Ich glaube, ich bin die Horrorvorstellung von allen hier.
Ich war verheiratet und wollte immer Kinder haben, also zwei. Ich habe jedoch, nach Jahren erfahren, obwohl wir es immer wieder versucht haben, dass ich unfruchtbar bin wegen einer androgen Hormonstörung. Somit konzentrierte ich mich auf Beruf und Freizeit.
Vor 4 Jahren habe ich mich von ihm getrennt und im Swingerclub einen Mann hier vom Joy kennengelernt. Ich rosa rote Brille und dachte, wir wären zusammen, also auch das Gummi weg gelassen.
Ich hatte gerade erst auf Persona umgestellt und schwubs war ich schwanger. Drei Tage vor Kenntnis war meine Mutter verstorben.
Er meinte, entweder ich treibe ab oder er schmeißt mich aus der frisch zusammen gezogenen Wohnung. Kurzum ich konnte nicht abtreiben und er schmiss mich nur mit Kartons von Klamotten und Deko raus.
Ich war schwanger und obdachlos. Zum Glück nahm mich meine beste Freundin (A-Sexuell und ohne Kinderwunsch) ohne weiteres für etwas mehr als ein Jahr auf.
Der Kindsvater hat während unserer Zeit auch mit anderen Frauen ohne Gummi gevögelt, was ich im Nachhinein heraus fand (3 Frauen erzählten es mir) was auch einige Antibiotika Einsätze zu der Zeit erklärte.
Ich habe leider in der 28.SSW vorzeitige Wehen bekommen und musste 5 Wochen an der Tokolyse Bettlägerich bleiben. Er ist 7 Wochen zu früh geboren.
Es ist echt nicht leicht, komplett alleinerziehende Mutti zu sein (Kindsvater ist unter getaucht), ohne Großeltern etc. Ich habe meinen Sohn, dem ich auch noch Neurodermitis und das Von-Willebrand-Syndrom vererbt habe, also 24/7.
Zudem ist er gerade mit 3 Jahren in der Autonomiephase und wirklich ein AK, was mich oft an den Rand des Wahnsinn treibt.
Wäre es besser gewesen kinderlos zu bleiben?! Vielleicht ja.
Gerade finanziell bin ich von gutsituiert auf ALG2 gerutscht.
Würde ich mich nochmal so entscheiden? Definitiv ja, denn auch wenn ich alles hardcore habe, halte ich nichts von Abtreibung. Damit verurteile ich aber nicht die Frauen, die sich dafür entscheiden.
Ich bin selber ehrenamtlich in der Schwangerschaftskonfliktbegleitung tätig seit 2 Jahrenund sehe jeden Tag das Elend der Frauen. Immer mehr Männer lassen die Frauen sitzen, entweder schwanger oder mit Kleinkinder.
Ich bin für Sterilisation, denn lieber so als ein Baby abzutreiben. Mein jetziger Partner ist wesentlich jünger als ich und wünscht sich noch ein Zweites. Ich habe ihm gesagt, dass bis 40 ist ok, aber dann werde auch ich mich sterilisieren lassen. Die Verantwortung möchte ich dann nicht mehr.
Meine beste Freundin hat mir immer gesagt, dass sie Kinder nicht mag und sie nie welche haben will. Sie hat mich aber ohne ein Wort des Missfallen bei sich aufgenommen, mich unterstützt und Mini eine Zeit lang mit betreut.
Das nennt man Toleranz und Akzeptanz!
LG Sina