Einige Anmerkungen noch zum Thema HPV:
1. Die Seiten des RKI hierzu werden regelmäßiger auf neueren Stand gebracht. D.h., wer den in Deutschland rechtlichen Rahmen oder aber über aktuellere Zahlen sich immer mal wieder informieren will, ist dort gut aufgehoben. Der Link wurde schon genannt. Trotzdem hier nochmals:
https://www.rki.de/DE/Conten … rkblaetter/Ratgeber_HPV.html
Stand aktuell 2018; Heißt nicht, dass es keine weiteren Paper etc. seitdem gibt, aber nichts, was grundlegend neue Erkenntnisse vermittelt. Etwas aktueller (Stand 2020):
https://www.krebsinformation … ung/risiken/hpv-adressen.php
Dort können auch Fachfragen von Fachleuten zur Klärung eingebracht werden, d.h. wenn z.B. ein Arzt eine Frage hat etc.
Was mM nach eine gute Übersicht von Studien wiedergibt, um einen Einblick in unterschiedliche Größenordnungen der verschiedenen HPV-Erkrankungen zu erhalten (aktuellste Studien sind nicht enthalten, aber trotzdem gute und ausreichende Zusammenstellung):
https://www.porst-hamburg.de … -humane-papilloma-viren.html
2. Das Bewusstsein für HPV ist auch dadurch aktuell gestiegen, da im Rahmen der Vorsorge nunmehr ab 35 Jahren bei Frauen seit Januar 2020 der HPV-Test im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung mitdurchgeführt wird. Positive Befunde sind daher häufiger in der Diskussion. Aktuell auch im meinem Umfeld.
3. Es gibt (noch) keinen HPV-Test für Männer, der seitens der Krankenkassen angeboten wird. Trotzdem ist zu beachten: Männer sind genauso häufig Träger der HPV-Viren, können sie weitergeben und erkranken daran, z.B. Mund- und Hals, insbesondere Rachen, Penis, Anus.
4. Wegen des HPV-Testergebnisses in meinem mich betreffenden Umfeld: Ruhe bewahren, schauen, was die Diagnose bringt und abklären. Nachfragen, dass auch bei Positivbefund abgeklärt wird, welcher Virenstamm vorliegt. Wird nicht automatisch gemacht. Die Diagnose kann Angst auslösen, wie alles, was evtl. unbekannt und bedrohlich sein kann. Daher soviele Infos wie möglich einholen, um ein vernünftiges Bild für sich zu erhalten. Nachhaken, erklären lassen, sich auch Hilfe holen. Wichtig auch aus meiner Sicht, sofern möglich: keine Vorwürfe, wer hat Schuld (z.B. in Partnerschaft): wie hier schon geschrieben, die Ansteckung kann auch lange zurückliegen, vor dem gegenseitigen Kennenlernen. Und es ist nach einiger Zeit nicht nachweisbar, wer hatte es zuerst. Aber sich gegenseitig informieren. Und überlegen, wie gemeinsam damit umgegangen wird, um das Risiko der Weitergabe/Wiederansteckung zu verringern. Und sich die Zeit nehmen, da ein Großteil der HPV-Erkrankungen tatsächlich wieder verschwindet.
5. Selbst in meinem Alter (55 Jahre) sich Gedanken machen, ob eine Impfung nicht doch lohnt. Hintergrund: die 9-fach Impfung wird wirksam gegenüber denjenigen Virenstämmen, die noch nicht im Körper sind und haben auch einen Quereinfluss auf nahe Virenstämme. Aber das auch ruhig zum Anlass nehmen, über andere Impfungen nachzudenken, z.B. Hepatitis B bzw. gleich Kombiimpfung.
6. Denkt an eure Kinder: impft sie, wenn ihr der Meinung seid, dass das Impfrisiko sich in Grenzen hält. Hauptübertragungsweg ist der sexuelle Kontakt, daher wird die Impfung möglichst vor Beginn der Pupertät vorgeschlagen. Aber HPV-Viren können auch schon früher über andere Wege auf Kinder übertragen werden.
Zum Thema Swingen, aber auch allgemein:
Problematisch ist hier die Möglichkeit, sich in diesem Umfeld regelmäßig mit HPV-Viren aber auch anderen STI-Krankheiten infizieren zu können. Das ist daher für jeden eine persönliche Abwägung, welches Risiko er/sie bereit ist, in Kauf zu nehmen, um zu swingen. Ein erneutes Anstecken, ein Wiederaufflammen einer Virenerkrankung gehört bei der Risikoabwägung daher m.M. mithinzu. Grundsätzlich aber: sollte ein positiver HPV-Test vorliegen, d.h. es klar sein, dass man sich selbst in einem Zustand befindet, in welchem man das Virus in entsprechender Dosis übertragen und Dritte anstecken kann, sollte es ein Gebot der Fairness/der gegenseitigen Prävention sein, zumindest darauf hinzuweisen, wenn nicht sogar solange selbst zurückzustecken und sich ggfls. entziehen. Das aber ist unabhängig vom Swingen sondern gilt auch für andere Kontakte und entsprechende übertragbare Krankheiten.