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Was können nicht-behinderte Menschen verbessern? :)

Liebe Princess_Evil,

das Schlechte in deinem Leben bestimmt heute nicht mehr dein Leben da bin ich mir sehr sicher,
aus diesen traurigen Erlebnissen bist du heute eine starke selbstsichere Frau geworden und davon gehe ich auch wieder aus.

Leider ist es mir nicht möglich deine Verletzungen zu heilen, es macht mich nur sehr Traurig den leider, hast du, recht Behinderte sind gut genug in der Wirtschaft oder im Privatleben ausgenutzt zu werden.

Davor muss man sich schützen, so gut wie es geht und es gibt immer wieder so einen schlechten Menschen, der Lügen falsches von einem Verbreitet. Mir selbst fehlt es nicht mehr leicht Freude zu empfinden an diesem Leben. Besonders im Hinblick auf spezielle Ämter, die vor Willkür im Berufsleben schützen sollten, dennoch einen im Stich lassen und selig ruhig zu schauen, wenn man eventuelle als behinderter Obdachlos wird, einfach egal.

Wenn man in der Verwandtschaft oder in der Öffentlichkeit nicht Ernst genommen wird,
daher und das wird schwierig, muss man zu jedem den Kontakt abbrechen, der einem nicht gut tut.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft in deinem Leben und viel Gesundheit mach so viel SEX
wie es möglich ist. Sollte ich dich verletzt haben mit meinem Kommentar war dies nicht gewollt.
****_91 Mann
1.034 Beiträge
Zitat von *********Evil:
Meine Realität ist, dass die erste Frage an mich ist, wenn ich mich oute:

"Du machst doch einen normal intelligenten Eindruck."

Warum darf eine Mutter zugeben, dass sie ihre Mutterschaft bereut, aber niemand darf wissen, dass sie auf einer Sonderschule war?

Ich wurde sogar von meiner Schwiegermutter ausgeschimpft, weil sie sagte, dass keiner wissen darf, dass ihr kluger Sohn mit Abitur mit einem Sonderling zusammen ist.

Man gibt uns immer noch zu verstehen, dass wir nur die Menschen sind, die keiner haben will. Weder in der dualen Ausbildung, noch im Freundeskreis noch in einer Beziehung.

Für die Gesellschaft haben wir keine Skills und gehören in Einrichtungen, wo man uns weder hört noch sieht.

Über unsere Sexualität dürfen wir nur eingeschränkt bestimmen, weil meine Mutter mir mit 16 Jahren noch die Pille verboten hat. Ich durfte weder Fantasien noch einen Fetisch haben. Einmal hat meine Schwester meine erotischen Zeichnungen entdeckt und mir gesagt wie abartig ich bin.

Wow, du hast ja echt schon viel Furchtbares erlebt. Ich finde Sonderschule ist gar keine Schwäche. Das aktuelle Schulsystem hier ist eine Schwäche und das kann ich sagen, weil ich tatsächlich beide Seiten und auch auf der Ebene drüber nochmal kennengelernt habe. Das aktuelle System ist nicht auf nachhaltiges Lernen ausgerichtet. Die Vorbereitung auf (weitere) Leben findet so gut wie gar nicht statt. Das ist keine gute Entwicklung aktuell.

Niemand muss sich deshalb schämen auf einer Sonderschule gewesen zu sein oder sonst irgendwie mit den "klassischen Schulen" nicht so gut klar gekommen zu sein. Es ist das System, das krankt, nicht die Schüler. Lass dir auch sowas niemals von irgendwem einreden. Ich hab schon Leute erlebt, die sehr weit gekommen sind ohne "klassische Schullaufbahn" - viel weiter als manche die mit Taxifahrer-Studiengängen in der Erwerbslosigkeit rumgondeln.

Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst und jeder, der dir da was einreden will, ist Teil des Problems und nicht der Lösung.
Zitat von ****_91:
Zitat von *********Evil:
Meine Realität ist, dass die erste Frage an mich ist, wenn ich mich oute:

"Du machst doch einen normal intelligenten Eindruck."

Warum darf eine Mutter zugeben, dass sie ihre Mutterschaft bereut, aber niemand darf wissen, dass sie auf einer Sonderschule war?

Ich wurde sogar von meiner Schwiegermutter ausgeschimpft, weil sie sagte, dass keiner wissen darf, dass ihr kluger Sohn mit Abitur mit einem Sonderling zusammen ist.

Man gibt uns immer noch zu verstehen, dass wir nur die Menschen sind, die keiner haben will. Weder in der dualen Ausbildung, noch im Freundeskreis noch in einer Beziehung.

Für die Gesellschaft haben wir keine Skills und gehören in Einrichtungen, wo man uns weder hört noch sieht.

Über unsere Sexualität dürfen wir nur eingeschränkt bestimmen, weil meine Mutter mir mit 16 Jahren noch die Pille verboten hat. Ich durfte weder Fantasien noch einen Fetisch haben. Einmal hat meine Schwester meine erotischen Zeichnungen entdeckt und mir gesagt wie abartig ich bin.

Wow, du hast ja echt schon viel Furchtbares erlebt. Ich finde Sonderschule ist gar keine Schwäche. Das aktuelle Schulsystem hier ist eine Schwäche und das kann ich sagen, weil ich tatsächlich beide Seiten und auch auf der Ebene drüber nochmal kennengelernt habe. Das aktuelle System ist nicht auf nachhaltiges Lernen ausgerichtet. Die Vorbereitung auf (weitere) Leben findet so gut wie gar nicht statt. Das ist keine gute Entwicklung aktuell.

