Ich glaube auch, dass es umso schwieriger wird, je perfektionistischer man in Bezugg auf sein eigenes Handeln bestrebt ist. Denn dann kann ja niemand besser sein als man selbst. Dann dürfte ja der Partner kein gesteigertes Interesse an einer anderen Person haben.
Wenn man dagegen sich selbst nicht so wichtig nimmt (nicht verwechseln mit mangelndem Selbstbewusstsein) und auch über die eigenen Fehler und Unperfektheiten herzlich lachen kann, der ist vielleicht wesentlich offener eingestellt.
Der Killer ist halt immer Eifersucht, die in der Regel auf (bekannte oder nicht bekannte Verlustangst) basiert. Wenn das Risiko gesehen wird, dass die andere Person, die jünger, knackiger, leistungsfähiger, sexuell offener, etc. ist, ein potenzieller Konkurrent für die Partnerschaft sein kann, wird es ein Minenfeld für den anderen, der das (hoffentlich) gar nicht so im Sinn hat. Jegliche Freude an oder gar Anführen von Vorzügen der anderen Person ist Benzin im Feuer der Eifersucht.
Aber es stimmt schon, dem anderen das zu untersagen, wo man selbst "nicht das volle Programm" bieten kann oder will, ist schon blöd für den anderen.
Wenn er Analsex mag und er ihr aber zu dick ist, warum soll er dann nicht Analsex haben mit einer Frau, die damit kein Problem hat? Wenn sie kleine Brüste hat und er Lust auf einen Tittenfick hat, warum soll er ein entsprechendes Angebot einer anderen Frau ausschlagen?
Wenn es Restriktionen sind, die nicht mit der Beschaffenheit der Person begründet sind, also z.B. Analsex möchten wir ausschließen, oder jeglicher Penetrationssex (hatten wir zu Beginn so vereinbart), oder Küssen, weil vielleicht intimer als Vögeln mit Kondom empfunden, etc. kann ich das eher verstehen. Sie wird doch bestimmt auch mal Lust haben auf irgendetwas, was bei ihm nicht so passend oder ausgeprägt ist, oder einen Mann spontan anziehend finden. Soll er ihr das im Umkehrschluss verbieten?
Schwierig, alle Regeln so aufzustellen, dass es für beide immer passt. Ich glaube, es lässt sich nicht verhindern, dass auch mal die Stimmung wegen irgendetwas, was der andere gar nicht so bemerkt hat, kippen kann. Da hilft wieder nur reden, reden, reden. Gerade, wenn wirklich nichts passiert ist, wo der andere sich zurückgesetzt fühlen sollte.
Irgendwann lacht ihr über die Erinnerungen an eure Anfänge. Das darf ruhig das Ziel sein.