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Wie steht ihr zu dem Thema Trends?

******_wi Paar
8.305 Beiträge
Ich glaube, dass es falsch ist, zu behaupten, es ginge nur im Kleinen. Das ist eine Schutzbehauptung derer, die beruflich gerne mehr Macht behalten wollen, als es anders wäre. Parteiübergreifend. Für mich ist der einzige Hinderungsgrund, dass es Zeit braucht, bis das Volk die richtige politische Bildung und Einstellung dazu hat. Die Schweiz hat das 1848 eingeführt.

Ein sehr großes Hindernis wurde damit auch genommen, nämlich die sehr unterschiedlichen Mentalitäten zwischen den Französisch-, Deutsch- und Italienisch-Schweizern, die gerade früher wesentlich stärker noch ausgeprägt waren.

Was es nur braucht, ist, dass sich das Volk, und da ist es egal, ob es 8 oder 80 Mio sind, da jeder einzelne für sich denken muss, mit der Politik befasst. Nicht sich regieren lassen und dann schimpfen, weil es nie vollständig passt. Dann müssen auch Koalitionen nicht grundsätzlich mit irgendwelchen Kompromissen enden, die niemand in seinem Wahlprogramm hatte, und die der Wähler evtl. nicht hat haben wollen, aber dazu in keiner Wahl gefragt wird, wenngleich sie von erheblicher Tragweite sind.

Direkte Demokratie führt zu einem größeren Wir-Gefühl. Da bei uns aber die Basis fehlt, nämlich dass man sich persönlich mit den Themen fundiert auseinandersetzt, was auch gar nicht möglich ist, da uns heute so viel Wissen fehlt, wenn das punktuell gefragt ist, ist das heute Interesse - zu messen an der Wahlbeteiligung - an Volksabstimmungen entsprechend gering.

Wenn eine Initiative einen Abstimmungsvorschlag einreicht, gibt es oftmals von den etablierten Parteien entsprechende eigene Gegenvorschläge. So kann man oft anstatt einfach nur ja oder nein zu sagen, aus verschiedenen Lösungen auswählen.

Zürich hat keine U-Bahn, weil die Abstimmung dagegen war. Es wurde argumentiert, dass die Kosten zu hoch seien dafür, dass man künftig im fensterlosen Keller fahre. Die Stadt soll die Hälfte des für eine U-Bahn nötigen Geldes aufwenden, um ein vernünftiges oberirdisches Verkehrskonzept zu etablieren. Das war ein Gegenvorschlag.

Bei uns würde in einem solchen Fall kein Geld für die U-Bahn aufgewendet werden, aber auch keine 50% für eine Alternative zur Verfügung stehen. Da gibt es nur alles oder nichts. In der Regel werden aber Entscheidungen erst einmal mind. 30 Jahre diskutiert, um sie dann angesichts der dreifachen Kosten gegenüber vorher doch zu beerdigen (s. Lückenschluss der A66 im Tunnel durch Frankfurt; 1968 wurden die ersten Meter 4-spurige Autobahn im Bereich einer kreuzenden U-Bahn-Linie bereits unterirdisch fertiggestellt (ohne jegliche Straßenanbindung), nach 40 Jahren Planung und städtbaulicher Flächenfreihaltung wurde das Projekt ersatzlos in die Tonne getreten). Selbstverständlich steht das eingesparte Geld für keine Alternativmaßnahme zur Verfügung, sondern wird einfach aus dem Haushalt gestrichen.

Aber lasst uns zu Trends zurückkommen *zumthema*
Politische Bildung wird doch in unseren Schulen vermittelt? Jedoch leider nicht zeitnah und aktuell. Es wird immer noch auf ollen Kamellen gekaut. Wen interessiert was politisch vor 60 oder 70 jahren war. Warum müssen unsere Kinder beute noch mit alten Kriegen konfrontiert werden. Wichtiger wäre mehr das aktuelle geschehen zu vermitteln und erklären. Mir ist egal was der alte Fritz im18. Jahrhundert gemacht hat. Wichtiger wäre, was unsere Politiker heute fabrizieren, welche Themen für die Zukunft wichtig sind.
Und das Schweizer Model ist bei uns nicht durchführbar. Unser komplettes Rechtssystem müsste erneuert werden. Das alleine, bei unserer Bürokratie, wurde, glaube ich, 5 bis 600 jahre dauern. 😂😂
*****r73 Mann
434 Beiträge
"Wir haben 80 Millionen Einwohner" finde ich kein gutes Argument. Ab mehreren 10 Tausend muss man so oder so umdenken, da kommts auf 5 oder 50 Millionen auch nicht mehr wirklich an, was die Durchführung betrifft, es muss dezentral laufen.