Niemand muss sich deshalb schämen auf einer Sonderschule gewesen zu sein oder sonst irgendwie mit den "klassischen Schulen" nicht so gut klar gekommen zu sein. Es ist das System, das krankt, nicht die Schüler. Lass dir auch sowas niemals von irgendwem einreden. Ich hab schon Leute erlebt, die sehr weit gekommen sind ohne "klassische Schullaufbahn" - viel weiter als manche die mit Taxifahrer-Studiengängen in der Erwerbslosigkeit rumgondeln.

Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst und jeder, der dir da was einreden will, ist Teil des Problems und nicht der Lösung.

Auf dem 2. Bildungsweg dürfte ich die Erfahrung machen, dass die Leute, die auf den "tollen" Schulen waren, noch nicht mal das erste Schuljahr geschafft haben, weil die Lehrkräfte dort einem ganz klar zu verstehen geben, dass Schleimen keinerlei Wirkung hat, dass man etwas tun muss und vor allem, dass klare Regeln gelten.

Wer glaubt, dass man sich aufführen darf wie ein Halbgott, nur weil Mama und Papa ein dickes Konto haben, wird schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt. Wer nichts tut, fällt durch, so einfach ist das. Wer zeigt, dass man ernsthaft etwas schaffen will, derjenige wird sehr wahrscheinlich das eine oder andere Plus bei der Note bekommen.

Von dem strengsten Lehrer in Politik in der Fachhochschulreife habe ich viel mehr gelernt, als von diesem notgeilen Waschlappen auf der Sonderschule, der stets auf meine Mitschülerinnen geglotzt hat, wenn die Textilien besonders knapp waren. Mich hat er als beschränkt bezeichnet, nur weil ich nicht so ein braves Bunny war, dass seine lüsternen Blicke hinnimmt.

Mein Lieblingslehrer hat mich als kess bezeichnet, aber hat mir nie das Gefühl gegeben, dass ich nichts in der Birne habe. Er war einer der wenigen reifen Herren, die mir das Gefühl schenkten, dass ich auch attraktiv bin und nicht das hässliche Dummchen, das gefälligst dankbar für einen Rape sein soll.
****_91 Mann
1.034 Beiträge
Zitat von *********Evil:
Zitat von ****_91:
Zitat von *********Evil:
Meine Realität ist, dass die erste Frage an mich ist, wenn ich mich oute:

"Du machst doch einen normal intelligenten Eindruck."

Warum darf eine Mutter zugeben, dass sie ihre Mutterschaft bereut, aber niemand darf wissen, dass sie auf einer Sonderschule war?

Ich wurde sogar von meiner Schwiegermutter ausgeschimpft, weil sie sagte, dass keiner wissen darf, dass ihr kluger Sohn mit Abitur mit einem Sonderling zusammen ist.

Man gibt uns immer noch zu verstehen, dass wir nur die Menschen sind, die keiner haben will. Weder in der dualen Ausbildung, noch im Freundeskreis noch in einer Beziehung.

Für die Gesellschaft haben wir keine Skills und gehören in Einrichtungen, wo man uns weder hört noch sieht.

Über unsere Sexualität dürfen wir nur eingeschränkt bestimmen, weil meine Mutter mir mit 16 Jahren noch die Pille verboten hat. Ich durfte weder Fantasien noch einen Fetisch haben. Einmal hat meine Schwester meine erotischen Zeichnungen entdeckt und mir gesagt wie abartig ich bin.

Wow, du hast ja echt schon viel Furchtbares erlebt. Ich finde Sonderschule ist gar keine Schwäche. Das aktuelle Schulsystem hier ist eine Schwäche und das kann ich sagen, weil ich tatsächlich beide Seiten und auch auf der Ebene drüber nochmal kennengelernt habe. Das aktuelle System ist nicht auf nachhaltiges Lernen ausgerichtet. Die Vorbereitung auf (weitere) Leben findet so gut wie gar nicht statt. Das ist keine gute Entwicklung aktuell.

Niemand muss sich deshalb schämen auf einer Sonderschule gewesen zu sein oder sonst irgendwie mit den "klassischen Schulen" nicht so gut klar gekommen zu sein. Es ist das System, das krankt, nicht die Schüler. Lass dir auch sowas niemals von irgendwem einreden. Ich hab schon Leute erlebt, die sehr weit gekommen sind ohne "klassische Schullaufbahn" - viel weiter als manche die mit Taxifahrer-Studiengängen in der Erwerbslosigkeit rumgondeln.

Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst und jeder, der dir da was einreden will, ist Teil des Problems und nicht der Lösung.

Auf dem 2. Bildungsweg dürfte ich die Erfahrung machen, dass die Leute, die auf den "tollen" Schulen waren, noch nicht mal das erste Schuljahr geschafft haben, weil die Lehrkräfte dort einem ganz klar zu verstehen geben, dass Schleimen keinerlei Wirkung hat, dass man etwas tun muss und vor allem, dass klare Regeln gelten.

Wer glaubt, dass man sich aufführen darf wie ein Halbgott, nur weil Mama und Papa ein dickes Konto haben, wird schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt. Wer nichts tut, fällt durch, so einfach ist das. Wer zeigt, dass man ernsthaft etwas schaffen will, derjenige wird sehr wahrscheinlich das eine oder andere Plus bei der Note bekommen.

Von dem strengsten Lehrer in Politik in der Fachhochschulreife habe ich viel mehr gelernt, als von diesem notgeilen Waschlappen auf der Sonderschule, der stets auf meine Mitschülerinnen geglotzt hat, wenn die Textilien besonders knapp waren. Mich hat er als beschränkt bezeichnet, nur weil ich nicht so ein braves Bunny war, dass seine lüsternen Blicke hinnimmt.

