich das nonverbal klären.
Denn es geht bei einem Miteinander nicht nur um das "Nein, so nicht", sondern auch um das "Wie dann?"

Es ist leichter, wenn man es einfach locker nehmen kann, das mal etwas kurzfristig unangenehm sein kann und man dann einfach sagt, wie man es lieber hätte.

Ich finde Grenzen müssen vor dem Date deutlich gemacht werden oder man muss damit leben, dass eine Grenze überschritten wird, und es gelassen in der Situation nehmen. Wäre ich ein Mann hätte ich aber auch gedacht,wenn anal Massage gut ankommt dann Mal Finger einführen testen. So eine schmale Grenze kann niemand erahnen.
Einfach wäre es eine größere Grenze vorab zu ziehen, auch wenn man etwas dadurch verzichten muss. Beim ersten Date kein anal. Gibt dann auch keine Massage aber eben auch keine Grenzüberschreitung.

Aber gerade in einer Situation zu dritt mit dem eigenen Partner, kann man sowas gut vermeiden. Denn mein Partner kennt mich, weiß was ich mag oder nicht. Da kann er dem Herren dezent ein Zeichen geben dass er zu weit geht ohne dass die Dame es überhaupt merkt. Genau an der Stelle würde ich Mal ansetzen.

Vorher drüber reden , vielleicht mal vorher zusammen ins Kopfkino gehen .
Und .... Sich vorher kennenlernen! So kann man Vertrauen aufbauen.

Ich finde es extrem schwierig, vor dem 1. Sex alle möglichen Grenzen und Tabus vorzubesprechen. Deshalb gibt es bei mir die sogenannte "Stopp-Regel".

Homepage "Stopp-Regel" von TantraSoma22

D.h. jeder macht in der Begegnung, was ihm in diesem Moment als stimmig erscheint, und wenn mir etwas nicht passt, zu schnell, zu heftig, zu schmerzhaft, zu unangenehm, zu sonstwas ist, dann sage ich "Stopp". Wichtig ist, das vorher klar ist, dass dieses "Stopp" keine persönliche Wertung ist, kein "Du Dummkopf hast hier aber einen Mega-Fehler gemacht.... raus mit dir, ich will dich nie wieder sehen."

Das "Stopp" heißt einfach nur: "Hier ist gerade für mich eine Grenze. Wir können gerne weiter machen, aber das, was du gerade gemacht hast, ist im Moment tabu für mich." Wenn das vorher besprochen wird, dass es eben nicht eine persönliche Abwertung ist, leidet auch die Stimmung nicht darunter.

Na ja, das Problem ist, dass er vermutlich dachte er hätte eine "Vorwarnung" gegeben und dass du interessiert bist.

Ich glaube es ist einfach dumm gelaufen, das kann immer wieder passieren, wenn man mit doch eigentlich Fremden intim wird. Kann man für das nächste Date für den speziellen Fall sicher ausschließen, aber i.A. gilt wohl eher "no risk, no fun" od. ein klares Drehbuch vorher.

Ich muss sagen, dass ich das in diesem speziellen Fall auch nicht als Grenzüberschreitung sehe.
Und zwar deshalb, weil der Mann ja durch die Massage angetestet hat, und die TE genauso nonverbal gezeigt hat, dass ihr dieses Antesten gefällt. Wenn man mit Fremden Sex hat, und sich beim Sex nonverbal vorantastet, kann so etwas passieren. Das dem Mann als Grenzüberschreitung anzulasten, finde ich nicht fair. Denn es könnte ja auch anders herum passiert sein, also dass die Frau dem Mann den Anus massiert, der Mann zeigt, dass er es genießt und dann erschrocken ist, wenn er den Finger im Po hat. Wenn ich mich in diese Rolle versetze, und bemerke, hier an eine Grenze zu geraden, dann muss ich was sagen, z.B.: "Du, das war ganz schön, aber bitte nicht dort eindringen." Ist ja auch ähnlich bei ganz klassischem Sex: Wenn 2 im Bett sind und der Mann die Vulva außen massiert, und sie daran Gefallen zeigt, dann ist nonverbal eigentlich recht klar gezeigt, dass es jetzt in Richtung Eindringen oder Oral gehen könnte. Und wenn man das nicht will, muss man den anderen stoppen.

Vor dem ersten Date habe ich die wichtigsten No-Gos abgeklärt. Bei allem anderen halte ich es mit der Devise: ich bin mein eigener Anwalt. Mein Gegenüber kennt mich noch nicht. Er kann nicht wissen, wie ich was mag und was ich nicht mag. Also muss ich kommunizieren. Verbal und non-verbal. Damit fahre ich bisher ganz gut. In deinem Fall hätte es ja wahrscheinlich gereicht, wenn Du gesagt hättest: „Das Massieren ist toll, aber bitte nichts reinstecken“ oder er hätte fragen können „würde es Dir gefallen, wenn ich....“
Solche Dinge können passieren. Auch im Eifer des Gefechts. Ich würde es nicht so an die große Glocke hängen. Es einfach sagen und gut ist es.
Es klappt ja auch nicht immer beim ersten Date mit dem Orgasmus. Man kennt sich einfach noch nicht gut genug.
Im Zweifelsfall übernehme ich das selbst und der andere schaut zu. Dadurch kann er nochwas lernen. 😉
Unterm Strich: je besser ihr euch kennen lernt, umso schöner wird es werden. Lasst euch von solchen Ereignissen nicht den Spaß an der Sache verderben.

