Nunja, ich habe Eigenarten, die manche Menschen als "Macken" betrachten und andere nicht. Und ich gehöre zu denen, die es nicht als Macke betrachten und sich diesbezüglich auch gar nicht ändern wollen. Da habe ich überhaupt kein Problem damit, dazu zu stehen. Egal wie nah oder distanziert die Beziehung ist.
Und dann gibt es die Macken, die ich selbst als Macken betrachte und gerne loswerden würde. Mit engen Vertrauten spreche ich auch darüber und sie unterstützen mich darin, diese Macken dauerhaft loszuwerden. Bei oberflächlichen Beziehungsformen höre ich mir zwar das Feedback an, habe jedoch überhaupt keine Motivation, in die Tiefe zu gehen.
In Partnerschaften frage ich immer danach: Siehst du es selbst als Macke und strebst danach, dich zu verändern oder liebst du diese Eigenart?
Es macht ja keinen Sinn, jemanden helfen zu wollen, sich zu verändern, wenn er das selbst gar nicht mag.
Wenn nicht, bleibt die Frage, ob ich mich damit arrangieren kann oder ob ich da Entgegenkommen - einen Kompromiss - brauche. Er kann diese Eigenart dann ja immernoch mit anderen Menschen ausleben. Aber in meiner Gegenwart bitte ich um eine gewisse Rücksichtnahme. Dann fällt es mir auch sehr viel leichter, ihn so zu lieben wie er ist und gutmütig darüber hinweg zu gehen, dass hier und dort mal "die Macke" durchschimmert. Ich konzentriere mich dann eher auf seinen Guten Willen: Die Rücksichtnahme auf mich.
Und wenn man sich die Sache genau anschaut, bemerkt man auch Situationen, in denen Eigenart XY echt von Vorteil ist. Das gibt einem die Möglichkeit, sich mit vermeintlichen Macken anzufreunden. Blöd ist ja nur, wenn sie zur falschen Zeit am falschen Ort auftreten.