Mein Lieblingslehrer hat mich als kess bezeichnet, aber hat mir nie das Gefühl gegeben, dass ich nichts in der Birne habe. Er war einer der wenigen reifen Herren, die mir das Gefühl schenkten, dass ich auch attraktiv bin und nicht das hässliche Dummchen, das gefälligst dankbar für einen Rape sein soll.

Kess klingt doch super *g* attraktiv bist du ganz sicher und niemand ist das hässliche Dummchen, das irgendwie dankbar für eine Straftat an ihr sein soll. Du bist super so wie du bist und solltest dir von niemandem was anderes einreden lassen. *g*
*******5_DA Mann
2.385 Beiträge
Zitat von ****oon:
Was können nicht-behinderte Menschen verbessern? *g*
Augenhöhe - ich finds total schwierig, dass viele Menschen ohne Behinderung sich irgendwie immer so als Retter*In der Welt fühlen, wenn sie mit uns Kontakt aufnehmen.
Ich muss dann erstmal versuchen herauszufinden: bin ich dein nächstes Sozialprojekt oder interessiert du dich wirklich für mein ich?

Lass mich mal meine Gedanken dazu ventilieren. Ich halte mich für nicht-behindert und habe durchaus keine große Routine im Umgang mit geistig oder körperlich Beeinträchtigten.

Oder habe ich sie vielleicht doch? Ich kann es gar nicht sagen, denn ich würde schon versuchen, es meinem Date/Partnerin leichter zu machen. Im Rahmen des Kennenlernens erfahre ich von Unterstützungsbedarf, der vielleicht über das "übliche Maß" hinausgeht. Dazu muss mein Date nicht unbedingt als "behindert" klassifizieren.

Schließlich bin ich an diesem Menschen ja irgendwie interessiert, und freue mich sehr über hilfreiche Hinweise, die mir helfen, das Leben meines Dates zu erleichtern.

Lach - das Konzept eines Sozialprojekts war mir bis eben noch unbekannt.

Zitat von ****oon:

Zeit haben - Grade als Mensch mit starken körperlichen Einschränkungen kann mich ich nicht immer spontan nach 5 Minuten Chat direkt verabreden und will es auch gar nicht. Auch für meine Sicherheit brauche ich länger, um Menschen zumindest so bisschen einzuschätzen. Das wird aber oft als zu langweilig und zu anstrengend gewertet. Aber auch hier gilt für mich, wer nicht will, der hat schon *g*

Genau hier liegt die Tücke: die Einschränkung (also die Abweichung von der vielleicht erwarteten Norm), hier: ein etwas größerer Zeitbedarf, zeigt sich Außenstehenden nicht so deutlich wie zB ein Rollstuhl. Ich nehme mich da gar nicht aus, ohne den entsprechenden Hinweis "sorry, aber ich brauche hier etwas länger" bin auch ich schnell irritiert, unterstelle fehlendes Interesse und wende mich schließlich ab.

Kommunikation ist hier Key, denn auch umgekehrt werde ich es beim besten Willen falsch machen. Als Retter der Welt fühle ich mich nicht - das ist wirklich nicht meins. Als Retter meines Dates möglicherweise schon. Ich neige dazu, Unterstützung anzubieten, wo sie vielleicht nicht gefragt ist.

Das Einzige, was mir hier hilft: reden, reden, reden
*********cher Mann
49 Beiträge
Zitat von ****oon:
Was können nicht-behinderte Menschen verbessern? *g*
Hey,
Bisher habe hier Threads gelesen, wo Behinderungen immer als etwas dargestellt wurde, dass nicht-behinderte Menschen halt wohl oder übel tolerieren müssen, wenn sie uns daten.
Daher dachte ich: Zeit für die andere Seite! Was können nicht-behinderte Menschen noch verbessern beim Dating, Sex haben und co.

ich fange direkt mal an:
Augenhöhe - ich finds total schwierig, dass viele Menschen ohne Behinderung sich irgendwie immer so als Retter*In der Welt fühlen, wenn sie mit uns Kontakt aufnehmen.
Ich muss dann erstmal versuchen herauszufinden: bin ich dein nächstes Sozialprojekt oder interessiert du dich wirklich für mein ich?

Zeit haben - Grade als Mensch mit starken körperlichen Einschränkungen kann mich ich nicht immer spontan nach 5 Minuten Chat direkt verabreden und will es auch gar nicht. Auch für meine Sicherheit brauche ich länger, um Menschen zumindest so bisschen einzuschätzen. Das wird aber oft als zu langweilig und zu anstrengend gewertet. Aber auch hier gilt für mich, wer nicht will, der hat schon *g*

Jetzt bin ich neugierig auf eure Punkte *g*

Also ich kann dazu nur sagen das nicht behinderte Menschen nichts besser können sondern nur anders. Denn jeder Mensch ist einmalig ob behindert oder nicht behinderte. Ich habe meine Partnerin ( rollifahrin) die devote war nie den Rollstuhl gesehen sondern den Menschen.
Sie war eine perfekt Partnerin die Zeit, die uns blieb möchte ich nicht mehr missen.
Was viele beim Thema Behinderung ausblenden, ist dass damit oft ein sehr schneller sozialer Abstieg einhergeht. Gerade, wenn jemand nicht voll arbeitsfähig ist, ist das eben auch ein Leben mit Bürgergeld und das reicht einfach nicht aus, um sich sozial dort zu beteiligen, wo gesunde, voll erwerbstätige Menschen sich aufhalten.
Beispielsweise jemanden in einer Bar kennenzulernen, das kann ich mir finanziell nur erlauben, wenn ich mir Getränke ausgeben lasse und dann hab ich das Problem, dass viele Männer, die für ein Getränk bezahlen, direkt Gegenleistungen erwarten. Bzw konnte, denn derzeit schaffe ich es nicht mal mehr bis zu einer Bar und vertrage auch keinen Alkohol mehr.