Ich sehe hier keine Grenzüberschreitung. Wenn jemand anfängt, dir den Anus zu massieren ist (für mich) völlig klar, in welche Richtung das zielt. Wenn man das nicht will, hat man während des Massierens die Chance das kundzutun. Missverständnisse lassen sich nie völlig ausschließen, aber wenn jemand sich an eine Sache herantastet ... braucht er eine Richtungsmeldung.

Ansonsten (wenn das mit der nonverbalen Kommunikation bis dorthin nicht geklappt hat), hat sich ein deutliches NEIN für mich bisher bewährt.

Mich wundert etwas, dass dein Partner nichts dagegen unternommen hat? Er hat ja zugeschaut, während du das Treiben im Doggy nicht sehen konntest.
Oder kannnte er deine Tabus und Vorlieben nicht?

Für mich übrigens eine Grenzüberschreitung, da er als fremder Mann hätte fragen müssen z.B. "das scheint dir zu gefallen. Magst du mehr? Meinen Finger spüren?"

Nun ja, die TE ist weg. Mehr, als dass die Stimmung danach flöten war, ist ja nicht passiert.
Wenn mir jemand am Po rumspielt und ich deute Gefallen an, würde ich tatsächlich fast noch mehr als nur einen Finger darin erwarten,

Habt ihr vorher nicht ausführlich miteinander geredet, wie ihr euch den Ablauf vorstellt? Wie sehr du dich auf deinem Partner verlassen willst?
Offensichtlich haben beide Männer ihren Porno gehabt mit der Frau als Spielzeug. Wenn ich das schon höre 🤢

Gerade bei anal tut man nicht einfach rum, ohne Rückfragen. Da gibt es keinen Persilschein, alles was eine Stufe weitergeht, muss abgeklärt werden.
Vom Fragen ist noch niemand impotent geworden.

Nicht du, liebe TE, hast die Stimmung ruiniert, das war der Mann, der nicht gefragt hat bzw dein Partner, der nur körperlich anwesend war.

Ich denke, es geht hier gar nicht um ein Kommunikationsproblem.
Du fandest die Massage gut. Und Du schreibst: "Wenn er ihn mir langsam eingeführt hätte, wäre ich vielleicht mitgegangen."

Euer Mitspieler hat also nicht eine Grenze von Dir überschritten. Er hat sich einfach dämlich und unachtsam verhalten.
Entscheidend für Dich war ja, dass "das Eindringen dann doch recht schnell und heftig" war. Nicht, DASS er eingedrungen ist, hat Dich gestört. Sondern WIE.

"Schnell und heftig" sollte man nur in einen Anus eindringen, mit dem man schon sehr gut befreundet ist. Und von dem man weiß, dass der das mag. Für mich folgt aus einer gern angenommenen äußeren Analmassage jedenfalls nicht, dass ich - ZACK - irgendwas da drin ruckartig versenken darf. G a n z langsam vorantasten hingegen schon.

Ich glaube auch, dass daraus die verhagelte Stimmung resultierte. Wenn er das behutsam probiert hätte und Du hättest abgelehnt - die Stimmung hätte nicht gelitten.

Fazit: Du kannst nicht durch Absprachen verhindern, dass jemand durch unachtsames Verhalten den Flow versaut. Das Problem war ja, WIE er eingedrungen ist. Und dass Deine Stimmung im Eimer ist, wenn er Dir unbekannterweise ruckartig was hinten reinsteckt - nur zu verständlich.

Hmm...das mag für dich so rüberkommen. Für mich kommt deutlich rüber, dass ihre Grenze überschritten wurde und mitschwingt, dass sie sich deswegen schlecht fühlt. Gar benutzt?

Für mich (wenn ich mich in die Situation reinversetze), wäre das ggf. ein traumatisches Erlebnis, weil einerseits ich Schmerzen hätte und andererseits die Achtung vor mir und meiner Grenze nicht gewahrt wurde. Weder vom Partner, noch vom fremden Mitspieler. Hat für mich was übergriffiges.
Käme dann noch von den beiden Typen dazu "ach komm stell dich nicht so an, war doch nur ein überdehntes Ars*hloch" "ist doch nix passiert" "jammer jetzt nicht rum und verdirb uns nicht die Stimmung, wir wollen auch noch ran", wäre ich aber mal sowas von gedemütigt und verletzt und hoffentlich noch zusätzlich in der Lage, sauer zu sein für meine Finger in deren Hintern. 😈

Werden wir wohl nicht mehr erfahren, was da in ihrem Kopf abging.

@****La

Ein traumatisches Erlebnis von einem Finger im Hintern?

Bitte ...

Nein. Von der Grenzüberschreitung, Missachtung, Gefühl des benutzt werden.

Muss bei dir nicht so sein. Wäre bei mir so und erleben sehr viele Frauen so.
Hähme und Bagatellisierung tut also nicht not.

Kann man nicht einfach sagen, dass es einfach blöd gelaufen ist, für alle beteiligten? Es wurde ja kommuniziert, nur missverständlich (auch von beiden).

Die Alternative ist Sex nach Drehbuch, das wäre dann wie im Porno.

Jeder der Beteiligten fühlt sich wie er sich fühlt. Aber muss da jemand dran schuld sein?

@****sum ja. Der Dritte ist hauptsächlich schuld, der für die Frau unvermittelt von zart auf hart geschaltet hat.

Zudem: mit etwas Feingefühl spürt der aktive Part, ob die vor ihm kniende Person zu mehr bereit ist (Entspannung des Schließmuskels). Der Typ hatte entweder kein Feingefühl, war komplett von seinem Porno Kopfkino gesteuert oder hat das noch nie gemacht, das aber nicht kommuniziert. Oder der Typ ist ein getarnter Sadist, der genau gewusst hat, was er tut und genau diese Situation wollte.

Leider können wir die TE zu dem Typen nicht mehr fragen.