Aber der Trend gegen die Mauer zu laufen und sich dann zu beklagen scheint leider
geade weltweit zu laufen. Gemeinsam aber mit dem Individuum als Mittelpunkt
(Subsidarität) empfände ich als eine tolle Sache. Kommunismus, Sozialismus,
Kapitalismus und Egoismus als Schnittmenge fände ich gut.
Was ist schon IN oder OUT.....

Viele Dinge aus der Jugend prägen einem. Gerade die Musik höre ich heut noch gern, auch wenn 20-25 Jahre her ist.... Die Neuzeitjugend hat dafür logischerweise kaum Verständnis, deswegen ist es doch aber nicht OUT....

Bei dem Rest gehe ich mit der Zeit, Schamhaare allerdings nicht an mir, bei meiner Partnerin darf es gern mal abwechslungsreich sein.😉
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Ich bin sehr dankbar für die parlamentarische Demokratie. Deutschland ist nicht Appenzell. Natürlich stecken im System einige Fehler. Aber in anderen Systemen stecken andere Fehler. Nach dem Schlamassel, den die Weimarer Republik hinterlassen hatte, ist unsere Demokratie ein wahres Wunder.

Was allerdings am meisten negativiert, sind die sozialen Medien, die das Prinzip der "Stillen Post" auf die Spitze treiben.

Es wäre unvernünftig, Trends generell abzulehnen. Aber man kann ja wählen, auf welchen Zug man aufspringt- oder auch wieder aussteigt.
Zitat von *****lnd:
Nach dem Schlamassel, den die Weimarer Republik hinterlassen hatte, ist unsere Demokratie ein wahres Wunder.

ja, das sehe ich auch so
die Schweiz hat einfach andere Tücken ...
Ich finde diesen Thread jetzt trendie *lol*
ja, wir sollten wieder *zumthema*
Trend seit Corona ist Sexspielzeug
Der Absatz ist drastisch gestiegen.

Ebenso *hund*
*********acht Frau
7.940 Beiträge
Dieser generelle Trend mit dem vielen Sexschnickschnackspielzeug ging und geht an mir vorbei. Ich will lieber meinen Biodildo.
****o9 Mann
4.539 Beiträge
geht der Trend jetzt in Richtung Bio *lach*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Och, Gemüse bis einschließlich Ingwer war schon lange Trend. Hat nur den Nachteil, dass es nicht surrt, höchstens quietscht.
🐤🐦🐧🐣🐥
Trends sind wie Politiker - sie kommen und gehen. Die ganz furchtbaren bleiben für ewig im Gedächtnis
*******e24 Frau
2.291 Beiträge
Ich halte mich an gar keine Trends. Es sei denn, sie gefallen mir (war aber nur sehr selten der Fall). Bin schon immer aus der reihe gefallen, wie man so schön sagt. Gehörte auch nicht zu den beliebtesten, aber ich war mir selbst immer treu. Und mir ist es auch egal was andere sagen oder über mich denken. Ich bin ebenso wie ich bin und wer damit ein problem hat, soll einfach weg bleiben.
Finde es sogar schlimm wenn Leute der Meinung sind man müsse mit dem Strom schwimmen um anerkannt zu werden. Traurig was die Gesellschaft mit Menschen so macht.
*******2012 Mann
96 Beiträge
Trends sind zwar schön und gut. Manchmal kommt ja auch was tolles bei raus.
Gelegentlich gibt es Überschneidungen zwischen Trends und dem was ich mag aber folgen? Nö. Zwar gilt man dann manchmal als Aussenseiter aber das ist mir egal solange ich mich wohl fühle und nicht von anderen belagert/bedrängt werde mich doch bitte anzupassen.