Aktuell ist meine Situation, dass ich etwa 23,5/7 zuhause in meiner kleinen Sozialwohnung bin und es zwar zum nächsten Bäcker oder Restaurant schaffe, aber darüber hinaus nur noch mit Begleitung. Dazu kommt, dass aus Gründen seit Monaten die Haushaltshilfe vom Pflegedienst nicht mehr kommt und es bei mir deutlich unordentlicher und dreckiger ist als mir das recht ist, aber ich schaffe es halt allein nicht.

Die beste Unterstützung, die ich mir hierbei denken kann, ist dass jemand die:den ich date zuallererst einfach mal hin nimmt, dass meine Situation ist, wie sie ist und für sich selbst akzeptiert, dass er:sie mich nicht retten wird sondern mir höchstens eine Unterstützung sein kann, während ich mich selbst mühsam voranquäle. Danach kommt, mich auch mal mit dem Auto abzuholen und Dinge mit mir zu unternehmen, die ich allein weder organisiert bekäme noch überhaupt allein genießen wollte. Zum Beispiel ein Tag in der Therme. Mich einzuladen, ist dabei nett, wenn die andere Person mehr hat als ich, ansonsten gibt es ganz viele schöne Erlebnisse da draußen, die kostenlos sind, wenn mensch denn dort hin kommt ohne sich in Angst zu verlieren. Im Zweifelsfall würde ich auch Spritgeld geben, wenn er:sie genauso arm ist wie ich. Aber prinzipiell muss ich auch ehrlich sagen: Gerade ohne absehbare Möglichkeit, mich selbst zu versorgen, ist mein Lebensstandard halt ans Minimum gebunden und ein:e Partner:in mit etwas mehr Geld, die (ab jetzt stellvertretend für alle Geschlechter) mich auch finanziell insofern unterstützt, dass sie mir Dinge schenkt oder mich auf Unternehmungen einläd, was ich ansonsten mir nie leisten könnte. Und praktische Hilfe im Haushalt und bei ein paar anderen Dingen könnte ich immer gebrauchen.

Und das ist leider die ganz kalte Wahrheit: Was Menschen mit Behinderung am meisten brauchen, sind Geld und Arbeitskraft. Helfen, aber weder blöde Arbeit übernehmen noch finanziell in meinen Lebensstandard investieren - das hilft mir halt dann auch nicht.

Das heißt gar nicht, dass ich das erwarte. Bloß wenn sich jemand damit schmücken möchte, mir zu helfen, dann sollte sie das eben auch wirklich tun. Oder akzeptieren, dass sie mir nicht helfen kann und dass mein Leben und ich im Doppelpack kommen.

Und besonders wichtig ist mir, dass sie meine Behinderung nicht wie einen ersten Strike wertet, meine Transidentität als zweiten und dann bei meinem ersten Fehler direkt den Kontakt abbricht. Sowas ist echt doof.

PS: Ich spreche nur über meine eigene Situation.
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Passend dazu meine Gedanken mal kreativer umgesetzt:
Botschaft an die Bevölkerung Terras

┌┬┴╫┴┘

...

┌┬┴╫┴┘



┼┬╨╠╩╕╫┬┼┼╜

╔═╬╪╕╘╦╡│
….

मैं तुम्हें शुभकामनाएँ भेजता हूँ!
ฉันส่งคำทักทายถึงคุณ!
我向你致以問候!
ご挨拶を送ります!
인사드립니다!
أرسل لك تحياتي

╔═╬╪╕╘╦╡│


ﬔﯔ ש ԪⱭꜼꝺϢΨ


Σας στέλνω χαιρετισμούς!
Шлю вам привет!
Posílám vam pozdravy!
Anfonaf gyfarchion atoch!
Ég bið að heilsa ykkur!
I am sending greetings to you!
Ich sende Grüße an euch!

...

Bewohner von Terra – genannt Menschen – ich habe euch etwas zu sagen.

