Sweet_secrets69
Das stimmt, die Menschheit ist es nicht, allerdings unsere Gesellschaft in Deutschland. Wenn das so weitergeht pflegt irgendwann der 70 jährige den 90 jährigen. Wir bekommen zu wenig Kinder. Lösen lässt sich das durch Einwanderung oder genügend Kinder bekommen.
Aber mal so als provokante Frage in den Raum geworfen, ist es nicht ausnutzend die Last der Geburt und Erziehung anderen zu überlassen und diese nicht zu teilen ? Nicht gar ein wenig rassistisch, bekommt ihr in den fernen Ländern die Kinder um mein Leben im Alter zu sichern ?
Diesen Gedankengang fand ich schon mehr als schräg, als er hier zum ersten Mal aufkam.
Solange es Menschen gibt, die in ihren Heimatländern alles aufgeben und teilweise ihr Leben riskieren, um nach Deutschland zu kommen, muss man sich, glaube ich, wenig Sorgen machen, dass sich jemand ausgenutzt fühlt.
Es gibt einerseits Menschen, die in ihrem Heimatland keine Zukunft für sich und eventuelle spätere Kinder sehen und gerne in einem so sicheren und wohlhabendem Land wie diesem leben und arbeiten möchten und andererseits bei den bereits hier lebenden Menschen ein nur begrenztes Bedürfnis, sich fortzupflanzen oder bis 85 zu arbeiten. Klassische Win-win-Situation.
Sogar rein rechnerisch dürfte ein Immigrant, der fünf Jahre braucht, um die Sprache und einen Beruf zu erlernen, für den Staat deutlich günstiger sein als ein hier geborenes Kind (Kita, Schule, Krankenversorgung, Kindergeld, Arbeitsausfall der Eltern...).
Sorgen müssen sich da höchstens und in ein paar hundert Jahren diejenigen, die das Aussterben der „wertvollen Biodeutschen“ befürchten.
Generell allerdings muss man diese Problematik anders lösen, denn die Idee unseres Rentensystems ist nicht darauf ausgelegt, dass Menschen nach Erreichen des Rentenalters noch mehr als zwanzig Jahre leben und mit steigenden Kosten und Ansprüchen reicht die Rechnung „ein Kind für einen Rentner“ sowieso nicht.
Wenn drei, vier oder fünf Berufstätige notwendig sind, um eine Rente gegenzufinanzieren weil die Menschen immer länger und immer höhere Rentenansprüche haben, müsste die Bevölkerung permanent wachsen.
Das nennt man Schneeball-System und es funktioniert nicht.
Auch wird man des Pflegeproblems so nicht Herr werden.
Frag mal deutsche Eltern, welche berufliche Zukunft sie sich für ihre Kinder wünschen und deutsche Jugendliche, was sie beruflich machen wollen. Ich bin ziemlich sicher, dass „Pflegekraft“ nicht unter den Top-Antworten ist.
Du kannst auch zwölf Kinder zeugen, solange die Arbeitsbedingungen so schlecht sind und das soziale Prestige (u.a. aufgrund der Bezahlung) dieser Berufe so gering ist, wird garantiert keins von denen einen Pflegeberuf ergreifen.
An dieser Stelle schließt sich übrigens der Kreis. Die Betreuung von Alten, Kranken und Kindern wird deswegen so gering angesehen und bezahlt, weil sie als klassische Frauenaufgabe angesehen wird.
Kümmern und versorgen sind bekanntlich das genetisch bedingte innere Bedürfnis einer jeden Frau und ihr eigentlicher Lebenszweck.
Das ist keine richtige Arbeit. Frauen brauchen das. Die freuen sich, wenn sie sowas machen
dürfen.
Deshalb sind Frauen, die sich nicht wünschen, Mutter zu sein, auch kaputt.
(
gesamter letzter Absatz)