Zum Beispiel gerade das ewige Thema "Schamhaare ja oder nein" angeht. Ich rasiere seit ich ca.18 bin und daran wird kein Trend was ändern.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Folgen? Das ist uns schon per se fremd. Wir sind doch kein Anhänger einer Bewegung. Wir sind Individualisten. Da wir uns mit "folgen" nicht identifizieren können (gilt auch für "teilen" im Sinne des heutigen Verständnisses dieses Wortes), haben wir beide auch kein Facebook, Twitter, Instagram oder ähnliches Account.

Wer mit uns was erleben will, soll bitte auch dabei gewesen sein. Ansonsten bekommt er es gerne erzählt, wenn wir uns wieder treffen. Natürlich haben wir dann auch keine virtuellen Freunde, aber für was die gut sein können, hat sich uns noch nicht eröffnet.

Also der Mega-Trend der "social media", die völlig unpassend "soziale Medien" übersetzt werden, weil im Deutschen "sozial" eine andere Bedeutung hat, ist an uns kopfschüttelnd vorbei gegangen. Das einzig vergleichbare ist der Joyclub, der aufgrund seiner inhaltlichen Fokussierung für uns interessant ist.

Aber auch hier posten wir nicht unser daily life. Hängt vielleicht daran, dass wir uns nicht für so wichtig halten, was uns andererseits eine gewisse Leichtigkeit und Unbekümmertheit beschert.

Einen Beruf wie Influencer würde es natürlich ohne diesen Trend auch nicht geben. Wobei ich nicht sicher bin, ob das ein Verlust wäre. Ein Influencer will einem ja nur was schmackhaft machen, was er angeblich persönlich sooo toll findet (nichts anderes, als wenn ein Prominenter Werbung macht), am Ende müssen die ganzen Werbekosten (heute auf viel mehr Kanälen als früher, daher insgesamt mehr und teurer) durch den Verkaufspreis des Produktes ja wieder reingeholt werden, was den Produktpreis künstlich nach oben treibt.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Premium Produkte im Discounter.

Hier wird an den Käufer appelliert, ruhig im billigsten Laden kaufen zu können, weil man für den, der trotzdem Qualität zu schätzen weiß, das Premiumprodukt im Angebot hat. Deshalb darf man ruhig auch hierfür statt bei Rewe bei Aldi kaufen.

So die Werbestrategie.

Wie bei Premuim Economy im Flieger. Man ist in der billigsten Klasse, gönnt sich aber dennoch etwas Luxus.

Mit dem "Premium"-Label fühlt man sich besser, weil man sich von der Masse der Sparfüchse abheben kann, obwohl man immer noch im Billigsegment einkauft. Blöderweise ist manchmal das identische Produkt drin, was nur edler verpackt wurde. Im Flieger hat man teilweise so wieder die Beinfreiheit, wie sie vor der Zeit der Billigflieger üblich war. Ist aber so lange her, dass man das nicht mehr vergleichen kann.

In der Werbeindustrie sind die Trends natürlich immer nur kommerziell ausgerichtet. Hier entstehen auch die meisten Trends. Gebe es keine Modetrends, bräuchte man nicht so oft den Inhalt des Kleiderschranks auszutauschen. Schleißlich halten die meisten Dinge ja länger als den Produzenten lieb ist.

Auch ein Grund für das Auto-Leasing. Wer monatlich eine Rate zahlt, unterschreibt leichter als wenn er einen 5-stelligen Betrag auf den Tisch zu legen hat. Blöd nur, dass man das ab sofort auf ewig macht, weil einem das Auto ja niemals gehören wird. Der Absatz an Neuwagen ist damit aber wesentlich einfacher zu erzielen. Die 3-jährigen stehen dafür zu hunderttausenden auf großen Parkplätzen.

Konsum steht weit höher im Kurs als Sparen. Die Wirtschaft freut es. Gekauft wird noch die Immobilie, der Rest wird nur im Abo genutzt, egal ob Musik oder Auto. Und das Statusgerät Handy wird auf bis zu 48 Monate abgestottert...
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