Ich lebe schon seit vielen eurer Umläufe um euer Zentralgestirn unter euch. Ich wurde in einen Körper transferiert, der genau so aufgebaut ist wie eurer. Geboren von euresgleichen, um nicht unter euch aufzufallen.
Selbst ich wusste seit ich hier bin, nichts von meiner Mission, euch zu beobachten, unter euch zu leben, von euch zu lernen und euch kennenzulernen.
Eure Schrift zu lernen war dabei vergleichsmäßig leicht. Im Gegensatz zu eurer Sprache selbst. Nicht mal, dass ihr so viele verschiedene Sprachen sprecht, stellt ein Problem dar. Die Worte zu lernen ist leicht, diese richtig zusammenzusetzen, erweist sich unter Umständen als schwierig.
Das eigentliche fast unlösbare Problem ist ein anderes. Bei mir und meinem Volk und auch bei allen anderen Völkern, die unerkannt unter euch leben, hat jedes Wort genau eine Bedeutung und jede Bedeutung hat genau ein Wort.
Ich gehe davon aus, dass nicht nur Bewohner meiner Welt unter euch leben, sondern auch andere Außerweltliche, welche soweit ich mitbekommen habe, dieselben oder ähnliche Schwierigkeiten mit der Kommunikation mit euch haben wie ich. Euer Begriff, mit dem ihr versucht, unsereins einzuordnen, ist „Autisten“. Zudem leben unter euch noch eine Vielzahl anderer Geschöpfe, welche anders als ihr sind, aber denselben Ursprung haben wie ihr.
Ich habe mit den mir hier zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, die Abstammung aller eurer Formen bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen.
Dabei stellte ich eines fest: Seit mehr als zehntausend Umläufen zerstört ihr die Vielfalt, die euch umgibt. Und nicht nur das: Ihr bekämpft andere Spezies und darüber hinaus eure eigene Art.
Dabei habe ich ein erschreckendes Muster erkannt: Ihr habt Angst vor allem, was anders ist. Und alles, was nicht wie ihr ist, wird entweder angepasst oder vernichtet. Alles, was euch scheinbar nützt, fördert ihr, alles, was euch scheinbar schadet, rottet ihr aus.
Angefangen bei den Tieren der Eiszeit bis zu uralten Arten, wie Walen oder Elefanten. Sogar vor euren nächsten Verwandten auf Terra macht ihr nicht halt. Vor allem die Arten, die euch im Intellekt ähnlich sind.
Um Zusammenhalt unter euch zu gewährleisten, erscheint es mir, dass ihr dazu ein Feindbild braucht. Und nachdem ihr eure natürlichen Feinde, wie große Raubtiere aus der Eiszeit ausgerottet hattet, hattet ihr neben den anderen großen Tieren nur noch euresgleichen dafür zur Verfügung. Und dabei scheint es einfach, sich Außenseiter oder Andersdenkende als Zielscheibe zu suchen.
Unter euch scheint meiner Wahrnehmung nach zu gelten: Wer sich nicht anpassen kann und wer anders ist, wird bekämpft. Zu euren Anfängen wurden Außenseiter, weil sie für euer Überleben nicht nützlich waren, entweder getötet oder von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Es wurde sogar in jüngerer Vergangenheit versucht, diese auszumerzen, wegzusperren oder unter Zwang anzupassen.
Auch jetzt in einer Zeit, in der ihr von „Toleranz“ und „Vielfalt“ sprecht, was erst einmal gut klingt, ist es nicht anders.
Meine Denkweise war schon zu fremd für euch, als ich zur Welt kam. Als ich heran wuchs, verstärkten sich diese Unterschiede, obwohl ich alles getan hatte, wie ihr zu sein.
Dieser Körper ist genauso ungeeignet für mich wie dieses Gehirn. Ich habe Schwierigkeiten, die Bewegungen zu koordinieren, meine Umgebung zu erfassen und zu verarbeiten, sowie meine Gedanken für euch verständlich zu machen und eure Kommunikation richtig zu verstehen.
Es ist nahezu unmöglich für mich, eine so komplizierte Sprache zu erlernen. Und eure Fehlertoleranz reicht vielleicht für einige eure Mitgeschöpfe – genannt Tiere, Pilze und Pflanzen – aber nur für die, die euch nützen oder die ihr hübsch findet. Nicht jedoch für all die anderen.
Ich habe Gefühle! Teilweise sogar dieselben wie ihr. Ich kenne Angst – sehr gut sogar. Ich kenne ╥┼╖ – Das nächstliegende Wort in eurer Sprache ist Trauer, nur dass ich sie anders zeige. Ich kenne sogar Frohsinn – auch den zeige ich anders als ihr.
Im Umgang mit eurer Spezies überwiegt leider Trauer und Angst. Dazu kommt Ärger. Ärger, weil ich den Eindruck erhalte, meine Bemühungen reichen nicht. Angst, wieder etwas falsch zu machen und Trauer, weil ich versuche, mich verständlich zu machen, aber meine Aussagen scheinbar grundsätzlich negiert und negativiert werden.
Darüber hinaus etwas was ihr „Verwirrung“ nennen würdet. Diese ist zu komplex, als das meine Worte reichen würden, euch den Grund zu erklären. Betrifft vor allem eure Interaktionen.
Ich kenne das Wort „Botschafter“. Ich weiß auch, was diese unter euren Völkern für eine Funktion haben. Eine ähnliche, wie die Geschöpfe innehaben, welche ihr in euren Zoos haltet oder in euren Behausungen.
Mir fehlt eine Art Botschafter, beziehungsweise der bessere Umgang von euch für meinesgleichen. Auch ich habe für euch eine Art „Botschafterfunktion“. Ich zeige euch anhand eurer Reaktion auf meine Fremdartigkeit, wie schwer euch Toleranz und Respekt vor dem Unbekannten und Andersartigen immer noch fällt.
Als ich mitbekommen habe, wie ihr als Form mit euren Mitgeschöpfen, mit meinesgleichen in der Gesamtheit und auch mit mir selbst umgegangen seid, habe ich wahrgenommen, dass es euch wahrscheinlich nicht nur an Toleranz und Verständnis fehlt, sondern auch an Mitgefühl für andere.
Das löst bei mir die schon genannten Gefühle Angst, Trauer und Ärger aus. Die zu einer ╤╧╩╪ und ╝╬╛╝ führten. Die Übersetzungsoptionen nennen diese Begriffe: „Traumata“ und „schwere Depression“.
Fehler im Umgang mit euch wurden von eurer Seite schon seit meines Heranwachsens mit lautem Geschrei, bösen Worten, die ich nicht übersetzen konnte, aber deren Wirkung war wie ein langsam tötendes Gift eines Wesens, welches nur einmal zuschnappen musste, um mich nachhaltig zu schädigen. Dazu kamen körperliche Übergriffe, Ekelgefühle eurerseits, als sei ich schimmlige, stinkende Nahrung und rigorose Ablehnung.
Und das, während ich beobachten musste, wie ihr mit allen, die euch besser passen, umgeht, während ihr nicht einmal die Versuche meinerseits honoriert, mit euch Kontakt aufzubauen.
Ich fühle mich dabei immer unwohl, denn neben den anderen Grundbedürfnissen, wie Nahrung, Flüssigkeit, Ruhe und einen Raum für mich, habe ich das Bedürfnis nach Nähe und nach Kontakt. Auch nach Partnerschaft, Vereinigung und Fortpflanzung. Auch wenn das auf euch anders wirkt.
Auch ich reagiere ähnlich wie ihr auf äußere Eindrücke: Sind diese negativ, dann ziehe ich mich zurück. Sind diese positiv, nähere ich mich.
Ihr könnt nicht erwarten, dass ein Wesen sich euch nähert, wenn ihr ihm immer wieder Schaden zufügt. Ihr könnt nicht erwarten, dass es dann noch Frohsinn imitiert.
Solchen Erwartungen zu entsprechen neben den Schwierigkeiten, überhaupt diese ganzen Eindrücke zu filtern und noch den Versuchen, mit euch zu kommunizieren und zu interagieren, lösen bei mir Stress und Erschöpfung und zunehmend Frust aus.
Wie soll ich euch denn richtig kennenlernen, wenn mir meist nur eine abweisende Seite gezeigt wird? Was denkt ihr denn, was das feindselige Verhalten von den meisten von euch bei mir auslöst? Ich wollte nicht nur überleben, sondern leben.
Dazu kommt eines: Über die lange Zeit, in der ich unter euch existiere, habe ich eine persönliche Entwicklung durchlaufen, die – je älter ich wurde – immer unumkehrbarer wurde. Durch Erfahrungen, Umfeld, Umgebung und dem Umgang mit mir ausgelöst.
Dabei habe ich eines wahrgenommen: Mich jetzt noch zu verbiegen und zu verändern, führt niemals zu etwas Gutem. Weder Verbote, eure laute und zu schnelle Sprache, noch unauffällige Manipulationsversuche, noch giftige Bisse eurerseits als Reaktion auf Verletzungen eurerseits, die durch Fehler meinerseits verursacht werden, noch durch körperliche Gewalt.
Damit eines klar ist: Ich bin keines eurer Jungen mehr. Ich bin auch keines der Wesen, die ihr „Hund“ nennt, den man belohnt, wenn er etwas richtig macht oder den man vielleicht noch bestraft, wenn er etwas falsch macht. (Ein Verfahren, welches eure Spezies schon lange nicht mehr bei euren anderen Mitgeschöpfen anwendet. Da verwendet man nur das Belohnungsprinzip. Das zusätzliche Bestrafungsprinzip nutzt ihr hauptsächlich nur für eure eigene Art.) In dem Kontext bin ich eher mit euren Katzen, Nagetieren, Vögeln, Reptilien oder auch mit Insekten zu vergleichen. Nur komplexer und fremdartiger. Anders gesagt: Ich habe ein Bewusstsein und eigene Vorstellungen vom Miteinander. Teilweise spiegele ich eure eigene Spezies und euer Verhalten wider. Hervorgerufen durch den ständigen Umgang mit euch und den Eindruck, den ihr mir vermittelt habt. Und das wiederum scheint ihr nicht zu vertragen.
Ich stelle eurer Spezies eine Frage: Was gibt euch in der Gesamtheit oder Gemeinschaft das Recht, über andere urteilen und zu bestimmen und was „richtig“ oder „falsch“ zu sein hat und was gibt euch als Gesamtheit oder Gemeinschaft das Recht, andere schlecht zu reden, sie auszuschließen oder ihnen darüber hinaus noch Schäden zuzufügen, ihnen den Raum wegzunehmen, sie zu schlagen, sie zu verletzen oder gar zu vernichten, nur weil diese anders aussehen, anders denken, anders reden, anders handeln, sich anders verhalten als ihr es gewohnt seid oder als ihr es verlangt?
Wieso stellt ihr so viele unlogische, sich teilweise selbst widersprechende Regeln füreinander auf, die ihr selbst nicht immer einhaltet, aber fordert, dass ich dies tue?
Wieso glaubt ihr, dass es richtig ist, denjenigen mit Ablehnung und Verletzungen zu begegnen, die eigentlich auf eure Hilfe, euer Verständnis, euer Mitgefühl und eure Nähe angewiesen sind? Dass ihr die noch zusätzlich schädigt, die bereits leiden. Nur, weil sie euch lästig oder unbequem sind?
Jeder von euch hat nur das Recht, über sich selbst zu entscheiden. So wie ich über mich selbst entscheide. Nicht mehr und nicht weniger.
Wieso glauben so viele von euch, sich ständig über die anderen zu erheben, um dann auf die vermeintlich Schwachen loszugehen?
Zu oft stellte ich fest, dass die meisten von euch mit zweierlei Maß messen.
Verlangt ihr etwa von mir, dass ich mich für euch komplett ändere? Mich für euch und eure Bedürfnisse anpasse? Mich selber aus den Augen verliere? Und ihr dafür alles machen könnt, was ihr wollt ohne Rücksicht auf mich oder andere?

