„„Ist die negative Wahrnehmung von „süß“ in ähnlicher Weise „vorbei interpretiert“ wie die negative Wahrnehmung (deutscher Frauen) bei dem Begriff „Fräulein“ ?
Ich glaube fast ja. Mir ist das wenigstens einmal von weiblicher Seite signalisiert worden.
(Beim Fräulein kann ich es allerdings nachvollziehen, Ich würde auch nicht Männlein genannt werden wollen.)
„Und:
Wenn mich oder eine Aussage oder ein Verhslten von mir, als süß bezeichnet wird, empfinde ich es in der Regel als Kompliment - in 99 von 100 Fällen.
Ich muß gestehen, als mich eine Frau als süss bezeichnet hat, musste ich erst mal schlucken. Will die mich auf den Arm nehmen, fragte ich mich? So von wegen Verniedlichung.
Letzten Endes aber: Wenn süss das Wort ist, das für sie Anziehung bedeutet, also von Herzen kommt - dann ist es ja tatsächlich ein Kompliment. Und wenn ich das spüre, freue ich mich darüber.
Ich bin mal ganz direkt:
Wenn meine Frau mich als süß bezeichnet, weil ich ihr eine kurze “Liebes-SMS” oder ein kurzes Briefchen zum Frühstück geschrieben habe, oder -ja das kommt vor- mir bei einem “Beziehungsfilm” (PS: Ich liebe Dich) die Tränen kommen - dann finde ich das gut!
Und wenn mir eine Frau das sagt, weil sie damit meine Rücksichtnahme beim Sex oder die meint, dann erst recht.
Es kommt ja auch der Moment, wo man mich als “Arsch” betitelt- dann lieber süß. Damit bin ich noch lange kein Weichei oder ein kleiner Fiffi, sondern ein Mann, der ausgewogen emanzipiert ist.
Genau so sehe ich das bei “süß” in Bezug auf eine Frau. Mit wohlwollender Annahme des “süß”-Kompliments zeigt sich der Grad der wahren Emanzipation.
Klar: Der Kontext muss passen, wie das viele hier schon geschrieben haben haben. Aber nur des Alters wegen, sich gegen Komplimente wehren oder zu interpretieren, wo es nichts zu interpretieren, sondern nur zu genießen gibt? Gebt dem Bauchgefühl mehr positiven Raum und schaltet ab und an das Hirn ab - es fühlt sich gleich besser an 🤓😉🤔😁