BDSM ist eine Abkürzung für:
Bondage und Discipline (B&D)
Domination und Submission (D&S)
Sadomasochismus (S&M)
Bondage / Discipline
Bondage und Discipline sind zwei Bereiche des BDSM die miteinander nicht zwingend zu tun haben, jedoch auch gemeinsam vorkommen können.
Bondage
Als Hogtie bezeichnet man eine Variante des Bondage, bei der Hände und Füße auf dem Rücken zusammengebunden werden.Der englische Begriff Bondage bezeichnet Praktiken der Fesselung in sexuellem Kontext zur Erregung und Steigerung sexueller Lust. Bondage ist eine sehr beliebte Spielart aus dem großen Variationsbereich von BDSM. Studien in den USA kamen zum Ergebnis, dass etwa die Hälfte aller Männer und viele Frauen Bondagespiele für erotisch halten.
Bondage im engeren Sinn meint das Fesseln des Partners duch das Zusammenbinden der Gliedmaßen, z. B. duch die Verwendung von Handschellen, oder auch das Festbinden des Partners an Gegenständen. Auch das Spreizen der Gliedmaßen kann durch Bondage erreicht werden, z. B. durch Fesseln an ein Andreaskreuz.
Eine besondere Form des Bondage ist das Aufhängen des gefesselten Partners, das sogenannte Suspension-Bondage.
Eine weitere Sonderform ist das Japanische Bondage oder auch Shibari, bei dem nicht nur die Immobilisation des Partners, sondern auch die Ästhetik der Fesselung den erotischen Reiz ausmacht. Im weiteren Sinne gehören auch Spiele mit Knebeln in den Bereich Bondage.
Discipline
Unter Discipline versteht man im Bereich des BDSM Praktiken des Flagellantismus oder auch des Spanking-Fetischismus, im weitesten Sinne auch das erotische Spanking.
Der sexuelle Lustgewinn entsteht durch das Empfangen oder Zufügen von Schlägen mit der Hand oder verschiedenen Gegenständen. Die Intensität der Schläge variiert hierbei stark.
Eine Kombination mit Praktiken aus dem Bereich von Bondage ist häufig, aber nicht zwingend. Die Abgrenzung vom Sadomasochismus manchmal schwierig. Neben Schlägen kommen gelegentlich auch andere Arten von Körperstrafen zum Einsatz, z. B. beim Figging.
Fälschlich, aber häufig, wird der Begriff Discipline auch gebraucht, um Erziehungsspiele aus dem Bereich Domination und Submission zu beschreiben. Eine Vermischung beider Bereiche kommt sicher ebenfalls häufig vor, der eindeutige Schwerpunkt in der Bedeutung von Discipline sind aber Schläge.
Domination und Submission
Das Begriffspaar Domination und Submission kommt aus dem Englischen und bedeutet Herrschaft, Dominanz bzw. Unterwerfung, Unterordnung. Man bezeichnet damit eine Situationen, in der Ungleichheit zwischen den Partnern einer Beziehung als erstrebenswert angesehen wird: Die Macht des/der einen über den/die anderen wird nicht vermieden, sondern bewusst verfolgt.
Die Variationsbreite der individuellen Ausprägungen ist dabei groß. Von vielen BDSM-Anhängern wird Domination und Submission eher als die psychische Komponente des BDSM angesehen und findet ihren Ausdruck zum Beispiel im Besonderen durch das Tragen eines Halsbandes oder das Anbringen individueller Tätowierungen um die Unterwerfung gegenüber dem Partner zu demonstrieren. Auch die sexuelle Zurückweisung des Partners kann Teil von Domination und Submission sein (vergleiche Cuckold).
Einen großen Teil von Domination und Submission bilden sogenannte Erziehungsspiele, bei denen der dominante Partner dem submissiven bestimmte Verhaltensweisen abverlangt. Sonderformen dieser Erziehungsspiele sind das Petplay, wobei der submissive Partner die Rolle eines Tieres (meistens eines Hundes) einnimmt und das Ageplay bei dem der submissive Partner die Rolle eines Jüngeren spielt (z.B. in der Vorstellung des Verhältnisses Lehrer / Schüler).
Die wohl bekannteste und auch klischeebehaftetste Form von Domination und Submission ist die von Herrschaft und Sklaven. Dies kann für die kurze Dauer eines "Spiels" ansonsten gleichberechtigter Partner geschehen, aber auch permanent in den Alltag integriert werden ("24/7") und reicht bei wenigen Partnerschaften bis hin zur tatsächlich völligen Unterwerfung eines Partners im Sinne des Total Power Exchange.
Sadomasochismus
Mit Sadomasochismus bezeichnet man heute im Gegensatz zu Domination und Submission die eher physische Seite von BDSM. Konkret sind hier alle Praktiken einzuordnen, deren Zweck das Zufügen oder Empfinden von Schmerzen ist.
Discipline (s.o.) weist sadomasochistische Züge auf. Im Gegensatz zur Discipline spielen Schläge bei Sadomasochisten aber eine eher untergeordnete Rolle und es gibt eine Vielzahl anderer Praktiken, die verwendet werden um Schmerzen zu erzeugen.
Vergleichsweise selten wird Sadomasochismus eigenständig praktiziert, eine Vermischung mit anderen Aspekten von BDSM ist häufig.
Der Begriff Sadomasochismus wurde im Jahr 1913 von Isidor Isaak Sadger geprägt und bezeichnete lange, was heute unter BDSM verstanden wird.