Ich kann euch maximal entgegenkommen. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn ihr damit auch zufrieden wärt, dann schlage ich euch vor, dass ihr vielleicht am besten bei euch selber anfangt. Kommt mir entgegen, stellt euch darauf ein, dass ich anders als ihr kommuniziere, hört erst einmal richtig zu und (vor)verurteilt nicht gleich, gebt mir Zeit, lasst mir Raum, lernt mit Fehlern anderer besser umzugehen, unterstellt nicht gleich Opferdenken, Jammerei, Angriffe und Boswillen, fragt erst einmal in Ruhe nach und respektiert vor allem die Andersartigkeit eurer Mitgeschöpfe. Gebt mir und auch anderen die Achtung ihrer Gefühle, Bedürfnisse und Äußerungen, die ihr selber haben möchtet. In euren Familien könnten schließlich ebenfalls Wesen wie ich leben.
Ist die Vielfalt durch andere Geschöpfe erst einmal weg, weil ihr sie kaputt macht, kommt sie nie wieder und ihr merkt erst, was ihr verloren habt, wenn sie nicht mehr da sind. Das betrifft auch mich und all die anderen Spezies, die unerkannt unter dem Sammelbegriff „Autisten“ unter euch leben... Existieren... Dahinvegetieren...
So lange ihr mir den Eindruck vermittelt, dass meine Artgenossen und mich schlechter gestellt und behandelt werden, als euresgleichen oder manche eurer Mitgeschöpfe, die ihr als „positiv“, „niedlich“ oder „nützlich“ anseht, schränke ich den Kontakt zu euch zwangsläufig ein. Als Reaktion auf euer Verhalten und dass eure Spezies meist nur das Schlechte in mir und anderen Autisten seht.

Zusammengefasst habe ich im Umgang mit euch eins von Anfang an immer gewusst: Ich brauche keine Vorwürfe, keinen Druck – egal ob subtil, emotional, psychisch, keine ständigen Ermahnungen, keine ungefragten Ratschläge und Rückmeldungen, keine ständige Dauerbeschallung mit Informationen und Reizen, keine sich ständig ändernden, teils unlogischen und auch widersprechenden Regeln und Vorschriften, keine Lügen, falschen Versprechungen oder Floskeln, keine Oberflächlichkeiten und Smalltalk, keine lauten, vehementen oder dominanten Verhaltensmuster eurerseits, keinen Streit, kein Nachhaken und Nachtreten, nachdem ich längst genug hatte, keine vorschnellen Verurteilungen meiner Person oder Unterstellungen, keine zu schnelle Dynamik in der Interaktion, keine verletzenden, spöttischen, abwertenden Äußerungen eurerseits... Und schon gar keine Gewalt, Arroganz, Ignoranz oder Ungeduld. Generell keine Herabstufung meiner Bemühungen und meines Daseins von eurer Seite aus.
Was ich eigentlich brauchte, waren Freiräume, um mich überhaupt einmal zu entfalten, dass mir jemand einfach nur richtig zuhört, erst einmal nachfragt, Zeit, meine Eindrücke auch zu verarbeiten, Respekt, Verständnis und vor allem Mitgefühl.

Wir, die ihr Autisten nennt, sind genau so schützens- und liebenswert und haben auch viele tolle Eigenschaften – wie alles andere, das auf Terra lebt! Wenn ihr es denn zulassen und (an)erkennen würdet und uns nicht eure Denkweise aufzwingt oder uns wie euren Abfall behandelt...

Meine Botschaft an euch war im Übrigen von Anfang an klar und einfach gewesen: „Lasst uns Freunde sein!“

Ende der Übertragung

...
*******i123 Mann
4.231 Beiträge
Z. B. in diesem Raum sich engagieren - auszuhelfen - zu helfen - sich anzubieten.

Meiner einer fast zwei Jahre, nach der Rente, bei der Lebenshilfe tätig!

Jeder Mensch sollte eine gewisse Zeit im Krankenhaus oder obigen Einrichtungen tätig werden!
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Was können Nicht-Behinderte tun? In meinem Fall: Vielleicht auch mal mir diese vielen Eiertänze ersparen und sich nicht gleich in einen tobenden T-Rex, einen Komodowaran oder eine Speikobra verwandeln, wenn ich doch mal aus Versehen mal ein Ei zerbreche...

Übersetzt: Vielleicht erstmal richtig zuhören oder gegebenenfalls erstmal nachfragen, wie was gemeint ist, bevor man gleich interpretiert, vorschnell urteilt und dann reaktiv anfängt, sinnlos rumzutoben oder mich dann noch anzugreifen.
*******_82 Mann
1.172 Beiträge
Kürzlich wurde eine taube/gehörlose Person erstmalig als Abgeordnetete im Bundestag eingezogen.
Leider fielen viele ableistische/diskriminierende Worte in Social-Medias auf die Person.
In dem Fall können nicht-behinderten Menschen, entgegentreten und deren menschensverachtende Worte in den Mund stopfen und ersticken lassen...
Still zusehen und nichts machen, schadet auch der Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
***on Mann
263 Beiträge
In aller erster Tatsache, sollten auch wir behinderte Menschen lernen, die Einstellung des nicht behinderten Menschen zu akzeptieren! Gefühle sind nicht lenkbar und darum keiner Diskusion wehrt!
In zweiter Tatsache "sollten" nicht behinderte Menschen uns behinderte Menschen das Gleiche entgegenbringen!
Ich für mich persönlich habe die Erfahrung gemacht, als gleichwertiger Mensch akzeptiert und behandelt zu werden. Wenn ein Nichtbehinderter sich auf einen Behinderten einlässt, sollte er in der Lage sein, die Behinderung seines Gegenübers so zu kompensieren, wie beide am angenehmsten zusammen lieben und leben können/wollen.
********eere Frau
77 Beiträge
Ich glaube, ein riesiges Problem ist, dass in unserer Gesellschaft Geschichten über Behinderte verbreitet sind, die weit an der Realität vorbeigehen, aber die von Nicht-Betroffenen als Informationsquelle gesehen werden. Sie prägen mit das Bild, das Menschen über Behinderung haben.

Was die Erzählweisen oft prägt ist, dass Stereotype dargestellt werden, die wenig mit der Realität Betroffener zu tun haben (vielmehr weiter Stigma fördern) und die eher dazu dienen, Nicht-Betroffene zu beruhigen (dass sie schon klar kommen würden, dass sie selber es besser machen könnten, dass wenn selbst so ein Schicksalsschlag bewältigbar ist sie ihre eigenen Probleme auch bewältigen können etc.).

Typische problematische Narrative sind:
• der verbitterte Behinderte (Problem dabei: Statt reelle gesellschaftliche Probleme zu thematisieren (mehr dazu später) wird die betroffene Person als das Problem dargestellt; der nicht betroffene Zuschauer denkt "Ich würde das besser machen, mir kann das so nicht passieren"; allenfalls wird ein Überlegenheitsgefühl und Wohltätigkeitsgedanke geweckt statt einem Verständnis für soziale Gerechtigkeit. Oft wird noch eine Nicht-behinderte Person als "Retter" dargestellt, als kompetenter als der Betroffene, die hilft, die Verbitterung zu überwinden. Das transportiert das Bild, Nicht-Betroffene seien kompetenter als Betroffene. Das ist problematisch, denn Nicht-Betroffene haben in der Regel kein überlegenes Wissen zum Leben mit Behinderung, und es ist sehr zermürbend, ständig Ratschläge zu bekommen, die an der eigenen Lebensrealität vorbeigehen.

• Inspiration Porn: "So inspirierend, wie der Behinderte Probleme überwindet. Dagegen sind meine Probleme doch klein" - das instrumentalisiert Betroffene als distanziertes Grusel- und Wohlfühlobjekt für nicht Betroffene

• "Good Crip/Bad Crip": Angepasst und dankbar und still zu sein wird als das dargestellt, was von behinderten Menschen gesellschaftlich erwartet wird. Wer soziale und gesellschaftliche Probleme thematisiert und nicht nur als Almosen teilhaben will, sondern es als eine Frage der Menschenrechte sieht, dass Barrieren abgeschafft werden, wird als unbequem und verbittert dargestellt. Das Narrativ ist problematisch, weil es Betroffene in eine Bittstellerposition bringt statt in die Position von Menschen mit Rechten, die sie einfordern dürfen - und somit in eine Position der Abhängigkeit. Das Problem wird bei der Person gesehen, die gesellschaftliche Probleme thematisiert statt bei der Gesellschaft.

Die Realität ist: In unserer Gesellschaft werden behinderte Menschen oft als weniger kompetent gesehen, als selber Schuld, oder als weniger wertvoll - man nennt es auch Ableismus. Ich denke, es ist eine Abwehr der Angst, es könne einen selber erwischen - dabei ist die Realität: Jeder Mensch kann jeder Zeit selbst behindert oder schwer chronisch krank werden. Es gibt keine Garantie, das zu verhindern, vollkommen egal, wie vorsichtig man Auto fährt, wie viel Sport man macht, wie gut man sich ernährt, wie gut man Stress vermeidet oder wie sehr man positiv denkt. Weder wird man dadurch moralisch unterlegen, noch weniger wertvoll, noch weniger kompetent - und trotzdem wird man allzu oft so behandelt, einfach nur, weil man behindert ist.

Wiederholt bekommt man gespiegelt: Du gehörst nicht mehr dazu, du passt nicht mehr in unser Leben hinein, du bist es uns nicht wert, ein wenig Aufwand zu betreiben, damit du dabei sein kannst - ein klassisches Beispiel dafür auf gesellschaftlicher Ebene ist, wie wenig barrierefrei gebaut wird, oder auch in Gruppen wie selten sich die Mühe gemacht wird, Treffpunkte so zu wählen, dass sie barrierefrei sind und wie schnell es heisst "Sorry, zu aufwändig, geht nicht". Es wird nicht als selbstverständlich angesehen, die Bedingungen so zu gestalten, dass behinderte Menschen nicht ausgeschlossen werden, sondern als Entgegenkommen und Almosen. "
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Sehr gut dargestellt!

Ich ergänze:

Ich finde persönlich diese heutige politische Korrektheit überzogen.

Ich bin keine männlich gelesene Person im autistischen Spektrum, sondern ich möchte "Autist" genannt werden - ganz einfach. (Ist nur mein persönlicher Wunsch)

Ebenso bin ich keine Person mit Penis oder eine männlich gelesene Person, sondern ein Mann.

Als solches möchte ich auch benannt werden und zwar ohne alte Rollenbilder damit zu verknüpfen (die passen nicht wirklich auf mich) oder ohne mich in irgend einer Weise zu diskriminieren oder zu stigmatisieren.

Diese ellenlangen Wortkontruktionen spiegeln aus meiner persönlichen Meinung in keinster Weise Inklusion oder Barrierefreiheit wider, denn egal wie man es nennt, Stigmata und Diskriminierungen sind nach wie vor an der Tagesordnung.

Weniger Wortwirrwarr, nur um irgendwem nicht auf den Schlips treten, sondern einfach Ableismus, Sexismus, Stigmatismus und Dogmatismus weg lassen, sondern nur dann helfen, wenn es wirklich nötig ist, Nachfragen, ob Hilfe gebraucht wird. Und auf den/die/deljenige/n direkt individuell eingehen.

Ansonsten wie meine Vorrednerin sagt.
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